Was, wenn es wahr ist?

Autor: Tess
veröffentlicht am: 14.01.2013


Heyho,

ich hoffe euch wird meine Geschichte gefallen und bitte euch, eventuell auftretende Rechtschreibfehler zu ignorieren, oder mich zu verbessern. Sie sind manchmal nicht vermeidbar. Ich würde mich über ein Feedback von euch natürlich sehr freuen.
Nun, viel Spaß beim lesen. :)

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1. Kapitel

Montag, 07:30, der erste Schultag nach den Sommerferien.
„Steh endlich auf, du kommst zu spät!“, schallte es in meinem Zimmer als die Gardinen aufgezogen wurden und helles Sonnenlicht mich blendete.
„Nein..“, murmelte ich und drehte mich auf den Bauch um mein Gesicht ins Kissen zu drücken.
Ich hatte den Wecker bereits zweimal wieder ausgestellt, doch dieser “Wecker“ war nicht austellbar.
Die Ferien waren viel zu schnell vergangen, ich war noch nicht bereit wieder zur Schule zu gehen und das sah man mir auch an.
Dan zog mir die Decke weg und warf meine Schultasche auf mich.
„Jetzt komm schon!“, rief er und zerstörte meine Haare in dem er wie ein Verrückter mit beiden Händen darüber strich. Er wusste wie sehr ich es hasste!
Daniel war mein 22 Jahre alter Bruder und mein gesetzlicher Vormund seit unsere Eltern vor 4 Jahren bei einem Raubüberfall ums Leben kamen.
Wir sahen einander, bis auf unsere Augen, überhaupt nicht ähnlich und oft glaubten uns die Leute nicht, das wir tatsächlich Geschwister waren.
Dan war groß und muskulös, mit kurzem, blondem Haar und einer nicht zu übersehenden Narbe am Haaransatz die er sich bei einer Schlägerei zugezogen hatte als er mich vor ein paar Idioten aus unserem Viertel beschützen wollte.
Ich war mit einer Körpergröße von 1,63cm viel kleiner als er und eher zierlich gebaut, hatte dunkelbraunes Haar das mir bis zu den Schultern reichte und keine offen sichtbaren Narben oder Merkmale. Er ähnelte unserem Vater stark, ich unserer Mutter. Das einzige was uns nicht unterschied, waren unsere stechenden, grünen Augen.
„Ich hol gleich einen Eimer mit kaltem Wasser wenn du nicht endlich aufstehst!“
Ich hob meinen Kopf aus dem Kissen und drehte mich wieder auf den Rücken.
Auf eine eiskalte Dusche hatte ich grade wirklich keine Lust und ich wusste, das Dan seine Drohungen immer wahr machte.
„Okay, okay, ich steh ja schon auf.“, murrte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
„In 15 Minuten kommt deine Bahn, beeil dich. Soll ich dir was zu essen machen?“
„Nein, danke.“, sagte ich und war bereits auf den Weg in unser kleines Badezimmer um mir die Zähne zu putzen und mich zu waschen.
„Ich werde vermutlich nicht zuhause sein wenn du zurückkommst, ich hab heute Spätschicht und danach muss ich noch in der Bar aushelfen. Mach deine Hausaufgaben und komm bloß nicht zu spät nachhause. Wenn ich dich wieder im Krankenhaus abholen muss, gibt es Ärger. Verstanden?“, hörte ich Dan vor der Türe rufen und rollte genervt mit den Augen.
„Jaja, hast du noch was vergessen? Das ich immer schön meine Milch trinken soll oder sowas?“
„Das ist nicht witzig, Tara. Wenn dir nochmal was passiert hab ich das Jugendamt im Genick und du wirst hier rausgeholt. Versteh das endlich.“
Ich öffnete die Tür und sah ihm ins Gesicht. Er meinte es wirklich todernst.
Er war in den 4 Jahren so.. alt geworden.
„Bitte. Du weißt, wir haben nur noch einander.“
„Schon gut, schon gut.“, murmelte ich und ging zurück in mein Zimmer um mich anzuziehen und mir die Haare zu kämmen, die dank Dan in alle Richtungen abstanden.
Gemeinsam mit Dan verließ ich das Haus und schaffte es grade noch so meine Bahn zu erwischen.
Es gelang mir einen Sitzplatz zu ergattern und war grade dabei mir ein schönes Lied auf meinem Handy rauszusuchen, als eine mir bekannte Stimme ihren Weg durch meine Kopfhörer in meine Ohren fand.
„Tara!“, rief sie und ich wurde stürmisch umarmt. Ich hasste es aus dem Hinterhalt umarmt zu werden! Vor mir stand die wunderschöne Melody, der Schwarm aller kleinen Jungs.
Mit ihrem pechschwarzem, langem Haar, ihren dunkelbraunen Augen, der sonnengeküssten Haut und der super Figur sah sie aus wie ein Traum aus „Tausend und einer Nacht“.
Kein Wunder, immerhin war ihre Mutter ein bekanntes Unterwäsche – Model.
„Hey, Mel.“, murmelte ich und nahm die Kopfhörer wieder von meinen Ohren.
„Wie geht es dir? Wie waren deine Ferien? Oh Gott, ich muss dir SO viel erzählen!“, begann sie und ich wünschte grade meine Bahn verpasst zu haben.
„Du scheinst ja richtig gut drauf zu sein..“, murmelte ich und rutschte ein Stück zur Seite damit sie sich neben mich setzen konnte.
„Warum auch nicht? Es ist ein wundervoller Morgen!“
„Ja, wenn wir die Tatsache ignorieren das wir grade auf dem Weg in Richtung Hölle sind schon.“
„Du bist wirklich kein Morgenmensch, hmm?“, fragte sie und lachte.
„Erzähl mir doch lieber von deinen Ferien.“, sagte ich und rang mir ein Lächeln ab.
„Oh mein Gott, du wirst es mir nicht glauben! Du weißt ja noch wie ich euch vor den Ferien erzählt habe das ich mit meiner Mutter zu einem Job in Maui fliegen werde und rate mal was mir dort passiert ist?!“
„Du hast deinen Traumtypen getroffen und bist nun verheiratet?“, fragte ich und versuchte nicht zu ironisch zu klingen.
„Nein. Besser. Sieh mal her!“
Mel begann in ihrer Tasche rumzukramen und zog eine Mappe hervor wie auch ich sie für meine Fotos benutzte.
„Jetzt schau dir mal das an!“, sagte sie und hielt mir ein Foto unter die Nase.
Das Foto stellte sie und einen hübschen, jungen Mann dar, beide mit Badesachen bekleidet.
Mel lag mit ihrem Kopf auf seiner Brust und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
Sie sah mit einem ziemlich lasziven Blick in die Kamera während der Kerl abwesend in die Gegend sah. Auch wenn es nicht deutlich zu erkennen war, Kenner wussten sofort, das ihm nicht wohl bei der Sache war.
„Der sieht aber ziemlich unglücklich aus..“, murmelte ich und gab Mel das Foto zurück.
„Wen interessiert schon der Kerl? Kommen wir nun zum eigentlich Thema. Die Agentur für die meine Mutter arbeitet, hat mir ebenfalls einen Job angeboten und das will ich heute Abend feiern. Ich kann doch hoffentlich mit dir rechnen?“
„Mel, du weißt, ich bin nicht so der Mensch der oft feiert.. und Dan..“, begann ich, doch Mel unterbrach mich abrupt.
„Bitte, Tara, es würde mir so viel bedeuten. Komm doch zu meiner Feier..“
Mir kam Dan´s Bitte von vorhin wieder in den Sinn, doch was sollte bei der Feier schon schlimmes passieren?
„Wer wird denn noch alles da sein?“, fragte ich und stand auf, da wir unsere Haltestelle erreicht hatten.
„Nun, Kristin wird da sein und Samantha und June, außerdem noch Elena, Lorena, Jenny, Mary, Giuliane und Sabine und Charlett. Ach, und ein paar Jungs. Das ganze findet in meinem Haus statt, es wird eine Poolparty.“, erzählte sie während wir ausstiegen und zur Schule gingen.
Eine Poolparty. Na toll. Also heute nichts essen.
„Na schön. Ich komme.“, sagte ich und setzte mich auf die Treppe vor unserer Turnhalle, in der wir unsere Stundenpläne für das Jahr erhalten würden.
Nach und nach kamen die anderen und gesellten sich zu mir auf die Treppe um mich zu begrüßen und über die Ferien zu reden, bis es klingelte und unsere Stufenkoordinatoren endlich kamen.
Wie jedes Jahr hielt unser strenger Stufenkoordinator eine Ansprache darüber das wir uns anstrengen müssen da wir letztes Jahr einige Mitschüler verloren hatten, weil sie zu faul oder zu dumm gewesen seien den Stoff zu verstehen und wie jedes Jahr hörte niemand zu und die Privatgespräche nahmen kein Ende bis es schließlich um die Stundenpläne ging.
Wir wurden nach dem Alphabet aufgerufen und grade als mein Name fiel, trat der stellvertretende Schulleiter, Herrn Valon, ein und unterbrach die ganze Prozedur.
„Ich musste eben vernehmen, das Frau Rot, welche einige von euch in Mathe hätte unterrichten, leider einen schweren Unfall hatte und auf Grund dessen leider nicht mehr unterrichten wird. Stattdessen werde ich diese Kurse übernehmen. Fragen?“
Ich blickte in Jennys Gesicht welches vor Freude strahlte. Sie hatte ihren Stundenplan bereits erhalten und hätte Frau Rot in Mathe gehabt.
Frau Rot war die Hölle gewesen. Versteht mich nicht falsch. Sie war als Mensch vielleicht ganz nett, aber als Lehrerin mehr als inkompetent. Ich konnte sie nicht leiden, wie alle anderen aus meiner Stufe auch.
Nachdem Herr Valon verschwunden war, erhielt auch ich endlich meinen Stundenplan.
„Ernsthaft jetzt?“, sagte ich erstaunt und geschockt gleichzeitig als ich lesen musste, das ich Mittwochs bis halb 5 Schule haben würde und die restlichen Tage nicht besser aussahen.
Diese blöden Freistunden! Nachdem endlich alle ihre Stundenpläne erhalten und sie miteinander verglichen hatten, begaben wir uns in unsere Klassen.
Der erste Tag und direkt Mathe. Na ganz toll!
Gemeinsam mit Coco und Samantha, die eigentlich alle nur Sam nannten, setzte ich mich in die hinterste Reihe. Eine kurze Beschreibung zu den beiden.
Charlett hatte hellblaue Augen und lange, blonde Haare die an den Spitzen noch immer etwas bläulich waren und Sam hatte kinnlanges, rotes Haar, ein paar kleine Sommersproßen und haselnussbraune Augen. Sie waren beide auf ihre Art hübsch.
Es war die typische “erster Schultag“-Prozedur.
Was wir dieses Jahr machen (oder auch nicht), was von uns erwartet wird (oder auch nicht) und was wir dabei haben sollten (oder auch nicht).
Mel saß vor uns in der vorletzten Reihe und sprach mit Coco und Sam über ihre Poolparty, während ich meinen Kopf auf meine Hände stützte und aus dem Fenster sah als plötzlich die Tür geöffnet wurde und ein gutaussehender Junge den Raum betrat.
Mel drehte sich um, sah den Jungen und drehte sich sofort wieder zu uns um.
„Oh Gott, das ist der Junge von dem Shooting!“, kicherte sie aufgeregt wie ein kleines Mädchen und erst jetzt fiel mir auf das sie recht hatte. Es war tatsächlich der junge Mann von dem Foto!






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