Patchwork love - Teil 4

Autor: honey
veröffentlicht am: 20.08.2012


sorry, wenn ich ein bisschen mit dem Schreiben gebraucht hab, aber ich komm zur Zeit nicht wirklich dazu.
nächste Woche wird es besser ;)
eure honey


"Wie ist es gestern gelaufen?" Neugierig und aufgeregt schien Violas Blick mich zu durchbohren. Ich hatte sie aus Spaß bis nach der Schule schmoren lassen und nun saßen wir im Starbucks, wo ich ihr alles erzählen würde. Bevor ich begann, sog ich nochmal an meinem Frappuccino und grinste in mich hinein. "Also", begann ich dann langsam, "Wir sind ins Kino gegangen, haben uns 'The lucky One' reingezogen, anschließend war Leon noch bei mir und hat was gefuttert und bevor er gegangen ist, hat er mir einen Kuss auf die Wange gedrückt. Mehr war da nicht." Aber Viola explodierte schon davon. "Er hat dich auf die Wange geküsst?" "Hey, komm wieder runter!", beschwichtigte ich sie. Aber schon verfiel sie total ins Schwärmen, wir gut wir beide doch zusammenpassen würden und und und. Allerdings erzählte ich ihr auch noch, dass ich es schon süß von Leon fand, wie er zu mir war und mit mir umging. So war noch nie ein Junge zu mir gewesen. Da ertappte sie mich beim schwärmen und warf mir vielsagende Blicke zu. Ich hielt inne, als ich diese bemerkte und schaute sie fragend an. "Was ist?" "Mensch Jessy, du bist zur Zeit echt schwer von Begriff. Du findest ihn auch toll!", war ihre Diagnose. "Ja, genau. Er ist nur ein Freund von mir und das weiß du!", entgegnete ich. Seufzend verdrehte Viola die Augen und warf ihr Haar zurück, ehe sie fortfuhr. "Schau mal, deiner Meinung nach war Leon total süß zu dir, was ich mir bei ihm auch vorstellen kann. Er bemüht sich. Willst du ihm echt keine Chance geben?" Zaghaft antwortete ich: "Ich weiß nicht, irgendwie... vielleicht..." "Du bist eh schon dabei, dich langsam zu verlieben, ich kenne dich!" Viola musste lachen und schaute mich rechthaberisch an. Nein, so war das sicher nicht!

Nach dem Starbucksbesuch bummelten wir noch ein bisschen durch die Geschäfte, ehe wir uns abends auf den Heimweg machten. Mit dem Bus fuhr ich heim und lief dann in meine Straße, wo ich kurz darauf an der Haustür klingelte - ich hatte den Schlüssel vergessen. Die ganze Zeit blieb ich mit dem Finger auf dem Knopf, ehe mir mein Bruder öffnete. "Kannst wieder aufhören", meinte er und deutete auf die Klingel. "Tja, sonst hört mich ja keiner." Ich schob mich an ihm vorbei und hängte meine Jacke gerade auf, als er auf einmal sagte: "Und, was läuft da, zwischen Leon und dir?" Langsam drehte ich mich um und sah, dass er herausfordernd grinste. Ich sagte einfach nur, dass wir Freunde waren, nicht mehr und nicht weniger. Dann trat Marlon auf mich zu und sein Ausdruck veränderte sich. "Bestimmt will er dich sowieso nur flachlegen." Am liebsten hätte ich ihm eine geklebt. Was bildete er sich eigentlich ein? "Halt den Mund!", zischte ich und betonte jedes Wort. Während ich ihn noch wütend anfunkelte, kam Joachim uns entgegen und meinte, dass das Abendessen fertig sei. "Könnte einer von euch bitte Nina holen?", fragte er und schaute von Marlon zu mir. "Ich geh schon", meinte ich schnell und rannte leichtfüßig nach oben, sagte Nina bescheid und lief zusammen mit ihr nach unten. Keine fünf Minuten saßen wir am Tisch, schon quasselten wir drauf los. Mom und Joachim unterhielten sich auch über irgendwas, nur Marlon saß am Tisch und aß schweigend sein Brot. Als ich ihn unauffällig aus den Augenwinkeln ansah, bemerkte ich, dass er mich dauernd anschaute. Kurz wandte er seinen Blick ab, als er in sein Brot biss, schaute mich danach aber weiterhin an. Okay? Unter seinem Blick fing ich an, mich unwohl zu fühlen und machte mich schleunigst daran, mein Essen zu beenden. Danach stand ich schnell auf, teilte den anderen mit, dass ich nach oben ging und lief eilig aus der Küche. "Jessy, warte mal!", rief Mom mir auf halben Weg zu. Seufzend blieb ich stehen und spitzte nochmal in den Raum. "Was ist?" "Stell bitte deinen Teller in die Spüle." Mom deutete darauf. Also tat ich was sie sagte, Marlons Blicke in meinem Rücken. Ohne ihn noch einmal anzusehen, drehte ich mich um und ging auf mein Zimmer. An diesem Abend lag ich noch länger wach im Bett und grübelte über Marlon nach. Zuerst sagte er sowas blödes über Leon und dann schaute er mich die ganze Zeit an? Vielleicht sah ich ja komisch aus, oder es sollten vorwurfsvolle Blicke sein - weswegen auch immer - aber es war das erste Mal, seit wir zusammen wohnten, dass er das tat. Jungs eben! Irgendwann drifteten meine Gedanken immer weiter ab und schließlich glitt ich endlich in die Traumwelt über.
Am nächsten Morgen klingelte zum Glück nicht mein blöder Wecker, es war Samstag. Seit langem schlief ich tatsächlich wieder bis nach zwölf Uhr durch und als ich verschlafen die Augen öffnete, sah ich, dass die Sonne ihre wärmenden Strahlen durch mein Zimmer schickte. Super, vielleicht hätte Vio lust auf Schwimmbad! Bevor ich meine Decke von den Füßen strampelte, streckte ich mich lange und ging dann erst mal ins Bad um mich schnell frisch zu machen. Gerade als ich unter der Dusche stand, klopfte Mom an die Tür und sagte: "Jessy, Telefon für dich!" Oh man, das konnte doch jetzt nicht wahr sein! "Moment, gleich!" Schnell wusch ich das Shampoo von meinem Körper, schlang ein Handtuch um mich herum und nahm dann das Telefon entgegen. "Ja?", meldete ich mich. "Hey, Jessy. Ich bins." "Leon, was gibt's?"
Er zögerte kurz, ehe er weitersprach. "Ich wollte nur noch mal sagen, dass es vorgestern sehr schön mit dir war." "Mit dir ... auch", meinte ich und lächelte. "Und was ich dich noch fragen wollte, willst du mit mir ins Schwimmbad?" Ich willigte ein, meinte noch, dass ich Vio vielleicht auch mitbringen würde und legte auf. Das Telefon legte ich auf den Badewannenrand, während ich mich gedankenversunken fertig machte. Oh man, Leon war schon süß zu mir. Wenig später brachte ich das Telefon runter und hörte schon Tellerklappern aus der Küche. "Wohin bringst du die?", fragte ich Nina, als sie die Teller nicht auf den Tisch stellte. "Nach draußen, wir essen auf der Terasse." Oh, das war mal was neues! Also folgte ich ihr und setzte mich auf einen der Holzstühle. Es war heute wirklich herrliches Wetter, die Sonne schien heiß vom Himmel herab und gleichzeitig wehte aber erfrischender Wind. Diesmal schaute ich Leon mit Absicht nicht an, sondern aß unbeirrt auf, packte anschließend meine Sachen für's Bad zusammen und verließ das Haus. Viola rief ich auf dem Weg zum Bus an und sie meinte, dass sie nachkommen würde. Eine Weile später lief ich auf den Eingang des Schwimmbades zu und schon von weitem konnte man sehen, dass heute mehrere auf die Idee gekommen waren, schwimmen zu gehen. Leon wartete auch schon und hielt wohl Ausschau nach mir. Seine Badehose hatte er schon an. Als er in meine Richtung schaute, winkte ich ihm kurz zu und ich sah, wie er lächelte. "Hey Leon!", rief ich ihm zu und umarmte ihn dann zur Begrüßung. "Er riecht gut", schoss es mir durch den Kopf aber schnell verdrängte ich diesen Gedanken wieder. Als wir uns voneinander lösten, teilte ich ihm gleich mit, dass Viola nachkommen würde. "Okay, lass uns schon mal rein gehen." Gemeinsam gingen wir zur Kasse und wieder wollte Leon für mich mitzahlen. Ehe er das tun konnte, quetschte ich mich neben ihn und zahlte den Eintritt schnell selbst. Ich warf ihm einen unschuldigen Blick zu und ging dann mit ihm rein. Wir suchten uns einen Platz, bei dem man nicht in der prallen Sonne lag und breiteten unsere Handtücher aus. Bevor ich mir die Klamotten auszog, drehte ich mich kurz vor Leon um. Dennoch spürte ich seinen Blick auf mir ruhen. Danach legte ich mich gemütlich aufs Handtuch und sagte: "Willst du jetzt die ganze Zeit hier rumstehen?" Verschmitzt grinste ich Leon an, der immer noch keine Anstalten machte, irgendwas zu tun. "Äh, ja... also ich meine, eigentlich nicht..." Ich musste kichern, als ihm auch noch die Röte ins Gesicht stieg. Sollte ich mich doch lieber zudecken... Nachdem Leon also auch neben mir saß, redeten wir ein bisschen. Nach und nach wurde er wieder etwas lockerer, das machte es mir auch leichter. Dann musste ich wieder daran denken, was Marlon gesagt hatte. Sollte ich Leon davon erzählen? Ich beschloss, es zu tun. "Marlon war gestern richtig bescheuert", sagte ich plötzlich; nun gab es kein Zurück mehr. "Wieso, was war denn?" "Er hat so eine bescheuerte Andeutung gemacht... Ob zwischen mir und die was läuft und dass du mich nur verarschen würdest oder so." Dass Marlon gesagt hatte, er würde mich eh nur flachlegen wollen, musste ich ihm jetzt nicht unbedingt unter die Nase reiben. Obwohl Leon auf meine Aussage hin ruhig blieb, konnte ich erkennen, dass er wütend war. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich sichtbar. Dennoch bemühte er sich um eine halbwegs normal klingende Antwort. "Was denkt Marlon eigentlich?" Ich zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Er ist einfach ein Idiot! Ich wollte es dir nur gesagt haben." Leon nickte und sagte dann kurz nichts um sich wieder zu beruhigen. Dann stand er auf und meinte, er müsste kurz ins Wasser um sich abzukühlen. Während er schwamm, blieb ich liegen und schloss die Augen. Die Sonne schien auf meinen Körper und der Wind striff sanft durch meine Haare. Um mich herum war ein großes Stimmengewirr, dass ich aber überwiegend ausblenden konnte. Meine Gedanken schweiften zu Leon und ich musste daran denken, wie er wohl aussah, wenn er schwamm. Bestimmt zogen seine kräftigen Arme voll durch... "Jessy, Jessy!", ermahnte ich mich leise selber und seufzte. Warum konnten mir meine Gefühle nicht einfach genau mitteilen, was ich nun fühlte? Eigentlich empfand ich für Leon nicht mehr als Freundschaft aber in manchen Momenten fühlte es sich nach ein klein wenig mehr an. Als plötzlich kaltes Wasser auf meinen Bauch tropfte, sprang ich quietschend auf. Vor mir stand grinsend Leon, der seine Haare über mir geschüttelt hatte. "Hey!", rief ich lachend aus. "Du wirst gleich ganz baden gehen!" "Oh nein." Ich wusste, was er vorhatte und schnell machte ich mich daran, einfach loszurennen. So schnell ich konnte lief ich über die Liegewiese, vorbei an Menschen, die es sich auf Liegen oder ihren Handtüchern bequem gemacht hatten. Ein Blick zurück sagte mir, dass Leon sowieso schneller war als ich. Er näherte sich schnell und ehe ich mich's versah, schlagen sich auch schon seine Arme um meinen Bauch. "Lass los!", rief ich halb lachend aus und beugte mich nach vorne in dem Versuch, mich zu befreien. Aber ohne Probleme hob Leon mich einfach hoch und trug mich zum Schwimmbecken, obwohl ich mit den Beinen strampelte. Als er direkt am Beckenrand stand, schlang ich meine Arme um seinen Hals und hielt mich so gut fest wie ich konnte. "Leon, nein!" Doch zu spät. Schon flog ich in hohem Bogen ins Wasser, wobei ich es leider nicht schaffte, Leon mit hineinzuziehen. Es war kalt, also tauchte ich wieder auf und zog mich schnell aus dem Wasser. "Na, war's schön?", neckte er mich. "Du!" Als 'Rache' spritzte ich ihm etwas Wasser entgegen. "Da hat wohl jemand nicht genug." Breit grinsend schob er mich nochmal ins Wasser. Gleich danach sprang Leon hinterher. Bevor er jetzt noch auf den Gedanken kam, mich zu tauchen, glitt ich schnell zum Beckenrand und hielt mich schützend daran fest. "Ich mach dir schon nichts mehr", sagte er als hätte Leon meine Gedanken erraten. "Okay, das will ich schwer hoffen!", scherzte ich und beschloss, mit ihm ein paar Bahnen zu schwimmen.

Nachdem wir etwas geschwommen waren und wieder auf unseren Platz zuliefen, sah ich schon Viola kommen. Wild winkte sie uns zu und ich winkte ebenfalls zurück. "Na, ihr zwei?" Vielsagend schaute sie von einem zum anderen und ich drückte ihr leicht in die Seite. "Na, du eine?", entgegnete ich darauf und legte einen Arm um ihre Schulter. "Jessy, du bist nass!", rief sie aus und schüttelte meinen Arm ab. "Pass nur auf, das bist du auch gleich", zog ich sie auf. "Bloß nicht!" Wenn man das mit Viola machte, konnte sie schnell ein Muffel werden, weil sie das wirklich hasste. Solange sie nicht von sich aus ins Wasser ging, brachte man sie nicht hinein. Sie breitete ihr Handtuch neben meinem aus und zu dritt legten wir uns hin. Wie immer redeten Viola und ich viel miteinander, doch ich bemühte mich auch, Leon mit einzubeziehen. Die ganze Zeit hatte ich den Gedanken im Hinterkopf, dass es ihm vielleicht langweilig werden könnte. Ich würde ihn später einfach darauf ansprechen. "Hat jemand Lust auf ein Eis oder so? Ich geb was aus!", verkündete Leon nach einer Weile. "Klar, warum nicht?", willigten wir ein. Zusammen gingen wir zum Kiosk, Leon gab für uns ein Eis aus und zusammen setzten wir uns an einen Tisch. Kurz darauf wollte Leon wissen, was ich nächste Woche vorhatte. "Nichts besonderes. Ich sag dir schon bescheid, wenn ich Zeit habe", versicherte ich ihm. Zufrieden über die Antwort, lehnte er sich zurück und aß sein Eis weiter. Wir verbrachten so ziehmlich den ganzen Nachmittag noch im Schwimmbad und es war sehr lustig. Ab und zu kühlten wir uns im Wasser ab, weil es wirklich ziehmlich heiß war. Bestimmt hatte ich schon Sonnenbrand! Als wir am späten Nachmittag das Schwimmbad verließen, war ich irgendwie müde. Bei der Bushaltestelle angekommen setzte ich mich hin, was ich normalerweise nicht tat. Viola hockte sich links neben mich und rechts von mir stand Leon. Nach zehn Minuten kam der Bus, wir stiegen ein und fuhren nach Hause.






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