Der Anfang vom Ende - Königin des Schwarzen Reiches - Teil 4

Autor: Jonex666
veröffentlicht am: 20.08.2013


So, da bin ich wieder, hoffe euch gefällt der Teil und ihr habt Freude am Lesen.
Hmmm ich hoffe natürlich, das ihr die andere Geschichte "Königin des Schwarzen Reiches" auch lest, denn diese spielt dann nach dieser Geschichte hier. Hm, irgendwie habe ich das jetzt so verwirrend geschrieben ... :D Kommis und Kritik (wenn keine Kritik finde ich das super ;p) gerne erwünscht. LG die Jonex666 war´s







Ich belüge Dich mein Kleines, ich belüge Gero, das Volk. Angst lässt mich so handeln, unklar denken. Natürlich ist mein Gemahl dein Vater, natürlich, ich bin schließlich seine Frau. Aber eigentlich ... Dein Vater, der Wirkliche ist ...

Wenn er nie mehr zurück kehrt, mein Gemahl, dann habe ich eine Chance. Denn er wird sogleich wissen, Du mein kleiner Schatz, Du bist nicht wirklich sein´s. Keiner außer mein Gemahl und mir, wissen von seinem Problem, das ist gut so. Doch ich fühle mich so schlecht. Aber kann denn Liebe Sünde sein? Jung verheiratet worden, kurz gelebt und dann unter die Haube gestellt. Nein, es ist keine Sünde.

Ich lag lange im Bett und bemerkte zunächst nicht seine Anwesenheit. Doch dann eine Hand auf meinen Bauch. Eine wohlige Wärme überströmte mich. Leicht öffneten sich meine Augen und erblickten sofort den begehrenswertesten Mann auf Erden. "Moonjewl, wieso kann es nicht mein Kind sein? Mein Kind, welches unter deinem Herzen wächst und Liebe spürt. Mein Kind, für das ich sterben würde, kämpfen würde.", flüsterte er wieder. Seine Augen fest auf die meinen gerichtet. Diesmal ohne seinen Blick abzuwenden. Als ob er etwas ahnte, doch das konnte nicht sein. Mein Herz bekam abermals einen schmerzhaften Riss, ich war wieder daran, ihm die Wahrheit zu sagen, ich kämpfte gegen mich und verlor. Gero hatte meine Lippen schon berührt, seine Hand immer noch auf meinem Bauch ruhend. Und Du fingst an, zu zappeln und zu spielen. Gero starrte auf den deutlich gewölbten Bauch, er spürte Dich und tastete. Es schien Dir sehr zu gefallen, denn Du warst seinen Fingern gefolgt. Er lächelte sanft. Ich legte den Kopf schief, es war schön euch zu zusehen. Nur noch wenige Wochen und dann müsse ich handeln. In wenigen Wochen wirst du die Welt erblicken und meine werden sich für immer schließen. Ich war mir absolut sicher, ich würde sterben, für Dich. Aber davor hatte ich keine Angst, sie galt nur Dir, hauptsache Dir würde es gut ergehen und Gero Dich schützen.

"Wollen wir spazieren gehen, Liebes? An den schönen See?", frug er mich. Seine Stimme war so warm und voller Liebe. Doch die Angst dem Spross wieder zu begegnen, jagte mir eine Gänsehaut über den Körper, bis Gero meine Hand ganz fest hielt. "Ich bin da, es ist Euer Reich, soll der nur kommen!", fauchte er schon fast. Es gab mir Sicherheit und so stimmte ich kurzerhand zu. Auf zum See, er hatte ja Recht, es war mein Reich. Mein Wald, mein See-den Du genauso liebst wie ich.

Du zappelst wieder mal aufgeregt hin und her. Du weißt genau wo wir hin wollen. Wir sind gleich da mein Kleines. Die schönen Blumen sind so bunt und wild durcheinander gewachsen, es sieht trotzdem sehr schön aus. Und dieser Duft, siehst Du das, mein Kleines? Wunderschön wie sie leuchten, sich präsentieren. Da vorne, da ist er schon, unser schöner See. Mein kleines Baby, ich hoffe Du musst nie solche Kleider tragen, sie lassen sich nicht gerade unkompliziert ausziehen, aber auch das hätten wir geschafft. Mit dem Unterkleid, strahlend weiß noch bekleidet laufe ich langsam an das sandige Ufer. Ich drehte mich noch einmal um, um nach Gero zu sehen. Er saß auf der Wiese und ich wusste, er hatte mich die ganze Zeit angestarrt. Seine Augen flammten schon wieder vor Leidenschaft, die mich trotz der kleinen Entfernung erreichten. Unser Ritual mein Kleines. Erst ganz langsam den einen Fuß und dann den anderen. Das Wasser war immer noch herrlich warm, also lass uns weiter herein gehen. Nun bist Du bis zur Hälfte im Wasser mein Schatz, ich konnte wieder spüren wie sehr es Dir bekam. Du fingst an, es richtig zu genießen. Ich drehte mich wieder zu meinen Liebsten, der nicht mehr da war. Zu meinem Entsetzen, riss ich die Augen auf, nirgends war er zu sehen. "Gero?", jaulte ich leise. Meine Hände tauchte ich ins Wasser, bist Du bereit Kleines? Ich kann ihn spüren, gleich wird er hinter mir auftauchen und dann werden wir ihn nass machen. Jetzt! Und da war es auch schon geschehen. Ein nasser Gero vor meinen Augen. "Das ist die Strafe dafür, das du mich allein gelassen hast.", scherzte ich. Gero grinste und nahm mich sogleich an den Händen und zog mich tiefer in den See. Wir schwammen ein paar kleine Runden und vom Gefühl her würde ich sagen, Du bist auch geschwommen. Ich spüre deine kleinen Füße wie sie sich bewegen. Und dann kehrten wir ein Stück zurück, bis ich wieder stehen konnte. Gero hielt mich ganz fest und schloss seine Augen, aber er hielt nicht nur mich fest, Dich auch. Ich legte meinen Kopf nach hinten, auf seine Schultern, alles fühlte sich für diesen Moment so gut an, einfach richtig. Eine Ewigkeit verweilten wir noch so. Dann irgendwann öffnete ich wieder meine Augen und bewegte meinen Kopf nach vorn. Blickte vom Wasser aus bis an das Ufer und schrie wie angestochen! Ich schrie einfach, kurz und laut. Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände, das konnte nicht wahr sein. Gero riss die Augen auf und blieb ungewöhnlich ruhig. Doch auch er musste einen Schock verdauen, ich spürte das schließlich.

Ich bildete zwei kleine Schlitze durch die Finger, nein das ist er nicht! Doch das ist er, mein Gemahl, ... Er war tot. Und ich sicher auch bald.

Dahinter standen drei Männer, alle trugen das Zeichen der Unterwelt. Flammen die sich bewegten und mitten drin noch eine rot glühende Flamme, die sich an ein Schwert schmiegte. Sie waren nicht zum Spaß hier, nein sie machten ernst. Gero übte Druck auf meiner Schulter aus, ein Zeichen ich solle da bleiben wo ich war. Er ging an den Rand des Ufers und baute sich auf. Hinter ihm, ganz still und leise, erschien sein Schwert. Bereit alles zu geben. Ich konnte kaum atmen, alles was ich tun konnte war Dich jetzt fest zu halten und zu beten.
"So so, unsere Königin Moonjewl ist also untreu geworden. Nicht das es uns interessiert, aber wir dachten, wir sprechen einfach mal unsere Verachtung aus. Wir waren natürlich so frei und haben es noch vor dem Gnadenstoß deines Gemahls, berichtet was du so treibst. Er sah ziemlich ...", Gero unterbrach. Er wusste wie weh es mir tat, auch wenn ich ihn schon lange nicht mehr liebte, es schmerzte sehr. Ich hatte Angst, keiner ließ mich aus den Augen, kein einziger. "Wie wäre es wenn du einfach deine schäbige Klappe ganz fest hältst? Weniger atmen würde dir sicher auch ganz gut tun, dann wächst dir vielleicht, aber nur vielleicht ein wenig Hirn!", schnauzte er. Der eine musste heftig schlucken, das wollte er sich nicht gefallen lassen. Er raste auf Gero zu, ebenfalls mit einem Schwert bewaffnet und stach zu, er traf. Und ich schrie leise. Aber zu meinem Erstaunen hielt Gero das Schwert des Feindes fest und zog es sich raus, einfach so. Mein Mund öffnete sich ganz weit. Gero schnappte sich seine glühende Klinge, fechtete kurz mit seinem Gegenüber und schnitt ihm die Kehle durch. Es ging alles so wahnsinnig schnell, aber dafür waren wir Schwarzmagier. Natürlich waren wir sehr schnell, für das menschliche, nicht magische Auge kaum mit zu verfolgen. "Du hättest meinen Rat annehmen sollen, Unterweltsknecht!", fauchte Gero wieder und besah sich den anderen zweien. Ihm war nichts passiert mein Kind, Gero geht es gut. Noch nie hatte ich einen Kampf von außerhalb gesehen, nein ich war ja immer mitendrin, aber dies konnte ich nicht mehr. Und wenn ich das so sehe, mein Kleines, ist es schrecklich und traurig. Die anderen zwei waren viel mächtiger, machten aber keine Anstalten sich Gero in den Weg zu stellen. Nur der eine rief mir noch zu: "Er sah ziemlich getroffen aus, tz und dann sagte er, das er dir alles Glück der Welt wünsche Moonjewl. Süß nicht? Komm mit oder du wirst sterben, sobald dein Kind auf der Welt ist.", verdunkelte sich die Stimme des einen bei dem letzten Satz. Ich fasste mich und rief: "Dann sterbe ich, aber einen von euch werde ich mitnehmen! Das schwöre ich!", bellte ich nun selbst zurück. So besiegelte ich mein Schicksal, für das es keine Rückkehr mehr gab. Die Männer grinsten sich dreckig zu, ich behielt sie im Blick, genauso wie Gero. Und dann begann auch schon ein unfairer Kampf, einer gegen zwei.

Der Himmel verdunkelte sich mit einem Schlag und mir war sofort bewusst, es war der Spross! Kaum zu ende gedacht, erschien er auch schon. Ein wahrliches Unwetter begann. Mit einem großen Bogen verließ ich den See, wieder warst Du ruhig, du weißt er ist böse. Mein Kleid holte ich mir herbei, ich ließ es zu mir rüber schweben. Schnell zog ich es mir an. Die Männer beäugten sich scharf, bereit zu töten. Und ich übersah das wirkliche Übel. Er war wieder dicht vor mir, der Junge. Er schien gewachsen zu sein, ja er sah jetzt ungefähr zwei Jahre älter aus als zuvor. Derweil hatte ich ihn doch erst kürzlich gesehen. Seine Augen warfen bereits schon diesen Zorn, Macht in die Gegend. Seine Kraft überstieg jetzt schon in diesem Alter das Unmögliche. Ich starrte ihn an, aber seine Augen blieben nur an Dir hängen. "Ich stelle dich das letzte mal vor die Wahl. Komm mit, gib mir deine Tochter und du darfst weiter leben, dich gar um sie kümmern. Bin ich nicht gnädig?", flüsterte er bedrohlich. Meine Reaktion, wie er über Dich sprach, was er sich dabei dachte. Ich schnaufte wütend, da hatte er seine Antwort. Ich ging einen Schritt zurück und er setzte einen nach. Wieder setzte er an, mit seinen gruseligen Augen, die einen jetzt schon Verderben versprachen. "Es ist sinnlos, Moonjewl. Ich werde sie finden, ganz gleich wo du sie versteckst. Die Menschen, die Kreaturen dieser Welt bedeuten mir nichts. Sollen sie alle sterben, sie sind alle nur Vieh für mich! Ich werde nicht aufhören zu suchen bis ich meine Zukünftige bei mir weiß!" Schnellen Schrittes kam er auf mich, Angst packte mich erneut, wieder die Angst um Dich! Mein Instinkt erwachte, für Dich. Ich wache über Dich. Mein Herz schlägt für Dich. Ich lebe für Dich! Ich kämpfe für Dich! "Ich bin der Waffenkunst unterrichtet worden und besitze sogar ein Schwert!", und so schnell wie ich es erscheinen ließ, rammte ich es dem Jungen, nein dem Teufel in die Brust, zog es raus und stach erneut zu. Meine Schnelligkeit war nicht eingeschlafen, kein bisschen trotz der Ruhezeit. Er war verblüfft, ich nutzte es und rannte los. Ich rannte weg, mit Dir. Es schmerzte so sehr, mein Bauch schmerzte, bleibe jetzt ruhig, wir schaffen das. Ich konnte nicht ins Schloss springen, zu gefährlich, ich könnte Dich verlieren ...

Eine Stimme vernahm Gero, sowie die anderen auch. Es war der Vater des kleinen Sprosses, der sprach und sie zurück rufen ließ. Gero sah nur eine dunkle Gestalt die zu ihm sprach. "Euch bleiben sowieso nur noch wenige Wochen, das können wir erwarten. Du wirst ebenfalls sterben, wenn du dich in den Weg stellst. Sei dir dessen Bewusst." Und dann blieb nichts mehr, alles war leer, selbst das Wesen, dessen Kehle durchtrennt war, blieb verschwunden. Gero musste kurz zu sich kommen, ehe er realisierte, was geschehen war. Er hatte Moonjewl mit dem Teufel gesehen, wie sie sich wehrte und davon rannte. Er setzte sich eilends in Bewegung, seine Furcht trieb ihn an. Moonjewl, dem Baby könnte was passieren.


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Ich lebe für Dich. Ich atme für Dich. Bald werde ich sterben, nun ist es genzlich wissentlich. So tief meine Trauer, das Du mich nicht lange bei Dir haben wirst. Nie werde ich Dich in Dein Bettchen legen können. Dich baden dürfen. Dein erstes Lachen sehen und vor Freude weinen. Nie neue Sachen für Dich kaufen dürfen. Zur Erinnerung keine Fußabdrücke von Dir machen können. Keine Mama wird dich beruhigen und in den Schlaf wiegen, wenn Du das erste Zähnchen erwartest. Keine Mama wird Dich nachts aus dem Bettchen holen, weil Du Angst vor Gewittern hast. Deine Wärme, werde ich nicht fühlen können. Dein erstes Wort nicht sprechen hören. All die kleinen und doch so großen Dinge, darf ich nicht sehen, nicht hören, nicht fühlen. Nie werde ich dieses Gefühl haben dürfen, deinen Schmerz mit zu fühlen, wenn Du fällst und Dir ein "Aua" holst. Meine Augen füllen sich mit großen durchsichtigen Tränen, wenn ich an all die Dinge denke, die noch längst nicht alle gezählt sind. Du wirst Deine Mama schon sehr bald verlieren mein Kleines. Du wirst mich nie kennen lernen, nie. Und so hoffe ich, das Gero Dir alle liebe der Welt schenkt.

Deine Augen öffnen sich.
Meine Augen schließen sich.

Eine Mama wird ihr Leben geben für ihr Kind.
Ein fairer Tausch, würde ich sagen. Ich liebe Dich.






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