Familienehre - Eine Liebe die dich tötet - Teil 2

Autor: e93
veröffentlicht am: 07.06.2013


Teil 2: Im Kreis der Familie


Endlich hatten die Weihnachtsferien angefangen, meine Mutter und ich packten unsere Koffer und machten uns reisefertig. Schließlich flogen wir mit meinem Cousin Eren von Frankfurter Flughafen nach Izmir. Dort angekommen wurden wir auch gleich mit einem Jeep Grand Cherokee von einem Chauffeur abgeholt und zu einer großen Villa in der Nähe des Ägäis Meeres gefahren. Vor Jahren, kurz nach der Hochzeit meiner Eltern, waren meine Großeltern wieder in die Türkei umgesiedelt und obwohl mein Opa bereits reich war, konnte man sehen, dass er noch mehr an Vermögen gewonnen hatte. Als ich ausstieg und die Villa sah, blieb mein Mund vor Staunen offen und auch konnte ich an meiner Mutter sehen, dass sie ebenfalls überrascht war. Während wir beide das Anwesen bestaunten, begrüßte uns mein Cousin mit einem breiten Grinsen: „Willkommen Daheim. Ich werde euch gleich unserer Familie vorstellen, aber bitte spricht türkisch in ihrer Anwesenheit. Die weiteren Informationen gebe ich euch später. Ich zeig euch erst mal eure Zimmer, in der ihr schlafen könnt.“ Gesagt und getan, zwei Befehlsempfänger trugen unsere Koffer in zwei getrennte Räume.

Mein Zimmer war unglaublich luxuriös eingerichtet. Ein Flatscreen stand gegenüber des Doppelbettes. Neben meinem Bett war ein Schreibtisch auf der ein Laptop bereit stand, ein teures Sofa war an der Wand angelehnt, daneben ein Bücherschrank und neben dem Fernseher war ein Kleiderschrank, in dem schon Kleider drin waren und genau die Kleider, die ich schon immer wollte. Moderne und elegante Kleider. Neben dem großen und breiten Fenster, durch die man einen fantastischen Blick aufs Meer hatte, stand ein Kosmetiktisch mit vielen Produkten. Außerdem war das Zimmer in sehr warmen Farben gehalten. Einfach ein Zimmer zum träumen.
Nach dem ich mir alles genau angeschaut hatte, ging ich in das Zimmer von meiner Mutter und auch ihr Zimmer war fabelhaft eingerichtet.
„Gefällt es dir?“, fragte sie lächelnd, woraufhin ich nur lächelte und sie umarmte.
„Ja, es ist traumhaft. Kaum zu glauben, dass wir hier bleiben werden.“, antwortete ich und sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, ehe wir uns voneinander lösten und beide duschen gingen. Nach der Dusche, schlüpften wir in Kleider die im Schrank standen und für uns gedacht waren. Das beige Kleid, was mir bis zu den Knien reichte, saß wie angegossen und ich fühlte mich darin sehr wohl. Es gefiel mir.

Plötzlich klopfte jemand an der Tür und als ich diese öffnete, sah ich meinen Cousin Eren, der mich abholte und mit meiner Mama gemeinsam uns den Rest der Villa zeigte. Es gab wirklich alles in diesem Anwesen. Sporthalle, Schwimmbad, Kinosaal und vieles mehr. Als wir wieder im zweiten Stock waren, hörten wir viele Stimmen aus einem der Räume und bevor Eren die Tür öffnete, lächelte er uns breit an und flüsterte: „Jetzt ist es soweit.“ Urplötzlich verließ mich der Mut, doch meine Mama hielt meine Hand fest und hauchte: „Mein Leben, vergiss nicht, wenn ich bei dir bin, wird dir nichts passieren.“ Ich nickte nur sanft. Anschließend öffnete mein Cousin die Tür und ich sah die glücklichen und sehnsüchtigen Blicke der Anwesenden. Meine Mutter ließ meine Hand los und umarmte sofort eine ältere Dame, küsste ihre Hand und die Frau fing an Tränen zu vergießen, dann umarmte meine Mutter auch den älteren Herren und der nickte zufrieden und reichte ihr seine Hand, die sie sofort küsste. Sie umarmte auch die restlichen Gäste und fing selber an Tränen zu vergießen. Nachdem sie alle begrüßt hatte und fast alle Anwesenden weinten, schaute sie mich glücklich an und teilte mir auf türkisch mit: „Süße schau, das ist deine Oma, das ist dein Opa, und das sind meine Onkel, Tanten, Schwägerinnen, Schwagern und Cousins und Cousinen.“ Erst verbeugte ich mich leicht, ehe ich ebenfalls die Hände meiner Oma und meines Opas küsste.
„Meral, wieso spricht deine Tochter nicht? Kann sie kein türkisch?“, wollte eine der Tanten meiner Mutter erfahren, bis ich schließlich etwas schüchtern sprach: „Es freut mich, euch allen endlich zu begegnen.“ Dann küsste ich auch die restlichen und fragte auf türkisch: „Leben meine Tanten und Onkel alle in Deutschland?“ Meine Oma hielt meine Hand fest und antwortete lächelnd: „Ja, leider, ist keiner von ihnen zur Zeit hier.“ Ich nickte nur und setzte mich zu meiner Mutter, gleich neben meinen Großeltern. Dabei bestaunte ich die Größe des Raums. Es war der Größte von allen, die ich bis jetzt gesehen hatte. Zwar sehr altmodisch gestaltet mit einem Kronleuchter und Möbeln die ich aus irgendwelchen Museen kannte, aber trotzdem hatte dieser Raum etwas märchenhaftes.

Allerdings war das Schönste immer noch, meine Mutter zufrieden zu sehen. Jeder sprach mit ihr und selbst mich wollten sie kennenlernen. Bei so vielen Fragen wurde mir jedoch schnell übel, weswegen ich mich entschuldigte und aufstand. Eren merkte dies und verließ mit mir gemeinsam den Saal. Gemeinsam liefen wir auf einen der Balkone, die ebenfalls einen großen Umfang hatten. Man hatte sogar einen perfekten Ausblick zum Meer und konnte das Meeresrauschen hören. Es fühlte sich gut an, hier zu sein, auch wenn es etwas windig war.
Plötzlich stellte sich Eren hinter mich und legte die Arme um mich, ehe er neugierig nachforschte: „Bist du glücklich? Hast du es dir so vorgestellt?“
„Ja, es ist fantastisch. Vielen Dank dafür. Ich weiß nicht was wir ohne dich getan hätten.“, antwortete ich aufrichtig und lächelte in die dunkle Nacht hinein.
Anschließend erzählte er mir einige Familiengeheimnisse, die zum Teil wirklich sehr amüsant waren und ich einfach nur vor Lachen losprusten musste. Auch er krümmte sich vor Lachen, bis er sich wieder beruhigte und mir mitteilte, dass noch einiges auf mich wartete, aber alles ein Geheimnis wäre.
„Du bist so gemein.“, scherzte ich und schlug ihm leicht auf die Schulter.
„Gemein? Ich doch nicht.“, erwiderte er ironisch und zwickte mir in die Wange.
„Warum machst du das Ganze eigentlich?“
„Deine Mutter ist eine wichtige Rolle in der Familie. Sie ist auch noch so jung und obwohl ihre Geschwister alle versucht haben mit ihr zu reden, für sie da zu sein und ihr beizustehen, wollte sie niemanden bei sich haben. Du weißt wohl am besten, wie stur sie sein kann. Das hat sie sicherlich von ihrem Vater geerbt. Auf jeden Fall lebte die Familie dadurch mit einem gebrochenen Flügel. Auch dich hat die Familie sehr vermisst. Weißt du, es wird ein sehr großer Wert auf das Familienleben gelegt. Man versucht sich stets gegenseitig zu unterstützen, für einander dazu sein, sich auf den anderen zu verlassen. Familie wird bei uns sehr groß geschrieben. Da deine Mutter bereits alle von sich abgestoßen hat und niemand mehr die Mut hatte sich bei ihr zu melden, hab ich es in die Hand genommen und ich muss sagen, ich bin froh darüber, dass es geklappt hat.“
Bei diesen Worten hörte ich ihm geduldig und aufmerksam zu, ehe ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte und mich herzlich bedankte: „Danke. Es bedeutet mir wirklich viel hier zu sein und zu sehen, dass es meiner Mutter gut geht.“
Ich fing an meinen Cousin sehr zu mögen. Er wurde wirklich von Gott gesandt.
Wir saßen noch eine Stunde lang einfach nur da und hörten der Nacht zu, ehe er mich in mein Schlafgemach führte und sich verabschiedete.

Am nächsten Tag durften wir endlich wieder ausschlafen und als wir aufwachten, gingen wir runter in die Küche und aßen zum Frühstück leckeres Ei und tranken türkischen Schwarztee. Anschließend liefen wir hoch, um uns für den Tag fertig zu machen und begaben uns schließlich raus in den Garten, wo meine Großeltern bereits auf uns warteten, da sie uns heute Izmir präsentieren wollten.
„Die Pferdekutsche wird auch gerade fertig gemacht, wir können gleich los.“, teilte meine Oma mit und fragte mich interessiert: „Magst du Pferde?“
„Ja, Pferde sich tolle Tiere. Aber werden wir wirklich in einer Kutsche uns die Stadt anschauen?“
„Natürlich.“, erwiderte sie und strich mir über mein Kopf. Als plötzlich eine Pferdekutsche vor uns stand, staunte ich nicht schlecht. Wir setzten uns rein und schon wurden wir auch in die Stadt kutschiert und meine Großeltern erzählten uns die Geschichte der Stadt, wie auch einige Sehenswürdigkeiten. Vor allem als wir in der Atatürk Caddesi ankamen und erst einmal ein Restaurant besuchten, lief das Wasser in meinem Mund bei diesen köstlichen Speisen. Wir aßen türkische Leibgerichte und sprachen über die Sightseeing. Nach dem mein Opa bezahlt hatte, liefen wir die Einkaufspassage entlang und meine Mutter und ich kauften uns neue Winterkleider, einige Schmuckstücke und andere Accessoires. Wenn mein Großvater und das alles nicht bezahlen würde, hätten wir es uns wirklich niemals leisten können.
Gegen Abend hin kamen meine Mutter und ich auf die Idee ins eiskalte Meer zu springen und obwohl meine Oma das uns verweigerte, liefen meine Mutter und ich nach dem wir wieder in der Villa angekommen waren runter ans Meer, zogen uns bis auf unsere Unterwäsche aus und sprangen ins eiskalte Wasser. Das Adrenalin schoss uns einfach durch den Körper.
Erst nach einer Stunde begaben wir uns auf den Rückweg. Daheim angekommen liefen wir ins Badezimmer und machten uns frisch, ehe wir zu meinen Großeltern liefen und diese und zahlreiche Familienbilder von früheren Zeiten zeigten, während wir nebenbei türkisches Gebäck und Tee tranken. Der Abend verlief wirklich emotional, da auch meine Mutter und Oma sehr oft anfingen zu weinen, bis ich schließlich müde wurde, mich verabschiedete und in mein Zimmer lief, um endlich einzuschlafen.

Die restlichen Tage verliefen sehr angenehm. Vor allem an dem Samstag der ersten Woche hatten die Cousinen von meiner Mutter jede Menge mit mir vor, da die eine Friseurin, die andere Kosmetikerin und die dritte Modeberaterin waren. Gleich nach dem Frühstück entführten sie mich und als erstes kamen wir im Salon der Friseurin an, die sich auch sofort an die Arbeit machte. Meine kaputten Haare, die bis zur meiner Hüfte reichten, die ich aus diesem Grund immer zusammen band oder geflochten trug, wurden mir bis zur meinen Schultern geschnitten, außerdem wurden die Haare in dunkelbraun gefärbt und der Pony wurde mit den Seitenpartien verbunden und ausgefranst, dazu wurden meine Haare geglättet. Als ich meine Haare wieder sah, konnte ich kaum glauben, dass ich das war. Was die Frisur alles ausmachen konnte.
Sofort stand ich auf und umarmte meine Großcousine und bedankte mich recht herzlich.
Als nächstes gingen wir in den Kosmetiksalon von der anderen Cousine, diese zupfte meine Augenbraue zurecht, und entfernte mir meinen Damenbart. Dabei zeigte sie mir auch, wie ich das selbst mit einem Faden machen konnte und schenkte mir noch eine teure Geschichtswasserflasche, falls ich mal Pickel bekommen sollte. Anschließend schminkte sie meine Augen in braun Tönen, „Smokey Eyes“ und tuschte meine Wimpern nochmal nach. Folglich trug sie mir einen zarten Rosé Lippenstift auf und teilte mir mit, dass in meinem Zimmer auf dem Kosmetiktisch sehr viele dieser Produkte vorzufinden waren. Auch von ihr bedankte ich mich recht herzlich und konnte nicht glauben, wie so schnell die Optik eines Menschen zu verändern war.
Mit der dritten Großcousine gingen wir in verschiedenen Designerläden, obwohl ich in meinem Schrank auch sehr viele neue Kleider hatte. Sie zeigte mir, was ich alles aus solchen einfachen Kleidungsstücken machen konnte und gab mir ebenfalls viele hilfreiche Tipps, wie ich meine Kleider untereinander und miteinander am besten kombinieren konnte. Trotz das ich mir schon seitdem ich hier in der Türkei war, so viele Kleider gekauft hatte, bestand sie darauf, dass ich mir erneut neue Kleider kaufen sollte, da sie hier eine gute Qualität hätten und ich in Deutschland so etwas nicht vorfinden würde. An diesem einzigen Tag gab ich bestimmt über 12.000 € aus. Doch mein Opa meinte sogar, dass ich noch mehr ausgeben sollte und das sein Geld seinen Enkeln gehören würde. Diese Familie tat wirklich alles, um jeweils den anderen glücklich zu stimmen. Das war wirklich ein tolles Gefühl.

Auch war es befreiend aus meiner Schale raus gekommen zu sein und auf dem besten Weg zu sein, um ein neuer Mensch zu werden. Als meine Mutter mich sah, vergoss sie fast Tränen, weil ich so hübsch geworden war, und endlich ein richtiges Lächeln auf meinen Lippen trug. Ich liebte diese Familie wirklich, nicht wegen dem ganzen Geld, sondern weil sie alle so ein großes Herz besaßen.

An diesem Abend jedoch meinte meine Mutter zu mir das ich mein Koffer packen sollte, da wir nach Istanbul, also zu dem Ort wo die Eltern meines Vaters lebten, fliegen würden, auch wenn die Eltern meines Vaters ursprünglich auch aus Izmir stammen, jedoch vor der Geburt meines Vaters nach Istanbul umgezogen waren. Also packte ich nur ein Teil meiner Kleidungsstücke und wir flogen bereits am nächsten Morgen nach Istanbul, wo meine Großeltern auf uns am Flughafen warteten. Sie begrüßten uns sehr herzlich und wir gingen zur ihnen nach Hause, die auf der europäischen Seite Istanbuls lag. Auch hier wurden wir durch Istanbul geführt und verbrachten eine interessante Zeit. Ich lernte so viele Verwandte von meinem Vater kennen und verstand mich sofort mit allen, da ich in ihren Augen meinem Vater ziemlich ähnlich aussehen würde. Komisch, davor war mir das noch nie aufgefallen.

An dem letzten Tag die wir in Istanbul verbrachten, ging mein Opa mit mir zu einem Ort, es war zwar modern, aber hatte kleine Straßen, wo kein Auto durch fuhr, wo alles lebendig war. Auf der einen Seite hörte man die Kinder auf den Straßen spielen, auf der anderen reiche Personen einkaufen und sich über den Lärm beschweren, es war ein Ort, wo zwei Welten aufeinander prallten. Dann ging mein Opa mit mir in einen Geschäft und erklärte glücklich, dass dieses Geschäft das Lieblingsgeschäft meines Vaters war. Es war ein Spielzeugladen, wo ich mir auch gleich ein Modellauto kaufte, da ich genau wusste, dass mein Vater von diesen Dingern begeistert war.
Anschließend zeigte mein Opa mir auch andere Plätze, wo mein Vater immer war, bevor sie nach Deutschland zogen. Mein Vater lebte immerhin bis zur seinem achten Lebensjahr hier und in jedem Sommer flogen sie hierher. Nach dem Tot meines Vaters, machte Deutschland keinen Sinn mehr für sie und sie zogen wieder hierher nach Istanbul. Er erzählte mir über die Kindheit meines Vaters und wie verrückt er danach war Fußballer zu werden. Vor allem die Geschichte von meinen Eltern aus der Sicht meines Opas zu hören, beeindruckte mich stark. Es war wirklich amüsant zu hören, wie mein Vater sich wegen meiner Mutter verändert hatte. Aber auch die Kindergeschichten über ihn brachten mich teilweise zum weinen und gleichzeitig zum lachen. Er war ein sehr frecher, aber auch ein sehr liebenswerter Kerl. Dank meinem Opa wurden mir Seiten von meinem Vater gezeigt, die ich so gar nicht kannte. Ganz tief in meinem Herzen schmerzte eine Stelle furchtbar, denn ich hatte so viel verpasst und vermisste meinen Vater furchtbar.
Erst gegen Abend kamen wir wieder Zuhause an, wo ich meinen Opa bat mir Kindheitsbilder von Papa zu zeigen. Als sich meine Mutter die Bilder anschaute, schossen ihr die Tränen in die Augen. Ich wusste, dass sie meinen Vater abgöttisch liebte. Das sie ihn ebenfalls unbeschreiblich vermisste, doch als sie ein Bild von ihm mit einem Fußball in der Hand sah, schaute sie es sich an und bat:
„Darf ich dieses Bild bitte mitnehmen?“
Meine Oma nickte nur, legte eine Hand auf die Schulter meiner Mutter und sprach: „Du weißt, dass er immer ein Auge auf uns wirft und das er uns niemals alleine lässt.“
„Ja, ich weiß. Aber manchmal wünschte ich mir einfach bei ihm zu sein. Kaum zu glauben, dass ich ihn fast mein ganzes Leben lang kannte. Es ist so, als wenn etwas sehr wichtiges darin fehlen würde und ich weiß, dass diese Stelle immer noch blutet, wie kitschig das auch klingt.“ Dabei lächelte sie weinend und zog mich in ihre Arme. „Ich bin so froh, dass es dich gibt.“
„Und ich bin froh darüber, dass solche zwei bezaubernden Menschen meine Eltern sind.“, murmelte ich und biss die Lippen zusammen, um nicht sofort anzufangen zu heulen.

Anschließend brachte meine Oma das Abendessen und wir aßen gemütlich und sprachen noch über Gott und die Welt, bis wir wieder zum Flughafen gefahren wurden, wo wir uns unter Tränen verabschiedeten und zurück nach Izmir flogen. Wieder in der Villa in Izmir angekommen, packten wir unsere Koffer und eins stand fest. Es waren mehr als 30 Kilogramm, weswegen wir sicher mehr Geld zahlen mussten, doch mein Opa sprach uns ins Gewissen, dass wir das alles als Geschenk sehen und ja nichts zurücklassen sollten. Nach dem wir die Koffer gepackt hatten, legten wir uns noch für einige Stunden schlafen, da wir bald die Rückreise antreten würden. Als wir wieder wach waren, teilte uns Eren mit das wir alle zusammen zu Abend essen würden und somit liefen wir runter ins Esszimmer, wo wirklich alle Verwandten meiner Mutter die wir hier kennengelernt hatten, anwesend waren. Ein letztes Mal saßen wir also alle zusammen am Tisch und genossen den Familienabend. Gleich am nächsten Morgen, wurden wir von Eren aufgeweckt und wurden zum Flughafen gefahren, wo wir uns von meinen Großeltern verabschiedeten und wieder zurück nach Frankfurt flogen. Im Flieger saß ich direkt zwischen meinem Cousin und meiner Mutter und lehnte mein Kopf auf die Schulter meiner Mutter und verriet sehr glücklich: „Es war wirklich eine tolle Idee hierher gekommen zu sein. Ich habe so viel gelernt, gesehen und erlebt, dass es mir so vorkommt, als sei es nur in einen meiner zahlreichen Träume passiert. Lass uns ab sofort mehr mit der Familie zutun haben, einverstanden?“
Meine Mutter legte ihre Hand um meine und nickte zuversichtlich: „Natürlich. Wir werden als erstes auch die Familie in Deutschland kennenlernen. Ich will dir endlich das Gefühl geben, dass wir so viele Personen haben, die uns lieben.“
Dann schaute ich zu Eren und küsste ihn auf die Wange. „Danke für den tollen Urlaub.“

Erst Zuhause angekommen merkte ich das ich wirklich anders aussah. Ich probierte auch alle neugekauften Kleidungsstücke und stellte zufrieden fest, dass auch meine schmale Figur besser zu Geltung kam. Folglich mistete ich in den letzten Tagen alles alte aus meinem Schrank und die neuen Kleider legte ich ordentlich gefaltet rein. Ich fühlte mich endlich in meiner Haut und in meinem Zimmer wohl. Das Gleiche gilt auch für meine Mutter. Nun wussten wir das wir uns auf die Familie verlassen konnten und würden. Das wir nicht alleine waren.





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