smells like teen spirit - Teil 3

Autor: LK
veröffentlicht am: 04.03.2013


Mia: Jetzt, wo ich an dem Frühstückstisch saß, es war schon kurz nach 11, merkte ich, dass ich kein Nachtmensch war. Ich saß auß wie ein Zombie und war kaum ansprechbar, weil ich todmüde war und ich mich zusätzlich auch noch erkältet hatte, und ich somit Kopf- und Halsschmerzen hatte. Ich brachte das Essen hinter mich und begab mich in mein Zimmer, mit dem Vorhaben, mich ins Bett zu legen und einfach noch 1,2 Stündchen zu schlafen. Vorher loggte ich mich noch schnell in Facebook ein, vielleicht wäre irgendwas interessantes passiert. Ein paar Mädchen aus meinem Jahrgang hatten kryptische Säzte gepostet, die wahrscheinlich irgendwas mit deren verkorksten Beziehung zu tun hatten, was ich wirklich nicht verstehen konnte. Wie konnte man sein ganzes Leben auf Facebook posten? Zusätzlich hatte ich eine Nachricht von Jonas. Ich überlegte, was er mir zu sagen hatte und las schließlich die Nachricht.
Hey. Dennis hat mir erzählt, was du heute Nacht gemacht hast. Danke.
Wirklich viel hatte er ja nicht geschrieben, aber was hatte ich anderes erwartet. Wenigsten hatte er sich bedankt. Ich überlegte, ob ich zurück schreiben sollte, entschied mich aber dann doch dafür. Auch ich hielt mich kurz, was auch daran lag, dass ich nicht wusste, was ich schreiben sollte.
Kein Problem, Bitteschön. Geh aber lieber nochmal zum Arzt.
Ich schickte die Nachricht ab und drehte mich um. Als ich meinen Blick durch mein Zimmer schweifen lies, bemerkte ich, dass auf meinem Sofa die Jacke von Jonas lag. Ich erinnerte mich daran, das ich sie angezogen hatte, weil mir kalt war. Jetzt stand ich vor dem Problem, dass ich sie ihm zurückgeben musste. Wenn ich sie ihm in der Schule geben würde, würde es bestimmt irgendwelche Gerüchte über uns geben, das wollte ich nicht. Andererseits wollte ich auch nicht zu ihm nach Hause gehen und sie ihm geben. Ich hörte auf mir Gedanken zu machen und warf mich auf mein Bett.

Jonas: Ich stand vor der Haustür unseres Hauses und bereitete mich auf eine Moralpredigt vor, die auf mich niederprasseln würde, wenn ich klingeln würde. Aber was blieb mir anderes übrig? Ich klingelte und hörte schon im nächsten Moment Schritte im Haus. Es schien so, als hätten meine Eltern auf mich gewartet. Die Tür ging auf und und noch bevor ich einen Schritt in den Flur gemacht hatte, fing mein Vater an zu schreien. "Kannst du mir mal sagen wo du warst? Wir haben die ganze Nacht auf dich gewartet. Du durftest nur bis 1 Uhr wegbleiben. Ich wusste es, kaum erlauben wir dir etwas, dann nutzt du es gleich aus. Ich muss eindeutig strenger werden. Wie siehst du überhaup aus? Du bist ja ganz dreckig. Und dein Arm! Was hast du da gemacht? Kannst du ni..." Ich unterbrach meinen Vater. Wenn ich das nicht getan hätte, würde ich in 2 Stunden noch hier stehen. Das Beste wäre, ihm einfach Recht zu geben, in allem was er sagte. Dann wäre er zufrieden und ließ mich in Ruhe. "Es tut mir Leid, Papa. Ich habe bei einem Kumpel übernachtet und habe vergessen euch Bescheid zu sagen. Das wird nicht wieder vorkommen." Er nickte. "Ja, das wird nicht wieder vorkommen, weil du die nächsten 4 Wochen Hausarrest hast. Du hast mir die Frage mit deinem Arm noch nicht beantwortet. Was hast du da gemacht? Wo ist eigentlich deine Jacke? Die war teuer, ich hoffe, du hast sie nicht verloren! Wenn doch, kannst du mir gleich dein Taschengeld von den letzten 2 Monaten geben. Du glaubst doch nicht, dass ich dir einfach eine neue kaufen werde?" Ich stand einfach da hörte ihm nichmal richtig zu. Ich hasste es, wenn ich von meinem Vater wie ein Kleinkind behandelt wurde. Meine Mutter stand ein Stück hinter meinem Vater und sagte nichts. Das war wiedermal typisch. Mein Vater war der Mann im Haus. Er hatte das Sagen und meine Mutter hörte auch meistens auf ihn. Oft schrie mein Vater meine Mutter wegen irgendwelcher Kleinigkeiten an. Mein Vater war ein typischer Choleriker. Dann quartierte sie sich dann auch aus und schlief bei uns im Gartenhäuschen, wo sie sich extra schon ein Bett hingestellt hatte. Sowieso war sie oft dort, wenn mein Vater von der Arbeit zuhause war. Als mein Vater das mit der Jacke sagte, musste ich überlegen. Ja, wo war meine Jacke? Ich machte mir keine großen Sorgen um sie, bestimmt war sie bei einem Kumpel von mir. Ich stöhnte. Auf die Frage, was mit meinem Arm passiert war, musste ich wohl oder übel antworten, sonst würde mein Vater nie aufhören. "Papa, ich bin in Scherben gefallen. Ein Mädchen aus meiner Schule hat die Wunde versorgt. Es ist alles gut. Meine Jacke liegt bei dem Kumpel, bei dem ich heute Nacht übernachtet habe. Kann ich jetzt in mein Zimmer gehen?" Er überlegte. Schließlich sagte er, dass ich gehen dürfte, aber nicht, ohne mich noch an den Hausarrest zu erinnern. Er drehte sich um und ging. Meine Mutter nahm mich an der Schulter und zug mich in die Küche. Sie wollte sich die Verletztung etwas genauer anschauen, sie hatte eine Ausbildung als Krankenschwester. Nach der Untersuchung stellte sie fest, das die Wunde wirklich gut versorgt war und klebte ein neues, sauberes Pflaster auf die Wunde. Als ich die Treppe hochlief, hörte ich, wie mein Vater wieder anfing zu schreien. Es ging um mich und mein Verhalten. Meine Mutter sagte nichts. Sie tat mir total Leid, aber sie könnte sich ja von ihm trennen. Manchmal verstand ich nicht, warum sie das nicht schon längst gemacht hatte. Irgendwann würde er sie sicher schlagen, ich hatte Angst um sie.







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