Make you feel my love - Teil 2

Autor: Regentanz<3
veröffentlicht am: 11.11.2012


Soo ich freue mich riesig, dass die Geschichte so gut angekommen ist und würde mich über Meinungen und Kritik wieder sehr freuen. LG Wiebke :)

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Erst einmal ließ mich seine Warnung ziemlich kalt. Der Rest des Tages verging ziemlich schnell und Anne lenkte mich von Lucas ab. Ich hatte ihr natürlich nichts erzählt, aber die Gruppe der ganz Coolen naja eher die die meinten, dass sie cool wären, kam nach dem Unterricht auf mich zu. Anne war schon weg. Sie stoppten mich plötzlich, als ich gerade nach Hause schlittern wollte.
„Marie, Marie, Marie…“, meinte ein großer blonder Junge mit Stechend Matschgrünen Auge. Wie konnten Augen Matschgrün und stechend sein?!
„Woher kennst du denn meinen Namen?“, fragte ich missbilligend und reckte mein Kinn höher. Gingen denn nur Proleten an diese Schule?
„Ich denke, dass ihn jeder kennt. Du hast dir Lucas Warnung anscheinend nicht sonderlich zu Herzen genommen, da haben wir uns gedacht, dass wir dich noch einmal warnen.“ Er legte ein besonders scharfe Betonung auf warnen. Idiot.
„Das ist gar nicht nötig, ich denke nämlich, dass Lucas und ich das gemeinsam allein und ohne euch ausdiskutieren können.“, sagte ich und rutschte ein Stück an ihnen vorbei. Doch ich wurde von einem Arm gestoppt und fiel fast schon wieder hin.
„Er sah sehr wütend aus nach seiner Warnung und was den Boss unzufrieden macht beseitigen wir.“, sagte er hasserfüllt und baute sich vor mir auf.
„Wie die Fliegen um ein Stück Scheiße. Ihr seid die Fliegen und Lucas ist die Scheiße!“, sagte ich wütend und versuchte zu begreifen, warum Lucas aus uns plötzlich so einen Hehl machte.
„Nimm das zurück.“, schrie der komische Blonde und ich landete prompt auf dem kalten Eis. Mein Kopf wurde von seinem Fuß in den Schnee gedrückt.
„Du kleine dreckige Schlampe!“, schrie er mich an.
„Weiß Lucas von eurer heldenhaften Aktion zu 5 gegen ein Mädchen zu kämpfen?“, fragte ich gedämpft von dem Schnee. Wenn ich meine Nase behalten wollte, musste ich die Blödmänner so schnell wie es ging abhängen.
„Weiß er nicht.“, sagte ein Junge. Und das war nicht die Stimme von dem Irren Blonden, der Lucas wie einen Gott verehrte. Diese Stimme gehörte Lucas. Na super.
„Boss.“, sagte er Blonde erschrocken und riss seinen Körper so schnell um, dass er mein Gesicht vernachlässigte und ich morgen früh ein blaues Auge und eine mächtige Schramme bekommen würde.
„Geht nach Hause ich regele das.“, sagte er ernst und seine Stimme klang so kalt, dass sie keinen weiteren Widerspruch duldete. Sie zogen mit eingezogenen Köpfen ab und ließen mich auf dem Boden liegen.
„Bist du schon so verzweifelt, dass du deine Jungs vorschicken musst, damit du mich einschüchterst?“, fragte ich belustigt und wütend zugleich.
„Halt die Klappe! Du hast doch gar keine Ahnung! Ich hab dir gesagt, dass du das nicht machen sollst! Warum hast du nicht auf mich gehört?!“, er schrie mich schon fast an und die Tauben flogen von den Dächern, welche mit weißen Schnee geschmückt war.
„Warum interessierst es dich überhaupt?“, fragte ich und sah ihm in die Augen. Blitzte da etwas wie Verunsicherheit auf? Aber es war so schnell verschwunden, wie es gekommen war.
„Weil du Matsch wärst, wenn ich nicht da gewesen wäre.“, ranzte er mich an. Die nächsten Worte flüsterte ich, während ich die Tauben anstarrte um mich von seinem wütenden Blick auf mir abzulenken.
„Das wäre dir doch egal.“ Er sah mich verdutzt an.
„Warum sollte es?“, fragte er verwirrt und anklagend zugleich.
„Weil du dich eh für niemanden anderen als dich interessierst!“, schrie ich wütend von seiner Verlogenheit. Er sollte bloß nicht so tun, als würde es ihn interessieren, wie es mich geht, nur um mich dann wie so viele andere Mädchen ins Bett zu bekommen.
Dann drehte ich mich einfach um und ging nach Hause. Naja mein Abgang war ziemlich erbärmlich, weil ich gegen eine Laterne rutschte und hinfiel. Auf den Po. Plötzlich wurde ich von zwei starken Armen, die sich um meinen Körper schlangen hochgezogen, weil ich schon eine Weile auf meinem schmerzenden Hinterteil saß und die Kälte und Glätte verfluchte.
„Geht’s?“, fragte er abweisend und ich konnte seinen warmen Atem an meinem Ohr spüren. Es hinterließ ein Prickeln und ich fragte mich insgeheim, ob er gerade genauso schnell atmete wie ich, aber da war er auch schon ein paar Schritte zurückgegangen und sah mich komisch an. Als ob er irre wäre, schoss es mir durch den Kopf.
„Ja. Passt schon. Hätte ich auch ohne dich geschafft. So wehrlos bin ich nämlich auch nicht.“, sagte ich betont locker. Ich begutachtete die Fassade eines gegenüberliegenden Hauses, während er mir antwortete.
„Ich habe nie gesagt, dass du wehrlos bist. Nur ganz schön leichtsinnig.“, bei dem letzten Satz nahm seine Stimme einen scharfen Ton an. Mir wurde es zu blöd und ich ging den Rest des Weges schließlich ziemlich unbeschadet nach Hause. Dort kochte ich mir erst einmal eine Kanne Tee, die ich mit hoch auf mein Zimmer manövrierte. Dort angekommen suchte ich mir eine Schachtel Plätzchen, die ich mir heimlich stibitzt hatte und versuchte Lucas so gut wie es ging aus meinem Kopf zu verbannen. Das letzte was ich sah, bevor ich einschlief, waren seine Schokoladenbraunen Augen.

Am nächsten Tag sah ich Lucas nicht auf dem Hinweg zur Schule. Es hatte getaut und der Weg war matschig. Meine neuen schwarzen Stiefel waren mit braunem Matsch bedeckt und ich stöhnte innerlich auf, als ich die Sauerei sah. Die würde ich heute noch putzen dürfen. Als ich einen prüfenden Blick auf die Klasse warf, als ich bemerkte, dass der Platz hinter mir leer war. Mein Herz zog sich komisch zusammen, aber nur ein kleines bisschen. Immerhin würden meine Haare heute nicht mit Papierkügelchen beworfen werden.
„Hey.“, murmelte ich und versuchte die blauen Flecken in meinem Gesicht halbwegs zu überdecken. Ich hatte versucht sie mit so viel Schminke wie es nur ging zu übermalen. Die Schramme konnte ich leider nicht verdecken. Groß und lang zeichnete sie mein Gesicht.
„Was hast du denn nur mit deinem Gesicht angestellt?“, fragte Anne entsetzt.
„Nichts schlimmes, ich bin nur gegen eine Laterne gelaufen.“, lächelte ich und versuchte überzeugend genug mit den Schultern zu zucken. Sie schien mir zu glauben. Wie ich es hasste sie anzulügen.
„Achso. Hört sich stark nach dir an.“, lachte sie, aber in ihrer Stimme schwang Besorgnis mit.
„Es ist nicht so schlimm.“, zwinkerte ich ihr zu, um sie zu beruhigen.
„Sag mal kannst du heute Nachmittag Zeit?“, fragte mich Anne in Mathematik.
„Ja.“, wisperte ich zurück.
„Wollen wir eine heiße Tasse von Luis’ tollem Kakao trinken?“, fragte sie leise.
„Gerne.“, lächelte ich. Den Rest der Stunde jedoch schwiegen wir, denn unser Mathelehrer warf uns schon finstere Blicke zu.

„Wo willst du denn hin?“, fragte meine Mom verwirrt, als ich die Treppen nach unten raste.
„Zu Lius, heiße Schokolade mit Anne trinken.“, rief ich und schon war ich aus der Tür. Dort stieß ich mit Stella zusammen, hinter ihr stand meine Tante.
„Du kannst doch nicht einfach die Leute anrempeln.“, tadelte sie mich und setzte ihren strengen Blick auf. Meine Tante hatte so ihre Eigenarten, aber was sie gar nicht mochte, war kurz gesagt ich. Ihre perfekte Tochter Stella sah mich nur erschrocken an und lächelte gekünstelt.
„Immer mit der Ruhe. Wo willst du denn hin?“, fragte sie mich verwirrt.
„Ich bin mit Anne verabredet.“, ahmte ich ihren herablassenden Tonfall nach, lächelte ebenfalls gekünstelt und säuselte zuckersüß ein „Könnte ich bitte durch? Ich habe es wirklich sehr eilig.“, hinterher. Noch immer verwirrt machten die beiden mir Platz, während meine Tante ihren Kopf schüttelte wie ein trauriger Wackeldackel, der immer in den Autos stand.
Ich schlitterte fast auf dem Matsch aus, um pünktlich zu Luis zu erscheinen. Luis war der beste Italiener der Stadt und verkaufte das beste Eis und den leckersten Kakao der ganzen Welt. Er war die Treffpunktstelle von vielen jungen Menschen, aber auch ältere Frauen trafen sich dort zum Kaffeeklatsch. Im Sommer arbeitete ich dort immer, weil es mir erstens viel Spaß machte und ich zweitens auf mein Ballkleid sparte, was ich schon an so vielen Tagen anhimmelte, an denen ich zu dem Atelier meiner Mutter ging. Meine Mom malte immer und zu jeder Zeit. Am liebsten aber malte sie romantische Plätze und Sonnenuntergänge. Manchmal schlich ich mich aus dem Haus und ging in den Park, dort war ein See und malte ein wenig. Aber noch lange nicht so gut wie meine Mutter.
„Hey, da bist du ja.“, rief Anne erfreut aus und kam mir entgegen.
„Hallo. Ich hoffe du wartest nicht schon sehr lange?“, fragte ich und merkte wie mich das es tut mir so leid im Gesicht geschrieben stand.
„Ach Quatsch!“, winkte sie ab und lachte über meine Grimasse, „Ich bin auch erst eben angekommen.“
„Dann bin ich ja beruhigt. Ich wurde nämlich von meiner perfekten Cousine und meiner tollen und gutgelaunten Tante aufgehalten.“, sagte ich und lächelte sie gequält an. Ich bekam einen bemitleidenswerten Blick von ihr geschenkt.
„Lass uns erst einmal rein gehen.“, lachte Anne und dann gingen wir uns in Luis Café aufwärmen. Wir tranken Karamellschokolade und redeten über alles Mögliche. Das Café war gut gefüllt, jedoch waren auch noch ein paar Tische frei. Gerade als unsere heiße Schokolade gebracht wurde, riss jemand die Tür auf und betrat von 4 anderen Jungen und 2 Mädchen das Café. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, als Lucas den Raum betrat. Ein kühler Wind fuhr durch meine Haare und er sah mich kurz an und wandte sofort seinen Blick wieder ab. Was er wohl dachte?
„Marie?“, fragte Anne mich und musterte mich gründlich.
„Alles in Ordnung ich war nur gerade… abgelenkt.“, stotterte ich und wurde rot. Ich wurde nie rot! Ich musste wohl krank werden. Anne lächelte mich nur wissend an und redete dann über diesen einen Jungen aus der Klasse über uns, auf den sie wohl ein Auge geworfen hatte. Ich nickte ab und zu mal, oder lächelte sie an. Aber in Gedanken war ich irgendwie bei Lucas. Er saß so, dass er mich und ich ihn sehen konnte und schaute mich geschockt an, als er meinen Blick bemerkte. Ich sah schnell weg und traute mich die nächsten 10 Minuten nicht mehr, auch nur in seine Richtung zu sehen. Warum hatte er so entsetzt geguckt? Da fiel es mir wieder ein. Ich hatte mich nicht extra geschminkt, als ich zu Anne rannte und nun waren alle blauen Flecke und vor allem die nicht zu übersehende Schramme in meinem Gesicht erkennbar geworden. Nach einiger Zeit meinte ich zu Anne, dass ich auf Toilette müsse, in Wirklichkeit aber, wollte ich mich Lucas prüfendem Blick entziehen und so stolperte ich auf Toilette, direkt an Lucas Tisch vorbei. Als ich in den Spiegel sah, erschrak ich selbst. Ich sah übel zugerichtet aus und auch mein blaues Auge war nicht zu übersehen. Gestern noch hatte ich zu meiner Familie am Abendbrots Tisch gemeint, dass ich einfach wegen dem Glatteis hingefallen wäre.
Ich verließ gerade das Mädchenklo, da rannte ich in Lucas rein. Er sagte gar nichts, sondern schleppte mich wieder ins Mädchenklo zurück.






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