Shot trough the heart

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 29.08.2012


Mal wieder was Neues ;D Ist ein Zweiteiler und Boy loves Boy. Also, wer's nicht mag, nicht lesen. Joa, sonst gibt es nicht so viel zu der Story zu sagen. Den zweiten Teil schicke ich am Donnerstagabend ein, dann müsste er Freitag da sein ^^

Viel Spaß!

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-Sam-

Acht Stunden können echt langsam vergehen. Vor allem bei dieser Frau...
Hey, ich mag Frauen, okay? Also, ich hab nicht direkt was gegen sie, sagen wir es lieber mal so. Auf das Rumgezicke und so kann ich getrost verzichten, ebenso auf diese Männerfeindlichkeit, die sie uns schwachem Geschlecht entgegenbringen. Haha. Ich bin ja schon ruhig.

Gott, diese Frau macht mich fertig! Das sieht man ja an meinen Gedanken. Aber mal ehrlich! Wer aus der heutigen Generation kann nicht schnell tippen? Also auf dem Computer, nicht beim Lotto. Ich kann es jedenfalls und darum pisst mich dieses Fach verdammt an: Textverarbeitung.
Am Ersten des Monats hab ich eine Ausbildung als Bürokaufmann angefangen. Die Arbeit macht echt Spaß. Aber Schule ist ätzend!
Gerade haben wir die letzten beiden Stunden. Und was lernen wir? Tippen! Und dafür sitze ich hier? Jetzt könnte ich schon längst daheim sein und mich hinter meinem neuen Buch vergraben. Aber nein. Ich lerne Tippen.
Auch nicht über die ganze Tastatur, nein. Nur die mittlere Reihe lernen wir heute! Die Nächste kommt dann in einer Woche.
So ein Kack!

Das einzig Gute an dieser Stunde ist, dass er mir direkt gegenüber sitzt: Niko.
Niko ist mein Traummann. Okay, ich hab ihn erst zweimal gesehen und viel gesprochen habe ich da auch nicht mit ihm, aber das Aussehen stimmt! Und starren kann ich ja wohl?
Meine Augen schauen zunächst die Muttermale an seinem Hals an, bevor sie sich an seinen Lippen verankern. Schön geschwungen sind sie und sie sehen sehr weich aus. Darüber hat er eine schmale, gerade Nase und die grünsten Augen, die ich jemals gesehen habe. Seine dunkelbraunen Haare fallen ihm leicht ins Gesicht, als er sich zu seinem Sitznachbar herüberbeugt und ihm irgendetwas erzählt. Seine Stimme ist so wunderschön sanft und tief...

Ich will ihn heiraten! Bitte!

Erschrocken zucke ich zusammen, als mein Computer beginnt seltsame Töne von sich zu geben und weiche hastig zurück. Hab ich ihn kaputt gemacht? Dazu hab ich ein Talent! Oh Gott, bestimmt habe ich das!
Die Lehrerin kommt auch schon herbei und will das Problem ansehen, aber heldenhaft halte ich sie zurück.
„Der explodiert gleich!“, erkläre ich ihr mit lauter Stimme und ziehe die Blicke meiner Mitschüler auf mich.
Einige schauen skeptisch auf das Gerät, einige grinsen verhalten. Die Lehrerin schaut mich missbilligend an – und Niko steht auf.
Was hat er vor? Er kommt auf mich zu!
„Zeig mal“, sagt er trocken und hockt sich vor den PC.
„Pass auf! Nicht, dass dir was passiert!“
Himmel, ich klinge wie die größte Tucke überhaupt. Niko lacht.
„Keine Sorge. Ich bin Profi.“
Und dann tut er etwas Unfassbares. Er zwinkert mir zu! Mir! M I R! Ich bin im Hiiimmel!

Seltsamer Weise löst er tatsächlich das Problem: Habe bloß aus Versehen die Lautsprecher aktiviert. Hähä. Bin ja schon ein Depp. Wie auch immer. Irgendwann ist diese doofe Stunde um und damit auch die Schule vorbei.

Schnell verlasse ich das Gebäude und atmete draußen die frische Luft ein, während ich in meiner Umhängetasche nach meinem Autoschlüssel wühle. Als ich ihn endlich finde und triumphierend in die Luft. In dem Moment werde ich angetippt und als ich ausehe, schaue ich in diese wunderschönen grünen Augen, die mich seit ich sie das erste Mal gesehen habe, in meinen Träumen verfolgen.
„Du musst doch auch nach ----- oder?“
„Ja, das stimmt.“
„Kannst du mich vielleicht mitnehmen? Ich bin heute morgen mit dem Bus gefahren, mein Auto ist kaputt. Nur ist das extrem nervig, der nächste kommt erst in eineinhalb Stunden.“
„Klar! Kann ich natürlich tun! Nachdem du mir eben schon das Leben gerettet hast!“

Gemeinsam mit Niko gehe ich zu meinem Auto, schließe es auf, werfe die Tasche auf die Rückbank und rutsche hinter das Lenkrad. Er nimmt auf dem Beifahrersitz Platz und lehnt sich erschöpft zurück.
„Die Frau ist doch auf Crack. Wie die drauf ist!“
„Ach, sie ist halt hyperaktiv“, grinse ich und fahre los.
Niko lacht.
„Ja, das ist sie wohl. Sag mal, wollen wir nicht immer zusammen fahren? Dann können wir uns abwechseln und es ist für jeden nur halb so teuer. Bei den Spritpreisen...“
„Ehm... ja, wieso nicht? Immerhin kommen wir aus der gleichen Stadt.“
„Ist doch voll Kacke, dass die Schule hier ist und nicht bei uns. Nur weils zu wenig Azubis in der Gegend sind...“
„Allerdings.“
„Sag mal, Samuel, darf ich dich was fragen?“
„Sam. Und ja, okay. Hast du zwar grad, aber du kannst gerne noch eine stellen.“
„Aber sei nicht sauer!“
„Wieso sollte ich? Frag doch einfach.“
„Bist du schwul? Ein paar aus der Klasse diskutieren darüber.“
„Bin ich. Und eigentlich weiß das auch jeder. Wieso sollte ich ein Geheimnis daraus machen?“
„Na ja, weil es ja bei vielen noch verschrien ist und so...“
Amüsiert werfe ich ihm einen Blick zu.
„Bei dir auch? Willst du jetzt doch keine Fahrgemeinschaft mit mir machen?“
„Was? Quatsch! Mir ist das egal. Ist doch deine Sache.“
„Genau. Meine Sache.“
Und ich wünschte so sehr, dass es auch deine wäre.





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