Jungs und andere schlimme Probleme - Teil 17

Autor: Regentanz<3
veröffentlicht am: 02.11.2012


Ein kurzer Teil. Dafür ist er aber umso kitschiger :D <3 Viel Spaß beim Lesen.

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Ich erzählte ihr, wie einst düstere Truppen über unser Dorf hereinbrachen und meine Eltern töteten. Wie ich es mir zur Aufgabe machte, meine kleine Schwester Sophie zu beschützen mit meinem Leben. Ich liebte sie sehr, aber wir hatten nicht genügend Geld und so ließ ich mich als Wächter ausbilden, während Sophie in die Schule ging und lernte, oder sich mit Freunden traf. Ich war der beste von allen Wächtern. Und als Maleks dunkle Truppen wieder durch die Middlunds jagten und Menschen töteten, war es meine Aufgabe gewesen, die Prinzessin zu beschützen. Da hatte ich das erste Mal von ihr erfahren. Ich hatte ein Bild von ihr gesehen und mir ihre Geschichte und Aufgabe angehört. Sie war die einzige Hoffnung gewesen. Ich musste ihr hinterher reisen mit nichts außer ihrem Namen und den Ort, in dem sie lebte. Amelie wurde vor Malek beschützt, indem sie in die andere Welt geschickt wurde. Und nun war es an der Zeit, dass sie uns alle rettete. Meine Schwester Sophie hatte ich zu meiner Tante geschickt, ihr aber versprochen, sobald es ginge wiederzukehren. Wenn ich genügend Geld verdienen wollte, um uns zu ernähren und ihr ein besseres Leben zu ermöglichen, so musste ich Amelies Wächter sein. Ich wurde gut belohnt. Aber niemals durfte ein Wächter ein enges, außerfreundschaftliches Verhältnis haben. Denn Wächter waren für immer. Wenn es Streit gab, so konnten wir es uns nicht leisten. Außerdem musste Amelie den Prinzen heiraten, um das Land ernähren zu können.

„Aber solange wir nicht am Schloss sind…“, setzte Amelie an und zog mich zu sich.
„Könnten wir…“, vervollständigte ich.
„Aber wir dürfen nicht?“, stellte sie fest.
„Nein“, sagte ich mir einem Kopfschütteln, „Wir dürfen nicht.“
„Aber ich bin die Prinzessin und ich möchte es.“
„Ich doch auch.“, sagte ich zerrissen.
„Ich liebe dich, Benny.“, flüsterte sie mit Tränen in den Augen.
„Ich liebe dich auch, Amelie.“, sagte ich und küsste eine ihrer Tränen weg.
Wir küssten uns noch eine lange Zeit, dann schliefen wir ein. Ihr Kopf auf meiner Brust, mein Arm um ihren nackten Körper geschlungen.

Als ich aufwachte war Amelie schon weg. Ich setzte mich seufzend auf und machte mich nur widerwillig zum Aufbruch fertig. Wenn wir uns beeilten, würden wir es noch heute zum Schloss schaffen. Und dann würde ich sie verlieren. Und mit ihr mein Herz.
Ich fand sie nicht in der Gaststube und konnte sie auch draußen nirgendwo entdecken. Also ging ich nach draußen um sie zu suchen. Mein Herz schlug immer schneller vor Sorge. Ich rief immer wieder ihren Namen. Plötzlich hörte ich eine Jungenstimme hinter mir.
„Amelie. Ist das das hübsche Mädchen das gestern angekommen ist?“
„Ja.“, sagte ich und drehte mich um. Da stand ein Stalljunge, keine 14 Jahre alt und schaute mich an.
„Die ist im Stall. Vater meint, dass sie die Prinzessin wäre.“, die Frage stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er erinnerte mich schmerzlich an meine Schwester. Sie müsste genau in seinem Alter sein.
„Ist sie. Danke für deine Hilfe.“, sagte ich und lächelte ihn freundlich an.
„Komm. Ich zeig dir die Ställe.“, meinte er und ging einen Weg hinter dem Gasthaus entlang.
Dann sah auch ich sie. Nicht gerade groß und ziemlich schmutzig und verfallen. Ich ging durch den Gang, während der Junge sich umdrehte und in die andere Richtung ging. Dann sah ich sie in einer Box stehen, bei einem schwarzen Pferd. Ich lehnte mich gegen die Stalltür und beobachtete Amelie beim Striegeln des Pferdes.
„Es mag dich sehr.“, sagte ich und konnte ein Lachen nicht unterdrücken, als das Pferd nach Amelies Haaren schnappte. Erschrocken wich sie zurück.
„Meine Haare sind eben sehr schmackhaft.“, lachte sie.
„Das stimmt. Und nicht nur deine Haare.“, meinte ich und machte ihr Platz, damit sie die Stalltür öffnen konnte. Ich drückte sie ganz fest an mich, die letzten Momente genießend.
„Ich liebe dich.“, flüsterte ich ihr ins Ohr und küsste sie mit meiner ganzen Leidenschaft.
„Ich liebe dich auch. Und noch viel mehr.“, keuchte sie, nachdem sie sich kurz von meinem Kuss erholt hatte.
„Aber könnte ich dich bitten mich vor einem solchen Kuss zu warnen?“, fragte sie vorwurfsvoll, ihre Augen glitzernd vor Erregung.
„Achtung.“, flüsterte ich leise und küsste sie noch heftiger als davor. Ich wollte sie spüren und küssen und ihr meine ganze Liebe geben. Ich presste sie an die Stallwand und meine eine Hand wanderte zu ihrem Po, während ich die andere einfach unter ihren / meinen Pulli schob. Ich reizte sie ganz und gar aus, aber was dann geschah, hätte ich nicht gedacht.
Sie küsste mich nicht mehr passiv und überrumpelt zurück, sondern plötzlich stand ich an die Stallwand gepresst, ihre Hand auf meinem Bauch, ihre andere Hand in meinen Haaren wühlend und ihr Kuss wurde noch fordernder als ich zuvor. Sie machte mich ganz verrückt. Ich wurde wahnsinnig. Ihre Hand, welche auf meinem Bauch gelegen hatte, wanderte plötzlich tiefer, noch tiefer und schob sich kurz unter meine Hose. Dann riss sie sich los und grinste mich an, während ich sie völlig entsetzt anstarrte.
„Was?“, fragte ich schockiert, aber sie unterbrach mich.
„Was du kannst, kann ich auch, nur dass…“, sie räusperte sich und sah auf die Stelle, wo vor wenigen Sekunden ihre Hand war, „Man sieht es dir eindeutig an.“
„Glaubst du das wirklich? Ich habe mich ja noch zurückgenommen!“, lachte ich. Hatte ich wirklich. Wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir jetzt längst auf unserem Zimmer.
„Ach! Was du nicht sagst.“, lachte sie.
„Soll ich es dir beweisen?“, lachte ich zurück.
„Nicht jetzt.“, meinte sie und gab mir einen langen Kuss.
„Bitte mich darum und ich beweise es dir.“, sagte ich ernst.
„Ich werde darauf zurückkommen.“, sagte sie und zog mich mit nach draußen.

„Das ist nicht dein Ernst?“, ihre Augen strahlten, als ich ihr verkündete, dass das schwarze Pferd nun ihres war. Ich wollte nicht, dass sie den ganzen Weg zu Fuß gehen musste, denn ich wusste genau, dass sie noch Blasen von gestern hatte, auch wenn mir durch einen schnellen Ritt weniger Zeit mit ihr blieb.
„Doch es ist mein voller Ernst.“, lächelte ich sie an. Sie fiel mir stürmisch um den Hals und küsste mich wie eine Besessene. Der letzte Kuss war am längsten. Sie ließ sich Zeit mit ihrer Zunge meinen Mund zu erkunden und ich gab ihr diese Zeit.
„Danke.“, sagte sie liebevoll.
„Wenn ich immer so eine Belohnung bekomme gerne.“, lachte ich.
Dann sattelte ich meine braune Stute, welche ich auch dem Wirt abgekauft hatte und Amelie saß längst anmutig auf ihrem schwarzen Hengst. Schließlich ritten wir los. Durch Wälder, Felder, Dörfer und machten hier und dort eine kleine Rast. Immer wieder küssten wir uns und je näher wir zum Schloss gelangten, desto schwerer wurde mein Herz. Sie würden sie mir wegnehmen. Für immer. Und sie würde heiraten. Und ich würde mich um Sophie kümmern.
Es dämmerte, die untergehende Sonne verlieh dem Schloss einen roten Schimmer. Romantisch. Was gar nicht zu meiner Stimmung passte. Bei der letzten Pause hatte sie geweint. Und ich mit ihr.
Es fühlte sich jetzt schon schrecklich leer an und ich würde das verlieren, wonach ich mein gesamtes Leben gesucht hatte. Sie. Und mit ihr meine Freude und meine Liebe und mein Leben. Denn nun war sie mein Leben geworden. Kurz bevor wir ankamen saßen wir kurz ein letztes Mal ab.
„Sie dürfen nichts von uns beiden wissen.“, sagte ich traurig und sah, wie sie wieder den Tränen nahestand.
„Ich liebe dich so sehr. So sehr, dass es wehtut.“, flüsterte sie.
„Mir geht es auch so. Wir treffen uns morgen Nacht um 12.00 Uhr in dem Garten. Ja?“, fragte ich sie.
„Ja. Ich vermisse dich schon jetzt.“, sagte sie und küsste mich stürmisch. Ich erwiderte ihren Kuss und meine Kehle war zugeschnürt.
Es würde nicht gut gehen mit uns. Das wussten wir beide. Aber in dieser Welt war es so, dass man nur eine einzige Person richtig lieben konnte. Und für mich war das Amelie und ich war dasselbe für sie. Seelenverwandte. Und wir hatten uns gefunden.
Dann setzten wir uns wieder auf die Pferde, nachdem wir uns noch fest in den Armen gehalten hatten und ritten auf den großen, prachtvollen Hof des Schlosses. Ich hörte die Rufe der Ritter und Wachleute, dass die Prinzessin und ihr Wächter wieder da seien. Dann bekam ich mit, wie sich die großen, schweren goldenen Türen öffneten und ihre Mutter und ihr Vater zu uns geflogen kamen. Die waren Feen. Wie Amelie. Das Zeichen stand dafür, dass sie etwas Besonderes war. Es gab kaum noch Feen in diesem Land.
Ich sah Amelie an. Ein letztes Mal für einige Zeit und schloss dann die Augen, holte tief Luft und wartete auf die ersten Worte des Königs.









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