Das Gift des Königs Sohne - Teil 7

Autor: flower
veröffentlicht am: 10.10.2012


Groooooooooßes Sorry, dass das soooooo laaange gedauert hat mit dem neuen Kap. :/ ich hoffe ihr habt die Interesse an der Geschichte nicht verloren :( Dieser Teil ist sehr lw, finde ich, aber ich hoffe trotzdem, dass ihr deswegen nicht die Interesse an der Geschichte verliert, da ich für die weiteren Kapitel ein paar nette Ideen habe :D Viel Spaß beim Lesen und kommentieren nicht vergessen :))))) vlg :*
P.S. Hier ist ein Link für Libertys Haare:
http://www.frisurentrends.info/wp-content/uploads/ponyfrisuren-2010.jpg
(ACHTUNG: Der Pony ist aber etwas höher und verdeckt die Augen nicht soooo sehr wie auf dem Bild :D )

P.S. Diesmal habe ich nicht nach Fehlern geguckt und es könnten Fehler dabei sein :( Großes Sorry dafür :/


flower :P









Kapitel 7 „Alpträume“

Verblüfft sehe ich in an und erwidere den Blick seiner glänzenden Augen kurz. Dann trete ich zur Seite und er geht in den Flur. Ich schließe die Tür. Achtlos wirft er seine Jacke auf den Boden und zieht seine Schuhe aus, bevor er in das Wohnzimmer verschwindet. Ich brauche eine paar Sekunden um mich zusammen zu reißen und gehe ihm danach hinterher.
„Ja, es gab mal eine Prügelei“, sagt er plötzlich und ich zucke zusammen, da ich in meine Gedanken vertieft war.
„Was?“, frage ich ihn dann nach meinem Zusammenzucken.
„Du wolltest doch was wissen, da hast du`s“, erwidert er mit einem Grinsen und Schulterzucken.
„Ich kann dir nicht sagen, was sie gegen mich haben“, bringe ich heiser heraus.
„Klasse, darum bin ich jetzt hierher gekommen“, sagt er mit einem gespielt-ernstem Unterton.
„Ja“, meine ich und er lacht.
Verzweifelt denke ich an eine Wiedergutmachung, warum weiß ich nicht.
„Möchtest du etwas trinken? Cola vielleicht?“
„Gerne“, erwidert er.
Ich gehe in die Küche und fische eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank und sehe noch einen Kuchen und beschließe ihn auch raus zu nehmen. Dann fülle ich zwei Gläser mit Cola und schneide den Kuchen und lege zwei Stücke auf zwei Teller. Als ich ich mit dem Tablett im Wohnzimmer ankomme, tippt er auf seinem Handy herum. Lächelnd blickt er zu mir auf, als er bemerkt, dass ich wieder im Wohnzimmer stehe. Eine Weile essen wir schweigend, bis er wieder anfängt zu reden.
„Du bist doch neu in der Schule, oder?“
„Ja.“
„Woher kommst du?“
„Moncks Corner.“
„Ich kenne nicht viele Mädchen, die aus Moncks Corner kommen“, meint er und lächelt.
„Kennst du denn viele Mädchen?“, rutscht es mir plötzlich heraus und ich werde rot.
„Ähm... Das sollte keine Beleidigung werden. Es ist mir rausgeflutscht. Ich äh...“, stottere ich, werde jedoch von seinem Lachen unterbrochen.
„Ist schon okay“, erwidert er daraufhin .
Das er ein Mädchenschwarm ist, bezweifle ich keinesfalls. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich ihn zu auffällig gemustert habe und werde rot. Er grinst.
„Das was ich für dich gesagt habe, war nicht um dich zu ärgern“, flüstert er plötzlich.
„Was denn?“, frage ich und runzle die Stirn.
„Du bist wirklich süß...“, sagt er plötzlich und ich verschlucke mich an meiner Cola.
Abrupt steht er auf und sagt:
„Ich muss jetzt gehen. Hab noch Fußballtraining.“
Ich stehe ebenfalls auf, begleite ihn bis zur Tür und sehe ihm zu, wie er sich seine Jacke und Schuhe wieder anzieht. Nachdem er fertig ist und die Tür öffnet, lächelt er mich an. Der starke Regen ist wohl gekommen, als wir uns unterhalten haben.
„Danke, dass du gekommen bist“, sage ich und komme mir dämlich vor.
„Kein Ding“, meint er.
„Dann bis Morgen.“
„Ja.“
„Tschüss.“
Er dreht sich um und geht. Doch nach fünf Metern dreht er sich um und ruft:
„Wie heißt du eigentlich?“
„Liberty!“, rufe ich zurück.
„Und ich bin Alex!“, ruft er zurück, bevor er sich vollständig von mir abwendet und geht.
Abgesehen von der Eigenartigkeit unseres Gespräches, bringt mich der Gedanke an sein Grinsen, zum Lächeln. Lautlos schließe ich die Haustür und gehe in das Wohnzimmer.


~~~
Ich schreie und schreie. Ein Schmerz, gehaftet an den Tentakeln der Grausamkeit, lässt das glutrote flüssige Etwas mit meinen Tränen durch und schlägt jede Kraft weg, die dies verhindern könnte. Meine Augenglieder werden schwer und meine Schreie verstummen und lassen sich in die unendliche Dunkelheit fallen, in die ich nach wenigen Sekunden auch fallen werde. Viele Stimmen sind zu hören. Sehr viele. Ich zucke leicht zusammen, als mich jemand an meiner Hüfte berührt. Eine blutverschmierte Hand mit Asche und ich spüre, wie derjenige sich an mir festklammern will. Plötzlich sackt diese Person zusammen und sein Kopf liegt halb auf meinen Füßen. Ich weiß, dass es mir auch so ergehen wird. Als ich einen Blick nach unten wage und der Schleier um meine Augen langsam, aber tödlich stärker wird, sehe ich nur die Wunden, die Asche und sehe das er zehnmal beschossen worden ist. Am Kopf, an der Brust, an den Beinen und am Bauch. Geräuschlos knie ich mich zu ihm hin und berühre die Hand, mit der er mich berührt hat.
„Ich halte dich fest“, flüstere ich heiser und schlucke.
Warme Luft ist plötzlich an meiner rechten Wange und schlägt wie die Wellen, mal viel, mal wenig, dagegen. Ich schaue in die Richtung und siehe in dunkelbraune Augen. Neben mir steht Alex, in dem gleichen Zustand des Jungen, dessen kleiner Körper regungslos vor mir liegt, jedoch hat er keine Schussverletzungen. Stumm nickt er in die Richtung der Tür und schüttele den Kopf. Ich kann den kleinen Jungen nicht hier lassen. Ich will das nicht. Alex zieht mich zu sich hoch und umarmt mein bebenden Körper, bis die heftigen Schluchzer verschwinden und mein Körper sich beruhigt.
„Komm“, formen seine Lippen lautlos.
Ich schüttele wieder den Kopf. Alex ergreift meine Arme und zieht mich zu sich. Schreiend wehre ich mich, doch er zieht mich aus dem Gebäude heraus. Wenige Sekunden später explodiert es. Ich sehe Menschen um mich herum schreien und weinen.
„Er war schon tot, Liberty“, flüstert Alex in mein Ohr und ich drehe mich zu ihm um und meine Arme krallen sich fest um seinen Hals und ich fange wieder an zu weinen.
~~~


Schweißgebadet und völlig geschwächt durch die Angst, schrecke ich aus meinem Traum hoch. Meine Hände haben sich an die Bettkanten festgeklammert und meine Arme sind dadurch zu viel zur Seite durchgestreckt, so das es schmerzt. Mein flacher Atem wechselt zu einem normalen Rhythmus. Ruckartig ziehe ich meine Arme an meinen Körper und lausche. Dann stehe ich auf und überlege, was ich machen könnte. Der Junge und Alex erscheinen immer wieder vor mir und obwohl ich weiß, dass es nur ein Alptraum war, schließe jedes Mal fest die Augen. Nachdem viele Sekunden vergehen, gehe ich zum Bad und dusche. Das kalte Wasser tut gut und rüttelt mich wach. Nachdem ich ein schwarzes Top, einen schwarzes Kapuzenshirt aus dem Kleiderschrank fische und anziehe, föhne ich meine Haare. Meine rabenschwarzen Haare sind glatt und gehen mir knapp über die Schulter und ich kämme meinen Pony. Als ich fertig bin, esse ich halbherzig einen Apfel und versuche den Traum zu vergessen. Doch... je mehr man etwas vergessen will, desto länger und deutlicher bleibt es in dem Gedächtnis.


Nachdem ich endlich fertig bin, bringe ich meinen Rucksack nach unten und ziehe ich mir meine schwarz-grünen Sneakers an und eine schlichte schwarze etwas dickere schwarze Jacke. Danach hieve ich meinen Rucksack auf meine Schulter und renne los. Der Traum jagt mich wie ein hungriges Tier und frisst mich innerlich auf. Unter meinen Füßen bricht das Eis und die Antarktis ist bald wieder da. Ein Wechsel zwischen Hitze und Kälte. Zitternd bleibe ich stehen und schnappe nach Luft. Da sehe ich zwei Leute vor der Bushaltestelle und falle. Das Eis bricht. Meine Augen werden größer. Das Tier holt mich ein und zerreißt
mein Herz. Das war’s. Diese zwei Leute. Alex und ein Mädchen. Ein leidenschaftlicher freiwilliger Kuss. Und meine Enttäuschung. Einfach ein Alptaum.


Langsam stehe ich auf und schaue auf meine Knie, doch außer Dreck ist dort kein Riss an der Hose oder Blut. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß es nicht. Alex und das Mädchen scheinen mich bemerkt zu haben, da sie ihren Kuss beendet haben.
„Hey Liberty!“, ruft Alex.
Ich tue so, als würde ich ihn nicht hören, obwohl selbst ein alter Mann keine Probleme damit hätte, Alex zu hören.
„Hey!“, ruft er nochmal.
Widerwillen schaue ich zu ihm und seufze innerlich. Um mir so viel Zeit wie möglich zu verschaffen, bücke ich mich langsam nach unten und hieve meinen Rucksack ebenfalls in einem langsamen Tempo auf meinen Rücken. Als ich wieder zu ihm schaue, muss ich automatisch zu dem anderen Mädchen gucken. Sie lächelt mich an und Alex grinst. Mit zögerlichen Schritten gehe ich über die Straße und schaue Alex an.
„Das ist Kathrin, meine Freundin.“
Er sagte „meine Freundin“ …
„Kathrin, dass ist Liberty, das neue Mädchen.“
„Hey“, sagt sie und hebt die Hand.
Ich sage nur kurz „Hey“.
„Drüben ist Baustelle, deshalb sind wir bei dieser Bushaltestelle. Bist du immer hier?“, fragt Alex.
Nein, ich tue nur so...
„Ja.“
„Cool.“
„Aber heute passe ich jemanden ab, also muss ich schnell weiter“, lüge ich und wende mich zum Gehen.
„Bis später“, meint Alex und ich murmele kurz „Ja“ zurück.
Dann gehe ich los und spüre wenige Sekunden später ein paar Regentropfen auf meinem Gesicht. Als ich zwei Blogs von Alex und seiner Freundin entfernt bin, strecke ich meine Hand aus und fange einen Tropfen auf. Langsam fließt er wieder auf den Boden. Kurz schließe ich meine Augen und renne los. Es ist mir egal, dass ich einen Weg vor mir habe, der dreißig Minuten dauern wird. Es ist mir egal! Aber warum ist der Gedanken an Alex und seiner Freundin so wichtig? Schnell stecke ich mir Kopfhörer in die Ohren und gehe auf „zufällige Wiedergabe“. „Born To Die von Lana Del Rey“ ertönt nach zwei Sekunden und ich fange an zu sprinten.


Als ich nur noch zwei Kilometer von der Schule entfernt bin, beschließe ich so gut es geht zu sprinten, da ich nicht mehr viel Zeit habe und sprinte mit vollen Tempo um die Ecke und laufe gegen eine Person.
„Entschuldigung“, sage ich zu der alten Frau und beschleunige meine Schritte.
Ein weiteres Lied folgt. Ich verliere mich in der Musik. Plötzlich habe ich einen eigenartigen Gedanken. Wie werde ich wohl in zehn oder zwanzig Jahren aussehen? Wie wird mein Leben dann aussehen? Wieso ich wohl diese Gedanken habe? Ich weiß es nicht. Innerlich kämpfe ich gegen die Kälte und versuche mein vergiftetes und getötetes Herz festzuhalten. Schwarz. Überall schwarz. Es ist so wahnsinnig schwer aufrecht zu bleiben und nicht auf den Boden zu sinken und dabei stark zu bleiben. Alex hat meine letzte Hoffnung ein bisschen mehr zerstört. Vielleicht meinte er alles freundschaftlich... Damit muss ich umgehen und versuchen die Menschen besser einzuschätzen und bei einem Irrtum nicht kindisch zu sein. Ich beschleunige meine Schritte. Aber hey, als ob ich vor den kraftraubenden Fragen weglaufen könnte...


Mitten im sechsten Lied, das ich höre, erreiche ich die Schule und habe nur noch drei Minuten um die Klasse zu erreichen. Ron, Mason und die anderen Idioten kommen in meinen Kopf. Ich beschleunige meine Schritte und versuche nicht schlapp zu machen. Ich erreiche mein Spind und renne zur Treppe. Noch zwei Minuten. Fast stolpere ich und rudere mit den Händen ein wenig, biege jedoch reflexartig geschickt nach links ab und laufe die Treppen weiter hoch. Noch drei Stockwerke und eine Minute. Noch ein Stockwerk und zwanzig Sekunden. Als ich vor der Tür stehe schaue ich auf meine Uhr und sehe, dass ich nur noch zwei Sekunden habe und öffne die Tür. Alle Augen sind auf mich gerichtet.
„Ich habe den Bus...“, fange ich an, stoppe jedoch, als ich in dunkelbraune bekannte Augen sehe.
Alex.
Was.
Macht.
Er.
Hier.
?
„Ja, ich höre?“, sagt Herr Doblink.
„Ich bin mit dem zweiten Bus gefahren“, lüge ich.
Der Lehrer nickt und deutet mir mich zu setzten, was ich sofort tue. Noch lange spüre ich den Blick von Alex, bis Herr Doblink anfängt zu sprechen.
„Wie ihr wisst ist heute Herr Mathors krank, was wiederum bedeutet, dass die Parallelklasse die ersten beiden Stunden frei hätte“, sagt er und wirft einen Blick auf die Klasse, „da keine Vertretung möglich schien. Doch wie ihr seht, hat man anscheinend doch eine Lösung gefunden. Wie es dazu kam, verstehe ich genauso wenig wie ihr. Sechzig Schüler in einem einfachen Klassenraum ist ein wenig schlecht. Also gehen wir jetzt in zweier Reihen in die Aula.“
Widerwillig stehe ich auf und stelle mich neben Rosalie, da mir der Gedanke mit Alex zusammen Unterricht mich ärgert. Drei Reihen vor uns stehen Alex und Kathrin.
„Du hast den zweiten Bus genommen?“, flüstert Rosalie, so das nur ich es verstehen kann.
„Ja“, antworte ich in dem selben Ton.
„Das kaufe ich dir nicht ab. Du könntest einen Job als Vampir belegen, bei der Bässe in deinem Gesicht. Sag, was ist passiert?“, meint sie in einem freundlichen Ton.
„Nichts.“
„Nichts?“
„Nichts.“
„Wir kennen uns zwar nicht lange, aber... ich meine... oder vermute... Du lügst, Liberty“, flüstert sie und schaut mich mit einem vielsagendem Blick an.
„Siehst du diesen Jungen da“, sage ich und zeige unauffällig aus Alex.
„Dieser Junge ist ein Teil meiner Enttäuschungen.“
„Was hat er getan? Wenn du willst kann ich ihm mal ordentlich die Meinung sagen und...“, fängt sie, doch ich unterbreche sie.
„Du verstehst mich falsch. Ich bin nicht von ihm enttäuscht, sondern von mir. Ich habe alles falsch verstanden und mich kindisch benommen. Sagen wir es mal so, ich mag ihn und er hat eine Freundin und ich hab alles falsch verstanden.“
„Du magst ihn?“, meint Rosalie und lächelt.
„Ja... Nein... Ich finde ihn... ähm... interessant?“, stottere ich und schaue sie verzweifelt an.
„Und jetzt siehst du das er eine Freundin hat und bist enttäuscht?“
„Rosalie, es ist ein bisschen anders, als du denkst. Vor wenigen Jahren habe ich meine Eltern verloren und mit ihnen auch meine Gefühle. Mir waren und sind Gefühle fremd geworden. Jetzt kommt er und ich habe Interesse, keine positiven Gefühle, aber eben Interesse und er schafft das und wir haben uns dabei nur viermal gesehen. Ich habe so viele Fragen und bin unsicher. Aber ich will das nicht. Ich will keine Interesse an ihm haben.“
Rosalie nickt und schweigt.


Nach wenigen Minuten haben wir die Aula erreicht und verteilen uns auf die Sitze. Rosalie und ich sitzen ganz hinten und unerwartet sitzen plötzlich Alex und seine Freundin Kathrin vor uns. Ich gucke weg und spüre einen kurzen Kniff an meinem Arm.
„Das wird schon“, sagt Rosalie und nickt dabei.
Nein, dass wird es nicht. Ich will nicht in Alex Nähe sein. Er stellt meine ganze Welt auf den Kopf und das in nur so kurzer Zeit.
„Oh nein...“, höre ich Rosalie plötzlich flüstern und schaue auf den Sitz neben mir.
Als ich sehe wer die grinsende Person ist, stehe ich schnell auf und meine Augen werden groß.
„Verschwinde“, höre ich mich selbst sagen.
„Wieso denn, Süße?“, meint diese Person nur lässig.
Hinter mir höre ich ein Rascheln und weiß, dass sich Alex und seine Freundin sich zu uns gedreht haben.
„Verschwinde, Ron“, wiederhole ich, schaffe es jedoch nicht meine Unsicherheit zu verbergen.






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