früher gehasst-heute geliebt?? -- überarbeitet - Teil 2

Autor: Ich
veröffentlicht am: 29.05.2013


Hier kommt der nächste Teil :)

„Das war im Kindergarten. Kannst du die alten Geschichte nicht endlich mal vergessen? Wir waren kleine Kinder, in dem alter sind Jungs nun mal so.“ Langsam kam er an den Tisch zurück. Sein Gang war geprägt von Selbstbewusstsein und Stolz.
"Im Kindergarten hab ich dich immer geärgert weil ich deine Aufmerksamkeit wollte. Ich war total in dich verliebt. Ich fand dein Lachen so wunderschön und selbst wenn du dich über mich aufgeregt hast, war es mir recht. Weil du in den Momenten an mich dachtest. Hast du das nie bemerkt?" Seine Stimme war zu einem flüstern geworden. Erstaunt sah ich ihn an.
"Nein, das habe ich wirklich nie so gesehen" kam leise von mir. Doch ich traute mich nicht, die eine Entscheidende Frage zu stellen. Die Frage ob er noch immer in mich verliebt war. Ich fühlte mich wohl, in diesem Magischen Moment und trotzdem wollte ich flüchten.
"Und du hast dich in unserer Klasse schon gut eingelebt, oder?" wechselte ich schnell das Thema. Er bejahte mit einem nicken und erzählte mir, dass die Jungs ihn in ihre Gruppe aufgenommen hatten. „Mia und Sophie folgen mir die ganze Zeit überall hin. Das nervt echt. Sind die immer so drauf? Außerdem sind das die totalen zicken. “ sagte er mit einem verbissenen Unterton in der Stimme. Ich lächelte.
"Du bist der neue Klassenschwarm. Tim ist jetzt abgeschrieben. Du hast mächtig Eindruck hinterlassen bei unseren Jungs. Jetzt haben die Jungs ein neues Muskelpaket als Vorbild und die Mädchen himmeln dich an." Ich packte meine Mathesachen ein und zusammen mit Marco lief ich aus der Schule. Wir hatten einiges an gemeinsamer Wegstrecke und so redeten wir noch einige Zeit über die Zeit im Kindergarten. Als wir vor meinem Haus standen, verabschiedete ich mich von Marco und ging ins Haus. Hanna stand am Küchenfenster als ich durch den Flur ins Wohnzimmer lief.
„Ist das der Typ der dich immer nervt? Der Junge sieht doch wirklich gut und nett aus. Ihr scheint euch ja wirklich schon viel besser zu verstehen.“ Die rundliche Frau mit dem grauen Haar drehte sich zu mir um. In Filmen hätte sie gut die Rolle der lieben Tante übernehmen können, und genau das war sie für mich auch. Sie war einfach immer zur Stelle, wenn ich sie brauchte und brachte fast immer das richtige über die Lippen.
„Hanna ich kann ihn nicht leiden. Ich hab ihm nur in Mathe geholfen und mehr nicht.“
Ich ging in mein Zimmer nach oben und schaltete den Laptop ein. Nachdem ich mich in Skype eingeloggt hatte, rief Nina mich auch schon an. Wir schalteten die Cam ein und sie wollte alle Einzelheiten hören.
„Siehst du, ich hab dir doch gesagt er steht auf dich.“ kreischte sie als ich ihr von dem Gespräch erzählte. „Warum hast du das Thema gewechselt? Da hätte voll die Kussszene daraus werden können.“
„Ich liebe ihn nicht und das werde ich auch nie tun. Dass er gut aussieht spielt für mich überhaupt keine Rolle, das weißt du.“ Sie versuchte weiterhin, mir einzureden, dass ich ihn gefälligst nehmen sollte, doch ich wechselte wie so oft in den letzten Tagen das Thema.
Ich diskutierte mit ihr noch aus, was sie jetzt mit Niklas machen sollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie zu dem Entschluss, dass er ab morgen in ihrem Leben keine Rolle mehr spielen würde.

Am nächsten Tag stand ich auf und war von Anfang an total happy. Ich hatte das Gefühl, dass heute etwas ganz tolles passieren würde. Mit den neuesten Hits im Ohr zog ich mich an und frühstückte ausgiebig. Hanna hatte wie jeden Morgen alles vorbereitet. Dann packte ich hastig meine Schultasche zusammen und verließ stürmisch das Haus. Vor der Haustür blieb ich überrumpelt stehen. Marco stand da, um mich zur schule abzuholen. Mit den Worten "was verschafft mir die Ehre?" auf den Lippen ging ich ihm entgegen. Er erklärte mir, dass Nina mich heute nicht abholen würde und sie ihn gebeten hatte mich abzuholen. Ich hatte mir schon gedacht, dass sie etwas plante doch das sie so eine dicke Nummer aufzog, damit hätte ich nicht gerechnet. In der Schule erfuhren wir, dass wir 1Woche an den Gardasee nach Italien fahren würden.

„Dort haben wir zwar einige Programmpunkte, doch ihr werdet auch einiges an Freizeit haben.“ erklärte Frau Kaisser uns. Mit uns würde noch Herr Kolb kommen, der Ansprechpartner für die Jungs sei. Wir besprachen, welche Orte wir ansehen und was die größten Ereignisse am Gardasee sein würden. Am Ende der Stunde erhielten wir einen Elternbrief, den Kostenvoranschlag und die Packliste für das Abenteuer in Italien. Alle freuten sich riesig, daher war auch mit dem Rest der beiden Stunden nichts mehr anzufangen. Also beschloss Frau Kaisser Fragen zu beantworten und einige Ideen mit uns aufzugreifen.
"Also ich wäre ja dafür dass wir uns in einer Disco einige Italiener schnappen." kreischte Sophie.
Die Schüchterne Leonie rief "Na dann können wir ja froh sein dass dich niemand fragt." Sie war einfach die beste. Leonie sagte nicht oft etwas, weil sie oft geärgert wurde und allein war aber wenn doch dann saß es. Von Luca kam die abfällige Bemerkung, dass sie dazu auch einfach mit ihm in die Disco gehen könnte.
Er hielt sich einfach immer für den größten. Frau Kaisser stoppte das ganze indem sie sagte "Entweder jetzt kommen einige vernünftige Vorschläge oder ich mache mit dem ganz normalen Unterrichtsstoff in Deutsch weiter."
Ich dachte kurz nach. Dann streckte ich und schlug vor dass wir ja auch eine Gondel fahrt machen könnten. Frau Kaisser nickte und schrieb sich die Idee auf. Dass wir das Schullandheim mitgestalten durften war etwas ganz neues, doch das lag eventuell daran, dass es unsere Abschlussfahrt sein würde. Nina und ich hatten schon ausgemacht, dass wir zusammen in ein Zimmer gehen würden. Allerdings würde es keine Doppelzimmer geben, also musste wir uns noch mit irgendjemandem zusammentun. Es kamen noch einige andere Vorschläge und dann war auch schon Pause. Zusammen mit Nina lief ich nach draußen auf den Pausenhof. Wir stellten uns wieder an "unser" Eck.
Wir überlegten mit wem wir in ein Zimmer gehen wollten, doch das war gar nicht so einfach.
„Also die Barbieclique fällt definitiv aus.“ sagten wir von Anfang an.
„Ich werde mir auf gar keinen Fall ein Zimmer mit Skyler und Shenon. Die sind mir definitiv zu düster.“
„Nein, die mit ihrer ganzen negativen Einstellung gehen gar nicht.“ Plötzlich kam mir eine Idee.
"Sollen wir Leonie fragen ob sie mit uns ins Zimmer will? Sie hat doch seit letztem Jahr kaum Anschluss gefunden" fragte ich Nina.
Sie nickte und stimmte sofort zu. Zusammen liefen wir zu Leonie um sie zu fragen. Die Arme setzte sich immer ganz allein in ein Eck und lernte oder las ein Buch, weil sie keinen Anschluss in der Klasse fand. Als sie bemerkte, dass wir auf sie zuliefen wurden ihre Augen immer größer.
Als wir vor ihr standen sagte sie leise „hi". Ich grüßte zurück und begann zu reden.
"Also Nina und ich haben uns überlegt, ob du nicht Lust hast mit uns in ein Zimmer zu gehen, bei der Abschlussfahrt. Und wenn du Lust hast kannst du ja die Pausen mit uns zusammen verbringen. Wir finden das voll doof, dass du immer so allein bist." redete ich weiter.
Mit großen Augen sah sie erst mich und dann Nina an. "gern, aber... störe ich euch denn nicht?" stotterte sie. Nina und ich schüttelten gleichzeitig den Kopf. Dann setzten wir uns jeweils neben sie.
"Was liest du denn da?" fragte Nina.





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