Wie das Leben so spielt...

Autor: Fly
veröffentlicht am: 11.07.2012


Hallo ihr Lieben :) Kommentare und Anregungen sind erwünscht. Über die Länge müsst ihr aber nichts sagen - ich schreibe, wenn ihr wollt, nächstes Mal einen längeren Teil.

"Nicht schon wieder!" Ich zuckte zusammen und drehte meinen Kopf zu meiner besten Freundin, die am Pult neben mir sass. Ich war so vertieft in meine Zeichnung, dass ich nicht mitbekam, dass unsere Englischklausur ausgeteilt worden war. Ich musste nicht auf die Note schauen - ich wusste sowieso, dass ich grottenschlecht war. Ich schielte auf das Blatt meiner besten Freundin Mera. Ihre Eltern waren sehr streng und keine 1- wurde akzeptiert. Meras Englischnote war aber eine 2 und ich wusste was das für sie zu bedeuten hatte - jede menge Ärger. Ich merkte, dass sie den Tränen nahe war, der beste Trost konnte ihr nicht helfen. Ich kannte ihre Eltern. Meras Mutter war eine erfolgreiche Immobilienmarklerin und ihr Vater leitete ein Krankenhaus. Ihr Bruder Darren studierte alte Theaterkunst und war der absolute Streber. Ich konnte ihn wirklich nie besonders gut leiden. Ich weiss, dass Mera's grösster Wunsch darin bestand, nach Paris zu gehen, um Ballet zu tanzen und Musik zu studieren. Ihre Eltern jedoch wollten, dass sie Medizin studiert, damit sie das Krankenhaus weiterleiten konnte.
Ein Schluchzen riss mich aus meinen Gedanken. Mera versuchte tapfer die Tränen und ihre Angst für sich zu behalten. Ich legte ihr meine Hand auf den Arm. Sie drehte ihren Kopf und lächelte mich tapfer an.
"Die Zeugnisse könnt ihr beim Verlassen des Klassenzimmers bei mir abholen, ich wünsche euch schöne Sommerferien", zwitscherte Miss Flour durch die Klasse. Eine anarchieähnliche Szene brach aus, Stühle wurden umgeworfen, Tische verrückt und eine total verdutzte Lehrerin wurde von einer Herde Schülern einfach so zurückgelassen. Ich hätte gelacht, hätte ich mir nicht Sorgen um Mela gemacht. Sie und ich holten unsere Zeugnisse ab und wünschten unserer Lehrerin noch schöne Ferien. Wir gingen durch den dunklen Flur Richtung Ausgang. Ich hatte nicht vor über den Sommer zu lernen und so liess ich meine Bücher in meinem Schliessfach zurück. Mela hatte ihre Bücher zu Hause.
"Lust noch etwas Trinken zu gehen?", fragte ich.
Mela schüttelte den blonden Lockenkopf.
"Tut mir leid Süsse, aber ich bin nicht in der Stimmung. Ich melde mich bei dir." Sie gab mir ein Küsschen auf die Wange, stieg auf ihr altrosanes Damenfahrrad und fuhr davon. Ich hatte kein gutes Gefühl und ein unheilsamer Druck breitete sich in meiner Magengegend aus. Ich versuchte die Gedanken abzuschütteln und lief nach Hause. Ohne zu wissen, dass ich auf mein Bauchgefühl hätte hören müssen...

Fortsetzung folgt...





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz