Dark Paradise - Teil 4

Autor: Euphoria
veröffentlicht am: 15.02.2013


Hey liebe Leser!Hier ist jetzt schon der 4. Teil und ich habe noch keine Kommis bekommen :( Würde mich einfach unglaublich freuen, wenn ihr meine Geschichte mal lest und fleißig mir eure Meinungen dazu sagt (auch gerne negatives ;)) Allgemeines zu der Geschichte: Es ist schon ein bisschen Fantasy, aber nicht ganz unrealistisch...Spielt in näherer Zukunft oder in der Gegenwart. Ich hoffe euch ist der Anfang nicht zu trocken und langweilig, denn so richtig Action kommt erst später (wenn überhaupt) Naja, bitte kommentieren!!!!!


Sie
Das riesige Anwesen bestehend aus verschiedenen, miteinander verbundenen Gebäuden und einem weitläufigen Gelände hatte Tom einmal in jungen Jahren aufgebaut, dies hatte mir Can erzählt, kurz bevor wir ankamen. Tom empfing uns in dem Empfangssaal seines Wohnhauses und schon auf den ersten Blick bemerkte ich, dass hier jemand bei der Einrichtung sehr viel Wert auf guten Stil gelegt hatte. Modernes Zukunftsdesign, Country Look und Bauhausstil führten ein geschicktes Zusammenspiel. Vor allem Glas, Holz und schwarz – weiß Kontraste prägten das Bild. Die Übergänge von außen nach innen gingen fließend ineinander über. Es plätscherte sogar ein kleiner Bach zwischen den Sandsteinfliesen und sogar um diese Jahreszeit gab es draußen überall gemütliche Sitzmöglichkeiten. Tom zog mit seiner herzlichen Begrüßung dann wieder meine Aufmerksamkeit auf sich: „Einen wunderschönen Guten Abend, ihr zwei! Gut, dass ihr es noch pünktlich zum Essen geschafft habt! Kaete…“, er legte mir den Arm um die Schultern und drehte mich ein wenig. „Darf ich vorstellen: Mein sogenanntes Basislager. Hier ist der Punkt um der sich mein Leben dreht und hier ziehe ich auch meine Schützlinge groß! Du wirst die anderen drei ja gleich noch kennenlernen! Ich hoffe, du fühlst dich hier wohl, ansonsten kannst du dich jederzeit bei mir melden! Es freut mich sehr, dich hier zu haben!“ Er klang so ehrlich und gutmütig und ich konnte nicht anders als ihm zu glauben, dass er es ernst meinte. Und irgendwie fühlte ich mich wirklich willkommen, auch weil ich hoffte, hier endlich von selbst Antworten auf meine Fragen bekommen würde. Ich wusste so wenig, dass ich immer nur die Hälfte von dem verstand, was die Leute mir erzählten. Ganz kurz flammte in meinem Hinterkopf wieder die Warnung auf, dass ich gar nicht erst damit beginnen sollte, mich mit meiner Lage abzufinden, sondern unaufhaltsam rebellieren sollte. Aber das wäre mir jetzt zu anstrengend, ich brauchte auch mal eine Pause. Also antwortete ich höflicherweise und weil ich komischerweise Tom nicht böse sein konnte: „Ich bin auch sehr gespannt. Can hat wirklich nicht übertrieben mit der Schönheit des Hauses. Es ist perfekt!“ Neben mir sah ich wie Cans Mund sich zu einem Grinsen zog. Das wiederum ärgerte mich ein kleines bisschen und ich dachte wieder an meine Stimme im Hinterkopf. Aber ich versuchte mich auf das zu konzentrieren, was Tom mir erklären wollte, denn es interessierte mich wirklich. „Meine Frau hat es entworfen und eingerichtet. Daraus geworden ist ein Mischmaschstil, der an die 70-er Jahre erinnert, an unsere Jugendzeit. Jaa, sie hatte ein ziemliches Faible für Architektur und Interieur.“ „Das kann ich gut verstehen. Mir geht es ähnlich.“ Tom lächelte immer noch, aber seine Augen wirkten fern. Erst jetzt fiel mir auf, dass er in der Vergangenheit über seine Frau gesprochen hatte und ich fragte mich, was wohl mit ihr sei. „Kommt jetzt, sonst wird das Essen kalt.“ Er führte uns in einen sehr großen, offenen Raum mit rustikalen Steinwänden und einem großen Panoramafenster, durch das man bei Tageslicht bestimmt einen gigantischen Bergblick hatte. In der Mitte stand eine lange, aufregend gedeckte Tafel. Darüber hingen schwere Kronleuchter mit echten Kerzen. Erst jetzt bemerkte ich meinen Heißhunger auf gutes Essen. Aber dann nahm ich noch etwas anderes wahr. Das Stimmengemurmel und die vielen Menschen, die sich nun begannen nach uns umzudrehen. In meinem Hals bildete sich ein fester Kloß, wie raue Sandkörner und eine Welle von Panik überspülte meinen Körper. Wie lange hatte ich nicht mehr als zwei, drei Menschen gesehen? Automatisch machte ich ein paar Schritte zurück und trat dabei auf irgendwelche Schuhe. Ich glaube es waren Cans. Ich spürte wie aus weiter Ferne, wie sich eine Hand auf meine Schulter legte und mich sanft an weiteren Schritten rückwärts hinderte. Ich war mir nicht sicher wessen der beiden Männer es war. Hinter mir vernahm ich gedämpft Cans Stimme: „Guten Abend, alle zusammen. Ich freue mich wieder dazu sein und euch jemanden mitgebracht zu haben. Darf ich vorstellen, das ist Kaete.“ Mit einem Mal waren etliche Augenpaare auf mich gerichtet. Mein Magen verkrampfte mich und ich wusste nicht wohin ich schauen sollte. Die Hand auf meiner Schulter führte mich näher an die Tafel heran. Allerdings ging ich eher wiederwillig und zögerlich. Tom stellte mir die anderen nach und nach vor. Rosy, die gute Seele des Hauses oder besser gesagt des ganzen Dorfes, wo immer das sein mochte. Zennek, ein sportlicher und witziger Lockenkopf. Julai, sie war mir sofort am sympathischsten mit ihrem Herbstorangen Haar und den passenden Karmellaugen dazu. Anice, zu ihr muss ich nicht viel sagen, außer, dass ich sie schon an diesem Abend nicht leiden konnte. Sie zischte ein „Willkommen“ zwischen dem falschen Lächeln ihrer spitzen Lippen hervor und in ihre giftgrün funkelnden Augen konnte ich keine Sekunde länger sehen. Schnell sah ich mich wieder nach Tom und Can um. Can konnte ich bei einer merkwürdig gekleideten Männergruppe am anderen, entfernten Tischende erblicken. Diese Leute hatte man mir noch nicht vorgestellt und es sah nicht so aus, als hätte man das noch vor, aber ich war auch erleichtert darüber. Zwar gewöhnte ich mich langsam an die – ja doch nicht sooo vielen Leute, aber Tom und die drei anderen hielten mich fürs erste genug auf Trapp. Auch wenn wir nicht wirklich über mehr als das Essen oder das Anwesen sprachen. Wobei ich selbst eigentlich so gut wie nichts dazu bei trug, sondern einfach nur mich mit dem guten Leckereien satt aß und der Musik lauschte, die später im Hintergrund erklang. Als ich mich umsah erkannte ich Can unter den Musikern als Klavierspieler und unsere Blicke trafen sich. Ich fand seinen Blick etwas merkwürdig und sah wieder weg. „Was ist Kaete? Kennst du eigentlich schon dein Apartment?“ Julai erschrak mich ein bisschen und weckte mich aus meiner Müdigkeit. Apartment? Ich schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein, das wurde mir noch nicht gezeigt.“ Sie wand sich an Tom. „Wäre es nicht mal an der Zeit, es zu tun? Kaete hatte bestimmt eine anstrengende Fahrt und es ist schon spät…“ Tom nickte mir zu. „Ihr könnt euch bei Can die Zimmernummer geben lassen.“ Julai nickte und ich folgte ihr. Es war mir unangenehm, Can beim Spielen zu unterbrechen, aber sie schien damit keine Probleme zu haben. Er sagte uns, er würde uns dorthin begleiten, weil er mir noch ein paar Dinge zum Privatsrecht, dem Türen abschließen sagen musste. Auf dem Weg durchs Haus achtete ich auf die Bilder an den Türen, auf denen oft der Zweck der Räume dargestellt oder benannt wurde. Auch hier fielen mir wieder die merkwürdigen Türsicherungen dar, wie es sie auch im Krankenhaus gegeben hatte und das machte mich augenblicklich sauer. Ihn mir sträubte sich alles dagegen, noch einmal einsam eingesperrt zu werden. Das sagte ich auch. „Ich lasse mich nicht noch einmal einsperren.“ Ich blieb sicherheitshalber noch einmal stehen um meinen Worten Nachdruck zu verleihen. Aber Julai winkte mich weiter. „Einsperren? Wieso denn einsperren?“ „Die Türöffneautomaten dienen dazu, dass DU dich einschließen kannst“, meinte Can schnell. „Aha.“ Ich ging langsam weiter. Julais Miene hatte sich meiner Meinung nach etwas verändert, auch war sie nicht mehr ganz so gesprächig. Hält sie mich jetzt etwa für eine Psychopatin? Aber mein Verhalten ist doch total berechtigt! Ich war plötzlich noch mehr verwirrt und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wahrscheinlich war ich auch einfach nur müde. Ich war froh, als wir mein Zimmer erreichten. Ich hörte nur halb zu, als Can mir erklärte, wie ich meinen persönlichen Türcode einprogrammieren konnte. Ich wollte allein sein. Julai warf noch schnell einen kurzen Blick in den Raum und meinte: „Na, hier wurde dir aber noch viel Platz für deine eigene Gestaltung gelassen! Da werden wir wohl die nächste Zeit noch einiges tun müssen!“ Ich schenkte ihr ein halbherziges Lachen und meinte: „Ja mal sehen. Ich bin ziemlich müde und werde morgen früh alles genauer unter die Lupe nehmen.“ „Na dann schlaf schön. Morgen wird es viel zu klären geben“, sagte Can und auch ich wünschte den beiden benommen eine gute Nacht. Hinter ihnen drückte ich die Tür zu und dachte mir auf die Schnelle einen Code aus: 481996
Dann ließ ich mich auf ein großes Wasserbett fallen und das letzte was ich vor meinen Augen sah war pechschwarzes Moor, was mich nach unten in die Tiefe zog und jede Bewegung dämpfte, sodass ich noch weiter hinabrutschte. Da hielt mir jemand seine Hand hin, aber aus irgendeinem Grund wollte ich sie nicht ergreifen, stattdessen sank ich weiter und irgendwann wurde das Moor zu feinem Wüstensand….Als ich die Augen wieder öffnete fuchtelte eine Hand mit einer großen Spritze vor mir herum….






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