Your Life Is In Hell - Teil 3

Autor: Cri.Chan
veröffentlicht am: 10.03.2014


ja Huch!! Mich gibt es noch =D Wer mich nicht kennt: Hi, ich bin die Cri und das ist der dritte Teil meiner Geschichte. Ich würde mich sehr auf ein Kommentar von dir neuem Leser Freuen. und ab gehts mit Teil 3 ;)
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Seit bereits zwanzig Minuten, starrte Luiz mit einem verwirrten Gesicht auf seine Aufgaben. Ich wusste das, weil ich ihn so unauffällig wie möglich beobachtete seit wir hier saßen. Herr Klaus hatte uns, nachdem wir uns vorgestellt hatten alleine gelassen. Natürlich hatte ich noch vor Luiz Angst, doch anscheinend war er wirklich nicht beabsichtigt mir irgendetwas Böses anzutun. Nachdem ich ihm die Hand geschüttelt hatte, setzte er sich locker an einen Tisch, holte seine Aufgaben aus dem Rucksack den er für die Schule benutzte, schnappte sich ein Stift und sah mich dann demonstrativ an.
„Komm, du musst mir Mathe erklären. Das ist nicht so mein Fach, weißt du.“
Nachdem er das gesagt hatte, bildete sich ein attraktives Grinsen auf seinem Gesicht.
„Gut, dann erklär ihm mal Mathe. Er ist darin wirklich sehr schlecht, aber ich denke, dass du ihn wenigstens auf eine Drei bringen kannst.“, meinte Herr Klaus gewiss, gab mir noch einen leichten Klapps auf die Schulter und verließ die Bibliothek.
„Ich hasse Zahlen!“, erklang Luiz und als ich ihn ansah, grinste er weiterhin verschmitzt.

Somit saßen wir nun seit bereits einer ganzen Stunde an Mathematik. Meine Aufgaben waren natürlich schon fertig. Luiz hatte ich, nachdem er mir bewiesen hatte, dass er die größte Matheniete der Welt ist, viel leichtere Aufgaben gegeben, dass er wenigstens die Grundprinzipien verstand. Leider schien er damit auch Probleme zu haben…
„Hä?“, hörte ich ihn sagen.
„Und wieso ist das jetzt so?“
Seine Frage war einfach in den Raum geworfen, denn er starrte immer noch wie besessen auf sein Heft. Vorsichtig lupfte ich ein wenig meinen Kopf, um zu kontrollieren, wo er denn hängen geblieben war. Sein Heft war leer! Gerade mal die erste Aufgabe stand am oberen Heft Rand und diese schafften sogar Fünftklässler! Als er plötzlich seinen Kopf hob und mich verzweifelt ansah, hielt ich erschrocken den Atem an. Eine reflexartige Reaktion meinerseits, denn als ich ihm genauer in die grünen Augen sah, wusste ich, dass er mir nichts tun würde. Ich atmete wieder aus und versuchte mich zu entspannen.
„Wo hakt es denn?“, fragte ich schüchtern nach. Ohne großartig zu zögern, packte er sein Heft, seinen Stuhl und platzierte sich neben mich. Sein und mein Körper berührten sich an den Armen und ich bekam einen ordentlichen Adrenalinschub, der mich direkt erstarren ließ.
„Was soll ich damit anstellen? Schau doch mal, was muss ich hier bitte machen?“
Seine tiefe Stimme drang in meinen Körper und schien dort noch eine Weile zu vibrieren, obwohl er wieder Still war. Das war alles so komisch und ungewohnt für mich, doch ich versuchte mich zusammen zu reißen.
„Überleg mal kurz. Kennst du die Formel, die du hier anwenden musst?“
Luiz blieb still und schien nachzudenken.
„Du hast doch eine Formelsammlung. Schlag die mal auf.“
Er tat was ich sagte, schlug die Formelsammlung auf und guckte erstmals blöd. Verwirrt sah ich ihn an, sagte jedoch nichts und wartete einfach mal ab. Wieder lupfte er seinen Kopf und sah mich an.
„Was sind das denn eigentlich für Aufgaben?“

Als ich zum fünfzigsten Mal Atem holte, um Luiz die Aufgabe zu erklären an der wir gerade hingen, klingelte die Schulglocke zur großen Pause. Schlagartig stand Luiz auf und streckte sich.
„Ah! Endlich! Ich dachte schon, dass ich verhungern muss! Ich geh und hol mir etwas beim Bäcker. Kommst du mit?“, fragte er mich mit einem breiten und freundlichem Grinsen. Meine Augen wurden riesig. Allein der Gedanke diese Bibliothek zu verlassen, um mich zwischen anderen Schülern zu befinden, machte mir Angst. Somit schüttelte ich energisch den Kopf. Luiz musterte mich mit verwunderten Augen, doch hörte nicht auf zu lächeln.
„Ach komm schon! Du kannst doch nicht ständig diesen Mist aus den Automaten essen!“, meinte er. Bevor ich antworten konnte, packte er mich an beiden Handgelenken und zog mich mit Leichtigkeit hoch. Ich schrie vor Schreck kurz auf, doch verstummte sofort, als ich mit meinem Gesicht direkt auf Luiz Brust aufkam.
„Ups! Dachte nicht, dass du so leicht bist!“, kommentierte er. Mein Kopf glühte und ich fühlte, wie mein ganzes Gesicht knall rot angelaufen war. Ich blieb verkrampft stehen, denn ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren sollte. Es überforderte einfach komplett mein Gehirn. Luiz rührte sich nicht. Sein Atem strich über meinem Kopf und die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Es rauschte in meinen Ohren und ich fragte mich, ob ich mir vielleicht alles nur einbildete und gerade in meinem Bett lag und träumte. Seine Tiefe und unglaublich schöne Stimme ließ meinen ganzen Körper vibrieren als er sprach.
„Sag mir einfach was ich dir zum Essen mitbringen soll. Ich möchte nicht, dass du noch leichter wirst.“
Als ich anfing die Situation zu realisieren - mein Körper der immer noch an dem von Luiz geschmiegt war - schreckte ich hoch und brachte erst einmal zwei Schritte Abstand zwischen uns beide. Er lächelte verschmitzt und wieder konnte ich nicht fassen, wieso jemand wie er, so nett und freundlich zu mir war. Nach allem was ich durchgemacht hatte…
„Nein! Ich möchte nichts.“, flüsterte ich voller Scham und drehte mein Gesicht weg.
„Wieso nicht? Ich lade dich ein. Sag mir was ich dir bringen soll.“
Warum bestand er so sehr darauf, mir Essen zu bringen? Da ich meine Meinung schon kundgetan hatte, schwieg ich einfach.
„Na gut.“, meinte er und verließ die Bibliothek. Nun war es ganz still und leer. Eigentlich dachte ich, dass ich tief durchatmen und mich wieder entspannen würde, doch dem war nicht so. Irgendwie schien es so, als würde die Leere die nun im Raum stand, sich direkt in mir breit machen. Wieso? Was war denn plötzlich los? Irgendwie fühlte ich mich nicht mehr sicher allein in meiner Bibliothek. Mein Herz klopfte laut und bei jedem Geräusch das ich hörte, zuckte ich zusammen. Panisch versuchte ich mich wieder zu beruhigen, indem ich langsam tief ein und ausatmete. Es half nichts. Durch die Panik die sich in mir breit machte, bekam ich Kopfschmerzen und die Welt schien sich plötzlich ganz schnell um mich rum zu drehen.
Als es mir fast unmöglich schien stehen zu bleiben, fassten mich zwei starke Hände an den Schultern an und hielten mich fest. Die angenehm raue und melodische Stimme von Luiz klang in mein Ohr:
„Ich hab dir was zum Essen mitgebracht.“
Einfache Worte. Nichts bedeutende Worte, doch sie sorgten dafür, dass alles um mich rum wieder normal war. Mein Herz pulsierte nicht mehr wild und unkontrolliert vor Panik, sondern hatte wieder angefangen ruhig und gleichmäßig zu schlagen. Mein Atem regelte sich auch sofort. Die warmen Hände fielen von meinen Schultern und ich drehte mich langsam um. Meine Kinnlade klappte plötzlich herunter. Vor mir erstreckte sich ein Berg voll Essen, das aus Papiertüten vom Bäcker quoll.
„Was zum…“, setzte ich an, brachte aber meinen Satz nicht zu Ende, da ich mir schnell bewusst wurde, dass Luiz mich mit einem riesigen Grinsen ansah.
„Da du mir nicht spezifisch sagen wolltest was du isst, habe ich einfach etwas von allem genommen.“, meinte er locker. Ich sah ihn mit großen Augen an.
„Aber das muss unglaublich teuer gewesen sein!“, flüsterte ich, gerade noch so, dass Luiz mich hörte. So viel zu Essen hätte ich mir niemals leisten können!
„Ach was! Darüber mach dir mal keine Gedanken. Los. Hau rein!“
Mit einer Handbewegung forderte er mich auf, mir etwas zum Essen zu nehmen. Ich jedoch konnte nicht und schüttelte somit den Kopf.
„Was soll das heißen? Schmeckt dir etwa nichts von dem was ich besorgt habe? Dann möchte ich wissen was du essen willst. Ich hole es dir dann. Los. Sag es mir!“, beschwor er mich. Es klang so, als wäre er daran gewöhnt Befehle zu erteilen.
„Ich… Das gehört dir. Ich kann nicht.“, gab ich ihm schüchtern zu wissen.
Das Lächeln verschwand aus dem wunderschönen hellbraunen Gesicht. Nun sahen mich scharfe Augen an, die irgendwie in einem anderen Grünton schimmerten. Ich erschrak sofort und hielt instinktiv meine Hände vor mein Gesicht. Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde, legten sich warme Hände um meine Handgelenke und zogen meine Arme sanft nach unten. Luiz stand vor mir. Wie er das so schnell geschafft hatte, war mir ein Rätsel. Seine Augen jedoch waren wieder warm, wunderschön und strahlend und er hatte wieder ein Lächeln das um seine Lippen spielte.
„Nicht erschrecken.“, sagte er sanft. Seine Stimme beruhigte mich wieder, doch ich entspannte mich nicht vollkommen. Da er größer war als ich, musste ich nach oben schauen um in sein Gesicht zu sehen. Er war so nah…
„Hier.“
Plötzlich schob er mir etwas Kleines, Rundes und zuckriges in den Mund. Ich hätte mich beinahe reflexartig weggedreht, doch meine Geschmacksnerven sorgten dafür, dass ich alles um mich rum vergas. Ich kaute vorsichtig auf der kleinen und weichen Kugel die mir in den Mund geschoben wurde und war verblüfft. Es schmeckte unglaublich lecker!
„Ich wusste doch, dass du ein Schleckermäulchen bist! Schau, hier sind noch mehr von den kleinen Quarkbällchen. Und anderes habe ich dir auch mitgebracht. Komm, probiere doch mal.“, munterte mich Luiz auf. Ich konnte nicht anders und setzte mich zu ihm an den Tisch.
„Na siehst du. Pass auf. Das hier ist ein Croissant. Ich hab welche mit Schokoladenfüllung, Vanillefüllung und Marmeladenfüllung. Welches möchtest du zuerst probieren?“
Und so ging das weiter, bis ich nichts mehr in mich rein bekam. Ich hatte so viele neue leckere Sachen probiert und das hatte ich alles Luiz zu verdanken, der einfach keine Lust auf Mathe hatte…






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