Küss mich, Idiot! - Teil 2

Autor: MusicJunkie91 & yuna151
veröffentlicht am: 02.05.2013


Weiter gehts! Vielen Dank für eure süßen Kommis ^_^

_____________________

Ein ganz und gar nicht damenhafter Fluch kam über ihre Lippen und bevor er irgendetwas tun konnte, war sie neben ihn gerutscht.
Damon konnte sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen. Zu gerne hätte er jetzt etwas dazu gesagt, ließ es jedoch bleiben.
"Wo kann ich dich absetzen?", fragte er dann, nachdem Jeff die Tür geschlossen hatte.
Sie nannte ihm eine Straße in der Nähe ihrer Wohnung, aber die letzten Meter würde sie auch durch den Regen laufen können. Dann lehnte sie sich zurück und sah aus dem Fenster.
Damon gab die Adresse weiter und runzelte die Stirn. Nein, so schnell wollte er nicht vorgehen.
"Jeff, setz´ mich bitte zuerst ab und bring dann die junge Lady nach Hause", fügte er hinzu und holte sein Handy raus.
Er wollte noch schnell jemanden anrufen. Eine ganze Weile sprach er auf schnellen italienisch ins Handy.
Abigail sagte kein Wort, bis der Wagen hielt. Auch da murmelte sie nur einen kurzen Dank und stieg aus, um ihn an sich vorbeizulassen.
Beim Aussteigen streifte er aus Versehen ihren Busen und grinste, ohne dass sie es sehen konnte.
"War mir ein Vergnügen dich kennen zu lernen."
Damon nahm ihre Hand und hauchte einen zarten Kuss darauf.
"Vielleicht sieht man sich ja mal wieder."
Die Hände in den Taschen vergraben, ging er zum Eingang, wo der Portier ihm die Tür aufhielt und ihn freundlich grüßte.
Seine Berührung hatte ihr wieder eine Gänsehaut bereitet, doch sie ließ sich nichts anmerken. Stattdessen setzte sie sich einfach zurück ins Auto.

Er fuhr in sein Penthouse hoch und machte es sich auf der großen Couch bequem, nachdem er sich seines Jacketts und der ledernen Schuhe entledigt hatte. Erschöpft schloss er die Augen und lehnte sich zurück. Dass er Abigail wieder getroffen hatte, veränderte ein paar Sachen. Noch sehr genau konnte er sich an alles von früher erinnern. An die ganzen Erniedrigungen, die sie und ihre Freundinnen ihm zugefügt hatten. Irgendwann schlief er einfach so ein.
Abigail ließ sich von dem Fahrer einen Block von ihrer Wohnung entfernt absetzen und lief dann die letzten Meter nach Hause. Dort schleuderte sie als erstes ihre High Heels von den Füßen und ging dann ins Bad, um sich abzuschminken und für die Nacht fertig zu machen.
Nachdem sie noch ein großes Glas Wasser getrunken hatte, legte sie sich nackt ins Bett und genoss das Gefühl des glatten Satins auf ihrer Haut. Ein paar Minuten dauerte es noch, bis sie in einen tiefen Schlaf fiel.

Am nächsten Morgen wachte er ganz von selbst bereits um kurz nach sechs Uhr auf. Er zog sein morgendliches Ritual durch und fuhr ins Büro. Obwohl es Samstag war, konnte er die Arbeit einfach nicht ruhen lassen. Bis hin zum frühen Nachmittag, war er damit beschäftigt, Akten durch zu sehen und einige wichtige Anrufe zu erledigen.
Abigail hingegen schlief bis in den späten Vormittag hinein, stand dann auf, zog sich gemütliche Sachen an und bestellte einen deftigen Brunch. Ihre Mädels würde auch bald aufkreuzen.

Damon war einfach nur noch genervt und ständig kreuzte eine bestimmte Person in seinen Gedanken auf. Das gefiel ihm nicht ein Stück. Sie sollte nicht ständig dort oben sein. Das war sie schon früher gewesen... Schnell fasste er einen Entschluss und rief jemanden an, der innerhalb einer halben Stunde Abigails Adresse hatte. Lächelnd schickte er zwei Dutzend rote Rosen zu ihr mit einer Essenseinladung!
Sie war noch im Morgenmantel, als es klingelte und sie die Tür öffnete. Irritiert sah sie die Rosen an.
"Ehm.. danke..."
Sie gab dem Lieferanten ein Trinkgeld und schloss die Tür wieder. Erst dann entdeckte sie den Zettel mit der Einladung und war dann erst recht irritiert. Wer...?
Seufzend stellte sie die Blumen in eine Vase, legte die Einladung auf ihr Tischchen neben dem Sofa und zog sich endlich an.

Kurze Zeit später klingelte es wieder, das Frühstück wurde geliefert. Nachdem alles auf dem richtigen Platz stand, machte sie sich weiter fertig, dann kamen auch schon ihre Freundinnen.
Damon machte entspannt weiter. Steven kam auch bald schon an und half ihm bei einigen Sachen und entführte ihm dann zum Essen.
Irgendwann war es so spät, dass er, wie die Tage zuvor, nach Hause fuhr und sich fertig machte. Auch wenn sie nicht kommen würde, so würde er in dem Restaurant essen.

Den ganzen Tag tranken die Frauen wieder Champagner und aßen immer mal wieder etwas, aber hauptsächlich lästerten sie über irgendwelche Leute, die sie nicht ausstehen konnten. Und immer wenn die Sprache auf das kam, was gestern im Club geschehen war, stellte Abigail auf stur und auch Alessa schwieg dazu.
Nachdem ihre Freundinnen dann gegangen waren, nahm sie wieder die Einladung zur Hand und entschied, hinzugehen, nur um zu schauen, von wem sie stammte. Doofe Neugier! Sie zog sich ein hübsches Kleid an, ließ ihr langes Haar offen und schminkte sich nicht sehr. Dann nahm sie ein Taxi und fuhr zu dem Restaurant.
Schon von weitem sah Damon sie aus dem Taxi steigen. Er konnte nicht verhindern, das ein Grinsen sein Gesicht für einen kurzen Moment erhellte. Der Oberkellner kümmerte sich sogleich um sie und führte sie zu seinem Tisch. Damon stand auf.
"Hallo Abigail."
Die Angesprochene hob die Augenbrauen.
"Du? Was soll das?"
Er nickte leicht.
"Ich wollte mich für mein Verhalten gestern entschuldigen. Es war nicht grade Gentlemanlike von mir gewesen."
"Was genau?", fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich habe wohl den Eindruck vermittelt, als ob ich die Damen nur ins Bett haben will." Damon lächelte leicht. "Das war keineswegs meine Absicht, Abigail. Bitte lass es mich hiermit wieder gut machen."
Nach einem Moment des Nachdenkens nickte sie.
"Gut. Dann bin ich mal gespannt."
Ohne auf seine Aufforderung abzuwarten, nahm sie am Tisch Platz. Innerlich verdrehte er die Augen und setzte sich dann auch ganz gelassen hin. Er gab dem Ober ein Zeichen, Champus zu bringen.
"Danke, dass du mir eine Chance gibst."
Abigail nickte nur knapp und überkreuzte ihre Beine.
"Also, Matthew... wie viele Clubs gehören dir?"
Damon atmete erleichtert aus, da sie ihm den Namen abkaufte. Sie schien tatsächlich keine Ahnung zu haben, wer er war!
"Im Moment erst drei Clubs. Aber ich bin im Moment grade dabei, einen vierten zu übernehmen!"
"Das ist bestimmt viel Arbeit."
Der Champagner kam und lächelnd nippte sie daran. Er zuckte die Schultern.
"Es geht. Es macht einfach nur Spaß verschiedene Firmen zu kaufen."
Er trank sein Glas fast vollständig leer.
"Was möchtest du essen?"
"Spaß?", hakte sie nach und entschied sich zugleich für ein leckeres Gericht mit vielen Meeresfrüchten.
"Natürlich Spaß. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man immer mehr sein Eigen nennen kann."
Abigail zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung. Ich leg mein Geld lieber an."
Interessiert lehnte er sich vor. "Für was legst du es denn an?"
"Na, für meine Zukunft! Irgendwann werd´ ich nicht mehr modeln können."
Damon musste leicht grinsen.
"Stimmt wohl. Es ist kein Beruf, den man bis ins Alter ausüben kann."
Wenige Augenblicke später kam auch schon ihr Essen. Er hatte sich für ein schönes blutiges Steak entschieden.
"Lass es dir schmecken."
"Danke, du dir auch."
Sie nickte.
"Ja, ist leider so. Es macht mir aber Spaß."
"Und was Vernünftiges machst du nicht?", fragte er neugierig.
"Und wenn nicht?"
Interessiert sah sie ihn an.
"Dann wäre das Vorurteil gegen Models wohl doch nicht einfach aus der Luft gegriffen. Dennoch denke ich, wie ich gestern schon sagte, dass du mehr im Kopf hast."
"Oh, ich habe nicht behauptet, dass ich dumm bin. Natürlich habe ich mich noch anderweitig abgesichert. Aber dich geht es doch gar nichts an, was ich sonst noch so mache?"
Sofort lehnte er sich zurück und sah sie einen Moment schweigend an.
"Du scheinst nicht besonders darauf scharf zu sein, Smalltalk zu betreiben."
"Ich frage mich einfach, weshalb du mich eingeladen hast."
"Das habe ich doch schon gesagt, um mich für mein Verhalten von gestern zu entschuldigen. Und um dir zu zeigen, dass es sehr wohl noch Männer gibt, die sich Zeit für das Kennenlernen nehmen."
"Ach, so ist das. Du willst mich also kennenlernen? Dann wirst du ja noch bemerken, dass ich sehr wohl was im Kopf habe."
"Das hoffe ich doch sehr!"
Er zwinkerte ihr zu und sie widmeten sich ihrem Essen in Ruhe. Immer wieder sah Damon ihr ins Gesicht und versuchte zu ergründen, was in ihr vorgehen mochte. Sie zwinkerte ihm zu und genoss dann ihr Essen.
"Ist echt lecker!"
Dabei beobachtete sie ihn, war sie sich doch immer noch nicht sicher, was genau er bezweckte. Lange brauchte er nicht, um mit seinem Essen fertig zu sein. Manierlich legte er das Besteck auf dem Teller zusammen und genoss den Rotwein, welchen er zu dem Essen bestellt hatte.
"Freut mich, das es dir schmeckt. Hier gehe ich meistens hin."
Sie nickte.
"Das verstehe ich, hier fühlt man sich richtig wohl."
Auch sie beendete das Essen und tupfte sich mit der Serviette den Mund sauber.
"Ganz meine Meinung", schmunzelte Damon und lehnte sich ein wenig zurück, um sie besser betrachten zu können.
Schon gestern war ihm ja aufgefallen, dass sie sich kaum verändert hatte, heute jedoch, wirkte sie ganz und gar nicht mehr so selbstsicher wie im Club. Eher kam sie ein wenig zurückhaltender vor.
Natürlich konnte das auch einfach nur so sein, aber sein Gefühl sagte ihm, dass auch ihr Leben nicht ganz so perfekt verlief, wie sie es gerne hätte. Vielleicht hatte sie mit ihrem Freund Probleme oder mit ihren Eltern? "Wird dein Freund dir ´ne Ansage machen, weil du den Abend mit mir verbracht hast?"
Abigail lachte heiser.
"Freund? Als ob ich so was nötig hätte! Ihr Männer wollt doch eh immer nur das Gleiche und darauf hab ich echt kein Bock."
Auch sie lehnte sich zurück. In letzter Zeit hatte sie sich sehr einsam gefühlt und eigentlich sehnte sie sich nach einer richtigen Beziehung. Sie wollte morgens aufwachen und im Arm gehalten werden, abends mit jemandem einschlafen. Einfach nicht mehr so alleine sein. Aber jeder Kerl mit dem sie sich abgab, war eben nicht in der Lage dazu.
Damon zog eine Augenbraue hoch.
"Du scheinst keine besonders guten Erfahrungen gemacht zu haben, wenn du wirklich jeden Mann so verallgemeinerst."
Er beugte sich wieder vor um einen weiteren Schluck des roten Getränks zu sich zu nehmen.
"Aber es gibt auch noch ziemlich Anständige. Jedoch muss ich wohl ganz ehrlich sagen, dass ich nur zu der Mittelschicht zählen würde. Ich habe zwar alle Manieren, die man haben sollte in meinem Alter, aber wenn ich etwas haben will würde ich alles tun um mein Ziel zu erreichen."
"Zum Beispiel eine Essenseinladung, hm?", fragte sie und sah ihm in die Augen, während sie auch einen Schluck trank und sich dann langsam über die Lippen leckte.
Er schmunzelte leicht wegen ihrem Verdacht, der gar nicht mal so unbegründet war. Tatsächlich hatte er diese Einladung geplant, um näher an sie ran zu kommen. Doch auch, weil er wirklich vorhatte, mehr über sie heraus zu finden. Was sie gerne machte, was sie gar nicht mochte, wie sie ihr Essen am liebsten hatte und so weiter. Natürlich würde er ihr dies nie so sagen. Genauso wenig, den wahren Grund für ein offenkundiges Interesse an ihr.
"Warum hast du denn nicht Alessa zum Essen eingeladen? Sie schienst du ja interessanter zu finden", wechselte sie das Thema von sich weg.
Er beugte sich so weit es ging zu ihr herüber, ohne das es merkwürdig aussah.
"Das beste Mittel, um das Interesse eines Menschen zu wecken, egal ob weiblich oder männlich, ist selbst Desinteresse zu vermitteln", sagte er leise in einen verführerisch heisere Tonfall.
"Nun, mich schreckt das eher ab. Wobei Interesse das auch tut."
Vergnügt lehnte er sich wieder zurück.
"Und schon habe ich etwas dich erfahren", lächelte er sie amüsiert an. "Ist doch gar nicht so schwer. Allerdings reicht mir das noch lange nicht. Ich möchte mehr hinter deiner spröden Fassade schauen. Sehen, wer sich wirklich hinter diesem hübschen Äußeren versteckt."
"Wer sagt denn, dass meine Fassade spröde ist? Und wer sagt, dass ich etwas verstecke?"
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie ihn an und verfluchte sich dafür, dass sie so viel verraten hatte. Damon schmunzelte wieder.
"Ich habe eine ziemlich gute Menschenkenntnis. Fast würde ich schon so weit gehen, zu behaupten, ich könnte Menschen besser einschätzen, als sie sich selbst."
"Ach ja?"
Sie lehnte sich interessiert zurück und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
"Dann erzähl mir was über mich."
Damon überlegte einen Moment und sah sie sehr intensiv an.
"Du fühlst dich einsam."
"Warum sollte ich? Ich habe all meine Freundinnen."
"Und dennoch bis du einsam. Du kannst mir da nichts vormachen. Auch deine ganzen Freundinnen, können diese Leere nicht füllen."
"Ich weiß es nicht."
Damit hatte sie es ja wirklich zugegeben, dass er Recht hatte. Doch aus einem unerfindlichen Grund brachte es nicht die erhoffte Befriedigung. Eher störte ihn der Gedanke, dass sie einsam war. Schnell rief er sich wieder zur Ordnung. Nein, sie bedurfte nicht seines Mitleids.
"Vielleicht brauchst du nur einen Freund."
"Witzig", entgegnete sie und trank noch etwas. "Weil Männer es ja immer auf eine Beziehung absehen. Gerade in der Modebranche."
Damon zuckte die Schultern.
"Gut, dass ich nicht aus dieser Branche bin", tat er es einfach nur ab und trank sein Glas leer.
"Du hast mir gestern aber deutlich gesagt, dass du ein Aufreißer bist, Matthew."
Forschend sah sie ihn an. Aufrichtig nickte er.
"Aber ich habe dir auch vor kurzem erklärt, dass ich Manieren habe. Wenn eine Frau nicht will, respektiere ich es."
"Das machen die meisten. Trotzdem findet man so keinen Mann, mit dem frau den Rest seines Lebens verbringen will."
Wieder nahm sie einen Schluck.
"Warum legst du dich nicht fest?"
Er zuckte erneut die Schultern.
"Ich würde schon was Festes eingehen, wenn ich nicht so genau wüsste, wie Frauen wirklich sind. Immer nur auf das Aussehen bedacht."
Sein Blick wurde hart und er sah wieder die Vergangenheit vor sich.
"Das kannst du auch nicht verallgemeinern. Viele Frauen legen Wert darauf, damit sie wahrgenommen werden oder auch um sich selbstbewusster zu fühlen. In der heutigen Zeit muss man gut aussehen, um etwas zu erreichen. Wie viele Frauen hast du schon verschmäht, weil sie etwas mehr auf den Rippen hatten?"
"Da muss ich dich enttäuschen, Abigail. Mir ist das Aussehen vollkommen egal. Und ich habe lieber eine Frau mit etwas mehr auf den Rippen, als nur ein Knochengestell unter mir zu haben."
Oh Himmel, das machte ihn in ihren Augen noch heißer! Tatsächlich lächelte sie ein wenig.
"Damit gehörst du den seltensten Männern überhaupt."
Er erwiderte ihr Lächeln einseitig.
"Stimmt wohl. Leider wollen die meisten nur ein hübsches Gesicht. Am besten noch mit hohlen Kopf, was sie dann zur Schau stellen können. Doch mir steht der Sinn nach mehr. Ich muss mich auch mit meiner Partnerin unterhalten können und zwar über mehr, als nur die neueste Mode."
Zustimmend nickte Abigail.
"Reden ist einer Beziehung sowieso wichtig."
Doch dann stockte sie. Warum unterhielten sie sich überhaupt über so etwas?
"Sehe ich genauso. Natürlich sollte man sich auch nicht zu sehr gehen lassen, was die äußere Erscheinung anbelangt. Eine gewisse Pflege sollte schon vorhanden sein. Aber eine Frau kann genauso schön aussehen in einem Jogginganzug und einem einfachen Pferdeschwanz, als wie wenn sie ein schickes Abendkleid tragen würde."
Damon zwinkerte. Erneut nickte sie.
"Man sollte immer tragen, worin man sich wohl fühlt."
"Richtig."
Ihre Einstellung imponierte ihm irgendwie. Ganz so hohl wie früher war sie dann also doch nicht mehr. Aber immer noch zu sehr von sich überzeugt.
"Aber reden wir nicht weiter darüber. Was machst du gerne? Was sind so deine Hobbys?"
"Hm... na ja, das Modeln ist mein Hobby eigentlich. Ich gehe gerne einkaufen, lasse mich massieren... einfach so Wohlfühl-Zeug. Mit zwei körperlich anstrengenden Jobs brauche ich das. Und dann gehe ich noch viel feiern um abzuschalten. Aber nur jedes zweite Wochenende. Die anderen bleib ich dann daheim und lese ein wenig, entspann mich in der Badewanne..."
Sie zuckte mit den Schultern.
"Und du so?"

Das war ja wirklich interessant. Lesen also...
"Welche Autoren magst du denn am liebsten?", fragte Damon ehrlich neugierig.
Ein Model das gerne las, war ja wirklich eine große Seltenheit.

"Beantworte erst meine Frage, dann beantworte ich deine."
Grinsend sah Abigail zu ihm und beugte sich ein wenig vor.
"Was sind deine Hobbys?"
Puh, sie war wirklich nicht dumm. Er seufzte. "Ich fahre gern Auto", erwiderte er nur ausweichend.
"Das nenn´ ich mal eine Aussage! Einfach nur Autofahren?"
"Na ja..."
Er sah etwas zur Seite, da er eh noch nie besonders gut lügen konnte. Früher nicht und heute erst recht nicht. Es sei denn natürlich, es ging um Rache!
"Rennen. Ich liebe es mit dem Wagen so schnell es geht zu fahren."
"Rennen?"
Ihre Augen begannen zu strahlen.
"Nimmst du mich mal mit? Ich find´s voll heiß, wenn Kerle ihr Auto in hohen Geschwindigkeiten beherrschen..."

Sofort zog er wieder eine Augenbraue hoch. Ganz sicher würde er sie nie mit dorthin mitnehmen, da die Rennen nicht legal waren. Aber vermutlich würde es sie gar nicht stören, daher nickte er dann.
"Von mir aus. Bedauerlich, dass du sicher heute keine Zeit mehr dafür hast."
"Wer hat das denn gesagt? Ich hab nichts mehr geplant."
Damon sah sie einen Moment unentschlossen an und zuckte dann die Schultern. Vielleicht war es ja ganz hilfreich, wenn er sie mitnehmen würde. So würde er immerhin Interesse und Vertrauen signalisieren.
"Nun gut, dann kannst du gerne mitkommen."
"Oh, Klasse! Kann ich das hier anlassen oder soll ich mich noch umziehen?"
Ihm war plötzlich ziemlich unwohl.
"Nein, du kannst es anlassen."
"Gut."
Sie lächelte ihn strahlend an.
"Nun gut, dann lass uns fertig dinieren und danach können wir uns gern auf den Weg machen."
Er winkte den Ober herbei.
"Möchtest du noch etwas?", fragte Damon dann noch an Abigail gewandt.
"Nein, danke. Ich trinke noch mein Glas leer. Das Essen war wirklich sehr lecker, ich denke, ich komme jetzt öfter her."
"Gut."
Er nickte und zückte seine Platincard um zu bezahlen. Nur wenige Zeit später konnten sie gehen. Damon führte sie zu seinem Audi und hielt ihr sogar die Tür auf. Sie musterte das Auto anerkennend und setzte sich dann in die weichen Ledersitze.
"Geile Karre."
"Danke", meinte er, als er ebenfalls eingestiegen war.
Schnell startete er den Motor und fuhr los. Ganz automatisch erhöhte er das Tempo so weit, wie es in dem Verkehr möglich war. Sie lehnte sich zurück und genoss dieses Gefühl. Schon immer hatte sie es gemocht, bei jemandem mitzufahren, der wusste, wo das Gaspedal war.

Auf dem Highway angelangt, gab Damon dann richtig Gas. Er beschleunigte auf fast 200 und lächelte dabei. Wie sehr er dieses unbeschreibliche Gefühl liebte!
Nach wenigen Minuten fuhr er wieder runter und bei den ganzen Lagerhallen entlang. Hier wurden immer die Rennen veranstaltet.
"Wenn dich jemand fragt, wer du bist, dann sag du wärst meine Freundin. Es ist sicherer."
Die Fahrt hatte sie wirklich genossen. Dass das hier alles nicht gerade legal war, hatte sie schon geschnallt, daher nickte sie.
"Mach ich."
"Gut..."
Er hielt neben einen ziemlich geilen aufgetunten Porsche, an dem eine heiße Blondine lehnte. Damon stieg mit Abby aus und umfasste sofort ihre Taille, nachdem er neben sie getreten war. Kurz sah sie ihn an, dann schmiegte sie sich an ihn und schaute sich um. So viele geile Autos!
In dem Moment fuhr ein silber-schwarzer Maserati vor. Ein Kerl mit ziemlich guten Muskeln stieg aus, mit ihm eine brünette Frau. Auch ihn kannte Damon noch von früher und knurrte daher.

"Bryan!", rief Abigail überrascht aus.





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz