What we used to be - Teil 21

Autor: Ai
veröffentlicht am: 07.09.2012


Sophie:
„Sophie, bitte!“ bettelte Mama. „Das geht jetzt schon seit fast einer Woche so!“ Sie sah mich wütend an. „Ich weiß ja nicht, was er getan hat, aber offensichtlich will er es klären, also geh jetzt endlich und rede mit ihm!“
Seufzend wickelte ich mich aus meiner Decke und stand langsam auf. Die letzte Woche hatte ich praktisch nur im Bett verbracht, was meiner Mutter nicht gerade gut gefiel.
„Er wartete unten am Pool.“ Ich nickte nur und machte mich auf den Weg in den Garten.
Tatsächlich. Da stand er und sah sich die Spiegelung der Bäume im Wasser an.
„Was willst du?“ fragte ich gereizt.
Er zuckte unmerklich zusammen und drehte sich dann zu mir um. „Mit dir reden“, sagte er dann.
„Worüber?“ Ich faltete die Arme über der Brust. „Über deine kleine Freundin? Darüber, wie du mich verarscht hast?“ Ich musste die Tränen unterdrücken.
„Ja“, sagte er und kam auf mich zu. „Sie ist meine Ex. Ich hab mich vor über zwei Monaten von ihr getrennt. Sie ist ein Miststück.“
„Ach ja, das hat sich aber an diesem Abend am Balkon ganz anders angehört und am nächsten Morgen hat es auch ganz anders ausgesehen!“ jetzt schrie ich und die Tränen flossen mir über die Wangen. Ich konnte und wollte mich nicht zusammenreisen. „Du bist ein Lügner und ein Arsch!“ schrie ich ihn an.
„Sophie, das stimmt nicht, ich …“
„Ach halt doch die Klappe! Ich will nichts mehr hören!“ mit diesen Worten stürmte ich durch den Garten zurück zum Haus. Nie wieder wollte ich ihn sehen.

Richard:
Ich habe es verkackt. Total versaut. Und das alles nur, weil ich Sophie an diesem Abend nach Hause geschickt habe. Ich bin so ein Vollidiot! Sophie ist etwas ganz Besonderes und ich werfe sie nicht nur aus meiner Wohnung, nein, ich breche ihr auch noch das Herz. Und weil das Alles noch nicht genug ist, breche ich mir selbst damit auch noch das Herz.
Ich hatte in dieser Woche haufenweise Zeit zum Nachdenken. Und dabei ist mir klar geworden, dass ich in Sophie verliebt bin. Verdammte Scheiße. Als wäre die Sache so nicht schon schlimm genug.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie mir gleich verzeiht, aber dass sie gleich so austicken würde, hätte ich nicht gedacht. Es tat mir weh, sie so zu sehen. So verletzt, so traurig. Vielleicht war ich wirklich nicht der Richtige für sie. Vielleicht sollte ich es einfach lassen.
Aber wenigstens hat sich Beth bis jetzt nicht mehr blicken lassen. Ist auch besser so. Sie hat mit einem kurzen Besuch mehr kaputt gemacht, als jeder Andere es in einem halben Jahr nicht hinbekommen hätte.
Vielleicht war das Alles, was sie wollte. Mein Leben aus den Fugen bringen, so wie ich ihres bei unserer Trennung aus den Fugen gebracht hatte. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Alles war, was sie mit ihrem Auftritt bezwecken wollte. Vielleicht hatte sie von Oliver oder den Jungs in der Arbeit von Sophie erfahren. Ein wunder Punkt, mit dem sie mich verletzen konnte. Toll gemacht Beth!

Sophie:
„Schatz, du musst nicht mit mir reden, aber rede wenigstens mit Katja oder Daniela“, meine Mutter klang sehr besorgt. Sie hatte mich heulend in mein Zimmer laufen sehen und war mir sofort nachgegangen. „Es ist nicht gut, wenn du Alles in dich hineinfrisst!“
Sie hatte recht. Mit Irgendjemandem musste ich reden. Doch Katja und Daniela scheinen mir da nicht die richtigen Ansprechpartner zu sein. „Ich will mit Marco reden.“
„Wunderbar“, sagte meine Mutter erleichtert. „Soll ich ihn holen?“
„Ja bitte“, sagte ich seufzend.
Kurz darauf stand Marco in der Tür. „ich hab gehört, mein Typ ist gefragt“, sagte er lächelnd.
„So kann man es auch sagen.“
„Na gut“, er kan herein und setzte sich auf meinen Schreibtischsessel. Mama setzte sich immer an mein Bett. Er setzte sich immer auf einen Sessel. Da merkte man noch, dass er nicht mein Vater war. Obwohl er schon seit ich vier Jahre alt war mit Mama verheiratet ist, wahrt er immer noch eine gewisse Distanz zu mir. „Es geht um Ric, nehme ich an.“
„Ja.“
„Was hat er angestellt?“
„Woher weißt du das?“
„Männer haben immer etwas angestellt. Wenn deine Mutter aus irgendeinem Grund böse ist, bin meistens ich schuld, auch wenn ich nichts dafür kann.“
„Tja, du hast sie geheiratet“, ich zuckte lachend mit den Schultern.
„Also, was hat er getan?“
„Er hat eine Ex.“
„Ach du scheiße, wie kann er nur?!“ fragte er mit gespieltem Entsetzen.
„Sehr witzig!“ Ich sah ihn wütend an und er musste lachen. „Sie war da und hat sich total an ihn rangeschmissen.“
„Hm … sowas soll schon mal vorkommen.“
„Und er hat mich aus der Wohnung geworfen, als sie kam!“ Jetzt war ich in Fahrt. „Sie hat bei ihm übernachtet und am nächsten Morgen hat sie sich an seinen Arm gehängt, als sie aus dem Haus gegangen sind!“
„Und was hat Ric dazu gesagt?“
„Nur das er sich vor zwei Monaten von ihr getrennt hat und das sie ein Miststück ist.“
„Sonst nichts?“ Er runzelte ungläubig die Stirn.
„Na ja, vielleicht habe ich ihn nicht weiter reden lassen, sondern bin in Tränen ausgebrochen und weggerannt“, sagte ich peinlich berührt. Vielleicht hätte ich doch nicht gleich so durchdrehen sollen.
„Du solltest ihm die Chance geben, alles zu erklären.“
Ja, das sollte ich wirklich. Verdammt, jetzt hab ich auch noch einen Fehler gemacht. So ein Mist. „Ich sollte mich bei ihm entschuldigen …“
„Ja, aber er wird es verstehen.“ Er lächelte mir aufmunternd zu. Oh Gott, ich habe echt Alles noch schlimmer gemacht, als es schon war. Ich hätte ihn einfach reden lassen sollen.
„Ich hab mich ganz schön scheiße benommen“, mir kamen die Tränen. „Ich hätte ihn einfach ausreden lassen sollen!“ Dicke Tränen kullerten meine Wangen hinunter.
„Ach komm her!“ Marco zog mich an sich und drückte mich ganz fest. Zu fest. Mir blieb fast die Luft weg.
„Marco“, sagte ich gequetscht. „Bitte lass los, ich ersticke!“ presste ich hervor.
„Oh“, er lockerte seinen Griff sofort. „Tut mir leid.“
„Schon okay“, ich atmete tief ein und aus.





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