Abenteuer Leben - Teil 3

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 25.11.2012


Ich ging auf die zwei Personen zu. Das Schild wurde von einem ca. 40 Jährigem Mann getragen. Er war groß und breit gebaut und hatte einen 3-Tage-Bart. Sein braunes Haar war kurz geschnitten und er trug ein kariertes Hemd und ¾ Jeans. Neben ihm stand eine Frau im selben Alter. Ihre langen, blonden Haare hatte sie hinten zu einem Zopf geflochten. Sie trug einen Strohhut, der ihr aber – wie ich fand – sehr gut stand. Dazu trug sie kurze Shorts und ein weites Top. Sie war sehr zierlich von der Figur her. Als ich vor den Beiden stehen blieb lächelten sie mich an. „Du musst Jo sein?!“ fragte mich die Frau freundlich und ich nickte. „Ja das bin ich. Hallo.“ – „Willkommen in Australien.“ Begrüßte mich der Mann. „Wir sind Josh und Sally.“ Mit der Frau hatte ich also schon telefoniert. Ihre Stimme kam mir auch bekannt vor. Josh und Sally war das Ehepaar, welches die Ranch leitete. Sie hatten noch einen 21 jährigen Sohn und eine 14 jährige Tochter, hatte Sally mir vor einigen Wochen am Telefon erzählt. „Na komm wir haben noch eine ziemlich lange Fahrt vor uns.“ Sagte Josh und nahm mein Gepäck, mit dem er schon einmal zum Auto ging. Als ich mit Sally das Flughafengebäude verlies, strahlte die Sonne und wärmte meinen Körper. Es war doch gerade mal 10 Uhr vormittags. Sally führte mich zu einem Geländewagen, in dem Josh gerade meine Koffer verstaute.
Ich war tierisch müde. Trotzdem riss ich mich zusammen, um während der Autofahrt wach zu bleiben. Sally und Josh waren toll. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut und Sally schien eher wie eine gute Freundin zu sein. Ich erzählte ihnen von Deutschland, von meinen Freunden und meinen Hobbys dort sowie etwas vom Flug. Es war sehr anstrengend meine Augen auf zu halten. Doch als ich aus dem Fenster blickte und diese atemberaubende Landschaft sah, wurden meine Mühen belohnt. Die erste Zeit fuhren wir an einer Küstenstraße entlang. Meine Aufmerksamkeit zog sich zum Meer. Diese unendlichen Weiten. Ich schloss die Augen und stellte ich mir vor, wie ich im Riff tauchen würde; wie ich die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs erkunde; wie ich diese wunderschönen Tiere in ihrer Heimat beobachten würde.
„Jolie wir sind da.“ Ertönte die freundliche Stimme von Sally. Verwirrt öffnete ich die Augen. Die Autotür neben mir war aufgerissen und ich blickte in Sallys Gesicht. Etwas weiter hinter ihr sah ich Josh mit meinem Gepäck zu einem Wohnhaus gehen. Ich strich mir meine wirren Haare mit der Hand aus dem Gesicht und stieg aus dem Auto aus. Das große Wohnhaus sah schon von außen wie in meinen Träumen aus. Es war ein riesiges Holzhaus mit Veranda und einem schlichten aber sehr schönen Eingang. Rechts vom Haus waren 3 Paddocks angereiht, auf denen ich schon die ersten Pferde erblicken konnte. Hinter den Paddocks erstreckten sich die Weiden, deren Ende ich von hier nicht sehen konnte. Auf der linken Seite stand eine Art Scheune – wahrscheinlich das Heu- und Strohlager. Daneben war ein Roundpen und ein großer Reitplatz. Erstaunt drehte ich mich um die eigene Achse. „Nun komm ich zeig dir dein Zimmer und den Rest des Hauses.“ unterbrach mich Sally und zog mich am Handgelenk zur Tür. Josh hatte diese bereits geöffnet und zwei Australien Shepherds kamen auf uns zu gerannt. Sally lachte und begrüßte die Hunde, die sie mir als Sheila und Bundy vorstellte. Zwei wirklich aufgeweckte Hunde waren das. Wir gingen weiter in das Haus und ein prachtvoller Flur erstreckte sich von der Eingangstür. Am Ende war eine Holztreppe, die nach oben führte. Sally öffnete die erste Tür. „Das ist das Wohnzimmer…und der unhöfliche junge Mann da hinten ist mein Sohn Riley.“ Ich trottete hinter Sally her in das Wohnzimmer. Es war in einem eher rustikalem Stil eingerichtet, was ich aber sehr gemütlich fand. Durch ein großes Fenster konnte ich einen Pool hinter dem Haus sehen. Riley sah kurz auf und nickte mir zu. Er schien desinteressiert, doch die fröhliche Ausstrahlung seiner Mutter machte alles wieder gut. Ich musterte ihn noch kurz von der Seite, dann folgte ich Sally in die weiteren Zimmer.
Zum Schluss öffnete sie meine Zimmertür. Das Zimmer war größer als das, was ich zu Hause hatte. Es war schlicht eingerichtet mit weißen Wänden. „Die Wände werden von unseren Helfern, die hier wohnen, gerne mit Fotos und Erinnerungen bestückt solange sie hier leben.“ Erklärte Sally, als sie mein wohl leicht enttäuschtes Gesicht sah. Ich mochte so sterile Räume nicht. Aber ich würde mich gleich nach einem Mittagsschläfchen an das Dekorieren machen. „Es ist toll hier.“ Meinte ich zu Sally, was ihr Lächeln noch verstärkte. „Das freut mich. Nun richte dich erst einmal ein und ruh dich etwas aus. Ich werde dich nachher zum Essen wecken.“
Als ich alleine war sah ich mich genauer um. Ich hatte einen großen Holzschrank und ein Bett, in das ich bestimmt 3x reinpassen würde. Ansonsten gab es noch einen Schreibtisch mit Stuhl und in der Ecke einen gemütlich aussehenden Sessel mit einer Leselampe und Beistelltisch. Meine Koffer standen vor dem Bett und ich beschloss den Inhalt schon jetzt in den Schrank zu sortieren. Gesagt – getan.
Nach 1 ½ Stunden waren meine Koffer soweit leer und ich hatte bereits ein paar Bilder aufgestellt und an die Wand gehängt. Erschöpft legte ich mich auf mein Bett. Eigentlich wollte ich noch kurz mit meinen Eltern skypen, aber nach wenigen Minuten war ich bereits im Land der Träume.






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