früher gehasst- Heute geliebt?? - Teil 22

Autor: Ich
veröffentlicht am: 28.02.2013


so hier kommt der nächste Teil :) Am Montag bin ich bis Freitag Abend mit meiner Klasse in Berlin, also kann ich da leider nicht weiterschreiben :/

„So wie ich jetzt aussehe kann ich doch nicht zurück.“ Er nickte. „Doch kannst du. Du siehst immer wunderschön aus. Aber ich wäre dafür dass der Vorfall heute Abend für uns bleibt.“ Ich nickte und so gingen wir zurück. Ich umarmte ihn im Hotel, bevor ich zu den anderen ging. Sie löcherten mich natürlich bis aufs äußerste, doch ich erzählte ihnen nicht, was passiert war. Die anderen gingen früh ins Bett und ich legte mich auch hin, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Nach einer Ewigkeit in der ich nicht schlafen konnte stand ich auf und ging auf den Balkon. Der Sternenhimmel war hell und klar und sogar der Mond war wunderschön zu sehen. Ich musste schnellstens eine Lösung für die Situation finden, ansonsten würde ich mich sehr schnell verzetteln. Ja es hatte sich wunderschön angefühlt ihn zu küssen und ich war dabei auch auf Wolke Sieben gewesen, aber mein gesunder Menschenverstand stand deutlich dazwischen. Wenn Moses erst mal Profi wäre, dann würde er sich schnell eine bessere, schönere und reichere Frau suchen können. Andererseits konnte ich mir nicht vorstellen, dass sein Charakter sich so drastisch verändern würde. So wie ich ihn kennengelernt hatte, war eine schnelle Nummer nicht sein Ding. Ich machte es wie meine Mutter, ich erstellte eine für-und-wieder-Liste. Das Ergebnis brachte mich nicht weiter- es stand unentschieden. Seufzend betete ich zu meinem Dad im Himmel und ging dann ins Bett. Das würde eine lange Nacht geben.
Ich stöhnte auf. Mein Kopf fühlte sich an, wie wenn ein Felsbrocken darauf liegen würde. Mit einem Ächzen stand ich auf. Ich zog mich an und schminkte mich. Heute war es eine besondere Leistung meine Haare zu bändigen, da ich mich so umhergewälzt hatte. Auch das Schminken war heute eine längere Prozedur, doch als ich aus dem Badezimmer kam war ich zufrieden. Doch als ich auf die Betten der anderen sah, stockte ich. Alle beide schliefen noch. Als ich auf mein Handy blickte, wusste ich auch warum: Es war 4:30 Uhr. Frustriert schnappte ich mir den Schlüssel und ging zur Bar. Alessandro stand hinter der Theke und lächelte als er mich sah. „Ciao Lucy. Warum bist du wach? Du weißt doch wie viel Uhr es ist, oder?“ Sein Italienischer Akzent brachte mich immer wieder aufs Neue zum lächeln.
„Ich weiß wie viel Uhr es ist, aber ich kann nicht mehr schlafen. Willst du mir n doppelten Espresso geben? Wenn´s geht extra stark?“ lächelnd schaltete er die Maschine ein.
„Ok was ist passiert? Ich kann gut zuhören, erzähl mir alles.“
Ich sah ihn nachdenklich an. „Du sagst niemandem etwas, vor allem nicht Nina und Leonie, okay?“
„Si, klaro. Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“ Ich erzählte ihm die ganze Geschichte wahrheitsgetreu und ausführlich.
„hm eine schwierige Situation. Liebst du ihn? Ich meine liebst du ihn so sehr, dass du fast alles für ihn tun würdest?“ Ich sah ihn kurz an.
„Ich liebe ihn, und ich würde sehr viel für ihn geben, aber ich kenne ihn nicht lange genug. Außerdem ist er bald professioneller Fußballspieler. Was ist wenn er sich dann eine andere sucht?“ Er räumte einige Gläser in den Schrank und drehte sich dann wieder zu mir um.
„Er liebt dich auch. Und wenn er weiß dass er eine Chance hat dich zu gewinnen, dann wird er nie um eine andere kämpfen wollen.“ Ich nickte und bedankte mich für seine Hilfe. Während ich in unser Zimmer zurück ging überlegte ich. Mit den Kommentaren von Alessandro war mir nicht geholfen, auch wenn sie lieb gemeint waren. In unserem Zimmer angekommen schnappte ich mir mein Buch. An Schlafen war jetzt sowieso nicht mehr zu denken, also las ich einfach. Im Schein meiner Taschenlampe tauchte ich völlig in die Liebesgeschichte des Buches ein. Ein starker Mann der seine Zierliche Freundin vor allen Gefahren beschützte und sie nie verlassen würde. Egal was ich auch tat, ich kam immer wieder bei mir selbst an. Ich sah erneut auf die Uhr. Es war fast 6. Wie mechanisch stand ich auf. Ich packte den Schlüssel ein und ging den Gang hinunter. Zu meinem eigenen erschrecken landete ich vor Moses Zimmertür. Ich stand unschlüssig herum, klopfen wollte ich eigentlich nicht, denn ich wusste nicht ob er schon wach war. Ich machte es trotzdem, aber ich brauchte einige Anläufe. Immer und immer wieder hob ich meine Hand an um zu klopfen, nur um sie dann wieder singen zu lassen. Verzweifelt lehnte ich meinen Kopf an die Wand. Was hatte ich denn schon zu verlieren? Das einzige was passieren konnte war, dass er sauer auf mich ist weil ich ihn geweckt habe. Zaghaft hob ich meine Hand an, um zu klopfen. Das was dabei herauskam war aber alles andere als ein klopfen. Es war eher ein streicheln an der Tür. Trotzdem hörte ich Schritte näher kommen. Moses hatte ein weißes Muskelshirt mit V-Ausschnitt an und dazu eine dunkle Jogginghose. Seine Haare waren total verwuschelt vom schlafen, aber scheinbar gab es nichts das an ihm nicht gut aussah, denn ich begann zu schmelzen wie Schokolade in der Sonne. Er fuhr sich einmal durch die Haare um sie einigermaßen hinzurichten, aber diese Bewegung half mir nicht weiter; ganz im Gegenteil. Fragend sah er mich an.
„Sorry ich konnte nicht mehr schlafen, da dachte ich, ich komm kurz vorbei. Hab ich dich geweckt? Tut mir leid war ´ne blöde Idee.“ Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen, doch er ergriff meinen Arm und hielt mich zurück.
„Nein ist doch okay. Ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen. Aber du siehst auch nicht viel besser aus, komm rein dann kann ich dich massieren.“ Er wollte mich gerade in sein Zimmer ziehen da schüttelte ich den Kopf.
„Tut mir Leid ich darf nicht. Ich hab vor der Klassenfahrt einen Zettel unterschrieben dass ich kein Jungs Zimmer betrete.“
Er nickte verständnisvoll. „Ok dann warte kurz, ich zieh mich schnell um und dann gehen wir runter.“ Ich lächelte und lehnte mich an die Wand um zu warten. Schon nach kurzer Zeit war er wieder da. Jetzt hatte er ein schwarzes, eng anliegendes Shirt an und dazu eine helle Jeans. Er sagte, er hätte eine Idee und zog mich mit sich. Wir liefen ein Stück, doch dann erkannte ich die Stelle wieder. Es war das Stück Seeufer an dem wir bisher immer gewesen waren. Es war noch dunkel, aber ein heller Streifen zeichnete sich schon ganz langsam am Horizont ab. Als ich sah, dass die Sonne gleich aufgehen würde, wusste ich was Moses mir zeigen wollte. Wir setzten uns auf einen Felsen, aber da wir noch Zeit hatten fing Moses an mich zu massieren.
„Meine Güte deine Verspannung ist ja abnormal. Was machst du, arbeitest du nachts noch nebenher auf dem Bau?“ er grinste mich frech an.
„Nein, aber mit zwei Freundinnen ist das Leben immer wieder spannend. Warum heißt du eigentlich Moses?“ Ich wechselte schnell das Thema und er ließ es zu.
„Naja also meine Eltern wollten mich so benennen, wie die Geburt verläuft, aber sie wollten auch einen Biblischen Name. Meine Mutter hatte bei meiner Geburt schreckliche Schmerzen, deshalb haben die Hebammen sie in eine Wanne mit warmem Wasser gesetzt. Ich wurde im Wasser geboren und weil Moses hebräisch ist und übersetzt “aus dem Wasser gezogen“ bedeutet, haben sie mich so genannt.“ Er hörte auf mich zu massieren und sah mich an.
„Interessant. Sind deine Geschwister auch nach diesem System benannt?“ fragte ich ihn.
„Ne die sind nach der ganz normalen Namensauswahl benannt.“ Lachte er.
„Ach ähm was ich dir noch sagen wollte. Du solltest das was Nina sagt nicht so ernst nehmen. Sie ist im letzten Schullandheim die Treppen runtergeflogen und hat seitdem `nen kleinen Dachschaden.“ Ich musste lachen weil ich daran dachte wie wir uns immer wieder darüber lustig machten.
„Oh. Ist da was Schlimmes passiert?“ fragte er etwas besorgt.
„Naja sie hatte halt ne Gehirnerschütterung, dabei sind scheinbar `n paar wichtige Gehirnzellen kaputt gegangen. Seitdem ist sie immer so ‘n bisschen durchgeknallt. Du weißt ja sicher was ich meine.“ Ich grinste ihn frech an. Er nickte und musste auch lachen. In der Zwischenzeit stand die Sonne rötlich über dem See und tauchte das Wasser in ein seichtes hellrot ein.
„Haben deine Teamkollegen eigentlich auch Urlaub im Moment?“ Er nickte und wollte gerade etwas erwidern, doch da klingelte sein Handy. Er entschuldigte sich bei mir und ging ran. Plötzlich sah er total ernst aus. Auf seiner Stirn bildete sich eine tiefe Furche. So hatte ich ihn noch nie gesehen.





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