Love, Pain and a good Song - Teil 5

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 21.08.2012


Was heißt keiner? Ich hätte damit nicht gerechnet, deshalb verschlug es mir umso mehr den Atem, als ich als Antwort auf ein Klopfen ein kurzes Ja gab und David eintrat. „Was willst du?“,,giftete ich ihn sofort an. Er ließ sich nicht beirren und setzte sich einfach auf den Stuhl, wo vor wenigen Minuten noch mein Arzt saß. „Wie geht’s?“, fragte er mich.
„Wie denn schon?!“,,giftete ich ihn an und starrte böse vor mich hin, er grinste und fuhr sich durch sein braunes Haar. „Nun hab dich nicht so, ich beiß dich ja nicht.“, meinte er nur arrogant. „Tz. Dass ich nicht lache. Was hast du hier zu suchen? Ich hab null Bock auf deine Visage oder sonst wen. Ich will einfach nach Hause und basta.“ Typisch ich. Motzte jeden um mich herum an und alles nur, um mich selbst zu schützen. Nach weiteren Minuten der Diskussion verließ er schließlich total genervt das Zimmer. Lange blieb ich nicht alleine, denn kurze Zeit später kam schon meine Mutter mit Dylan und Tyson. Ich rollte genervt mit den Augen und hoffte sie hatten nicht vor lange hier zu bleiben. „Noch ein Besuch bevor ich sterbe oder wie?“, stöhnte ich und hielt meine schmerzenden Rippen. „Was?“, fragte meine sichtlich geschockte Mutter. Ich grinste in mich hinein und antwortete ganz gelassen. „Nun liebe Mutter, der Doktor hat es mir bereits erzählt, interessant muss ich sagen und Tyson ich bedanke mich herzlich für die Ohrfeige.“ Jetzt guckte auch er wie aus allen Wolken gefallen, wenn er dachte, dass ich diese Ohrfeige einfach so vergessen würde oder ähnliches hat er sich gewaltig getäuscht. Genau in diesem Moment betrat Matt das Zimmer, er sah ziemlich glücklich aus, auch wenn ich keine Ahnung hatte warum. „Nun die Dame darf schön übermorgen nach Hause gehen.“, verkündete er und legte einen Arm um die Taile meiner Mutter. „Oh nein!“, stöhnte ich, etwas zu laut den alle blickten mich verwirrt an, ich schüttelte den Kopf und versuchte meinen Körper zu entspannen. Ich hatte Schmerzen, mein ganzer Körper tat weh und es wurde immer schlimmer. Schmerzmittel wollte ich auf keinen Fall nehmen, igitt. Irgendwann langweilte mich das ganze Gerede so sehr, dass ich einfach einschlief.

Die Tage vergingen und inzwischen war ich auch schon wieder zu Hause \'einquatiert\', David hatte sich nicht mehr blicken lassen und am nächster Woche würde ich wieder zur Schule gehen. Die Klasse von Sel, David, Tyson und Dylan war wieder zurück und das beste überhaupt war der Besuch meiner geliebten Oma. Oma Marie flog extra aus ihrem Heimatland Lettland zu uns nach Amerika. Obwohl ich ein Drittel lettländische Abstammung besitze konnte ich nur wenige Wörter dieser Sprache. Zum Glück konnte meine Oma deutsch, englisch, lettisch und sogar etwas französisch und italienisch. Das lange Warten wurde mir zu blöd, deswegen schnappte ich mir meine Krüken und humpelte zu meiner Gitarre, die angelehnt an der Wand stand, zurück im Bett stimmte ich sie und fing schließlich ein gefühlvolles Lied an zu singen. „Ach Kindchen, immer wieder schaffst du es mich alte Frau mit deiner Stimme zum Weinen zu bringen.“, schluchzte es plötzlich hinter mir. Ich drehte mich um und lief so gut es mit meinem geschundenen Körper ging auf meine Oma zu. „Omi!! Du hast mir so gefehlt!“, rief ich und stürtze mich in ihre Arme, sie tätschelte mich vorsichtig und führte mich zurück ins Bett, wo wir uns setzten und uns gegenseitig das Neueste aus unserem Leben berichteten. Wir redeten und alberten geschlagene zwei Stunden herum. „Nalina, Mutter kommt ihr zum Essen?!“, rief Mom von unten. „Ja, kommen schon.“, schrie ich und stützte mich auf die schlichten, schwarzen Gehilfen. Oma Marie ging vor mir die Treppe nach unten und ich folgte mit langsameren Schritten. Unten angekommen saßen Matt, Mam, Tyson, Piper und natürlich Oma schon am Tisch und warteten auf mich. Ich schnupperte kurz in die Luft. Mh. Spaghetti Bolognese. Lecker. Nachdem jeder etwas auf dem Teller hatte wünschten wir uns einen guten Appetit und aßen still vor uns hin. Nach dem ich mir meinen sowieso schon dicken Bauch vollgeschlagen habe entschuldigte ich mich, räumte meinen Teller ab und kämpfte mich nach oben in mein Zimmer. Ich holte mein Handy und tippte eine kurze SMS an Sel und Katha. Wenige Minuten später klingelte es auch schon an der Tür, doch nach den Stimmen zu urteilen war es Dylan. Mein Herz begann bei den Gedanken an ihn zu pochen und ich wurde nervös, ich hatte aber null Ahnung, was sich in mir gerade abspielte. Ich hörte lautes Gepolter, als die Jungs die Treppe nach oben stürmten, als ich aufstand wurde mir schwarz vor Augen, schnell klärte sich meine Sicht und ich sah meine Freundinnen fragend in der Türe stehen. „Hey Ladys, wie geht’s?“, fragte ich die beiden und schloss sie in meine Arme, nachdem ich mir sicher war, nicht umzufallen.
„Tag Kleine.“, grinste Katha und auch von Sel ertönte ein gut gelauntes „Hallo“. Wir beschlossen etwas nach draußen in den Garten zu gehen um uns zu sonnen. Die Mädels und ich ließen uns in unseren Liegestühlen nieder, quatschten über Gott und die Welt und ließen uns bräunen. „Kindchen du musst deine Tabletten nehmen!“, ertönte plötzlich die Stimme meiner Oma, ich verschwand kurz ins Haus, schluckte meine Tablette und wäre beinahe mit Tyson zusammen gestoßen. Ohne ein Wort ging ich zurück zu meinen Freundinnen und zusammen beobachteten wir die inzwischen schon untergehende Sonne. Die Jungs kamen mit lautem Gebrüll aus dem Haus und sprangen in unseren in den Boden eingelassenen Pool. Als mich das kühle Nass erreichte zuckte ich kurz zusammen, entspannte mich aber sofort wieder, als ich merkte, dass mich niemand angriff. Über diesen Gedankengang musste ich sofort laut loslachen und vier verwirrte Menschen beobachteten mich. Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich zurück in die Liege. „Nala singst du uns etwas vor?“, bettelte Sel, ich guckte sie kurz von der Seite an, nickte und wollte schon aufstehen, um meine Gitarre zu holen. „Ich geh schon.“, grinste meine schwarzhaarige Freundin und verschwand. Die Jungs stützten sich am Beckenrand ab und schwangen sich aus dem Wasser, feine Wasserlinien bahnten sich über ihre gut gebauten Körper. Meine Augen hingen an Dylan\'s muskulösen Rücken, die Haut spannte sich über seinen Muskeln, welche harmonisch zusammen spielten. „Hier.“, meinte Selina und drückte mir das Instrument in die Hand. „Irgendwelche wünsche?“, grinste ich und warf ihr einen Blick zu. Sie überlegte kurz und antwortete schließlich: „Such dir was aus.“ Ich nickte, durchforstete schnell meinen Kopf nach einem Lied und begann schließlich Wish you were here von Avril Lavinge zu spielen. Ich spielte ein kurzes Vorspiel und sang schließlich einfach drauf los. Meine Augen hielt ich geschlossen, um die Musik besser fühlen zu können. Am Ende des Songs spielte ich noch ein paar Noten, ehe ich es sanft ausklingen ließ. „Wow, das war..wow.“, flüsterte Katha und lächelte. „Danke.“, grinste ich und legte die Gitarre zur Seite.
Spät am Abend verabschiedete ich mich von den Mädls und humpelte in die Küche, wo ich mir ein Glas Wasser hinunter kippte. Ich betrachtete meinen Bauch, die Zehenspitzen konnte ich gerade noch so erkennen. Oft hatte ich mir vorgenommen abzunehmen, aber es war leichter gesagt als getan. Ich ging noch etwas auf die Straße, um mich müde zu machen. Nach wenigen Meter schnaufte ich schon wie eine Dampflock wegen diesem bescheuerten Gips. Fünf Minuten später schleppte ich mich weiter, als ich bei der Schule ankam stand eine dunkel gekleidete Gestalt hinter den Laternenmasten. Verwirrt zog ich beide Augenbrauen nach oben. „Wer bist du?“, fragte ich total selbstbewusst und schritt weiter auf den Unbekannten zu. Er stand so, dass man ihn durch die Lichtstrahlen der Laterne nicht erkennen konnte. Mein Verstand schrie ich sollte so schnell wie möglich verschwinden, nach Hause gehen und mich in meinem Bett verkriechen, aber meine Neugier ist, wie so oft, viel stärker. Wie ein unsichtbares Band werde ich immer näher zu dem Fremden in Schwarz gezogen. Ich sah, wie er jeden meiner Schritte beobachtete. Kurz bevor ich ihn erreichte schüttelte er den Kopf, drehte sich um und rannte mit schnellen Schritten davon. Was war das? Fragte ich mich still. Ich blieb noch wenige Herzschläge länger wie erstarrt auf der Stelle stehen, ehe ich mich zurück auf die Erde holte und so schnell ich konnte nach Hause lief.

Die Tage verstrichen wie im Flug, inzwischen war Montag und ich saß total gelangweilt im Unterricht. Von dem Treffen mit dem unbekannten Mann hatte ich niemanden etwas erzählt, wieso sollte ich auch? Irgendwann werde ich es sowieso vergessen.





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