Abenteuer Leben

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 16.11.2012


Mal eine neue Geschichte =) mir kam das alles irgendwie in Kopf. Natürlich bin ich bei meinen anderen Geschichten dran aber mir will nichts gutes einfallen =( es tut mir leid!

Aber ich hoffe diese Geschichte gefällt euch =)
Wie immer freue ich mich über Kommentare ob nun Kritik oder auch Lob (man das klingt arrogant :D aber ich will ja wissen ob es euch gefällt ;) )

Viel Spaß :)

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„Okay bleib hier stehen und warte bis ich dir Bescheid sage!“ quietschte Lisa, meine beste Freundin. „Ja, ja schon gut! Jetzt sag endlich was los ist.“ – „Warte nooch!“ Ich hörte, wie sich ihre Stimme ein wenig entfernte. „Okay jetzt kannst du die Augenbinde abnehmen.“ Trällerte sie. Langsam schob ich das Tuch von meinen Augen und ca. 40 Leute sprangen in die Luft und riefen „ÜBERRASCHUNG!“ Ich hielt mir meinen, vor Erstaunen geöffneten, Mund mit beiden Händen zu und sah von der einen Seite zur Anderen. Wir waren in Lisas Keller, einem Partyraum. Alles war im australischen Stil geschmückt. Mir kamen schon fast die Tränen, doch dann fingen alle an mich zu begrüßen und Musik wurde gespielt. Da konnte man gar nicht mehr weinen. Höchstens vor Glück vielleicht.
Wahrscheinlich sollte ich das alles einmal kurz erklären. Mein Name ist Jolie, ich bin 19 Jahre jung und habe gerade mein Abitur bestanden. Ich komme aus Berlin und lebe mit meinen Eltern in einer kleinen aber sehr gemütlichen Wohnung in Berlin Mitte. Nun werde ich meine Heimat für sehr lange Zeit verlassen. Wenn nicht sogar für immer. Ich habe die Möglichkeit in Australien zu studieren. Genauer gesagt auf der University of Queensland in Brisbane. Ich werde dort Meeresbiologie studieren. Ich war schon immer wahnsinnig vernarrt in die Meereswelt. Ich bin soweit es möglich war immer ans Meer gereist, um dort zu Tauchen. Ein Traum von mir ist es einmal das Great Barrier Reef zu erkunden. Und diesen Traum werde ich mir nun erfüllen. Außerdem kann ich mein Hobby zum Beruf machen und mir in Australien etwas aufzubauen. Da mein Studium erst in einem Jahr beginnen würde, habe ich mich dazu entschlossen in der Zeit noch etwas Geld zu verdienen und gleichzeitig Australien kennen zu lernen. Ich werde ein Jahr auf einer PferdeRanch in Charters Towers (das ist in der Nähe von Townsville) arbeiten und leben. Ich habe mich für eine PferdeRanch entschieden, da ich schon seit meiner Kindheit reite und mit Pferden arbeite. Für mich schien das alles ein großes Abenteuer zu werden. Und dieses Abenteuer würde morgen beginnen. Jetzt aber zurück zu der Überraschung meiner Freunde.
„Ihr seid so lieb.“ Stieß ich nach langem knuddeln aus. Sie hatten sich wirklich große Mühe gegeben. Wir hatten alle so einen wahnsinnigen Spaß, bis es an die Verabschiedung ging. Lisa, Anna, Nick und Marco würden bei mir schlafen. Sie wollten mich am nächsten Tag zum Flughafen begleiten und sich dort von mir verabschieden. Sie waren meine besten Freunde. Wir 5 machten einfach alles zusammen. Sie hatten mir sogar versprochen, mich schon im ersten Jahr auf der Ranch besuchen zu kommen. Als alle Gäste nach Hause gegangen waren, breiteten wir die Matratzen auf dem Boden aus und schmissen uns in Schlafsachen in einen Berg von Decken und Kissen. Wir quatschten noch ziemlich lange. Als wir bemerkten, dass in 3 Stunden schon der Wecker klingeln würde, schliefen wir ein.
Das nervige und laute Klingeln vom Wecker riss mich aus meinen Träumen. Ich war nervös. Sehr nervös! Was, wenn ich das alles gar nicht packen würde. Was wenn mich da niemand versteht und ich elendig scheitern würde. Auch die Anderen schälten sich aus ihren Decken und Nick rieb sich verschlafen die Augen. „Shit hab ich nen Kater…“ grummelte er und ließ sich noch mal zurück in sein Kissen fallen. Ich schmunzelte und stand auf. „So ich besetz als Erste das Bad.“ Ich schnappte mir aus meiner Tasche meine Klamotten, die ich mir für die Reise zusammen gestellt hatte. Ein Glück hatten wir sowieso geplant, dass ich bei Lisa schlafen würde. So war mein gesamtes Gepäck schon bei ihr. In einer Stunde würden meine Eltern uns hier abholen.
Wir waren gerade mit einem sehr ausgiebigen Frühstück fertig, als es an der Tür schellte. Lisa öffnete diese und ich hörte meine Eltern eintreten. Schnell schnappte ich die zwei Koffer, die ich beide nur zur Hälfte vollgepackt hatte und mein Handgepäck, sowie meine Laptoptasche. Wir waren startklar und so zwängten wir uns in den 7-Sitzer von meinen Eltern. Ein Wunder, dass wir alle und mein Gepäck einen Platz im Auto fanden. Schließlich waren alle angeschnallt und es ging los zum Flughafen. Meine Mum war schon sehr sentimental. Okay – ich konnte es ihr wirklich nicht verübeln. Sie hatte ziemlich große Flugangst. Da würde es sehr schwer werden mich in Australien besuchen zu kommen. Aber ich werde natürlich so oft wie möglich in einen Flieger nach Deutschland steigen. Soweit das Geld dafür reichte. Je näher wir dem Flughafen kamen, desto stiller wurde es. Selbst Nick, der eigentlich immer am Grinsen und Sprüche reißen war, schaute bedrückt aus dem Fenster. Natürlich war ich traurig meine Freunde zu verlassen, aber mein Bauch kribbelte. Ich war nervös und voller Vorfreude.
Mein Dad stellte den Motor ab und Alle betraten das Flughafengebäude. Ich checkte schon einmal mein Gepäck ein. Dann ging es an die Verabschiedung. Wie ich Abschiede hasste. Vor allem für so lange Zeit. Ich atmete einmal tief durch und stellte mein Handgepäck auf den Boden. Dann sah ich in 6 gespannte und zugleich traurige Gesichter. „Ja ihr lieben…was soll ich jetzt sagen.“ Murmelte ich leise. Lisa riss mich in ihre Arme und ich spürte, wie ein paar von ihren Tränen meine Wange runter liefen. „Pass gut auf dich auf ja? Ich komme dich mit Nick in unserem Weihnachtsurlaub besuchen.“ Sie zeigte mir eine Reisebestätigung. Sie hatten sich zwei Zimmer auf der Ranch gebucht. Als ich das sah, strahlte mein ganzes Gesicht. „Da hab ich ja schon was, auf das ich mich freuen kann.“ Meiner Mum liefen die Tränen über die Wangen, als wir uns ein letztes Mal in die Arme schlossen. Mein Dad versuchte ganz cool zu bleiben, doch man sah ihm trotzdem an, dass er mich gerne da behalten hätte. Als ich mich nach 30 weiteren Minuten von Nick, Marco, Lisa, Anna und meinen Eltern verabschiedet hatte, packte ich die Abschiedsgeschenke in meine Tasche und machte mich auf den Weg zu dem Sicherheitscheck. Noch ein letztes Mal drehte ich mich um und winkte. Mittlerweile konnte auch ich ein paar vereinzelte Tränen nicht mehr zurück halten. Ich atmete noch einmal tief ein und aus und reihte mich in die Schlange zum Sicherheitscheck ein. Ich fand den Sicherheitscheck aus irgendeinem Grund schon immer ziemlich bedrückend. Die vielen Menschen drängelten, weil sie schnell weiter wollten oder spät dran waren. Die ganzen Sicherheitsleute. Dieses ganze drum und dran brachte mein Herz immer wieder zum schneller schlagen. Dabei war es gar nichts Schlimmes. Ich war ja schließlich kein Schwerverbrecher, der 100 Waffen an seinem Körper versteckt trug. Ein letztes Mal überprüfte ich, ob ich auch ja meinen gesamten Schmuck und alle Metallgegenstände abgenommen hatte. Dann war ich an der Reihe.
Wie bereits vermutet lief alles Rund und ich konnte weiter zu meinem Gate. Vorher machte ich aber noch einen Stopp bei McDonalds und Starbucks und gönnte mir eine kleine Pause. Ich warf schnell einen Blick auf mein Handy. Es war 10:45 Uhr. In 30 Minuten würde mein Flugzeug in Richtung Singapur starten. Da hatte ich dann einen 3-Stündigen Zwischenstopp, bevor es weiter nach Sydney ging. Nach einer 10-Minütigen Suchaktion hatte ich mein Gate gefunden. Natürlich hatte das Boarding noch nicht begonnen. Trotzdem stellte ich mich schon mal in die kleine Schlange, um nicht als letzte in das Flugzeug zu können. Nach weiteren 10 Minuten begann das Boarding. Ich stieg in das Flugzeug und ging zu meinem Platz. Ein konnte ich am Fenster sitzen. So würde mich nie jemand stören, ob er mal eben vorbei könne. Nick hätte mich jetzt versucht zu verängstigen. Wenn die Wand raus reißt, dann wären die Fensterplätze als erstes weg. Einfach weg! Im Himmel. Ein leichter Schauer durchzog mich. Schnell schüttelte ich den Kopf und kramte meinen iPod aus der Tasche. Ich musste ich zusammen reißen. Schließlich war ich jetzt knapp 30 Stunden unterwegs. Und von diesen 30 Stunden waren die meisten in der Luft. Da konnte ich nun wirklich keine Flugangst gebrauchen. Mir fielen die Abschiedsgeschenke meiner Familie und Freunde ein, die ich in meiner Tasche hatte. Schnell zog ich die schwere Tasche auf meinen Schoß und holte das erste kleine Geschenk raus. Das war von Nick und es war eine Schmuckschachtel. Mit leicht zittrigen Händen – so ganz konnte ich die Tatsache mit diesen Fensterplätzen noch nicht verdrängen – öffnete ich die Schachtel und es kam eine Silberkette mit einem kleinen Koalabär-Anhänger zum Vorschein. Ein breites Lächeln zog sich über mein Gesicht. Vorsichtig nahm ich die Kette aus der Schachtel und band sie mir um den Hals. Sie war wirklich sehr schön. Die Schachtel packte ich zurück in meine Tasche. Dabei stieß mein Ellenbogen gegen einen starken Arm. Verwundert sah ich auf und blickte in das grinsende Gesicht eines Jungen. Er hatte etwas längere blonde Haare. Vorne verdeckten sie seine Stirn und hinten gingen sie bis zum Nacken. An der Seite konnte ich gerade noch die Ansätze seines Ohres erkennen. Seine kristallblauen Augen strahlten mich an und er hielt mir seine Hand hin. „Hi ich bin Tyler. Wohin geht die Reise bei dir?“ Noch immer etwas verdutzt sah ich zu ihm. Schließlich ergriff ich die Hand und deutete auf meine Kette. „Australien; erst einmal Sydney. Ich bin Jolie. Oder kurz einfach Jo!“ Ich lächelte einmal kurz und zog meine Hand dann zurück. „Sydney, Australien. So so…“ Er schien kurz zu überlegen. Dann klatschte er einmal euphorisch in die Hände. „Da flieg ich auch hin. So ein Glück… Vielleicht haben wir von Singapur bis Sydney auch nen benachbarten Platz.“ Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. „Na wir werden sehen.“ Erwiderte ich. Er blickte auf die vielen Geschenke in meiner Tasche. „Au Pair Jahr?“ fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Ein Jahr Arbeiten auf der Pferde Ranch und danach ein Studium an der University of Queensland.“ Erklärte ich stolz und er pfiff einmal anerkennend. „Nicht schlecht. Ich mach ein Jahr Work and Travel und dann mal sehen wo mich der Wind so hin treibt.“ Tyler kam mir vor wie ein typischer Work and Traveller. Er war locker drauf, hatte keinen Plan was er genau machen wollte und schien gut gebaut und ein Surfer Boy. „Hast du schon ne australische Nummer?“ Tyler fummelte in seiner Hosentasche nach seinem Handy. Ich schüttelte den Kopf. „Nein muss ich mir noch besorgen. Aber wenn du möchtest können wir ja unsere Skype Addies austauschen.“ Er nickte sofort und hielt mir sein Handy hin. Er hatte den ‚Notizblock‘ geöffnet. Schnell tippte ich meinen Namen und meine Addie in sein Handy. „Okay ich füg dich dann nachher in Singapur dazu.“ Meinte er und steckte sein Handy wieder weg. „Dann kann ich dir Bescheid sagen, wenn ich mal in der Nähe sein sollte.“ Ich nickte und lehnte mich dann in meinem Sitz zurück. Das ganze fing auf jeden Fall schon gut an. Tyler kniff mir in den Oberarm. „Willst du nicht weiter auspacken? Ich bin so neugierig.“ Verwirrt sah ich ihn an, als mir einfiel, dass er die Geschenke meinte. Ich nahm also das nächste Päckchen. Es hatte die Größe eines kleineren Schuhkartons. Ich öffnete es und als erstes kam mir etwas Konfetti entgegen, weil das Flugzeug gerade hoch zog. Ich hatte es gar nicht wahr genommen, dass wir bereits auf die Startbahn gefahren waren. Tyler fing lauthals an zu lachen, als ich fluchend das Konfetti aufsammelte. Als ich das endlich bewältigt hatte, kramte ich etwas in dem Karton. Ich fand ein kleines Kuscheltier – ein Koala; hatten sich da etwa alle abgesprochen? –, ein paar Familienfotos, ein kleines Buch mit Aufmunterungssprüchen, ein Reiseatlas rund um Queensland und einen Briefumschlag. Gespannt öffnete ich diesen und zog eine Postsparbuch-Karte und ein Brief aus dem Umschlag. Schnell überflog ich die ersten Zeilen.
*…und damit du etwas mehr Startkapital für deinen Traum hast, haben Papa und ich dir ein Sparbuch bei der Postbank angelegt. Teil die deine 5.000 € gut ein Schatz. Und melde dich, sobald du gelandet bist. Wir haben dich lieb…*
Tyler sah mich fragend an, als ich nach 5 Minuten noch immer abwechselnd auf den Brief und auf die Karte in meiner Hand starrte. „5.000 €“ murmelte ich leise. „WAS? 5.000 €? Krass…das ist ne Menge Geld! Das sind… 6.150 AD.“ Bemerkte Tyler anerkennend. Ich packte den Brief schnell wieder in den Umschlag und verstaute die Karte in meinem Portmonée.
In der nächsten Stunde packte ich noch alles aus. Es waren viele Briefe, Fotos, Erinnerungen und Survival-Packs dabei. Danach stellte ich meine Tasche wieder unter meine Füße und Tyler und ich redeten noch ziemlich lange. Er kam ursprünglich mal aus Hamburg und war mit seiner Familie vor 3 Jahren nach Berlin gezogen. Er war während seines Abiturs bereits ein Jahr in Amerika und hat nun seinen Abschluss. Er ist 21 und bevor er in Hamburg sein Informatikstudium antreten würde, wollte er noch Australien erkunden. Wir sahen zusammen einen Film, der gerade auf den Bildschirmen gezeigt wurden. Als ich nach ungefähr einer Stunde zu Tyler sah, war dieser eingeschlafen. Es war wirklich sehr nett bereits jetzt jemanden kennen gelernt zu haben. Tyler war zwar nur 12 Monate in Australien, aber in diesem Jahr war er nun mal der einzige deutsche Ansprechpartner, der etwas in meiner Nähe war. Immerhin ist es schon ein Unterschied ob man sich irgendwo in Australien aufhält oder ob sich einer in Australien befindet und der Andere in Deutschland.
Ich sah aus dem Flugzeug. Die Wolken sahen wirklich toll aus. Es war wunderschönes Wetter, doch ich zog die Jalousie nach unten, damit ich etwas schlafen konnte.
„Sehr verehrte Damen und Herren, wir bitten Sie ihre Sitze aufrecht zu stellen und die Anschnallgurte anzulegen. Wir werden in Kürze unseren Landeanflug beginnen. Wir hoffen Sie hatten einen angenehmen Flug…..“
Verschlafen streckte ich mich und sah mich um. Tyler saß nicht neben mir, doch keine 5 Sekunden später setzte er sich und grinste mich an. Wie konnte man nach einem so langen Flug noch so gut aussehen? Er packte seine Sachen in die Tasche und schnallte sich an. „Na Schlafmütze. Hast dich ausgeruht?“ Ich nickte lediglich und lehnte meinen Kopf zurück. „Hab ich den ganzen Flug geschlafen?“ – „Naja bis auf die 5 Stunden die wir davor geredet haben schon…ja.“ Ich stöhnte auf. So lange wollte ich eigentlich gar nicht schlafen. Naja – nun konnte ich es eh nicht mehr ungeschehen machen. Das Flugzeug neigte sich Richtung Erde und langsam aber sicher konnte man Singapur immer besser erkennen. Eine beeindruckende Stadt, wie ich fand. Tyler lehnte sich zu mir, um ebenfalls einen Blick aus dem Fenster zu erhaschen. Dabei hielt er seine kleine Kamera und machte ein paar Fotos. Danach noch ein kurzes Video. „So da sind wir. Das erste Etappenziel: Singapur. Zusammen mit meiner sehr lieben Jo…“ er schwenkte die Kamera zu mir und ich hielt erschrocken meine Hände vors Gesicht. Lachend richtete er die Linse wieder auf sich. „Naja was soll man machen. Sie ist etwas schüchtern.“ Er beendete die kurze Aufnahme grinste mich an. „Videotagebuch für meine Freunde.“ Beantwortete er meine unausgesprochene Frage.






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