Make you feel my love - Teil 6

Autor: Regentanz<3
veröffentlicht am: 10.12.2012


Ich hoffe euch gefällt dieser Teil und ich würde mich wieder sehr über Kritik und Anmerkungen und Lob freuen ((:
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Nervös knetete ich mit meinen Händen, als ich wartend aus dem Sofa im Wohnzimmer saß. Ich hatte eine belanglose Sendung an und war viel zu sehr damit beschäftigt das ungute Gefühl in meinem Bauch zu verdrängen, als dass ich etwas von dem Film mitbekommen könnte. Wie auf heißen Kohlen saß ich und wartete noch weitere 10 Minuten, bis das erlösende Klingeln ertönte. Trotzdem mein Körper vor Erleichterung zusammensackte, so baute sich das Gewitter in meinem Bauch noch mehr auf. Es war ein undefinierbares, beklemmendes und ungutes Gefühl. Mit stark klopfendem Herzen ging ich zur Tür und schluckte einmal, holte tief Luft und öffnete sie. Und da stand er.
„Hallo.“, sagte er nur. Das komische Gefühl stieg an und füllte nun jede Ader und jede Faser meines Körpers. Jede Zelle wurde von ihm durchströmt.
„Hi.“, sagte ich und spielte nervös mit meinen Fingern herum.
„Kann ich hereinkommen?“, fragte er verunsichert. Warum war es so plötzlich beklemmt zwischen uns?! Kaum streifte sein Arm meine Schulter reagierte mein Körper genauso heftig wie zuvor und auch ihm war es anzusehen, welch große Überwindung es ihn kostete sich nicht auf mich zu stürzen. Mein Herz machte einen erfreuten Hüpfer, zog sich jedoch bei dem ernsthaften Blick sofort wieder schmerzhaft zusammen. Traurig sah Lucas mich an und setzte sich auf den Platz auf der Couch, auf dem ich ein paar Sekunden vorher auf ihn gewartet hatte. Er sah mich an und klopfte auf den freien Platz zu seiner rechten Seite. Mit zitternden Knien setzte ich mich zu ihm. Mein Gefühl sagte mir, dass es ein ziemlich kurzes und tränenreiches Gespräch werden würde. Was war nur plötzlich los?!
Eine ganze Weile sagten wir nichts. Verlegen räusperte ich mich und wartete ungeduldig darauf, dass er loslegte.
„Wir können das nicht.“, sagte er und sah an mir vorbei.
„Was?“, fragte ich verwirrt.
„Das mit uns … das geht nicht.“, sagte er mit fester Stimme.
„Warum?“, brachte ich nur heraus.
„Weil ich auch auf meinen Ruf achten muss und meine Freunde dich nicht sonderlich mögen.“, sagte er nur und wanderte mit den Augen zur Tür. Fluchtinstinkt, schoss es durch meinen Kopf. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
„Deshalb?“, fragte ich und lachte kurz auf. Er sah mir in die Augen. Kurz sah ich seine ganze Liebe in seinen Augen aufblitzen, doch es war so schnell wieder weg, dass ich dachte, ich hätte es mir nur eingebildet. Dann sah er mir kalt in die Augen.
„Ich liebe dich nicht.“ Mein Herz zerbrach. Fiel in den Abgrund des Schmerzens. Und alles war vorbei. Mein gesamtes Leben hing an ihm. Und nun war es weg. Denn er ging und er nahm meine Freude, mein Leben und mein Glück, meine ganze Hoffnung und alles was ich hatte mit. In meiner Hülle war nur noch Leere. Und dann starb ich innerlich.
******************************** 3 Jahre später**************************************

Es war eine lange Zeit vergangen, nachdem Lucas und ich uns getrennt hatten. Ich hatte es nicht fassen können. Seine Berührungen, seine Küsse und alle seine Worte waren erlogen gewesen. Doch nach Monaten des Schmerzes und nach einem tränenreichen Jahr, hatte ich mich wieder einigermaßen gefangen. Nur das ein halbes Jahr später meine Welt wieder ins Wanken geriet. Lucas und Stella waren zusammen. Das Paar des Jahres. Ballkönig und Ballkönigin. Lucas und Stella. Stella und Lucas. Ich hatte es hingenommen und geschluckt. Und jetzt, kurz vor ihrer Verlobung, hatte ich zum ersten Mal nach Lucas einen Mann in mein Leben gelassen, der mich glücklich machte. Maik was groß, blond und hatte wunderbar blaue Augen. Und er war das genaue Gegenteil von Lucas. Ich hatte ihn im Studium kennengelernt. Ich wohnte nun in einer WG in Nürnberg, der Ort, der am nächsten von meinem Zuhause entfernt war. Keine halbe Stunde Autofahrt. Die Kunsthochschule war wirklich gut und ich war ziemlich zufrieden mit meiner WG. Sophie, Paul und ich wohnten zusammen in einer Dreier – WG für Studenten. Maik wohnte 20 min. mit dem Fahrrad entfernt von uns und wir besuchten uns so oft wir konnten.
Ich war froh, dass ich Maik hatte. Ich lächelte bei dem Gedanken, dass ich ihn gefunden hatte. Mein Maik. Ich saß nun neben ihm in seinem alten Auto, in dem wir gerade auf dem Weg zu der Verlobung meiner Cousine Stella und Lucas waren. Er sah mich aus den Augenwinkeln an und verzog seinen Mund ebenfalls zu einem Lächeln.
„Warum lächelst du?“, fragte er und sah wieder zufrieden auf die Straße.
„Ich habe gerade daran gedacht, wie froh ich bin dich zu haben und wie glücklich du mich machst.“, sagte ich und grinste noch mehr.
„Was meinst du wohl wie glücklich du mich machst?“, fragte er lachend und legte seine Hand kurz auf mein Bein und mir in die Kniekehle zu knuffen. Ich schrie kurz auf, aber er lachte nur und nahm seine Hand zurück und legte sie auf das Lenkrad. Ich lehnte mich wieder zurück in den Sitz und sah verträumt aus dem Fenster. Und dann wanderten meine Gedanken wie automatisch zu Lucas. Stella und er waren vor einem halben Jahr zusammengezogen und wohnten nun in einem Appartement 15 Minuten von uns entfernt. Meine Tante und meine Mutter hatten darauf bestanden, dass wir beieinander wohnten, damit wir so oft es ging zusammen waren und den Kontakt nicht verloren.
Lucas und ich hatten uns seit dem Schulabschluss nicht gesehen. Immer wenn ein Zusammentreffen der Familie stattfand konnte einer von uns beiden nicht und jedes Mal, wenn ich da war, war er nicht da. Das war mir ziemlich Recht. Ich erfuhr immer von meiner Mutter, ob er kommen würde oder nicht. Meistens kam er nicht. Aber heute mussten wir uns sehen. Meine Tante hätte mich umgebracht, wenn ich nicht gekommen wäre. Und so konnte ich wenigstens Maik mitbringen.
Die komplette Feier war bis ins kleinste Detail durchplant. Morgen Abend wäre die Feier, heute Mittag würden wir ankommen, unsere Sachen in das Hotel verstauen, am Nachmittag Kaffee trinken und Kuchen essen und anschließend einen Spaziergang machen. Der würde an einer alten Eisenbahnstrecke enden. Nun kam der Beste Teil. Es gab auf einigen verlassenen Eisenbahnstrecken, die schon mit etwas Gestrüpp überwuchert waren alte Eisenbahnwaggonartige Wagen, die mit Muskelkraft bewegt werden. Sie waren offen und bunt bemalt. Dasselbe hatte meine Mutter zu ihrem 5 Hochzeitstag gemacht, kurz bevor mein Vater an Leukämie starb. Es hatte uns alle riesigen Spaß gemacht. Der Ausflug würde an dem Hotel wieder enden, in dem wir untergebracht waren. Die Verlobung selbst würde in ihrer Wohnung gefeiert werden, Essen gab es aber für alle Leute im Hotel. Am Sonntag wäre der Abreisetag. Alle aßen noch Kaffee und Kuchen in der Wohnung von Stella und Lucas und würden anschließend nach Hause fahren.

Das Hotelzimmer war groß und Weiß gehalten. Ein großes Bett und ein großer Schrank standen an der Wand und auch das Bad war sehr schön und schlicht eingerichtet. Wir hatten sogar einen kleinen Balkon. Aber vor Aufregung Lucas wiederzusehen, übersah ich fast alles.
„Warum bist du denn so nervös, Maus?“, fragte er in mein Ohr und nahm mich in den Arm. Ich beruhigte mich.
„Ich weiß auch nicht.“, murmelte ich. Er wusste nichts von Lucas und mir. Und er sollte es nicht erfahren.
„Komm wir müssen los.“, sagte er und küsste mich lange auf den Mund. Dann rissen wir uns voneinander los und gingen nach unten in den mit roten und weißen Rosen eingerichteten Speisesaal. Ziemlich kitschig eingerichtet wie ich fand. Aber es war ja nicht meine Verlobung. Ich sah mich eingeschüchtert um und entdeckte schließlich Lucas, der ich verständnislos ansah. Er sah umwerfend aus mit seinem 3 Tage Bart und den braunen Augen und den braunen Haaren, die ihm etwas im Gesicht hingen. Ein unglaubliches Kribbeln durchfuhr meinen Körper, ich sah in seine Augen, die mich noch immer fragend ansahen und dann war ich wieder ganz. Er hatte mich ohne etwas zu machen vervollständigt. Hilflos nahm ich Maiks Hand und rief mich zur Ordnung. Ich würde es zusammen mit Maik schon irgendwie überstehen. Lucas Blick wanderte zu unseren ineinandergeschlungenen Händen, schlich sich wieder zu meinen Augen zurück, sahen mich zuerst verletzt und schließlich unsagbar wütend an. Ich zuckte zusammen. Was kam jetzt?






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