Dafür hasse ich ihn

Autor: Wolfskatze
veröffentlicht am: 20.01.2014


Seine Faust trifft mich unvorbereitet an der rechten Schulter. Erst jetzt wache ich wieder aus meinen Gedanken auf. In einem Kampf mit ihm ist meine volle Konzentration gefordert. Unter dem nächsten Schlag wegtauchend rolle ich mich elegant über den Boden und reiße ihn dabei von den Beinen. Kurz darauf bin ich über ihm, doch dieser Moment währt nur kurz. Er schafft es mein Bein zu packen und ist somit in der Lage unsere Positionen zu tauschen. Kurz bevor er meine Arme und Beine am Boden fixieren kann, rolle ich mich weg und komme auf die Beine.
In den paar Sekunden, die ich brauche, um mich in der Umgebung zu orientieren, ist er auch schon wieder neben mir. Er packt mich von hinten an der Hüfte, um mich hochzuheben und den Kampf zu gewinnen. Doch hat er nicht damit gerechnet, dass ich mich kräftig vom Boden abstoße und den Schwung nutze, um eine Rückwärtsrolle über ihn hinweg zu machen. Daraufhin stoße ich ihn nach vorne, sodass er fällt. Er dreht sich noch im Fallen um und reißt mich mit. Nachdem wir eine Weile kämpfend über den Boden gerollt sind, sind wir schließlich so ineinander verkeilt, dass sich keiner von uns mehr bewegen kann.
Wütend schaue ich in seine rabenschwarzen Augen. Aber er lächelt nur, als ob er gewonnen hätte. Das macht mich nur noch wütender. Ich beiße die Zähne aufeinander, damit ich bloß nichts dummes sage. Mit einem Zischen wende ich meinen Kopf ab. Uns beiden ist nun klar, dass der Kampf zu Ende ist. Schon wieder unentschieden. Er ist einfach zu gut für mich. Dafür hasse ich ihn.
Unsere Griffe lockern sich und wir stehen auf. Nachdem ich mir den Dreck von der Kleidung geklopft habe, mache ich mich auf den Heimweg, ohne mich noch einmal umzudrehen.





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