Your very first kiss was your first kiss goodbye

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 24.09.2012


Zweiter Teil von "Shot trough the heart" (http://rockundliebe.de/liebesgeschichten/liebesgeschichten_2817.php)

Ja, es geht weiter mit Sam und Niko. Ich habe den kurzen Einblick in das Leben der beiden wieder ein wenig gesplittet ^^ Hatte das alles schon länger fertig, aber halt noch nicht abgetippt xD Gut, dass es Sonntage gibt! Da hat man wenigstens Zeit ;)

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Drei Jahre später...

Sam

Seufzend lege ich den Stift ab. Endlich ist die Abschlussprüfung geschrieben. Wenn ich jetzt bestanden habe, bin ich Bürokaufmann.
Die Jahre waren scheiße. Fünf Monate voller Höhen und Tiefen hat das zwischen Niko und mir gehalten, dann hat er Schluss gemacht. Einfach so, ohne Erklärung.

Die ersten Wochen, Monate, ging es mir beschissen, er hingegen schien richtig aufzublühen. Er freundete sich mit so ziemlich jedem in der Klasse an. Mit mir wollte niemand mehr was zu tun haben. Keine Ahnung, was Niko erzählt hat, aber anscheinend hat er mich als Arschloch dargestellt, obwohl ich gar nichts gemacht hatte.
Ein Jahr später hatte er einen Neuen. Einen richtigen Kerl, wenn man das so sagen kann. Ich habe es nur durch Zufall mitbekommen, als dieses Muskelpaket ihn von der Schule abgeholt hat. Das hat verdammt wehgetan und mich erneut in einen Abgrund gestürzt. Scheiß Liebe. Nur meine beste Freundin war in der Lage mich da wieder rauszuholen und das auch nur mit viel Kraft, Eis und Shopping-Touren.
Seit Niko hatte ich keinen anderen Freund mehr. Leider Gottes habe ich nämlich immer noch Gefühle für ihn und ich weiß nicht, ob das jemals vorbeigehen wird.

Kurze Zeit später stehe ich vor der Schule und zünde mir eine Zigarette an. Mit dem Rauchen habe ich auch angefangen, als Niko mir mein Leben genommen hat.
Genüsslich nehme ich einen tiefen Zug und blinzle in die Sonne, als mich jemand antippt.
„Du bist Sam, oder?“, fragt eine tiefe Stimme.
Mein Kopf nickt von allein. Das nächste, was ich spüre ist, wie eine steinharte Faust meine Nase trifft. Und dann wird alles schwarz.

Okay. Das ist echt hell. Ich muss ein paar Mal blinzeln, bis ich wieder etwas ehe, die Sonne bleindet sehr.
Und mein Gesicht tut weh.
Scheiße.

Stöhnend versuche ich, mich aufzusetzen, werde aber von jemanden zurückgehalten.
„Bleib liegen, Sam“, flüstert die Stimme, die ich jede Nacht in meinen Träumen höre.
Da schiebt sich auch schon Nikos Gesicht vor meines.
„Scheiße.“
Er drückt mir ein Taschentuch unter die Nase und schaut mich entsetzt an.
„Das wollte ich nicht!“
„Du?“, flüstere ich und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Hast du mich denn nicht shcon genug verletzt?“
„Ich nicht! Mein... Freund. Jetzt Ex. Scheiße, Sam! Es tut mir so leid.“
„Ich liebe dich“, antworte ich schlicht.

Er schluckt schwer. Dann weicht er zurück. Anstatt seiner beugt sich nun ein Lehrer über mich, der mich schnell untersucht, ehe er entschließt, dass alles halb so schlimm ist und mir dabei hilft, mich aufzusetzen.

Als ich mich umschaue, ist Niko verschwunden.


Niko

Ich liebe dich.

Ich liebe dich.

Ich liebe dich.

Sam.


Sam

Es ist Abend, als ich endlich zuhause ankomme. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mit Sandra, meiner besten Freundin, zu feiern, doch die Lust ist mir gründlich vergangen. Lieber lege ich mich ins Bett, kühle meine Nase und höre melancholische Musik.

Meine Gedanken kreisen bloß um Niko. Was habe ich ihm getan? Ich hatte immer versucht, ihm ein guter Freund zu sein. Immer. Bin ich eht so schrecjlich, dass man sich mir gegenüber so verhalten muss?

Einige Zeit später klingelt es an der Tür. Schwerfällig stehe ich auf, gehe in den Flur und drücke den Türöffner. Dann schlurfe ich zurück in mein Zimmer. Es ist bestimmt Sandra, die hört ja eh nie, wenn ich sage, dass sie nicht kommen braucht.

Müde ziehe ich mir die Decke übers Gesicht und schließe die Augen. Zwei Sekunden später reiße ich sie jedoch wieder auf, denn es ist nicht Sandras Stimme, die den Satz sagt, den eigentlich kein Mensch der Welt hören möchte.

„Wir müssen reden.“


Niko

Vorsichtig lasse ich mich auf seiner Bettkante nieder und lasse meinen Blick durch das Zimmer streifen. Es hat sich nicht wirklich viel verändert, seit ich das letzte Mal hier war, außer, dass das Bücherregal inzwischen mehr als überquillt und die Fotos von uns verschwunden sind. Und all der Kram, den ich in den fünf Monaten hier vergessen hatte.
„Hast du alles verbrannt?“
ER schlägt die Bettdecke weg und nickt. Sein Gesicht hat inzwischen eine ungesunde blaugrüne Farbe angenommen und mein schlechtes Gewissen meldet sich erneut.
„Das habe ich wohl nicht anders verdient“, sage ich schlicht, ehe ich meine Hände vor mein Gesicht lege und schwer seufze.
„Es tut mir so leid, Sam. Ich war ein richtiger Arsch. Darf ich dir erklären weshalb?“
„Auf einmal?“, zischt er bissig, „Kommt früh. Aber hey, waren ja nur zweieinhalb Jahre, die ich wegen dir verloren habe!“
„Ich konnte doch nicht ahnen, dass es dich so sehr mitnimmt!“
„Weil ich ja nie etwas für dich empfunden habe oder wie?“
„Du hast es zumindest nie gesagt.“
Ich hab es dir gezeigt, oder etwa nicht? Gleich am Anfang habe ich dir gesagt, dass ich nicht gut über Gefühle reden kann.“
„Es hat mir gefehlt!“
„Warum hast du das nicht einfach gesagt? Ich hätte mein Verhalten ändern können!“
„Weil es mir unangenehm war.“
„Und deshalb hast du Schluss gemacht?“
„Auch.“
„Auch?“
„Okay. Lass mich einfach mal kurz ausreden, ja?“
Sam nickt und ich schließe kurz die Augen, um mich zu sammeln.

„Ein paar Monate, bevor die Ausbildung begonnen hat, habe ich eine Freundin gehabt. Ich hatte dir ja erzählt, dass ich es auch mal mit Frauen versucht habe.“
Stumm nickt er und schaut mich misstrauisch an. Gerne wüsste ich, was er gerade denkt. Aber lieber spreche ich weiter, damit ich es endlich hinter mir habe.
„Ein paar Tage, bevor ich dich verlassen habe, war dieses Mädchen bei mir. Sie... sie hatte ein Kind dabei und hat behauptet, es wäre von mir! Erst habe ich es ihr nicht geglaubt, aber das Kind hatte meine Augen. Doch ich konnte nicht zu dir gehen und es dir sagen. Immer wieder hast du mir erzählt, dass du Kinder hasst und nie welche haben willst. Jetzt war ich aber Vater. Wir waren aber erst fünf Monate zusammen! Ich hatte Angst, dass ich dich vergraule, wenn ich es dir sage. Ein, zwei Wochen konnte ich es vor dir verbergen, aber dann hat mich mein schlechtes Gewissen so unglaublich gequält, dass ich Schluss gemacht habe. Neben der Ausbildung habe ich dann viel Zeit mit dem Kind verbracht, nachdem der Vaterschaftstest bestätigt hat, dass es meins ist. Vor eineinhalb Jahren hab ich dann Paul kennengelernt, er hat mich ziemlich umgarnt und irgendwann habe ich ihm dann für einen Kaffee zugesagt und wir waren irgendwie zusammen. Aber so tiefe Gefühle für ihn, wie ich sie für dich empfand, hatte ich nie.“

Meine Stimme versagt und ich lecke mir über die Lippen. Jetzt ist alles außer einer Sache gesagt – dass ich ihn noch immer liebe.





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