Das Gift des Königs Sohne - Teil 3

Autor: flower
veröffentlicht am: 06.09.2012


Hey Leute :D Es freut mich sehr das euch das letzte Kapitel gefallen hat :D Das Thema Schreibwettbewerb findet ihr unter Allgemeines :D lg an alle und viel Spaß beim Lesen :D





Als ich aufwache,liege ich auf dem Sofa. Wo ist er? Wo ist... wie hieß er nochmal? Egal,wo ist er? Das sind meine ersten Gedanken,die sich in meinem Kopf in wenigen Millisekunden verbreiten. Wenige Millisekunden später realisiere ich,dass es nur ein Traum gewesen war. Völlig neben der Spur und schweißgebadet stehe ich auf und gehe zum Badezimmer. Kein Messer. Kein... Verdammt,warum fällt mir sein Name nicht ein? In dem Moment kommt mir sein Name wieder in den Sinn. Ron. So heißt er. Ron... Ron... McRen. Drei Sekunden lang starre ich mich im Spiegel an und erwidere den müden Blick der dunkelblauen Augen. Dann klatsche ich mir kaltes Wasser in das Gesicht. Mein Magen knurrt plötzlich. Schlaff gehe ich in die Küche und fische ein Stück Kuchen heraus. Dann lege ich es auf einen Teller und nehme noch eine Gabel mit. Während ich esse denke ich nur noch an Rosalies Worte und an Rons Worte. Was kann ich tun? Kann ich überhaupt etwas tun? Rosalie bracht Hilfe,aber Ron ist krank,krank und brutal. Vielleicht sollte ich jemanden bitten mich zu unterstützen. In dem Moment wird mir klar,dass ich seit dem Tod meiner Eltern einfach alles aufgeben habe und somit keine Freunde oder Verwandten habe,die mir helfen könnten. Mir wird klar,dass ich in meiner kleinen pessimistischen Welt alleine leide und es immer tun werde. Würde ich jetzt versuchen Selbstmord zu begehen und nicht scheitern,dann wäre ich nur eines der vielen Mädchen,die in einer Autopsie untersucht und abgehackt wurden und würde ich scheitern,dann würde ich vielleicht für kurze Zeit in einem Krankenhaus versorgt und dann in ein Irrenhaus geschickt werden und dort genauso behandelt werden wie hunderte von anderen Mädchen auch. Ich neige nicht dazu,anders zu sein oder berühmter oder so etwas in der Art,nur wünsche ich mir auf einmal nichts sehnlicher,als jemanden zu haben der mich liebt. So muss ich jedoch weiterleben,so war ich und so bin ich und so werde ich auch bleiben. Als ich den Kuchen zu Ende esse,bringe ich den Teller in die Küche und gehe wieder in das Wohnzimmer. Ich bin kein fröhlicher Mensch mehr und kann es auch nie wieder sein,aber vielleicht sollte ich versuchen wieder innerlich an Kraft zu gelangen und ich glaube,dass ich Ron fertig machen werde. Ich muss es einfach. Daran glauben und hoffen. Hoffen,dass sich mein Leben wieder ändern kann.


Ich stehe vor dem Klassenzimmer und bin kurz davor die Tür zu öffnen,als ich sehe,dass Ron und seine Bande kommt. Mit einer übertrieben lockeren Geste,welche mich sehr arm und verzweifelt aussehen lässt,öffne ich die Tür und betrete das Klassenzimmer und wundere mich. Keiner ist da. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir,dass ich viel zu früh da bin. Mist. Das ist nicht gut. Vielleicht sollte ich ja etwas gegen den Türgriff klemmen,damit Ron nicht hie reinkommt. Warum mich die Wut auf einmal verlässt? Weil ich zu Rosalies Pult schaue und daran denke,dass schon zwei von denen dafür sorgen können,dass man am nächsten Tag nicht in der Schule erscheint und wenn sie nun als ganze Bande hier reinkommen,weiß ich nicht mehr weiter. Aber ich muss locker bleiben. Widerstand leisten. Zeigen,dass auch ich stark bin. Also gehe ich zu meinem Pult und als ich gerade meinen Rucksack von meiner Schulter abnehme und auf den Boden fallen lasse,öffnet sich die Tür. Ich schaue in meinem Rucksack und tue so,als würde ich etwas suchen. Gemurmel und Aussagen wie: „Ja“ und „Nein“. Dann stehe ich auf und weiß wie ich mich aus der Lage retten kann. Einfach an ihnen vorbei und ich den Flur. Ich stehe auf und werde ganz genau von ihren Blicken beobachtet. Das ist meine Chance. Entweder jetzt an ihnen vorbei oder einen Kommentar abgeben. Ich will stark sein. Also weiß ich was zu tun ist.
„Was guckt ihr so?“,sage ich und schaue jeden einzelnen von ihnen an.
Für einen winzigen Moment ist es sehr ruhig,dann runzelt der Junge,der neben Ron sitz seine Stirn und sagt:
„Ich glaube du hast eines noch nicht kapiert: Egal was wir tun und sagen,wir dürfen das. Ihr nicht. Sonst gibt es... ich drück es mal in eurer Sprache aus,sonst gibt es Konsequenzen.“
Im Klartext: Maul halten oder ein paar Schläge kassieren,die dich krankenhausreif machen.
„Aber du bist ja auch neu,deshalb sehen wir einmal über deinen Kommentar weg“,ergänzt er grinsend.
„Schön für euch,dass ich alles tun und lassen könnt,so wie es euch passt. Aber bei mir nicht.“
'Vor allem nicht,wenn ich weiß was Ron für ein perverses Stück Dreck ist',ergänze ich in meinen Gedanken.
Ihre Gesichtsausdrücke wechseln zu etwas aus einer Mischung aus Wut und Staunen.
„Ich glaube du verstehst nicht,Piss-imistin. Du sollst deine Fresse halten und sie nicht noch mehr aufreißen.“
„Ich heiße Liberty. Du solltest lieber mal dein Gedächtnis trainieren.“
Der Junge sieht mich wütend an und macht einen Schritt auf mich zu,als er plötzlich von einem anderen Jungen festgehalten wird.
„Später,Maron.“
Ich gehe mit einem sarkastischen Lächeln an ihnen vorbei und sage noch mit voller Absicht in einem lauten Ton:
„Schisser.“


Sie schauen mich den Rest des Schultages nicht mehr an oder flüstern sich auch nicht etwas zu. Als wüssten sie schon,was gemacht werden müsse. So wie in manchen Filmen,wo etwas evakuiert wird,nur durch das Drücken eines roten Knopfes und alle wissen was zu tun ist. Der rote Knopf war dann wohl der Satz „Später,Maron“. Komischer Weise ist mir das völlig egal. Sollen sie doch versuchen mich fertig zu machen,Ron allein weiß,was ich dann tun werde und das ich keinerlei Angst dabei zeigen werde. Sein Geheimnis liegt in meinen Händen. Ich zweifle sogar daran,dass er seinen Freunden davon etwas erzählt hat.


Es ist klingelt und wir haben Schulschluss. 'Juhu',denke ich und ergänze noch: 'Es lebe der Sarkasmus.' Ich bin die letzte,die das Klassenzimmer verlässt. Ron und seine Bande,die ich ab sofort „Schisser ohne Niveau“ also „SoN“ nennen werde,steht an der Ecke. Warten sie auf mich? Auch egal. Sind ihre Blicke finsterer als die Tiefen der Ozeane? Auch egal. Steckt zufälliger Weise ein Taschenmesser in ihren Lederjäckchen? Auch egal. Selbstbewusster,als ich es seit letzter Zeit gewesen bin,gehe ich Richtung Spind. Dort lade ich ein paar Bücher ab und gehe dann weiter Richtung Hinterausgang. Von dort aus gehe ich zu den Parkplätzen und muss an der Sporthalle vorbeigehen. Dieses Gebäude ist alt,dass Baujahr ist glaube ich vor ungefähr zwanzig Jahren gewesen,aber innen sind ist mehr als genügend modern aus. Als ich gerade diesen Gedanken beende,passiert alles zu schnell,als das ich reagieren könnte. Jemand reißt mir meinen Rucksack von der Schulter und rennt damit in die Sporthalle.
„Verdammt“,murmle ich und rufe danach wütend:
„Hey! Stehen bleiben!“
Dann renne ich ihm hinterher,da ich an seiner Struktur sehen kann,dass er kein Mädchen ist. Er rennt die Treppen runter,Richtung Umkleidekabinen,dann biegt er Richtung links ab und biegt dann wieder rechts ab und verschwindet ihn eine Jungenumkleidekabine. Ich zögere kurz,dann laufe ich rein und sehe meinen Rucksack auf einer Bank liegen. Der Raum ist leer.
„Sehr witzig!“,rufe ich und will gerade meinen Rucksack an mich reißen,als mein Handgelenk von jemandem festgehalten wird.
„Später ist jetzt“,ertönt eine Stimme ganz nah an meinem Ohr und ich kann spüren,wie diese Person grinst.
Ich höre langsame Schritte und weiß das der Rest der Bande in die Umkleidekabine kommt. Zwei Möglichkeiten bleiben mir: Schreien,obwohl ich mir ziemlich sicher bin das keiner mich hört oder mein Handgelenk befreien und durch die Tür in die große Sporthalle laufen,die Tribünen hochklettern und durch den Hintereingang verschwinden. Die zweite Möglichkeit erscheint mir sinnvoller und ich wage einen Versuch. Ich reiße mein Handgelenk von Marons Hand weg,lege vorsichtig meine Hand um mein Rucksack und laufe zur Tür und drücke sie auf.
„Fuck!“,ertönt seine Stimme und kurz darauf höre ich sie zu mir stürmen. Ich laufe die Treppen,die seitlich an den Tribünen angebracht sind hoch,und eile zum Hintereingang hoch,in dem ich auf die Sitze trete. Erleichtert drücke ich die Tür auf und laufe den schmalen Weg durch die Bäume und schaue nach hinten,was ein sehr großer Fehler ist – denn ich lande in den Armen einer Person.
„Lass mich los!“,sage ich erschrocken.






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