Love, Sun, Fun und eine Menge Selbstbewusstsein - Teil 5

Autor: Mandy
veröffentlicht am: 23.07.2012


Als ich am nächsten Tag erwachte war es schon zwölf Uhr Mittags. Die Ereignisse von der letzten Nacht holten mich schnell wieder ein. Sofort schnappte ich mir mein Handy um zu gucken ob Sam mir vielleicht schon geschrieben hatte. Doch es war keine Nachricht von ihm zu sehen. Ich seufzte, schmiss meine Bettdecke zur Seite und drückte den Schalter für die Jalousien. Draußen regnete es. Es sah so aus wie meine Laune, mies. Naja, vielleicht ist es nicht so schlecht das es mal regnet, schließlich war es die letzten Tage heiß genug, die Natur brauchte auch mal wieder Abkühlung. Ich ging ins Bad blickte wie immer zuerst in den Spiegel und sah ... ein Desaster! "Na super!", brummte ich. Kann es sein, dass Sam einen guten Einfluss auf meine Haare hat? Oder warum sahen sie gestern so .. ordentlich aus?! Naja wie auch immer.. Ich wusch mich, schminkte mich so dezent wie immer und zog eine hellblaue Jeans, blaues Top, knallgelbe Strickjacke und dazu gelbe Chucks mit einer gelben Ice Watch Uhr an. Meine Haare band ich mir zu einem dicken Zopf. Schließlich ging ich runter in die Küche. Alles war ruhig. Komisch, war keiner da? Mein Dad ist Immobilienmakler und macht seine Arbeit eigentlich hier zu Hause in seinem großen Büro, Tyler hilft ihm, weil er die Branche später eh übernehmen wird, aber die Tür stand offen und das Zimmer war leer. Meine Mum war Modedesignerin und besaß (last mich Lügen,30 Geschäfte in New York, wo wir auch übrigens lebten) sie hatte auch ein eigenes Atelier hier, doch auch ihre Tür stand offen. Mhm. Es lag auch nirgendswo ein Zettel. Ich schaute nach draußen, um zu gucken ob die Autos in der Einfahrt standen. Nichts. Oder .. doch! Tyler's Porsche stand in der offenen Garage. Grace Auto war jedoch nicht mehr zu sehen und Lilly hatte sie wahrscheinlich mitgenommen. Grace arbeitete nämlich nicht weit entfernt in einer großen freundlich eingerichteten Kita. Man merkte, dass sie gut mit Kindern umgehen konnte. Wenn Grace da war, kriegte man Lilly kaum weg von ihr. Ich machte mich auf die Suche nach meinem Bruder, zuerst schaute ich in seinem Zimmer nach, wo ich ihn auch sofort fand. Schlafend. Ich ergriff meine Chance ... sprang auf ihn drauf und rief laut: "Aufsteeeehen, es ist schon 13 Uhr du Schlafmütze!" Stöhnend öffnete er die Augen - "Verdammt Chloe, muss das sein? - Lass mich kurz überlegen, eeeeeeeeeeeeeeeeeehm JAAA! Sei froh, dass ich so leicht bin!" - Er überlegte kurz "Ja und da du so leicht bist, ist es kein problem für mich dich ... *wuumps* schon saß ich auf meinem allerwertesten auf dem Boden ...vom Bett zu schmeißen!", er grinste. Völlig perplex sah ich zu ihm auf - "Boah wart's ab das kriegst du irgendwann wieder!" Er stand auf und lachte schallend - "Ich bin gespannt!" Er streckte mir seine Hand entgegen und zog mich hoch. Ich boxte ihm gegen seine nackte Brust. Er lachte. "Wie? Mehr hast du nicht drauf?", neckte er mich. Ich schwieg, verschränkte die Arme und guckte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. "Tja, meinte er, ich würde sagen die Runde ging an mich." "Pff", war der einzige Kommentar von mir dazu. Dann stolzierte ich beleidigt in die Küche runter, holte eine große orangene Schüssel heraus, schüttete sie mit meinen Lieblings-Schoko-Cornflakes voll und goß reichlich Milch drüber dann schob ich einen vollen Löffel in den Mund und schloss die Augen, eine wohltat an diesem Morgen, dachte ich mir. Ein paar Minuten später kam Tyler runter und gesellte sich zu mir. Er nahm sich einen Apfel und biss genussvoll hinein. Er schaute mich an "Sagmal, du isst jeden Tag diese runden braunen Hasenköttel, wie kannst du nur immer noch so schlank sein?" - "Also, ich weiß ja nicht ob du es schon wusstest, aber diese dinger hier, ich hielt meinen Löffel hoch, nennen sich CORNFLAKES! Und um jetzt deine Frage zu beantworten, ich denke, es liegt in unseren Genen das wir alle so schlank sind und essen können was wir wollen ohne großartig zuzunehmen, was natürlich cool ist." - "Ahja, interessant", sagte er grinsend. In dem moment kam meine Mum mit Lilly auf dem Arm zur Tür rein. "Hey ihr Lieben, entschuldigt, hab vergessen einen Zettel zu schreiben. War beim Frisör." Sie setzte Lilly auf dem Boden ab und sie suchte sofort ihre Spielecke auf. "Ich muss euch noch etwas sehr dringendes mitteilen. Ich hab heute früh ein wichtiges Meeting reinbekommen. Dafür muss ich nach Spanien ... heute abend noch .. und .. euer Dad .. wird mich begleiten. Das heißt ... - Tyler und ich verstanden sofort - "Muuuum", riefen wir beide empört. "Es sind Ferien und da sollen wir ausgerechnet jetzt auf Lilly aufpassen? Bitte kann man das nicht verschieben? Irgendwie?" Meine Mum schaute mich an und sagte mit schrillem Ton: "Neeeein, das kann man nicht verschieben! Tut mir ja leid, dass es ausgerechnet jetzt in deinen ach so tollen Ferien ist, aber ich kann es nicht ändern Chloe. Von mir aus kannst du ein paar Freunde zu dir einladen. Ich hoffe nur, dass das Haus noch stehen wird wenn wir wiederkommen." - "Wie lange seit ihr den weg?", fragte Tyler. Sie zögerte mit der antwort und da wusste ich schon, dass das nichts gutes heißt. "Ca. eine Woche denke ich, vielleicht noch länger..." - Ich riß meine Augen auf und spuckte die Cornflakes wieder aus die ich grade in meinem Mund hatte. "Waaaaaaas?", schrie ich. "Jetzt reicht es aber Chloe! Ihr seit groß genug um dieser Aufgabe gewachsen sein zu können. Außerdem wird euch Grace bestimmt unterstützen wenn was wäre, oder Tyler?", fragend blickte sie ihn an. - "Klar natürlich Mum", antwortete er schnell. "Gut, dann wäre das ja wohl geklärt", sagte sie und blickte mich streng an. Ich schwieg und aß meine Cornflakes auf. Ich hatte ja kein problem, mal auf Lilly aufzupassen, sie ist .. eigentlich .. wie sagt man? ziemlich pflegeleicht. Aber das hieß trotzdem für Tyler und mich das wir immer anwesend sein müssen, zumindest auf jeden fall einer von uns beiden und es gab erstmal keine langen nächtlichen Ausflüge mehr. Ich durfte hier abends versauern während meine Freunde die Sau rausliessen! Tyler klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. - "Wir schaukeln das Kind schon." Genervt verdrehte ich die Augen. Ich ging in mein Zimmer setzte mich mit meinem Laptop auf's Bett und loggte mich bei Facebook ein. Mal sehen ob hier was interessantes los ist. Es waren einige meiner Freunde online, naja was soll man auch sonst bei diesem Wetter machen? Ich sah, dass Sam letzte Nacht etwas gepostet hatte, ich las es mir durch: "Wenn ich an Dich denke, dann lächle ich doch mein Herz tut weh :( Was soll das heißen? War Sam etwa verliebt? Warum wusste ich davon nichts? Wir erzählten uns doch sonst auch immer alles! Direkt schrieb ich ihn an. - "Hey Sam, alles in Ordnung bei dir?" - Da es ja jetzt diese super neue Funktion auf Facebook gab, wo man sehen kann, das der andere die Nachricht gesehen hat, wusste ich das er sie gelesen hatte. Doch es kam nichts zurück und ein paar minuten später war er offline. Na super, dachte ich mir. Was war den jetzt kaputt bei ihm? Ich wollte ihn später einmal anrufen. Doch zuerst druckte ich die Fotos von Molly und mir, wo wir in der Stadt waren und als die Mädels gestern zu Besuch waren mit meinem Fotodrucker aus. Es sind mal wieder ein paar echt lustige Bilder entstanden. Ich suchte die schönsten aus und heftete sie mit an meine Fotowand. Perfekt!
Wenig später klingelte es an der Haustür, da ich wusste das alle zu Hause waren wird unten schon jemand aufmachen. Ich hörte Tyler mit jemandem sprechen und als ich die andere Stimme erkannte sprang ich auf! Sam war hier! Ich trampelte wie die bekloppte die Treppe runter. Die beiden standen unten im Flur. "..... okay, dann hol ich mal meine Tasche", hörte ich Tyler noch sagen und er sprintete die Treppe hoch. Langsam ging ich auf Sam zu und lächelte zaghaft "Hey", flüsterte ich. Schüchtern lächelte er zurück "Hi" kam es von ihm. Ich war etwas verwirrt. Was war nur los mit ihm? Keine Umarmung? Zögernd sprach ich weiter: "Geht's dir gut? Dein Status bei Facebook hört sich nicht schön an." - "Ach das", meinte er nur - "ist nichts wildes." Ich nickte. Tyler kam wieder runter. "Okay Kumpel, wir können los!" Etwas verdutzt schaute ich die beiden an - "Wohin geht ihr?" - "Da wo du nicht hingehst, ins Fitness Studio", witzelte Tyler. Und schon verschwanden die beiden durch die Tür. Alleine stand ich im Flur und starrte zur Tür. Jetzt war ich baff. Sam hatte mich kaum angesehen, sozusagen völlig ignoriert. Verletzt ging ich ins Wohnzimmer. Mein Dad war inzwischen auch wieder zu Hause und saß in seinem Büro. Meine Mum war oben und packte die Koffer. "Schatz, stimmt was nicht?", fragte mich mein Dad. Ich musste wohl ein ziemlich unglückliches Gesicht gezogen haben. Ich zögerte etwas. Sollte ich mit meinem Dad darüber sprechen? Ich entschloss mich ihm anzuvertrauen. "Naja, Sam ist etwas .. komisch zu mir." - Er schaute mich an "Definiere .. komisch?" - "Also, gestern waren wir ja alle zusammen im Club ... und Nils war auch da .. hat mich ziemlich doof angemacht, naja und Sam hat sich eingemischt, ich weiß nicht so ganz genau was passiert ist, weil die Mädels und ich schonmal vor die Tür sind, aber nach Tyler's erzählungen muss Sam ihm richtig eine auf's Maul gegeben haben." - "Hah!", kam es von meinem Vater. "Der Junge gefällt mir! Geschieht Schleimbacke-Nils recht! Ich konnte ihn noch nie leiden. Was hast du mal an diesem Jungen gefunden? Naja, egal .. und weiter?", gespannt guckte er mich an. - "Naja, die Jungs wurden natürlich rausgeschmissen, so wie Nils aussah musste er einiges abbekommen haben, aber Sam hatte auch ein paar Verletzungen, seine Nase hat ziemlich stark geblutet! Ich war total aufgebracht und hab ihn gefragt, warum er das getan hat und da meinte er, er hätte das NUR für mich getan und ist dann wütend abgezischt. Er war grade hier und ist jetzt mit Tyler ins Fitness Studio gefahren. Dad, er hat mich kaum angesehen! Ich erkenn ihn nicht wieder! Was soll ich machen?", tränen liefen mir die Wange entlang. Schockiert sprang mein Vater auf und nahm mich in den Arm. "Meine kleine", flüsterte er. "Ich bin mir ganz sicher, das wenn du ihn um ein Gepräch bittest, er es nicht ablehnen wird. Sam ist ein netter, hilfsbereiter Junge und ich glaube nicht, das er dich damit verletzten wollte." Ich löste mich von ihm und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Ja, ich werde es mal versuchen, danke Dad." Liebevoll lächelte er mich an. Plötzlich fiel mir etwas ein - "Wann geht euer Flieger nach Spanien?" Er schaute auf seine Uhr. "Um 20 Uhr, also in vier Stunden. Bis dahin wird Tyler sicher wieder da sein. Deine Mum und ich fänden es am besten wenn Lilly schon schläft wenn wir fahren. Sie muss es nicht unbedingt mitkriegen. Das geschreie wäre sonst zu groß. Wir haben gedacht Tyler könnte uns bestimmt zum Flughafen fahren und du bleibst hier bei Lilly." Ich nickte. Damit meine Eltern sich in Ruhe für die Reise vorbereiten konnten beschäftigte ich mich mit Lilly. Wir lagen in ihrem Zimmer auf dem Boden und malten. Naja malen kann man das ja nicht nennen. Ich zeichnete Lilly etwas vor und sie wollte es dann immer ausmalen. Nur das später nicht mein gezeichnetes ausgemalt war, sondern das ganze Blatt. :D
Fast 2 Stunden später kam Tyler wieder ... mit Sam im schlepptau.






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