Let It Snow - A Christmas Story - Teil 4

Autor: Caro
veröffentlicht am: 13.11.2012


"Was zur Hölle?", fragte ich mich leise und drehte den Umschlag in der Hand. Ich legte die restliche Post auf die Treppe, neben den Kaffeefleck versteht sich. Vorsichtig öffnete ich den Umschlag und schaute auf das beige Papier. Eine kleiner Text stand unter der Überschrift "Weihnachten, was ist daran so toll?". Lächelnd ließ ich drüber. "Heute ist der 1. Dezember. Ich habe versprochen dir zu beweisen, dass Weihnachten toll ist. Also lass mich mit dem 1. Teil anfangen: Adventskalender. Was gibt es tolleres, als jeden Morgen ein Türchen zu öffnen und die Schokolade zu essen? Ein zartschmelzendes Stücken, mit dem zu Weihnachten näher kommst. Jeden Tag bis zum 24. Ich hoffe dir schmeckt das beigelegte Stück, und du freust dich darauf Morgen den nächsten Umschlag zu öffnen.
Und wenn du grade lächelst und du dich wirklich darauf freust, hast du den Sinn eines Adventskalenders verstanden. Nur dein letztendliches Ziel musst du noch verstehen, aber wir arbeiten dran :)

In liebe
Ben"

Wie eine irre saß ich auf der Treppe und grinste in mich rein. Ich schaute mich um, nur um sicher zu gehen, dass mich niemand beobachtete. Langsam stand ich auf und ging wieder nach oben. Ich musste mich schnell anziehen und mich fertig machen, weil ich gleich zum College musste. Meine Mutter schaute mich verwirrt an und fragt, warum ich denn so doof grinsen würde. Ich ignorierte sie und ging in mein Zimmer. 20 Minuten später war ich fertig und machte mich auf den Weg zur Bahn. Der Tag war klasse. Heute stand nur das Fach kreatives Schreiben auf dem Plan. Während wir in der Klasse saßen, kam plötzlich ein Mann im Anzug rein. Er schaute durch die Klasse und sein Blick blieb auf mir haften. Alle bemerkten das und schauten mich an.
"Madison Scott?", fragte er. Ich schluckte und nickte ihm zu.
"Kommen sie bitte mit", sagte er. Ich schaute meinen Professor an und dieser nickte überzeugt. Unsicher stand ich auf und stolperte mit. Wir gingen zwei Türen weiter und setzten uns in den Konferenzraum. Er saß mir gegenüber und starrte mich an. Etwas beängstigt schaute ich ihm in die stahl blauen Augen. Plötzlich fing er an zu lachen.
Verwirrt schaute ich ihn an.
"Madison, mein Name ist Craig. Ich bin Produktionsleiter und Redakteur bei der GQ", fing er an. Der Atem blieb mir in der Luftröhre stecken und ich brauchte ein paar Sekunden um zu peilen, dass ich atmen musste um nicht umzukippen.
"Ich habe ihren Bericht über den Überfluss an Weihnachtsbeleuchtung in New York City gelesen, und ich war begeistert. Es ist seltsam die Sichtweise einer Weihnachtshasserin zu sehen, aber genauso amüsant ist es, den ganzen Weihnachtsstress übertrieben und abgedreht beschrieben zu sehen. Haben sie den Bericht grade griffbereit?", fragte er und wies auf meine Tasche. Schnell nickte ich und zog mein iPad aus meiner Tasche. Ich öffnete die Textverarbeitungsapp und scrollte runter bis zu dem Weihnachtsbericht. Ich schob es rüber und seine Augen flogen drüber.
"Wären sie bereit uns diesen Bericht zur Verfügung zu stellen? Er wird unter ihrem Namen veröffentlich und sie behalten die Rechte", sagte er.
"Habe ich noch Nachbearbeitungszeit?", fragte ich und schloss die App.
"Ja, bis zum 12. Dezember. Am 14. wird der Artikel in der neuen GQ erscheinen, sagte er.
Ohne weiter nachzudenken streckte ich ihm meine Hand hin.
"Deal?", sagte ich. Er lächelte begeistert.
"Deal!", sagte Craig und schüttelte meine Hand.

"Mama, mein Bericht wird in der GQ erscheinen!", schrie ich und rannte in die Küche.
"Wirklich? Oh Schatz das freut mich für dich", sagte sie und nahm mich in den Arm.
GQ, ich peilte es einfach noch nicht. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke und versuchte ruhig zu atmen. Mein Interview kam allen ernstes in die GQ. Wow, unglaublich einfach. Craig wollte mir die Vorgaben per Mail schicken, deshalb griff ich nach meinem iPad und öffnete meine Mails. Als ich die Mail der GQ Redaktion las, schlug mein Herz höher. Meine Integration in der neuen GQ war eine Studentenaktion, um die Schreiber von Morgen zu präsentieren. Das war meine große Chance. Pro College mit Journalismus Studiengang wird nur eine Person genommen. Wow, ich konnte es immer noch nicht glauben. So etwas kam super gut um sich nach dem Studium zu bewerben. Vielleicht werde ich ja sogar Craigs neue Mitarbeiterin. Mein Herz klopfte bis zum Herz. Um am Bericht weiter zu arbeiten setzte ich mich an den Computer, als plötzlich das Der Skype Button aufpoppte. Ich klickte auf "Videochat annehmen" und Ben erschien auf meinem Bildschirm.
"Hi", lächelte ich.
"Hey", grinste Ben und ließ seine Zähne leuchten.
Ich erzählte ihm die Sache vom GQ und er reagierte total begeistert. Er freute sich ernsthaft für mich und wünschte mit viel Glück für die Veröffentlichung. Wir quatschen noch eine halbe Stunde weiter, erwähnten aber nicht die Idee mit dem Adventskalender. Es war irgendwie eine stille Sache. Es war nicht erwähnenswert.
Er verabschiedete sich lächelnd und ich begab mich noch mal für eine Stunde an den Bericht.
Totmüde viel ich ins Bett.
Am nächsten Morgen hatte ich eigentlich Zeit bis ich zur Uni musste, da ich erst um halb eins die Vorlesung hatte, aber ich wachte um 8 Uhr auf und ging auf Toilette. Dann viel mit der Briefkasten ein und ich rannte die Treppenstufen herunter. Freudig griff ich in den Briefkasten und zog einen roten Umschlag mit der Nummer 2 drauf hinaus.
Mit einem breiten Lächeln lief ich die Treppen wieder hinauf und lies mich samt Umschlag auf mein Bett fallen.





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