Jungs und andere schlimme Probleme - Teil 23

Autor: Regentanz<3
veröffentlicht am: 24.05.2013


Sooo entschuldigt bitte die Lange Wartezeit, ich hoffe, dass ihr trotzdem so liebe und süße Kommentare einschickt :)) <3 Viel Spaß beim Lesen!! <3 LG Wiebke :* _______________________

Mein Herz schlug viel zu schnell. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Wie sollte ich Mut beweisen? Ratlos sah ich mich um. Kein Zeichen. Nichts. Also setzte ich mich in Bewegung und ging den schmalen Pfad entlang. Es war immer noch erdrückend heiß und ein dünner Schweißfilm bildete sich in meinem Nacken. Wie die Ruhe vor dem Sturm. Kein Vogel zwitscherte, nichts war zu hören. Ich erschauderte trotz der Hitze. Es war unheimlich. Aber eben die Prüfung. Ich ging immer weiter in den Wald hinein. Und wie sich nach einer kleinen Ewigkeit herausstellte, hinaus. Ich gelangte an eine Klippe. Sie führte ins glatte, schwarze Nichts, das mich anzog. Verwundert sah ich hinunter. Schwarz. Was sollte das denn? Verängstigt sah ich mich um. Ich musste da runter. Soviel war klar. Aber wie?! Ich ging am Rand des imposanten Abgrundes entlang. In sicherer Entfernung versteht sich. Und ich wurde fündig. Eine Treppe, die direkt in die Kluft führte. So leicht?, fragte ich mich und lächelte verblüfft. Das ging gar nicht! Das hier war eine Prüfung. Meine Mutter hatte mir schon gesagt, dass es einige Sachen gab, die mich verwirren sollten. Aber die Treppe schien mir sicher, sie was so einladend, dass ich schon den Fuß auf die erste, vermooste Stufe setzte. Mein Magen zog sich leicht zusammen. Nein. Das hier war nicht richtig. Mut! Es war kein Mut, dass ich einfach so eine Treppe ins Nirgendwo spazierte! Oder? Nein.
Also ging ich an meinen Ausgangspunkt zurück. Erstmal in Ruhe nachdenken. Hatte ich eine Zeitbegrenzung? Mist! Ich hatte vergessen zu fragen. Jetzt war es wohl zu spät… Ich setzte mich auf einen Stein und ließ meine Gedanken schweifen. Was sollte mir hier schon groß passieren – außer natürlich, dass ich starb und dramatisch in den unendlichen Abgrund stürzte? Ich riss mich zusammen und stellte mich an die Kluft.
Plötzlich erinnerte ich mich an den Spruch, der unter dem Bild meiner Mutter geschrieben stand. Es war das Bild ihrer Krönung, gleich nachdem sie die Feenprüfung absolviert hatte.

„Spring – und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen.“

Also würde ich jetzt genau das tun müssen. Dieser Spruch, er war der Leitspruch meiner Mutter gewesen, den sie mir vor der Prüfung, noch vor Abreise ins Ohr geflüstert hatte. Kleine Steine fielen lautlos in den Abgrund und die Angst packte mich. Doch es gab weit und breit kein anderes Ufer- und die Hitze stieg mir langsam zu Kopf. Ich dachte an meine Eltern, mein wunderschönes Zimmer, das auf mich wartete und an Benny. Seine unglaublich schönen Augen, in denen ich mich jedes Mal aufs Neue verlor. Und dann sprang ich. Mein Magen rutschte Etagenweise tiefer und ich ließ mich einfach fallen. Der Wind umspielte meine Haare, bis mich eine sanfte Woge packte, mich mitzog und mich alles andere vergessen ließ. Der Stress der letzten Tage und Wochen fiel von mir ab und es war, als würde ich zum ersten Mal wieder richtig und befreit atmen. Und dann flog ich ins Nichts….

*****************************************Benny************************************

Mein Herz blieb stehen, solange Amelie weg war. Sie war schon so lange weg gewesen, dass ich mir große Sorgen gemacht hatte. So viele Fragen hatte ich gehabt, doch keine Antworten bekommen. Doch plötzlich, nach Stunden des Wartens, erschien Amelie wie tot auf der Blättercouch, die am Rand der ersten Säule stand. Entsetzt rannte ich zu ihr und versuchte sie verzweifelt anzusprechen.

„Alles ist gut. Sie ist tief gefallen, bevor ihre Flügel zum ersten Mal erschienen sind. Sie braucht etwas Ruhe.“, die Wächterin legte beruhigend ihre Hand auf meine Schulter. Sofort wurde ich ruhiger. Sie selbst hatte die gesamte Zeit, in der Amelie verschwunden war auf der Säule gesessen und ruhig gewartet.
„Wie lange wird das dauern?“, fragte ich und sah meinen Engel liebevoll an. Ihr Atem ging ruhig und ihre langen Haare flossen wie Gold über ihre Schultern.
„Hab Geduld. Es geht ihr gut, aber sie muss sich erst erholen. Ich kann dir euer Zimmer zeigen, wenn du möchtest. Dann kannst du sie tragen, wenn es sein muss. Aber ich denke, dass du sie eh nie aus den Augen lassen würdest.“, lächelte sie sanft. Vehement schüttelte ich den Kopf. Soweit kam es noch!
„In Ordnung. Danke, Wächterin.“, ich nahm Amelie sanft in meine Arme und trug sie zu einem Labyrinth aus grünem Gestrüpp, aus dem die verschiedensten Blumen wuchsen. Das hätte ihr gefallen. Und im Vorbeigehen zupfte ich vorsichtig eine ab. Ich nahm mir vor, sie ihr zu schenken, wenn sie wieder aufwachen würde.

Unser Zimmer war wirklich schön. Wir hatten einen eigenen Wasserbrunnen, der mit Drachen verziert worden war. Sie sahen fast genauso imposant aus, wie der Drache, der sich über meinem Rücken schlängelte. Es war das Zeichen des Wächters einer Prinzessin. Ich wusste, dass Amelie ihn mochte. Er war dann hervorgetreten, als sich bei Amelie das Zeichen des Schmetterlings gebildet hatte.
Ich legte meinen schlafenden Engel so sanft es nur ging auf das große, weiße Himmelbett und legte mich selbst, nachdem ich sie bis auf ihre Unterwäsche ausgezogen hatte, neben sie und schlief friedlich mit dem Wissen sie neben mir zu haben ein. Morgen würde ihre zweite Prüfung bevorstehen. Und nicht nur sie hatte Angst davor. Auch ich. Nicht davor, dass sie versagen könnte. Nein! Eher davor, dass es etwas gab, vor dem sie beschützt werden müsste. Gegen den sie sich nicht wehren konnte. Aber ich musste der Wächterin vertrauen. Darin bestand für mich kein einziger Zweifel.









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