früher gehasst- Heute geliebt?? - Teil 16

Autor: Ich
veröffentlicht am: 07.01.2013


„Ich hab etwas Juckpulver aufs Klopapier und die Handtücher gestreut.“ Ihr Lachen wurde breiter und auch Nina und ich stimmten mit ein. Nachdem ich mich fertig angezogen hatte, waren wir fertig. Naja Leonie hatte etwas länger gebraucht, weil sie nicht wusste ob der Italiener wieder kellnern würde oder nicht. Dann gingen wir runter zum Frühstück und schaufelten uns unsere Teller voll. Der junge Kellner schwänzelte tatsächlich die meiste Zeit um unseren Tisch herum und war uns immer zu diensten. Er schob uns sogar einige Kleinigkeiten aus der Küche zu, die nicht unbedingt für uns bestimmt gewesen waren. Frau Kaisser kam etwas verspätet zu essen und setzte sich an den Lehrertisch. Nachdem auch sie mit essen fertig war, stürmten wir auf unsere Zimmer um unsere Taschen zu packen. Wir würden heute den gesamten Tag in Venedig verbringen. „Wahnsinn Leonie. Der Typ hat uns nur wegen dir noch was für unterwegs zugesteckt.“ „Tja man muss sich seine Vorteile eben erarbeiten können.“ Grinste sie. Lachend verließen wir unser Zimmer wieder und gingen hinunter ins Foyer des Hotels. Wir waren etwas zu früh dran und setzten uns deshalb auf die bequeme Couch. Dort redeten wir über die Gondelfahrt, die wir heute unternehmen würden. Plötzlich stupste mich jemand an der Schulter an. Ich drehte mich um und sah, dass Marco hinter mir stand.
„Können wir kurz reden?“ fragte er mit ruhiger Stimme. Mit finsterer Miene stand ich auf und ging mit ihm etwas von den anderen weg. Nina und Leonie drehten sich um und versuchten etwas zu verstehen, aber wir redeten extra leise.
„Was willst du?“ fragte ich.
„Es tut mir leid. Ich hätte nicht mit dir spielen dürfen.“ Er schüttelte den Kopf. „Denk bitte nicht, ich hätte dich nicht geliebt weil du hässlich bist. Du bist wunderschön, aber ich habe mich sehr schnell in Sophie verliebt und das mit dir musste ich machen, um in die Gruppe der Jungs reinzukommen. Lukas wollte wissen wie leicht du zu haben bist.“ Ich sah ihn an. Hatte ich diesen Typ wirklich geliebt? Nach kurzer Zeit fiel mir auf dass er sich ständig die Hände rieb. Wahrscheinlich hatte Leonies Attacke gewirkt. Bei dem Gedanken daran, wie Leonie das wohl angestellt hatte musste ich schmunzeln. Ich musterte ihn von oben bis unten. „Du tust mir jetzt aber echt leid.“ Meine Stimme triefte nur so vor Spott. „Ach übrigens: falls du doch nochmal ein Opfer zum angeben brauchst, Mia findet dich ganz toll. Die bekommst du sogar ins Bett falls da dein Ziel ist.“ Dann drehte ich mich um und ging zu den anderen zurück. Sie sahen mir an dass ich keine Lust hatte über dieses Thema zu diskutieren und wechselten das Thema. Nachdem wir uns ausführlich darüber unterhalten hatten was wir in Venedig allen tun wollten, waren auch die anderen aus der Klasse eingetrudelt. Als Frau Kaisser uns durchgezählt hatte, gingen wir zum Bus. Geplant war, dass dieser Weg in Zweierreihen zurückgelegt wird, doch das funktionierte mit unserer Klasse überhaupt nicht. Alle rannten quer über die Straße ohne nach zusehen ob ein Auto kommt. Kurz vor der Tür des Busses machten alle halt und warteten, dass die Türen sich öffneten. Als der Busfahrer die Türen endlich geöffnet hatten stürmten alle hinein. Wir setzten uns hin und redeten darüber, dass wir unbedingt Fotos von uns auf dem berühmten Markusplatz machen mussten. Der Weg den wir mit dem Bus zurücklegten dauerte nicht lang. Wir fuhren über eine breite Brücke zu einem Busparkplatz wo unser Fahrer anhielt. Schon kurz nachdem wir ausgestiegen waren, waren wir von Händlern umzingelt. Viele von ihnen wollten uns gefälschte Handtaschen oder Halstücher verkaufen, doch wir schafften es, sie uns von Hals zu halten. Als Klasse gingen wir zu dem kleinen Hafen, von dem aus wir nach Venedig fuhren. Ein breitschultriger Mann wartete an seinem kleinen Boot auf uns, dass grade groß genug für uns alle war. Vor keinen fünf Minuten hatte es angefangen zu regnen, hinzu kam starker Wind der das Wasser aufpeitschte. Wir stiegen nacheinander in das heftig schaukelnde Boot. Wir setzten uns möglichst weit nach hinten. Ich beobachtete meine Lehrerin. Das heftige Schaukeln gefiel mir, doch Frau Kaisser fand das weniger belustigend. Sie wurde schnell seekrank. Dass der Kapitän des kleinen Bootes nichts sah und immer wieder die Scheiben saubermachen musste machte das Ganze nicht besser. Ich genoss die kurze Fahrt trotz all dem Geschaukel. Oder vielleicht auch genau deshalb? Nach kurzer Zeit waren wir in Venedig angekommen. Unser Boot wurde befestigt und wir konnten an Land gehen. Wobei, Land war ja nicht ganz richtig wenn man bedenkt dass Venedig auf Holzpfählern steht





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