früher gehasst- Heute geliebt?? - Teil 21

Autor: Ich
veröffentlicht am: 16.02.2013


„Wir gehen runter zum See, bisschen schwimmen.“
„Hey wartet doch, ich hab jetzt gleich frei und Moses hat gesagt er hat auch noch nichts vor. Dürfen wir mit?“ fragte Alessandro. Seine Augen sahen fast schwarz aus und blitzten auf. Wir lächelten und nickte. Die beiden holten ihre Schwimmsachen und gingen mit uns zusammen zum See. „Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt, Moses?“ Fragte ich.
„Naja ich hab ihn kurz gesehen als ich hier angekommen bin und dann habt ihr mit ihm geredet. So sind wir ins Gespräch gekommen.“ Am Seeufer angekommen breiteten wir unsere Handtücher aus. Ich zog mein Kleid aus und legte mich auf mein Handtuch. „Hm schade, dass wir übermorgen fahren. Ich werde die Gegend hier total vermissen.“
„Ihr fahrt übermorgen? Das ist aber Schade.“ Kam von Alessandro während er Leonie ansah. Sie wurde traurig und nickte. „Was, ihr etwa auch? Ich reise übermorgen auch wieder ab.“ Sagte Moses erstaunt. „Und wie? Also ich meine, fliegst du oder mit dem Zug oder Bus?“ fragte ich.
„Naja also ich hatte vor mit dem Zug zu fahren aber ich muss noch buchen.“ Er grinste frech. Ich wusste dass das genau seine Art war. Die anderen waren ins Wasser gegangen, also waren wir allein. „Also.. du hast ja gesagt dass du Christ bist. Wie verhalten sich die anderen dir gegenüber? Wissen sie es?“ Er sah mich an. „Also am Anfang haben sie seltsam geschaut. Also da gibt s eine ziemlich… witzige… Geschichte. Ich kam neu in das Team, und hab mir überlegt dass ich mein Christ sein einfach leben will. Wir waren abends als Mannschaft mal essen und die anderen hatten schon gemerkt dass ich anders bin. Ich würde zum Beispiel niemals vor der Ehe mit einer Frau schlafen. Die anderen machen das. Naja und an dem Abend kam dann unser Essen. Die anderen fingen an zu essen, und ich betete. Einer, Max, fragte mich was ich da mache. Dann hab ich ihnen erzählt dass ich Christ bin und Jesus für mich gestorben ist. Max hat mir total aufmerksam zugehört. Ich sollte ihm mehr und mehr darüber erzählen. Am Ende des Abends hat er sich bekehrt. Die anderen Akzeptieren es einfach.“ Ich lächelte. „Das ist ja toll. Was machst du wenn du zu dem Profis gehst? Also da ist ja Cacau, der ist auch Christ.“
Er lächelte und nickte. „Ja. Da werde ich es genau gleich machen. Ich lebe mein Christ sein einfach aus und wenn jemand nachfragt dann freue ich mich. Aber ich muss ja sowieso erst mal sehen ob es tatsächlich soweit kommt.“ Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, doch plötzlich rannte Leonie her. „Lucy beeil dich, wir haben nur noch 10 Minuten bis wir uns mit der Klasse zum Abendessen treffen.“ Wir sprangen auf, kramten unsere Sachen zusammen und rannten zum Hotel zurück. Mit einem „bis gleich beim Abendessen.“ Verabschiedete Moses sich in der Lobby von uns. Alessandro musste in die Küche um dort zu helfen und wir rannten in unser Zimmer, um uns umzuziehen. Wir hatten in kürzester Zeit gelernt uns zu arrangieren und im Team zu arbeiten, also stand Leonie im Bad um sich zu schminken, ich zog mir trockene Unterwäsche und mein Kleid an und Nina stand vor dem Spiegel im Schrank. Als sie fertig war mit schminken stellte ich mich davor und sie zog sich um. Leonie zog sich zur selben Zeit noch im Bad um und dann gingen wir zusammen runter zum Essen. Wir setzten uns an unseren Stammtisch, nachdem wir uns unser Essen geholt hatten. Wir plauderten während dem Essen über alles Mögliche. Es machte einfach total spaß mit Nina, Leonie und Moses zu reden. Ich kannte Leonie und Moses noch nicht lange aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit, weil wir einfach immer Gesprächsstoff hatten. Nina informierte sich vor allem über eins: Das Finanzielle.
„Hey Moses. Wie viel verdient man als Fußballspieler?“ Er grinste. „also im Moment verdiene ich noch nicht so viel. Es reicht mir zum Leben, aber im Luxus schwimmen kann ich nicht. Das ändert sich wenn ich es zu den Profis schaffe, aber das viele Geld ist mir egal. Mir geht es darum, dass ich meinen Traum leben kann.“ Sie grinste mich an und stichelte dann weiter. „Dann kannst du doch davon sicher auch eine Familie ernähren, später dann, oder? Ich sah sie giftig an, doch sie ignorierte es. Stattdessen sah sie interessiert zu Moses hinüber. Er grinste so heftig, dass auf seinen Wangen kleine Grübchen entstanden. Er sah mich durchdringend an, und ich konnte in seinen Augen lesen, dass er es lustig fand wie peinlich mir das Ganze war. Ohne es zu merken waren meine Wangen rot angelaufen weil es mir so peinlich war, dass Nina so offen nachfragte. Leonie hatte gar keine Zeit solche Fragen zu stellen, weil sie ständig von Alessandro bedient wurde. Außerdem war sie viel zu schüchtern, um etwas derartiges zu fragen. Ich nahm mein Handy zur Hand und tippte eine klar ausformulierte SMS die ich sofort an Nina sendete. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und las die SMS hastig.
„Ist ja schon gut.“ Murmelte sie in meine Richtung und steckte ihr Handy wieder weg. Sie schaute wie wenn ich ihr gerade gesagt hätte, dass sie nie wieder ihrem Lieblingshobby shoppen nachgehen dürfte. Moses hatte die Szene beobachtet und kringelte sich jetzt vor Lachen. Weil er sich nicht beruhigen konnte packte ich seinen Arm und zog ihn mit nach draußen. Er lehnte sich an mich, während er einfach weiterlachte. Die kühle Luft vor dem Hotel sorgte dafür, dass er sich schnell wieder beruhigte. Als er sich wieder beruhigt hatte, richtete er sich auf und sah mir in die Augen. Unsere Blicke verschmolzen ineinander und ich konnte einfach nicht wegsehen. In seinen Augen konnte ich pure Liebe und Freundlichkeit lesen. Seine Augen waren fast schwarz, aber da gerade das Licht einer Laterne hineinschien, konnte ich sehen dass sie in Wirklichkeit in ein warmes Braun getunkt waren. Seine Haare kräuselten sich, was ihm einfach ausgezeichnet stand. Er war wunderschön und ich war mir sicher dass er das wusste. Plötzlich holte er mich in die Realität zurück, als er etwas sagte. „Bitte… bitte sieh mich nicht so an... das macht total nervös.“ Schüchtern blickte ich zu ihm auf.
„Wie sehe ich dich denn an?“ meine Stimme war zu einem Hauchen zusammengeschrumpft, doch er hörte klar und deutlich was ich sagte. Sein Kopf näherte sich langsam meinem während ich ihm einfach weiter in die Augen sah. Ich konnte seinen warmen Atem auf der Haut spüren, als er mir ganz nah war. Er lächelte, zog mich an sich und dann trafen sich sachte unsere Lippen. Er schmeckte süßlich nach Honig, doch dann vergaß ich auch schon alles um mich herum. Ich spürte seine Starken Arme auf meinem Rücken und schwebte auf Wolke Sieben. Sanft zog er mich näher an sich, doch plötzlich holte mich etwas auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich löste mich von ihm und sah auf den Boden.
„Tut… tut mir echt leid, aber… es gibt einfach zu viel das dagegen spricht.“ Jetzt sah ich ihm direkt in die Augen. Es lag nicht mehr die Liebe, sondern Trauer und Unverständnis darin.
„Nenn mir deine Zweifel und ich verspreche dir, ich werde sie zerstreuen.“ Ich sah ihn an. Es tat mir weh, dass ich diesen Schmerz in seinen Augen sehen konnte, also fing ich an zu reden.
„zum ersten kennen wir uns kaum, zum zweiten hab ich grade erst schlechte Erfahrungen mit Marco gemacht und zum dritten“ ich stieß einen Seufzer aus „um dritten bist du Fußballer. Wenn du bei den Profis bist dann spielst du in einer ganz anderen Liga. Da oben tanzen Mädchen rum mit denen ich im entferntesten nicht mithalten kann.“ Er drehte sich einmal im Kreis und sah mich dann an. Man diese Augen würden mich irgendwann noch aufspießen wenn das so weitergehen würde.
„Ist das dein Denken?? Also zum ersten haben wir stundenlang geredet und das werden wir auch weiterhin tun, zum zweiten ist Marco ein Arschloch und hat dich gar nicht verdient. Ich kann dir zeigen, dass es auch Jungs gibt, die ein Mädchen schätzen. Und zum dritten brauchst du in der Liga nicht mitspielen, weil du mein Herz schon in der normalen Liga erobert hast.“ Ich ergriff die Flucht. Das waren einfach zu viele Gefühle auf einmal. Ich lief kurze Zeit, bis ich den See rauschen hörte. Dort ließ ich mich auf einen Felsbrocken fallen und ließ die Tränen einfach laufen. Ich hörte hinter mir Schritte, aber ich brauchte mich nicht umzudrehen um zu wissen wer da hinter mir stand. Sanft zog Moses mich zu sich hoch und nahm mich in den Arm. Er legte seine Hand auf meine Haare und hielt mich einfach fest. „schhhhht… Ist schon gut, du hast alle Zeit der Welt. Wenn du mich brauchst dann bin ich da.“ Wir standen noch eine gefühlte Ewigkeit einfach so da. Er gab mir das Gefühl der Sicherheit, obwohl in mir die verschiedensten Gefühle gegeneinander kämpften, gerade wegen ihm. Langsam löste ich mich von ihm. Er nahm meine Hand.
„Komm wir müssen zurück bevor deine Mädels sich sorgen machen.“ Ich hielt ihn zurück.






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