Magical love

Autor: flower
veröffentlicht am: 24.06.2013


Hey Leute,

seit langem melde ich mich wieder mit einer neuen Geschichte! :) (Kurze Info zu meinen zwei noch nicht fertiggeschriebenen Geschichten: Ich habe sie abgebrochen, es wird leider keine Fortsetzung folgen.) Dies ist eine kurze Leseprobe meiner neuen Geschichte und ich würde gerne eure Meinung zu der (Idee der) Geschichte hören und ob ihr gerne eine Fortsetzung lesen wollen würdet :)

Liebe Grüße, flower

Leseprobe:

„Ein Moment macht einen Anfang. Der Anfang öffnet die Türen zu einer Geschichte. Die Geschichte, macht einem zu dem, was man nach dessen Ende ist.“

Ich kämpfe mich durch ein Gewirr von jungen Leuten und hoffe, nicht zu spät zu kommen. Eilig renne ich die Treppen herunter, biege nach rechts ab, laufe weiter.
>>Mamisjo gründete vor achtundneunzig Jahren das Territorium der Mamisjaner... Das Territorium ist heutzutage bedroht, durch die Klopres. Die Klopres griffen vor siebzehn Jahren zum ersten Mal an, ihr Anführer war damals Pre Jo Kletja. Pre Jo...<<, murmele ich vor mich hin und gehe die Informationen zum mindestens fünften Mal an diesem Morgen durch.
Jemand zischt, als ich gegen ihn laufe. Mit einem leisen „'tschuldigung“ renne ich weiter.
>>Die Brücke der Mamisjaner stürzte vor knapp zehn Jahren ein, doch sie bauten dieses Mal Ittils, damals eine Sensation...<<, fahre ich leise fort und liste Alles an Wissen auf, was ich habe.
Als ich draußen auf der Ost-Brücke des Schlosses ankomme, die zu einem Viereck geformt ist, komme ich nicht darüber hinweg kurz stehen zu bleiben. Aus den Knospen der Blumen, die auf der Wiese verstreut lagen, sind prächtige, bunte Blumen geworden. Das frische Grün des Grases flößt mir eine unsichtbare Energie ein, füllt mich mit Stärke. Die Sonne scheint prall auf die wunderschöne, große Wiese und lässt jedes einzelne Blättchen und jede einzelne Blüte beinahe glitzern. Der Anblick ist so schön, dass ich mich am liebsten auf das Brückengeländer setzen und nur die Wiese betrachten möchte. Doch ich kann nicht. Mit einem leichten Lächeln wende ich mich ab und meine Beine setzen sich erneut in Bewegung. Mit stockendem Atem eile ich durch Unmengen an Gängen. Endlich komme ich an und bleibe stehen. Schnell öffne ich die Tür und sage:
>>Entschuldigung, Miss Jekoly, dass ich mich verspätet habe.<<
Miss Jekoly zieht eine Augenbraue in die Höhe und ich rechne schon damit, dass sie sagt, ich dürfe bei der Prüfung nicht mitmachen.
>>Na wenn du schon zu spät kommst, dann beeile dich jetzt schleunigst mit deiner Prüfung anzufangen!<<, erwidert sie streng.
Ich kann mir gerade noch ein erleichtertes Seufzen verkneifen. Schließlich setze ich mich auf meinen Platz und schaue kurz nach hinten, wo mein Blick sofort auf die meines besten Freundes trifft. Grando. Er grinst und schüttelt den Kopf. Lächelnd schaue ich wieder nach vorne, packe meine Sachen aus und bekomme ein Heft. Ich schlage das Heft auf und beginne die Fragen zu beantworten.

„Milo Ko? Das ist unser Schuldirektor, Nimlo! Warum hast du ihn als Anführer der Klopres bezeichnet?<<
Ich muss leicht lächeln, gehe an den zwei Jungen vorbei und nicke Miss Jekoly zum Abschied zu. Sie nickt nicht zurück, ihr Blick fällt wieder auf die Anwesenheitsliste, die sie noch einmal durchzugehen scheint. Als ich gerade aus der Tür herausgehen möchte, werde ich von einer Person abgefangen und schaue hoch.
>>Grando<<, lächle ich freudig.
>>Ja, der bin ich<<, grinst er zurück.
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass er sich sowohl äußerlich, als auch innerlich in den vergangen Jahren nie verändert, jedoch ist mir sein Grinsen mittlerweile so vertraut, dass ich es eigenartig finden würde, wenn er es nicht tun würde.
>>Kommst du heute zum Mondaufgang?<<, fragt er.
>>Ich weiß es nicht, immerhin muss ich noch zu...<<, fange ich an, doch er unterbricht mich.
>>...zu dem Geburtstag deiner Großmutter, natürlich. Wie konnte ich es nur vergessen?<<
Manchmal frage ich mich, ob er seine Enttäuschung mit Ironie verdecken möchte. Doch sicher bin ich mir nicht.
>>Grando, es gibt noch tausend weitere Mondaufgänge, die wir uns ansehen können<<, beharre ich.
Er schnallt mir der Zunge und schüttelt seinen Kopf.
>>Falsch, Miss 'Ich kann nicht kommen, weil ich zu dem Geburtstag meiner Oma gehen muss'. Der Mondaufgang ist nur alle fünf Jahre zu beobachten, zumindest in unserem Territorium.<<
>>Siehst du, nach fünf Jahren Geduld werden wir uns den Mondaufgang ansehen können<<, sage ich.
Er schweigt plötzlich, erwidert nichts mehr. Unsicher folge ich ihm zu der nächsten Prüfung, höre, wie kaum merklich seufzt. Wir laufen an weiteren Schülern vorbei, welche sich aufgeregt über ihre erste Prüfung des Tages unterhalten. Grandos Schweigen ist eigenartig.
>>Grando?<<, wispere ich.
>>Hm?<<, brummt er nur.
>>Warum schweigst du?<<
Er sieht mich lange an, neigt den Kopf zur Seite und sagt ganz leise, so dass nur ich es hören kann:
>>Fünf Jahre, Yaira, können eine ziemlich kurze, aber auch lange Zeit sein. Wer weiß, wie viel Zeit uns noch bleibt. Vielleicht ändert sich in fünf Jahren so viel, dass wir sogar vergessen werden, dass es so etwas wie einen Mondaufgang überhaupt gibt. Es könnte sein, dass wir ganz andere Sorgen haben werden. Um uns herum herrscht Krieg um die magischen, vierzehn Amulette. In unserem Territorium gibt es ein Amulett, wie du weißt. Die roten Krieger werden immer stärker, es wird nicht lange dauern, dann werden sie das erste Amulett in der Hand halten. Danach wird alles zu spät sein.<<
Grando schaut wieder nach vorne und scheint auf einmal ganz weit weg zu sein, mit seinen Gedanken. Nachdenklich geht er weiter.
>>Du meinst, in fünf Jahren werden die roten Krieger schon an die Macht gekommen sein?<<, frage ich ihn und mein Herz schlägt ein Stück schneller.
>>Ich möchte nicht behaupten, dass es so sein wird, sondern so sein könnte. Jetzt müssen wir jeden Moment genießen, sei er noch so klein und unscheinbar.<<
Ich schlucke schwer. Heißt das, dass schon innerhalb von fünf Jahren die Macht in den Händen der roten Krieger sein kann? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die roten Krieger an die ultimative Macht kamen?
>>Es gibt die Wächter.<<
Die Wächter sind sehr stark, keiner darf an ihrer Kampfkunst zweifeln. So bin ich mir auch wieder sicher, dass die roten Krieger nicht gewinnen werden. Jetzt bin ich mir sicher.
>>Die Wächter sind nur eine Hoffnung, keine Tatsache<<, erwidert Grando schulterzuckend.
Ich werde wieder schwach. Bitte, flehe ich in Gedanken, hör' auf, Grando. Mach mich nicht unsicher.
>>Wir sollten uns beeilen, die nächste Prüfung fängt in dreizehn Minuten an.<<
Mit diesen Worten beschleunigt er seine Schritte. Ich folge ihm stumm.








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