Lucha por el amor - Reichtum und Armut - Teil 2

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 06.07.2013


Hey Leute!
Also es tut mir wirklich leid, dass ich jetzt so extrem lange nicht mehr gepostet hab. Ich hatte ziemlichen Stress wegen meinen Prüfungen in der Schule und so weiter. Jetzt wo ich durch bin werde ich versuchen öfters zu schreiben.
Hoffentlich gefällt euch dieser Teil.

-Maeggaey
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Nach ein par Stunden Entspannung, sah ich wie Felipe und Gabino sich verdächtig umschauten und rausgingen. Aus Neugierde lief ich ihnen hinterher und belauschte sie.
»Gabino, du musst uns wieder Geld leihen. Maribel und ich kommen sonst nicht über die Runden. Das Geld ist schon jetzt fast weg. Wir haben grade mal noch Geld genug für eine Busfahrt.« Sagte Felipe nervös und ich trat näher an sie heran.
»Felipe, du weißt, dass du mein Lieblings-Primo bist, aber wenn ich dir wieder Geld gebe, dann fällt das auf.«
»Bitte! Nur noch dieses eine Mal!« Wie bitte?! Nur noch dieses eine Mal?! Wie oft musste er sich denn schon Geld leihen?!
»Weiß Maribel es wenigstens?«
»Nein ich wusste es nicht.« Mit vor der Brust verschränkten Armen trat ich um die Ecke und ging zu den beiden. »Warum hast du mir nicht erzählt wie schlecht unsere finanzielle Lage aussieht, Felipe?! Ich hätte mir doch schon längst einen Zweitjob gesucht!«
»Ich wollte nicht, dass du kein Privatleben mehr hast. Du solltest noch etwas Zeit haben um deine Jugend zu genießen.«
»Meine Jugend?! Felipe, ich bin Zwanzig! Ich bin erwachsen!«Ich hielt kurz inne und dachte nach. »Wie lange leihst du dir schon Geld?« Misstrauisch schaute ich die beiden an und Felipe richtete seinen Blick sich schämend auf den Boden.
»Seit du sechzehn bist…« Murmelte er und ich starrte ihn fassungslos an. Ich konnte kein Wort sagen, mich nicht bewegen, keine Emotionen zeigen. »Aber nur weil ich nicht wollte, dass du schon so früh arbeiten musst.« Verzweifelt schaute er mich an und kam auf mich zu. Doch stumm drehte ich mich um, ging wieder rein und ging zur Garderobe um mir meine Jacke zu holen. Trotz der lauten Musik hörte ich Felipe und Gabino nach mir rufen, aber ohne darauf zu reagieren, öffnete ich die Eingangstür, ging raus und lief durch das reichere Viertel von Dos Bocas. Wie in Trance lief ich die Straßen entlang und dachte über Felipes Verhalten nach. Ich wusste zwar, dass er es nur gut meinte, aber er wusste genau, dass ich Schulabschluss und Arbeit unter einen Hut bekommen hätte. Warum hatte er es mir nicht wenigstens gesagt nachdem ich meinen Abschluss gemacht hatte? Ich hätte mir sofort einen Job gesucht. Ihm finanziell unter die Arme gegriffen und nicht alleine gelassen. Warum mussten ältere Brüder immer der Meinung sein ihre kleine Schwester beschützen zu müssen?! Ich ging langsam in eine kleine Gasse, die mir schon mehr als bekannt war und lehnte mich an die Wand. Wütend schlug und trat ich in eine Matratze die an der mir gegenüberliegenden Wand lehnte und fluchte. Nach ungefähr fünf Minuten, kam ich wieder aus der Gasse und machte mich auf den Weg zurück zum Haus von Ané und Gabino. Weil ich immer noch wütend war, richtete ich meinen Blick auf den Boden und stieß mit jemanden zusammen, der mich bevor ich auf dem Boden landete, mit der einen Hand am Arm festhielt und mit der anderen am Rücken stützte. Mich entschuldigend schaute ich rauf und sah einen grinsenden Pépé.
»Lo siento, Pépé. Das wollte ich nicht.« Fing ich an zu lachen und er half mir wieder auf die Beine zu kommen.
»Schon in Ordnung, Mari. Was machst du hier? Du musst heute nicht arbeiten.«
»Mein Cousin und meine beste Freundin haben geheiratet. Die wohnen da vorne am Anfang der Straße.«
»Ach so. Und warum bist du dann nicht bei ihnen?«
»Kleine Auseinandersetzung mit meinem Bruder.«
»Verstehe… Ach ja! Das ist mein Kumpel Ricardo.« Er wich einen Schritt zur Seite und deutete mit seiner Hand auf einen großen, gutaussehenden Mann. Seine schwarzen Haare waren kurz geschnitten, seine Haut karamellfarben und seine Augen schokoladenbraun. Er lächelte mich an und entblößte damit strahlend weiße Zähne. »Ricardo, das ist Maribel. Sie arbeitet bei uns als Haushälterin.«
»Schön dich kennenzulernen.« Sagte dieser Ricardo mit einer unglaublich tiefen und dennoch warmen Stimme und hielt mir seine Hand hin, welche ich sachte schüttelte.
»Finde ich auch.« Sagte ich so schüchtern, wie ich noch nie mit einem Mann gesprochen hatte.
»Ric, ich geh schon mal vor.« Pépé grinste uns hämisch an und ging schnell an mir vorbei. Ricardo und ich begannen zu lachen, fingen uns kurze Zeit darauf aber wieder.
»Du bist also die berühmte Haushälterin, von der Pépé immer so viel erzählt…« Während er auf mich hinab schaute, musterte er mich intensiv und lächelte leicht.
»Du kannst ja nicht so berühmt sein.« Grinste ich frech. »Von dir hat er noch nie was erzählt.«
»Er hatte sicher Angst davor, dass du mir, so wie die ganzen anderen Frauen, verfällst.« Nun grinste Ricardo mich schief an und schaute mir in die Augen.
»Da braucht er keine Befürchtungen haben.« Sagte ich und trat einen Schritt auf ihn zu. »Bevor ich einem Gigolo wie dir verfalle, wird die Hölle einfrieren.«
»Ein schlagfertiges Ding…«Flüsterte er. »Gefällt mir. Lust mal auszugehen?«
»Da kannst du noch lange warten.« Ich neigte meinen Kopf zur Seite und er diesmal kam mir einen Schritt näher.
»Hm… Schade. Sehen wir uns denn wenigstens mal bei Pépé wieder?«
»Lass es doch drauf ankommen.«
»Wann arbeitest du wieder?«
»Frag Pépé.« Ich schaute kurz hinter Ricardo und erblickte eine besorgte Ané. »Ich muss los.« Sagte ich, ging an ihm vorbei und machte mich auf den Weg zu Ané. »Man sieht sich, Ricardo.« Ich drehte mich nochmal kurz um und winkte ihm im Laufen zu.
»Ganz bestimmt, Maribel.« Rief Ricardo und eine verwirrte Ané stand vor mir. Fragend schaute sie mich an, ich hakte mich bei ihr unter und auf dem Weg zurück erzählte ich ihr alles. Lachend kamen wir im Haus an und setzten uns auf eine dunkle Couch. Wir sprachen noch weiter und Ané erzählte mir wie aufgelöst Gabino und Felipe waren als ich weg war. Desto mehr sie mir erzählte, desto mehr Schuldgefühle bekam ich.
»Du, Ané, ich bin eben weg.« Sagte ich und machte mich auf die Suche nach Felipe. Ich musste das halbe Haus dursuchen bevor ich ihn endlich fand. Besorgt saß er mit Gabino in dessen kleinen Büro und als sie mich bemerkten, stießen sie ihre Sessel um und fielen mir um den Hals. Sie sprachen durcheinander, fragten wie es mir ginge, wo ich war und ob ich noch sauer wäre.
»Leute, jetzt entspannt euch erst einmal und setzt euch wieder. Mir geht es gut und ich war nur etwas spazieren. Einen klaren Kopf kriegen und die Wut loswerden. Ich bin euch nicht mehr sauer und im Grunde war ich es auch gar nicht. Ich war einfach nur enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass ihr mir nicht zugetraut habt mit dem Ganzen klarzukommen. Ihr hättet mir ruhig etwas sagen können. Dann hätte ich mir einen kleinen Job für nachmittags gesucht, bei dem ich wenigstens etwas Geld bekommen hätte und ich hätte nicht so lange gewartet bis ich den Job bei den Mirandas bekommen hätte.« Ich setzte mich auf die Armlehne des Sessels in dem Felipe saß und küsste ihn auf die Stirn. »Erlaubst du mir wenigstens jetzt dir zu helfen?« Fragte ich in mit einem liebevollen Lächeln, welches er erwiderte.
»Okay…« Er nahm meine Hand in seine und lehnte sich wieder zurück. »Aber wenn es dir zu viel wird, dann sag es mir bitte. Ich schaffe das auch irgendwie alleine.«
»Felipe, ich war auf einer der heruntergekommensten Schulen dieser Stadt, wurde von meinem Vater mit sechzehn aus der Wohnung geworfen und lebe in Armut. Da sollen mich so ein par Jobs umbringen?« Erwiderte ich lachend und Felipe lächelte mich an.
»Da hat sie Recht. Sie ist ein zäher Brocken. Maribel hat wirklich nur das Beste der Familie geerbt.« Stimme Gabino mir zu und zwinkerte mich an. Lachend ergab sich Felipe und nahm mich in den Arm.
»Du hast recht kleine Hermana. Wir schaffen das. Gemeinsam…«






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