Schatten des Mondes - Teil 16

Autor: Ai
veröffentlicht am: 13.11.2012


„Last uns anstoßen“, sagte Draco und hob sein Weinglas. „Darauf, dass Samantha so eine wunderbare Hexe ist und darauf, dass mein Sohn“, er war feinen kurzen Blick zu Eric. „mutig genug war, Violetta aus den Flammen zu retten!“ Nun hoben alle anderen ebenfalls ihr Glas.
„Auf Samantha und Eric!“ sagte Fiona grinsend und alle nippten gleichzeitig an ihrem Glas. Alle, außer Eric und mir.
Als sich die Situation wieder etwas entspannt hatte und alle in irgendwelche Gespräche, Kaschmir in ihr Buch und meine Halbgeschwister in ein Fangenspiel vertieft waren, warf mir Eric einen vielsagenden Blick zu und deutete dann mit dem Kopf in Richtung Wohnzimmer. Dann stand er auf und eben dorthin. So unauffällig wie möglich versuchte ich ihm zu folgen, was nicht ganz funktionierte, da mir Torand, Rose, Dana und Richard vor die Füße liefen und mich dazu brachten, einen wenig eleganten Abgang in Richtung Boden zu machen.
Für einen kurzen Moment war alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet und ich lief knallrot an. Als ich Alle dann wieder ihrer ursprünglichen Tätigkeit zugewandt hatten, rappelte ich mich langsam wieder auf und ging peinlich berührt zu Eric ins Wohnzimmer.
Er saß auf der Couch am Kamin und sah mich belustigt an. „Mach die Tür zu, kleiner Tollpatsch“, sagte er lächelnd und ich tat, was er mir sagte. Als ich die Tür geschlossen hatte, blieb ich noch einen Moment stehen und atmete tief ein und aus, bevor ich mich zu ihm umdrehte.
„Komm“, sagte er und deutete auf den Platz neben ihm. Langsam ging ich zu ihm. Mein Puls beschleunigte sich mit jedem Schritt. Als ich mich gesetzt hatte, sah er mich an und seine Augen fingen wieder mit diesem seltsamen Leuchten an.
„Lass das“, pfauchte ich ihn an, dieses Mal würde ich mich nicht in diesen Bann ziehen lassen.
Er sah mich überrascht an. „Was denn?“
„Na dieses Funkeln in deinen Augen.“
„Wovon redest du?“ Wusste er es tatsächlich nicht? Es sah ganz danach aus. Was sollte das?
„Dieses Funkeln“ jetzt war ich verunsichert. „in deinen Augen, dass mich immer ganz …“, ich wusste nicht, wie ich diesen Satz beenden sollte.
„Funkeln …“ sagte er nachdenklich. „Ich habe ehrlich keine Ahnung.“ Und er meinte es auch ernst, dass konnte ich spüren. In diesem Moment kamen mir ernsthafte Zweifel, ob es dieses Funkeln wirklich gab, oder ob ich es mir nur eingebildet hatte.
„Egal“, sagte ich, da diese Diskussion sowieso nirgends hinführen. „Was willst du?“ fragte ich dann und das erinnerte mich wieder an unser Gespräch in der Schule am Montag.
„Vio“, er legte eine Hand auf meine Wange. Seine Berührung kribbelte auf meiner Haut.
Für einen Moment drohte ich wieder in seinen blauen Augen zu versinken, doch dann fing ich mich wieder. „Nenn mich nicht so!“ pfauchte ich ihn an und schlug seine Hand weg.
„Warum nicht?“ fragte er verwundert.
„Weil du mich das letzte Mal so genannt hast, als wir noch Freunde waren und das sind wir nicht mehr!“ Ich bemühte mich, die Fassung zu bewahren, dennoch wurde meine Stimme immer lauter und piepsiger.
„Was ist denn mit dir los?“ fragte er überrascht.
„Was mit mir los ist?!“ Jetzt war ich völlig außer Rand und Band. „Du behandelst mich seit vier Jahren wie den letzten Dreck und ich weiß nicht Mal wieso!“ Seine Miene verändert sich, er fühlt sich schuldig. Ha! „Und dann auf einmal bleibst du bei mir, wenn es mir schlecht geht und siehst mich mit diesen blauen Augen an, deren Funkeln mich in einen Bann zieht, der mich dazu verleitet, dich zu küssen!“ Ich hole Luft. „Und dann küsst du mich zurück und rettest mich aus dem Feuer, setzt dabei dein eigenes Leben aufs Spiel, Obwohl dich mein Leben einen Scheißdreck interessiert hat! Und jetzt fragst du mich, was mit mir los ist?!“ Das war’s, mehr habe ich nicht zu sagen.
Völlig perplex sah er mich an. Dann sagte er etwas, mit dem ich absolut nicht gerechnet hatte: „Du hast mich also nur wegen meiner Augen geküsst?“
Das hatte ich beim besten Willen nicht erwartet und jetzt war ich diejenige, die perplex dasaß. Ich wusste es doch selbst nicht. Waren es seine Augen, war es eine Nebenwirkung der Zauber? Ich konnte es nicht sagen und noch schlimmer war, dass ich immer noch nicht wusste, was genau alles letzten Freitag abgelaufen war. „Was ist letzten Freitag alles passiert?“
„Was meinst du? Du hast mich geküsst, ich hab dich geküsst und dann …“ er hielt inne. „Und dann nichts mehr.“
Warum wollte ich ihm das nicht glauben? Aber wenn er es nicht sagen wollte, war es wohl auch besser so.
„Du kannst dich wirklich nicht mehr erinnern?“ fragte er mit einem Hauch von Traurigkeit in seiner Stimme.
Ich seufzte. Diese Stimmung gefiel mir nicht. „Nicht an mehr, als du gerade gesagt hast.“
„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, sagte er plötzlich mit ernster Stimme, ohne jegliche gefühlsmäßige Regung in seiner Stimme.
„Welche Frage?“
„Hast du mich nur wegen meiner Augen geküsst?“ seine Miene war starr und mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Ich wollte ihm die Wahrheit sagen, aber schließlich sagte ich einfach nur: „Ja“, obwohl ich es eigentlich gar nicht wusste.






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