Let It Snow - A Christmas Story - Teil 7

Autor: Caro
veröffentlicht am: 03.12.2012


Einen schönen ersten Advent /Dezember euch allen :)

- Caro
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Am 5. Dezember war eine kleine Kerze im Umschlag mit der Notiz „Wenn ddu mal dringend eine zündende Idee brauchst“. Lächelnd stellte ich die Kerze in einen Halter in meinem Zimmer und machte mich auf den Weg zur Uni. Morgen war endlich Samstag, da konnte ich endlich mal wieder entspannen. Rumliegen, TV gucken und hätte keinen Stress an der Backe. Leider musste ich heute Abend noch mal kurz ins Büro der GQ um alles mit Craig abzuwickeln. Das „leider“ bezog sich in diesem Fall auf Luca. Da er Craigs Praktikant war, standen die Chancen ihn wieder zu sehen recht gut.
In der Uni langweilte ich mich wie gewohnt und verbracht meine Zeit zum größten Teil damit den Typ in der Reihe vor mir mit Papierkugeln abzuwerfen.
„Heute shoppen?“, piepte mein Handy. Amy blinkte auf dem Touchscreen auf. Mein Professor schaute mich genervt an. Ich blickte ihn entschuldigend an und antwortete Amy mit einem deutlichen „JA!“. Nach 10 Minuten simsen hatten wir die Uhrzeit festgelegt und die Zeit in der Uni verging noch langsamer, weil ich mich ja auf etwas freute.
2 Stunden später saß ich mit Amy in unserem Lieblingscafe. Auch hier war alles schon wundervoll geschmückt, und ich musste mal wieder den Kotzreiz unterdrücken.
„Reg dich mal nicht so auf“, sagt Amy und verdrehte die Augen.
„Sorry“, sagte ich und nippte an meinem Karamell Kakao.
„Was ist eigentlich aus dir und Ben geworden?“, grinste sie. Ich seufzte und lehnte mich zurück.
„Hab ihn seit er Party nur zwei mal wieder gesehen“, sagte ich deprimiert.
„Schade. Kenn Ben eigentlich als Gentleman. Josh sagt er würde einem Mädchen oft Geschenke machen und Komplimente und auch wenn er am Anfang wie ein Macho wirkt, ist er in Wirklichkeit ein total romantischer Typ“, sagte Amy.
„Geschenke? Ich bekomm nur das hier“, seufzt ich und gab ihr en Umschlag vom 5. und vom 4. Amy öffnete sie und fing an zu grinsen.
„Du Sau! Ich dachte wirklich ihr hättet keinen Kontakt mehr. Wie süß ist das denn bitte?“, fragte sie und grinste bei den Briefen.
„Man darf doch noch Späße machen, oder nicht? Echt richtig süß von ihm. Bin mal gespannt, was noch alles kommt. Ich meine, es sind noch 19 Tage, vielleicht zieht er es ja gar nicht durch“, sagte ich zweifelnd.
„Natürlich zieht er das durch! Er ist Ben!“, sagte Amy. Ich musste lächeln. Ok, ich muss auch gestehen, dass ich etwas rot wurde.
Nach dem wir noch ein paar Klamotten geshoppt hatten, machte ich mich auf den Weg ins Büro. Luca war zum Glück nicht da. Craig und ich beredeten den Rest und dann stellte er mir eine etwas unangenehme Frage:“Was war eigentlich Gestern mit dir los als Luca reinkam? Ich hätte dich noch mal gefragt, aber ich musste echt schnell los“, sagte Craig leise und schüttete mir noch eine Tasse Tee ein.
„Ach, das ist eine lange Geschichte“, sagte ich und trank leise vom Tee.
„Ok, es ist dir unangenehm, dann will ich nicht länger fragen“, grinste Craig.
Dankend nickte ich ihm zu und wir unterhielten uns noch etwas.

„Endlich Samstag!“ Dachte ich mir, sprang glücklich aus dem Bett und rannte zum Briefkasten. Der dunkelgrüne Umschlag mit der 6 drauf brachte mich zum grinsen.
„Weihnachten, was ist so toll daran? Schnee :) Heute um 16 Uhr im Central Park an der Eislauf Bahn! - Ben :)“.
„SCHNEE!“, rief ich, öffnete die Tür und sah die weiße Wunderlandschaft. In großen Flocken viel der Schnee und legte sich auf meine nackten Füße. Bibbernd rannte ich wieder hoch und mukelte mich in meine Decke ein.
Schnee habe ich immer geliebt. Aber nur ihn fallen zu sehen, mich im Schnee fortzubewegen war nie meine größte Begabung.
Nachher schön mit Ben durch den Park spazieren. Ich freute mich jetzt schon wie ein kleines Kind an.. Weihnachten. Ben war echt gut. Weihnachten gefiel mir immer besser.
Von meinem Fenster aus konnte man die ganze Siedlung sehen. Sie war komplett mit einem weißen Mantel überzogen und sah aus wie eine Lebkuchensiedlung. Meine Fenster waren an den Ecken zugefroren und gaben eine Fotohaften Blick auf draußen preis.
Ich ging duschen, kochte Mittagessen und irgendwann war auch schon halb 4. Ich zog meine Lieblingsmütze, meinen Lieblingsschal und Handschuhe an, dicke Winterschuhe und machte mich auf den Weg zum Central Park.
Ich fuhr wieder mit der Bahn, da ich mich bei Schnee auf der Straße nicht ganz sicher fühlte. Ein Stück musste ich von der Bahnstation bis zur Eislaufbahn laufen, deshalb hatte ich Zeit mit umzuschauen. Die Bäume waren mit Lichterketten geschmückt, der Himmel war dicht mit Wolken bedeckt und der Schnee viel immer noch dick heraus.
Überall auf den Wiesen bauten Kinder Schneemänner und machten Schneeballschlachten. Nach ein paar Minuten kam ich an der Bahn an. Ben stand mit dem Rücken zu mir auf der anderen Seite. Ich ging rüber und hielt ihm von hinten die Augen zu. Mit tiefer Stimmte fragte ich „Rate wer hier ist“.
„Luca, bist du es?“, fragte er und drehte sich grinsend um. Ich schaute ihn mit dem typischen „Nicht lustig Blick an“. Er fing laut an zu lachen.
„Sorry, aber das musste sein“, grinste er und umarmte mich.
„Alles klar?“, fragt er, während wir zum Schuhverleih gingen.
„Ja klar, bei dir? Aber ich kann kein Schlittschuhfahren“, sagte ich stammelnd, als er mich der Typ im Häuschen nach meiner Schuhgröße fragte.
„Das lernst du es heute“, sagte Ben.
10 Minuten später standen wir, mehr oder weniger, auf der Eisbahn. Mindestens zwei dutzend Kinder fuhren glücklich um mich rum, und gaben mir das Gefühl ein voller Idiot zu sein. Die ersten Versuche machte ich mit Ben an der an. Grinsend zog er mich über die Eisbahn und sagte, dass ich erst mal lernen müsste mich auf den Beinen zu halten.
„Wenn das nur so einfach wäre“, sagte ich mit zusammengepressten Zähnen.
Er lachte als Kommentar nur wieder, worauf er einen Ellenbogencheck abbekam.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich dann, zumindest dachte ich das, in der Lage alleine zu fahren. Ich drückte mich ab und glitt durch den Schwung ein Stück über das Eis, doch plötzlich kam ich ins Schwanken und stolperte über einen kleinen Hubbel im Eis. Ich bereitete mich auf Schmerzen im Steißbein vor, doch plötzlich hielten mich zwei Arme unter meinen fest und retteten mich vorm Stürzen.
Ich schaute hoch und schaute in Bens Gesicht. Er musste sich anstrengen nicht zu lachen und richtete mich wieder auf. Mein Gesicht war knall rot und heiß.
„Hey, jeder fängt irgendwann mal an“, sagte er und versuchte mich zu trösten.
„Ja, toll“, sagte ich, ließ mich von ihm zum Ausgang ziehen und zog meine Schuhe aus.

„Meine Füße sind glaube ich beide gebrochen“, sagte ich genervt, als ich mit Ben die frei geschüppten Wege entlang lief.
„Das geht vorbei“, sagte Ben grinsend.
„Kannst du mal aufhören zu grinsen? Ich habe das Gefühl, du siehst mich als kompletten Idiot“, sagte ich sauer und blieb stehen.
„Ach kommt, du kannst mich doch nicht wirklich ernst nehmen“, sagte Ben.
„Eben. Ich weiß nie, wann du es ernst meinst, und wann nicht. Also was du sagst“, fügte ich knall rot hinzu.
„Ok, dann bin ich jetzt mal ernst“, sagte er und ging einen Schritt auf mich zu.
„Ich halte dich nicht für einen kompletten Idiot“, sagte er und legte seine Hände an meine Hüfte. Plötzlich wurde mir total warm und mein Herz fing an zu rasen. Schwindelig wurde mir auch und meine Wangen wurden rot.
„D-danke“, stammelte ich.
„Darf ich das entzückende Paar zeichnen?“, fragte eine Stimme mit indischem Akzent.
Wir drehten uns um und schauten einen kleinen Inder an, der mit einer Leinwand und Farbe bewaffnet auf einem Campingstuhl saß.
Ben ließ mich los und kratzte sich am Nacken.
„Wir- ähm, nein danke“, sagte er. Der Inder schaute enttäuscht und Bens Blick fiel auf seinen Kaffeebecher, indem nur ein einziger ein Dollar Schein drin steckte.
„Aber das hier ist für sie“, sagte er, zog seinen Geldbeutel raus und drückte ihm 20 Dollar in die Hand. Die Augen des Mannes leuchteten auf. Das Schild neben der Leinwand sagte, dass ein Gemälde 3 Dollar kosten würde, wahrscheinlich hatte ihm Ben grade mehr gezahlt als er den ganzen Tag verdienen würde.
„D-danke, der 'err“, stammelte der Inder.
„Kein Problem, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.
Wir drehten uns um und schlenderten in Richtung Ausgang.
Ben legte seinen linken Arm um meine Hüfte und flüsterte mir etwas ins Ohr.
„Das fest des Teilens“, lächelte er.
Ich schaute schräg zu ihm hoch und das Lächeln auf seinen Lippen schickte Gänsehaut und einen warmen Schauer durch meinen ganzen Körper.





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