I tried - Teil 2

Autor: leela
veröffentlicht am: 07.01.2013


so ich habe lange an dem Teil geschrieben und ich hoffe ich werde euren Anvorderungen gerecht werden :)

Teil 1:
Müde wachte ich auf. Neben mir lagen meine Kopfhörer und aus ihnen hörte ich immer noch das gleich Lied wummern. Ich hatte es so laut gestellt, dass ich befürchtete irgendwann fast taub zu werden. Langsam schleppte ich mich ins Badezimmer um zu duschen. Meine Mutter war schon weg, wie immer war ich also allein. Ich liebte es mich einfach unter die lauwarme Dusche zu stellen und meine Gedanken für eine Weile zu vergessen und einfach nur das angenehmen Gefühl des Wassers auf meiner Haut zu spüren. Gleich müsste ich ins Cafe, mein erster Job. Früher hatte ich Zeitung ausgetragen, aber erstens war das echt schrechlich, und zweitens hatte mein Vorgesetzter versucht mich anzugraben. Er hatte mich nicht angefasst, aber schon seine perversen Blicke auf meinen Brüsten und seine lüsterneStimme hatten mir gereicht um ihm den Mittelfinger zu zeigen und aus seinem Büro zu laufen. Meine Mutter hatte dann nochmal mit ihm über meine Kündigung telefoniert. Man würde denken, das ein sechzehn jähriges Mädchen sowas allein auf die Reihe bekommt, aber ich weigerte mich mit diesem Typen nochmal in irgendeiner Art Kontakt aufzunehmen. Sollte der sich seine Zeitungen sonst wohin stecken. Aber in einem Cafe stellte ich es mir besser vor. Irgendwie.

Und dann war der schwierigste Teil gekommen. Was zum Teufel sollte ich bloß anziehen? Es war ein beliebtes Cafe, wo Kunden unabhängig des Alters hinkamen. Alles sehr locker dort und freundlich. Also zog ich meine helle Röhrenjeans an und dazu eine weiße Bluse mit roten Rosen drauf. Das betonte meine Haare sehr schön. Sie waren kastanienbraun und gingen mir bis zur Brust. Ich hasste meine Locken zwar, aber heute waren sie zu meinem Glück eher wellig. Langsam musste ich aber wirklich los. Am ersten Arbeitstag zu spät kommen wäre sicher kein guter Anfang. Also zog ich schnell noch meine Vans an, schnappte meine Tasche und lief los. Wir wohnten an einer Allee, die gleich in der Nähe der Stadt war, deswegen musste ich nicht weit laufen. Das Cafe Palace, indem ich ab heute arbeiten sollte, erreichte ich schnell und kam doch noch rechtzeitig und total aus der Puste an. Draußen holte ich nochmal tief Luft bevor ich die schwere Tür aufstieß und eintrat. Viele Köstliche Gerichte kamen mir entgegen während ich mich an den Tresen lehnte. "Hallo, mein Name ist Billy Palver und ich komme um heute anzufangen." sprach ich die große Frau hinter dem Tresen an. So hübsch, dachte ich nur. Blonde Haare und stechend blaue Augen, groß und schlank wie ein Model. Sie lächelte mich aufmunternt an und streckte mir ihre Hand entgegen. "Billy, schön dich zu sehen. Ich bin Mona, ich bringe dich eben nach hinten zu Marvin unserem Cheff." Sie war freundlich keine Frage. Sie spürte meine Unsicherheit und legte mir die Hand auf die Schulter und sprach: "Kopf hoch kleine, du brauchst keine Angst haben, er ist der lockerste Boss den ich kenne." Und dann ging sie zurück an den Tresen. Dieses Cafe war größer. Cafe, Restaurant, Bar. Nur mit Mühe und guten Connections hatte ich hier den Job bekommen. Zaghaft klopfte ich an der Tür und wartete, bis ein gedämpftes >Herein< kam. "Ähm hallo.." fing ich an. Oh mein Gott, was für ein Fisch war ich denn bitte? Es war kein Bewerbungsgespräch, sondern ich hatte alles schon sicher, nur diese dumme Schüchternheit. Mach dir doch noch in die Hose, dann kann er auch sehen was für ein Schisshase du bist. "Ah hi, du musst Billy sein richtig? Heute ist dein erster Tag. Ich bin Marvin." Marvin war so 1.85m groß und hatte blonde kurze Haare und braune Augen. Er sah jung aus, von seiner Kleidung und seiner Redensart, doch man erkannte schon an den kleinen, eigentlich nicht so sehr auffallenden Fältchen, dass er die dreißig schon längst erreicht hatte. Er sah gut aus, aber ich stand nicht auf so viel ältere Männer, ich fands eher eklig. Generell hatte ich nicht viel für Jungs übrig und das hatte auch seinen Grund. Vergangenheit. Vergangenheit. Es ist vorbei Billy, sagte ich mir. Ich betrachtete das andere Geschlecht lieber vom weiten. Eigentlich hatte ich nicht mal viel mit Menschen unabhängig ihres Geschlechts zutun. Nur meine Mutter, meine wenigen Freunde. Mehr brauchte ich auch nicht. Aber wieder zu Marvin. Wir besprachen alles wichtige, er führte mich nochmal rum und dann zeigte mir Mona, wie man die einzelnen Drinks zubereitete und wie das mit dem Kellnern lief. Um das Essen brauchte ich mich nicht zu kümmern, denn das erledigten Fabricio und Miguel, die Köche. Ich musste also nur Kellnern und wenn ich Abends arbeitete hinter dem Tresen stehen. Das mit dem Cocktailsmixen würde mir nächste Woche Sean beibringen, wenn er aus dem Urlaub wieder da war. Im großen und ganzen waren alle sehr nett und freunlich und man konnte sich leicht mit ihnen anfreunden. Sogar ich. Nachdem ich um 15 Uhr Feierabend hatte und glücklich durch die Stadt lief, hielt ich bei Starbucks an, um mir einen Caramel Cappucino zu holen. Ich setzte mich ganz hinten an einen Tisch und holte mein Lieblingsbuch raus, welches ich sicher schon zehnmal oder öfter durch gelesen hatte. Sturmhöhe. Während ich las, bemerkte ich aus dem Augenwinkel auf meiner linken seite ein Mädchen, dass ihren Freund zulaberte und der arme ging fast ein. Trotzdem war es lustig anzusehen, wie er sich damit quälte. Seine Freundin war eine richtige Tussi. Blond und mit einer tonnen Makeup-Schicht auf dem Gesicht. Und dann erkannte ich die beiden. Die Tussi war mal mit meinem besten Freund zusammen gewesen und hatte ihn dann betrogen. Der Junge hieß glaube ich Dan. Ich hatte ihn damals auf der Feier von meinem besten Freund Fabi kennen gelernt. Er war in Ordnung. WAR. Keine Ahnung was er mit so einer wie Barbie wollte. Jenny. Plötzlich sahen mich die beiden an. Hatte ich wieder so auffällig gestarrt? Oh Gott wie peinlich, die dachtne sicher ich wär noch so eine komische, die einen Termin beim Phychater bräuchte. "Was glotzt du so?" kam Jenny an. Ich klappte mein Buch zu und lehnte den Stuhl nachdem ich aufgestanden war an den Tisch. "Tut mir leid." war meine leise Antwort. Ich war keine starke Person. Nicht besonders. Nicht außergewöhnlich hübsch oder selbstbewusst. Ich war zurückhaltend, ängstlich und dafür hasste ich mich selbst. Ich lief aus Starbucks raus und holte tief Luft um den unterdrückten Ärger runter zu verarbeiten. "Du bist doch Billy richtig?" Ich drehte mich zu der Person, die mich angesprochen hatte. Es war Dan. Ich tat als würde ich mich nicht an ihn erinnern. Besonders weil mich normalerweise keine Jungs ansprachen, die ok, schon gar nicht gutaussehend waren. Dan sah gut aus. Sehr sogar.

Sag was Billy!, heuerte ich mich selbst an. Er spricht mit dir du Träumerin.
"Ehm ja so heiße ich." Das war wohl nicht die beste Antwort und der Versuch, selbstsicher zu wirken ging ziemlich schief. Stattdessen klang ihre Stimme scheu und ängstlich. Auch Dan hatte wohl mit einer etwas anderen Antwort gerechnet, denn nun wusste er nicht was er darauf antworten sollte. Toll gemacht, Billy, du kleine Schreckschraube.
"Du bist Dan." Ich versuchte zu lächeln, aber dies kam etwas zu schüchtern rüber, denn ich konnte ihm ja nicht mal in die Augen sehen. "Genau. Ich wollte mich für Jennys Verhalten grad endschuldigen. Sie ist .. Jenny eben. Nimm es ihr bitte nicht so übel." Kam er etwa zu mir um dieses komische Püppchen zu verteidigen? Sie hatte meinem besten Freund das Herz gebrochen, doch ich wusste nicht mal ob Jenny mich überhaupt erkannt hatte. Ich wurde sauer. Niemand hatte das recht Fabi so weh zutun. "Jetzt hör mir mal zu" und die Schüchternheit war wie weggeblasen vor Wut. "Jenny hat meinen besten Freund betrogen und ihm das Herz gebrochen. Das nehme ich ihr mehr als übel, aber was sie zu mir sagt oder über mich denkt ist mir egal. Komm nicht nochmal auf die Idee Jenny Schwertner vor mir zu verteidigen." Damit drehte ich mich um und ging einfach. Erhobenen Hauptes. Ich war so stolz auf mich, das ich das gesagt hatte. Dan's Blick war geschockt gewesen. Wahrscheinlich hatte er sowas nicht von jemandem wie mir erwartet. Pech gehabt.





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