through our good days and our darkest. - Teil 4

Autor: Mary
veröffentlicht am: 29.10.2012


heey, vielen Dank für eure Kommentare :) das hier ist leider ein nicht so spannender Zwischenteil, aber keine Sorge- im Nächsten werden alle Fragen beantwortet ;)
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Es hatte was von einem Neuanfang, als das riesige Stahltor sich öffnete und der schwarze SUV auf das FBI Gelände fuhr.
Wie in einem billigen Krimi, dachte ich, als ich die vielen Wachleute und ihre Ausrüstung betrachtete. Aber wenigstens gaben sie einem ein gewisses Gefühl von Sicherheit.
Der Wagen fuhr über das kahle Gelände, direkt auf ein mehrstöckiges Gebäude zu.
„Wir sind da“, sagte JJ und warf einen Blick über die Schulter zu mir. „Ist alles in Ordnung?“
„Ja“, antwortete ich und betrachtete mein Gesicht im Rückspiegel. Ich sah nicht aus als wäre alles in Ordnung. Und das war es auch nicht. Aber hier zu sein war immer noch besser als in Detroit zu bleiben.
Die Eingangshalle des riesigen Gebäudes sah aus wie eine Station der Nasa. Überall kahle Wände und Stahl, riesengroße Fenster und Menschen, die in ihren Anzügen und Jacketts ganz schön wichtig aussahen.
„Einladend“, murmelte ich sarkastisch und hoffte, dass JJ es nicht gehört hatte.
Wir zwei betraten einen Fahrstuhl mit hochmodernen LED- Lampen und Spiegeln an allen Seiten, die mir fast ein bisschen Angst machten. Kahle Wände, riesige Spiegel, Leute in Anzügen… die wollten wohl, dass Verdächtige sich von Anfang an unwohl fühlten.
Wir fuhren hoch, bis die gelbe „5“ aufleuchtete und die riesige Stahltür sich öffnete. Was ich dann sah, war ein ziemlicher Kontrast zu dem, was ich bisher vom Gebäude gesehen hatte.
Ein weitläufiges Büro, ein paar Pflanzen, Holz und Pastellfarben an der Wand. Der Teppichboden gab dem Ganzen sogar noch etwas gemütliches, sodass ich automatisch ruhiger wurde.
JJ ging voraus und führte mich an den riesigen Schreibtischen vorbei, die alle unbesetzt waren. Nur ein paar Akten und lose Blätter lagen darauf, aber ansonsten gab es keine Anzeichen dafür, dass hier tatsächlich gearbeitet wurde.
„Das Team hat gerade einen Außeneinsatz“, erklärte mir JJ, als könnte sie meine Gedanken lesen.
„Aber sie müssten in etwa einer halben Stunde zurück sein.“
An den Rändern des Raumes befanden sich Podeste, die wiederum in weitere Büroräume zu führen schienen. Eines davon betraten wir, neben dem in kleinen, schwarzen Buchstaben „Agent Jareau“ stand.
„Setz dich ruhig“, sagte JJ und deutete auf das Ledersofa, das gegenüber von ihrem Schreibtisch stand. Auch dieser Raum war sehr einladend gestaltet und vor allem sehr gut aufgeräumt. Alle Ordner standen kerzengerade in ihren Regalen und von dem edlen Holzboden hätte man wahrscheinlich sogar essen können.
„Willst du einen Tee?“, fragte JJ und riss mich damit aus meinen Gedanken.
„Ja, danke.“
Sie hatte sogar einen eigenen Wasserkocher in ihrem Büro. Und eine Kaffeemaschine. Also die Frau hatte es wirklich zu etwas gebracht. Ob sie privat auch so glücklich war?
„Bist du verheiratet?“, fragte ich vorsichtig und versuchte mich an einen Ehering bei ihr zu erinnern.
Froh darüber, dass ich endlich mal mit ihr redete, warf sie mir ein warmes Lächeln zu und betrachtete ihren Ringfinger. Da glänzte er auch schon, matt und gold.
„Seit zwei Jahren.“ Dann ging sie zu ihrem Schreibtisch, nahm einen der Bilderrahmen und drückte ihn mir in die Hand. Das Bild zeigte einen kleinen Junge, höchstens eins, mit blonden Haaren und einem dicken Grinsen im Gesicht.
„Das ist Henry, mein ganzer Stolz.“
Wow, dachte ich. Die Frau hatte wirklich alles, was man sich wünschen konnte.
Das Bild stellte sie wieder ab und setzte sich dann mit dem Tee neben mich. Sie wollte gerade zu sprechen ansetzen, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde.
Und eine Frau mit dermaßen verrückten Klamotten herein kam, dass ich fast zurück schreckte.
„JJ, du wirst nicht glauben was… oh!“, unterbrach sie, als sie mich entdeckte. Sie war ein wenig pummelig, hatte aber ein wirklich hübsches Gesicht und knallrote Haare, die in alle Himmelsrichtungen abstanden.
„Das ist Aria Winter“, stellte JJ mich vor.
„Aria, das ist Penelope García. Unsere technische Analystin.”
Ich winkte der Frau nur schüchtern. Ich wusste immer noch nicht, ob ich Angst haben oder sie cool finden sollte.
“Ach, du bist Aria”, erwiderte sie und sah mich dabei mit einem mitleidigen Blick an, der mir wirklich unter die Haut ging. Daran musste ich mich wohl gewöhnen. Die Leute hier wussten alles, wenn nicht sogar mehr über mich als ich selbst.
„Ich wollte eigentlich nur mit dir lästern, aber das können wir ja später machen“, wendete sie sich jetzt wieder an JJ. „Lasst euch nicht stören.“
Jetzt hatte sie sogar etwas Verlegenes an sich und zog dieses Mal die Tür ganz leise hinter sich zu.
„Tut mir Leid“, sagte JJ lachend.
„Lästern?!“, war alles, was mir dazu einfiel. Das wurde ja immer banaler hier.
Ich wusste, dass wir nicht ewig auf JJs Couch sitzen und Tee trinken wurden. Und das wurde mir auch schon nach den ersten paar Minuten klar gemacht.






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