Skinny Love

Autor: LovelyMe
veröffentlicht am: 19.06.2013


Hallo zusammen :)
Das ist meine erste Geschichte. Ich würde mich über Kritik und Kommentare freuen. :)

Prolog

Lustlos stocherte ich in meinem Salat. Gedankenverloren schob ich ein grünes, verkümmertes Salatblatt vom einen, in den anderen Rand des grünen Tellers. Ich vermied es meinen Kopf zu heben und in die Gesichter meiner Familie zu gucken. Ich würde sowieso nur wieder frustrierte, traurige und nachdenkliche Minen sehen. „Nun iss doch wenigstens den Salat, Schätzchen“, hörte ich meine Mutter mit einem beherrschten Unterton sagen. Ich liess die Gabel fallen, hob meinen Kopf und funkelte sie böse an. Ich stiess ein knurren zwischen zusammengebissenen Zähnen aus, stand abrupt auf und stürmte in mein Zimmer. Ich warf die Tür hinter mir zu und drehte den Schlüssel um. Verloren stand ich inmitten des riesigen Schlafzimmers, ehe ich mich mit grossen Schritten meinem Spiegel näherte. Zornig riss ich mir die Kleider vom Leib und begutachtete mich. Überall Fett, Fett, Fett! Ich verzog mein Gesicht zu einer hässlichen Fratze und fing an mein Fleisch zu kneifen. Im nächsten Moment stürmte ich quer durchs Zimmer zu dem kleinen Bad und riss die Waage unter dem Waschbecken hervor. Einen Moment hielt ich inne und sammelte meine Gedanken, dann stellte ich mich vorsichtig auf die Gläserne Waage. Das Resultat wurde mir mit roten, blinkenden Zahlen präsentiert – dann brach ich in Tränen aus. Ich stieg von der Waage runter und liess mich langsam auf die kalten, in Blau gehaltenen Fliessen nieder. Ich legte den Kopf auf die Knie und liess meinen Tränen freien Lauf. Ich war so unglücklich und fett und hässlich. Ich schluchzte laut auf. Ich liess mich auf die Seite fallen und nahm die Embryohaltung ein. Das tat ich in letzter Zeit öfters. Es gab mir ein Gefühl von Geborgenheit – wie in meinen Kindszeiten. Ich schloss meine Augen und versuchte an etwas Schönes zu denken. An Matt, meinen besten Freund. An meine Katze Lulu, die ich gefunden und aufgepäppelt habe. An die Zeit mit meinem Dad, der vor vier Jahren starb. Wieder traten mir Tränen in die Augen und ein Weinkrampf schüttelte mich. Wieso konnte nicht alles wie früher sein? Als ich noch Glücklich war? Als mein Dad noch gelebt hat? Als wir noch eine Familie waren. All diese Gedanken quälten mich – und noch mehr. Ich dachte wieder an meinen Vater, an unseren letzten Urlaub. Der harte Badezimmerboden fing langsam an weh zu tun und die Kälte kroch mir in die Knochen. Ich fror schnell. Ein Müdigkeitsgefühl überkam mich und ich war zu müde um aufzustehen. Ich fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.





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