Dark Story of a Life without Future - Teil 2

Autor: Hope
veröffentlicht am: 18.04.2013


Ihr Atem stockt. Würde er sie erkennen? Würde er sie ansprechen oder so tun als kennen sie sich nicht. Sie hoffte natürlich erst einmal auf die zweite Variante, weil ihr Arbeitsplatz wohl kaum eine gute Atmosphäre für ein Gespräch solcher Art ist. Zielstrebig geht sie auf die Anmeldung zu mit einem kleinem Lächeln auf den Lippen, das zeigen solle, dass sie keine Angst hat. Sollte er sie erkennen, wird er sich schon verdächtig verhalten. Er wird sie anstarren und grübeln, ob es wirklich sie , dieses Mädchen von gestern, ist.

Er sitzt im Krankenhaus, lässt den Tag revue passieren. Er war aber auch ein Vollidiot. Wer schlägt schon gegen Wände und wundert sich später, dass Schmerzen folgen? Wenn er Glück hat, wird seine Hand nur angeknackst sein. Er bezweifelt es zwar, aber die Hoffnung stirbt bekannterweise zuletzt. Komisch, das hatte er damals auch gedacht, als sie ihn zu dem machte, was er jetzt nun mal ist. Ein Monster.
Die Ambulanztür schwingt auf und eine Pflegerin kommt heraus. Er will sich gerade einer Zeitung widmen, die rechts neben ihm auf einem Glastisch liegt, als er ruckartig seinen Kopf nach links schnellen lässt. >> Oh Gott, warum?<<. Sein Atem stockt, sein Mund steht auffällig peinlich weit offen und seine gesunde Hand verkrampft sich plötzlich. Aus Reflex schaut er weg und hofft, das sie ihn nicht bemerkt. Schnell fasst er sich wieder und versucht sich nichts anmerken zu lassen.
Ihre schwarzen Haare sind locker zusammengebunden, ihre Augen strahlen.
Ihre Augen sind etwas besonderes. Ihr rechtes ist grün, wie eine Wiese im Sommer. Ihr Linkes ist Kristallblau mit kleinen weißen Sprenkeln, die ihm gestern in seine eigenen Augen stachen. Sie ist durchaus eine attraktive Frau, er schätzt sie auf Anfang 20.


Am Empfang gibt ihr Shelly den Namen des nächsten Patienten und sie schreibt ihn sich auf ihr Klemmbrett auf den Krankenhausbogen. „Mr. Parker?“

Er hört seinen Namen und seufzte genervt. >>War ja klar, das sie heute die einzige Pflegerin hier ist und natürlich, wie konnte ich auch nur an einen Gott glauben?, mich auch noch in ein Behandlungszimmer schleppt und mir dann wahrscheinlich die Todesspritze verpasst oder mir die Augen auskratzt oder vielleicht sogar mit einem Defibrillator umbringt.<< Bei dem letzten Gedanken muss er etwas grinsen.
„Mr. Parker ? Ich bin die Pflegerin Sopie. Kommen sie bitte mit, der Arzt wird gleich bei ihnen sein.
>>Blöde Kuh, als wüsste ich nicht wer du bist. Du bist und bleibst mein nächstes Opfer.<<
Selbst über seine Gedanken verwundert musste er wohl von außen ziemlich bescheuert aussehen, denn erneut steht sein Mund sperrangelweit auf. „Mr Parker? Geht es ihnen gut?“
Er nickt kurz. >>Verschwinde doch endlich du dumme Kuh. Hau ab, wegen dir komm ich auf falsche Gedanken, die normalerweise nur in einer Vollmonds Nacht kommen.<<

Sie sieht wie er sich verkrampft. Er hat sie also erkannt. Soll sie ihn nun auf das geschehene ansprechen? War es sinnvoll? >>Wohl eher kaum<< schallt sie sich selbst. Draußen sitzen 20 Menschen und sollte er auch nur einen Wutausbruch bekommen, sind alle sozusagen am Arsch.
Sie belässt es dabei und verlässt fluchtartig den Raum. Dr. Carter rempelt sie auf dem Gang an und brüllt ihr noch etwas hinterher, aber sie versteht es nicht mehr. Sie muss raus, braucht frische Luft. Ist diese Begegnung Schicksal? Normalerweise glaubt sie nicht an Schicksal oder Sachen desgleichen, aber tief in ihr will ihr etwas Sagen, dass es alles Sinn ergibt.

Der Arzt kommt herein und begrüßt ihn überfreundlich. „Mr. Carter, was haben sie denn angestellt?“. „Ich baue zu Hause einen Schrank zusammen und habe mir wohl oder übel mit einem Hammer auf die Hand gehauen.“ >>Jetzt Ehrlich? Eine schlechtere Ausrede konnte dir ja nicht einfallen oder? Große Leistung!<< Ehrlich gesagt hat er sich keine Gedanken um eine Vorgeschichte gemacht, hätte er wohl besser, denn das er gegen eine Wand geschlagen hat, ist ihm mehr als peinlich.
„Ok, gut. Also können sie Sie bewegen? Ein bisschen?“ Er schüttelt den Kopf zu einem Nein. „Also ich stelle ihnen nun einen Zettel aus, mit diesem gehen sie in den dritten Stock zur Radiologie und lassen sich die Hand röntgen. Alles Weitere besprechen wir nachher.“

Es ist ungewöhnlich warm für März. Der Frühling ist schon in die Straßen von New York eingekehrt. Sopie sitzt auf einer Bank im kleinen Park des St. Anual Hospitals.
>>Wie soll ich nur mit ihm Kommunizieren? Gibt es einen Weg?<<
Die Fragen scheinen sich wie ein großer Klumpen in ihrem Bewusstsein zu formatieren, es gelingt ihr nicht mehr klar zu denken. Ihre Hände schwitzen, sie zittert ein wenig. Warum? Ganz einfach sie hat Schiss. Sie kann es bei Vollmond mit gleich drei dunklen Kreaturen auf einmal aufnehmen, aber vor ihm hat sie Angst. Sie hat nicht gestaunt, als ausgerechnet er aufstand, als sie den nächsten Patient aufrief. Sie kennt ihn lange. Nur beruht das nicht mehr auf Gegenseitigkeit.

Vom Röntgen zurück zur Ambulanz tat seine Hand erbarmungslos weh. >>Vollidiot<<
Er hat nachgedacht, während er im Vorzimmer der Röntgenabteilung saß.
Sie ist seine nächste Beute. Sie musste es sein. Er käme leichter an sie heran, würde er mit ihr reden und sie um den Finger wickeln.
Er weiß zwar nicht, was es gestern war, das ihn mit voller Wucht gegen einen Baum klatschen ließ, aber er würde es herausfinden. Er weiß, das sie als Erste von Vielen ein harter Brocken sein würde.

Er wollte nicht so denken. Im Gegenteil. Er hoffte darauf, das, wenn er genug Menschen getötet hat, wieder alles wird wie früher und dieser Fluch endet. Er wünscht sich sein altes Leben zurück und seine Familie. Wohlgemerkt haben sie sich kein bisschen vertragen. Sein Vater hatte ihn ausgelacht und nur mit dem Finger auf ihn gezeigt, als sei er ein dummer Welpe, der gerade Schnee für sich entdeckt hat. Um ehrlich zu sein. So fühlte er sich damals. Angemerkt war seine erste Beute damals Jana, was ihm jetzt einen kleines Lächeln auf die Lippen brachte. Bei ihr verspürt er keine Reue. Eher Genugtuung.
Und plötzlich bemerkte er es. Er bemerkte wie die Bestie in ihm immer weiter zu Wachsen beginnt und ihn von innen nach außen langsam aber sicher auffrisst.

Sie steht von der Bank auf und ist sich nun ganz sicher. Sie würde ihn ansprechen. Mit ihm reden. Ihn an sich heran lassen, damit sie diesen Fluch endlich brechen konnte.







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So jetzt begrüße ich mal alle hier. :D Erste Geschichte. macht verdammt viel spaß eine eigene Geschichte zu schreiben, hab ich als Kind auch schon gerne gemacht^^.
So zum weiteren verlauf. Wie man merkt hab ich den Schreibstil vielleicht ein bisschn geändert im Bezug auf das Tagesleben der beiden protagonisten. Ich will damit bezwecken, dass sie bei Tag ganz normale Menschen führen und bei Nacht etwas geheimnisvolle,nachdnekliches haben. Also ich freu mich über verbesserungsvorschläge, Kritik und natürlich Lob *__* So ich hoffe meine Geschihte gefällt euch auch ;D





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