Schreibwettbewerb - Geschichten - Teil 10

Autor: WettbewerbFun
veröffentlicht am: 27.10.2012


Nicht alles hat ein Ende


Name: Scarlett Johnson
Alter: 23
Aussehen: lange, schokobraune gelockte Haare, dunkelbraune große Augen, 1,82m groß, schlanke Figur aber nicht zu dünn
Fähigkeiten: einfühlsam, sehr musikalisch → spielt Gitarre, Klavier seit sie 6 ist und singt auch seit dem. Spricht fließend deutsch, englisch, spanisch französisch und seit 5 Jahren russisch
Kurze und knappe Vorgeschichte: Scarlett wohnt alleine in Lüneburg seitdem ihre Eltern gestorben sind, sie wurde zweisprachig (deutsch und englisch) erzogen. In Lüneburg studiert sie Musikpädagogik und genießt mit ihren Freunden die Stadt. Nebenbei arbeitet sie in einer Bäckerei.
Rasse: Mensch
Sonstiges: Geschichte ohne Fantasy, spielt im wahren Leben


Ring, ring. Erschrocken wache ich auf und richte mich auf. „Aua!“, ertönt mein Ausruf. Ich hatte mich gestoßen und sehe mich jetzt verwirrt um. „Wo bin ich?“ Da fällt es mir wieder ein- ich bin bei meiner besten Freundin Joy, weil ich Trost brauchte. Mein Freund hat nach 3 Jahren Beziehung „Lebe wohl“ gesagt. Nach 3 Jahren! Bei diesen Gedanken steigen gleich wieder meine Tränen hoch. „Nein Scar! Du fängst jetzt nicht...“ „ Frühstück ist fertig Scar!“, unterbricht Joy meine Gedanken. Nach diesen Worten merke ich wie hungrig ich eigentlich bin. Schnell verlasse ich ihr Zimmer und laufe die Treppen runter. In der Küche empfängt mich schon der leckere Duft von Kaffee. Noch ein wenig müde setze ich mich an den Tisch und grinse Joy an: „Vielen Dank Süße, dass du für mich da bist.“ Verwundert guckt sie mich an und meint: „Nanu? Was ist denn mit dir los? So rührselig bist du doch sonst nicht. Aber kein Problem, hab\' ich doch alles gerne für dich getan!“ Gerührt von ihrer Ansprache stehe ich noch mal auf und nehme Joy ganz doll in den Arm. So verharren wir einige Zeit bis ich wieder anfange zu schluchzen. Joy lässt mir die Zeit, die ich brauche und streichelt mir währenddessen den Rücken. „Sch, sch“, versucht sie mich zu beruhigen doch jetzt gibt es für mich kein halten mehr. Meine Tränen fließen in Sturzbächen und selbst das größte Bettlacken wäre nutzlos Nach einiger Zeit beruhige ich mich wieder und danke Joy von ganzem Herzen. „Sag mal du, Joce?“ „Du weißt ganz genau wie ich meinen Namen hasse! Wer heißt denn bitteschön Jocelyn?! Und den Spitznamen Joce gebrauchst du auch nur, wenn du was willst, also?“, beendet sie ihre Rede. „Jaja, ich weiß.“ „Also, was willst du?“, fragt Joy mich nachdrücklich. Innerlich kämpfe ich mit meinen Gefühlen soll ich es ihr wirklich sagen? Oder lieber nicht, es ist immerhin keine leichte Bitte... Von meinem langen Schweigen schon auf die richtige Spur gebracht, fragt Joy nach: „Scarlett, raus mit der Sprache, WAS IST LOS?“ Als ich nach einer weiteren Minute, die mir wie gefühlte 10 vorkamen, immer noch keine Antwort gebe, kommt die gefürchtete Frage: „Du bist schwanger? Ich dreh\' diesem Kerl den Hals um!“ „Nein, nein, ich bin nicht schwanger! Und ich bin froh drüber, wenn ich das mal so anmerken darf.“ Beruhigt atmet Joy tief aus und wieder ein „Was ist es dann?“ „Ich... ich woll- … ich wollte. Ach vergiss es!“ „Nein, Scarlett Johnson! Jetzt wird Klartext geredet, worum geht es? Ich sehe doch, dass dich etwas quält.“ Ertappt senke ich meinen Blick und spiele nervös mit meinem Pullisaum. „Also gut“, beginne ich, „ich möchte dich bitte - du musst nicht!- Nun, ich will wissen wie lange Flo mich schon nicht mehr liebt und wie lange und oft er mich schon betrogen hat.“ „Ach Scar...“, setzt Joy an. „Nein, keine Diskussionen! Entweder du tust es für mich oder ich muss es selber machen. Und das wird mir nicht leicht fallen. Wie soll ich bloß damit leben, ich sehe ihn jeden Tag in der Uni?!“ Langsam begreife ich erst welche Folgen es hat - entsetzt zucke ich zusammen, das werde ich nicht aushalten, ich liebe ihn doch noch! Mit großen Augen sehe ich meine beste Freundin an - und beginne wieder zu zucken, meine Schultern beben doch da kommt Joys Einwand: „Nein, jetzt ist es genug mit dem Gejammer. Wir machen uns jetzt fertig und werden einen schönen Mädelstag haben. Und keine Widerrede! So wird’s gemacht!“ Entgeistert starre ich sie an, so kenn\' ich meine beste Freundin gar nicht. Normalerweise ist Joy die geduldigste Person, die ich kenne. In den Jahren wo ich sie kenne - und das sind mittlerweile auch schon 16 Jahre! „Okay, wenn du meinst?“ Sie nickt und zieht mich mit nach oben, dort liegen ihr Bad, das Schlafzimmer und das Gästezimmer. In Windeseile, also bei uns eine Stunde, sind wir umgezogen und machen uns auf den Weg in die Lübecker Altstadt, zu unserem Lieblingscafé. Unsere Haare wehen im Wind, Joys blond, meine braun. Als wir das Café erreichen und sehen wie voll es ist, gehen wir weiter. „Erst mal shoppen“, denke ich mir und ziehe Joy ins große Kaufhaus, „Bitte nicht schon wieder! Du hast doch schon so viele Klamotten, Scar“, versucht Joy mich davon abzuhalten. „Pah“, denke ich mir. „Du kennst mich doch, ich brauch\' jetzt Frustschoppen... bitte“, ich sehe sie mit meinem Hundeblick an. Da kann selbst Joy nach Jahren Übung noch nicht widerstehen und nickt geschlagen. Mit einem Strahlen danke ich ihr und 3 Stunden später ist Joy erlöst. Mein Überfall auf die Geschäfte endet mit 7 Tüten für jeden mehr, mit deutlich weniger Geld im Portemonnaie lassen wir uns an einem so eben freigewordenen Platz in unserem Lieblingscafé nieder. „Ich weiß wieder wieso ich es nicht mag mit die shoppen zu gehen!“ „Ach komm schon, ich braute das heute“, verteidige ich mich. „Ich versteh\' schon.“ Da kommt auch schon der Kellner und fragt, was wir gerne hätten. „Wie immer 2 Latte Macchiato“, bestellt Joy freundlich. „Gerne, kommt gleich“, ertönt die Antwort und der Kellner dreht um. 5 Minuten später sitzen wir, vor uns die Latte Macchiatos, plaudernd auf dem Sofa und genießen unseren Mädelstag. „Und heute Abend übernachtest du wieder bei mir und wir schauen uns einen Film mit ganz viel Eis an, hmm. Was meinst du?“ Begeistert antwortet ich: „Tolle Idee, ich freu\' mich schon!“ Als wir keine Lust mehr haben hier zu sitzen, rufen wir den Kellner und bezahlen. Auf dem Weg nach draußen fällt mir auf wie Joy die ganze Zeit schon den Kellner anschmachtet. „Ist da jemand verschossen?“, frage ich belustigt nach. „Wie kommst du denn darauf?“, kommt prompt die Antwort. „Sagen wir mal so: Es ist ein Wunder, dass der Mann da drinnen noch lebt, so wie du ihn mit deinen Blicken aufgefressen hast!“, bringe ich unter lachen hervor. Entrüstet schaut Joy mich an und stimmt dann in mein Lachen mit ein. Plötzlich sieht sie etwas, was sie verstummen lässt. Ich blicke auch auf und verschlucke mich an meinem Lachen. Wer geht vor uns den Weg entlang? Der Mensch, den ich am liebsten zur Hölle schicken möchte: Florian auch genannt Flo, mein Ex-Freund. Meine beste Freundin erkennt meinen Blick und blickt mich mitleidig an, sie kann verstehen was in mir vorgeht. Doch ehrlich gesagt, kommt das, was Joy denkt nicht im Geringsten daran heran. Ich möchte ihn zerstören und im nächsten Augenblick will ich ihm um den Hals fallen und ihm sagen, dass ich ihn immer noch liebe. Während ich diese Gedanken fasse, bewegt mein Körper sich schon auf Florian zu und räuspert sich. Er dreht sich um und guckt mich mit großen Augen an. „Ha…hallo Scarlett. Wie geht’s dir so?“, kommt über seine Lippen. Ich lache einmal trocken auf und entgegne: „Bis ich dich sah eigentlich ganz gut, wenn du verstehst!“ Nach dem ich ihm diese Worte ins Gesicht geworfen habe wird er bleich. „Hör zu Scar, ich habe in den letzten zwei Tagen gemerkt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich kann nicht ohne dich leben, bitte – BITTE- komm zu mir zurück!“, flehend sieht er mich an. Joy schüttelt neben mir nur den Kopf und will mir damit davon abraten wieder auf ihn reinzufallen. Aber ich kann nicht, ich liebe ihn! Mit Tränen in den Augen wie so oft in den letzten Stunden mache ich einen Schritt auf ihn zu und flüstere mit gebrochener Stimme: „Flo, ich kann nicht mehr. Ich LIEBE dich, egal was war und was sein wird. Ich hoffe, dass du es bereust und mein Herz nie mehr so verletzen wirst.“ Verwundert schaut Flo mich an, dass hätte er jetzt nicht gedacht. Mit einem schnellen Schritt ist er bei mir und schließt mich in seine Arme. Dann gucken wir uns verliebt wie am ersten Abend in die Augen und seine Lippen berühren ganz sanft meine. Ich versinke in dem Kuss und murmel an seinen Lippen: „Lass mich bitte nie wieder alleine!“





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