Atemzeit.. - Teil 24

Autor: Caprice
veröffentlicht am: 06.09.2012


„Warte!“ Rief er, bevor wir die Halle betraten. Er kam einen Schritt auf mich zu und tippte mir mit dem Finger auf die Stirn, murmelte irgendetwas, das ich nicht verstand und trat wieder zurück. Für einen Moment, durchzog mich ein kurzes Stechen. „Was hast du gemacht?“ Frage ich und reibe mir den Kopf. „Ein Schutzzauber. Sie können dich nicht jetzt nicht mehr orten. Sollte es uns gelingen dich und Caprice von hier weg zu schaffen, seid ihr erstmal sicher.“
„Was ist mit Michael, Raziel und Zadkiel?“ „Um die solltest du dir keine Gedanken machen.“ Sagt er und rümpft die Nase. Ich schaute ihn skeptisch an. Er achtete nicht auf mich und drückte das Eisentor auf, als würde es nichts wiegen. Ich stellte keine Fragen. Denn sowie wir die Halle betraten, öffneten sich rechts und links Türen, die vorher nicht da waren. Sechs Engel, die dass selbe seidige Gewand trugen, wie Throne, traten aus dem Schatten hervor. Ihre Gesichter waren, bis zu dem Mund, unter Kapuzen verhüllt, die weißlich glänzten.
Throne zögerte nicht lange und griff an, ehe sie sich in Formation bringen konnten. „Obstupefacere!“ Murmelte er und richtete seinen Finger auf die Gestalten, die sowie er das Wort ausgesprochen hatte zu Boden fielen, als wären sie Marionetten, deren Schnüre man losgelassen hatte. „Beeil dich!“ Mahnte er mich, als die nächste Tür hinter mir aufsprang. „Ich kann sie nicht lange aufhalten.“ Ich beschleunigte mein Tempo. Hinter mir hörte ich, wie weitere Türen, wie aus dem Nichts, aufsprangen. Als ich mich umdrehte, konnte ich erkennen, wie Throne vier Engel betäubte, die auf ihn zu hechteten. „Das wirst du bereuen Bruder.“ Stöhnte einer von ihnen, bevor er bewusstlos zusammensackte. Man konnte die Anspannung in Throne´s Gesicht sehen. Es fiel ihm schwer gegen seine Brüder zu kämpfen. „Es tut mir leid.“ Murmelte er wieder und wieder. Ich wandte mich ab und holte tief Luft, als ich das andere Ende der Halle erreichte. Langsam drehte ich den Türknopf nach rechts und blieb anschließend, wie versteinert, stehen. Der Raum dahinter war leer. „Arghl!“ Panisch drehte ich mich um. Die schemenhaften Umrisse von Throne, der in der Mitte der Halle war, sprangen mir, wie eine bleierne Hand, entgegen. Er war von Engel umgeben und lag zusammengekauert auf dem kalten Marmor. Mein Herz raste in der Brust. Jetzt war mir klar, warum sie nicht auf mich geachtet hatten, warum niemand mich angriff. Caprice war nicht in der Raum, also ging keine Bedrohung von mir aus. Nicht in diesem Moment. Von Throne, weil er stärker, als ich war, dagegen schon. Meine Hände fingen an zu zittern, als ich sah, wie sie ihn mit gemurmelten Flüchen am Boden hielten. Er stöhnte schmerzerfüllt und versuchte aufzustehen. Wieder und wieder. Vergeblich. Sie ließen nicht von ihm ab. Sein Anblick tat mir weh. „Hört auf!“ Schrie ich so laut, dass meine Kehle brannte. Ihre Köpfe regten sich in meine Richtung. Auch Throne hob seinen Kopf und warf mir einen verzweifelten Blick zu. Ich konnte nicht denken. Wenn ich daran dachte, was sie mit ihr vorhaben und was sie gerade mit Throne anstellen. Ich schüttelte die schmerzhaften Gedanken ab und konzentrierte mich darauf ihn zu befreien. Er war meine einzige Hoffnung und er brauchte mich. Jetzt. Ihre Blicke durchbohrten mich, als ich meine Hände zum glühen brachte. Ich genoß die Empörung in ihren Gesichtern und spannte jeden Muskel in meinem Körper. Ließ mich in dem Gefühl treiben, dass mich antrieb. Sie stellten sich geschmeidig und elegant in einer Reihe auf, sodass ich Throne, der hinter ihren schimmernden Gewändern kauerte, nicht mehr erkennen konnte. „Relego!“ Schrie ich, als sie näher kamen und richtete meine Handflächen auf ihre Körper. Sie lösten sich in einem grellen, blendenden Licht auf, das von den rotgoldenen Wänden reflektiert wurde. Ich weiss nicht, ob ich aus instinkt handelte, oder weil ich tief in mir wusste, wie ich sie besiegen kann- ohne, dass sie mich mit dem Fall bestrafen konnten. „Du hast sie nachhause geschickt!? Wie? Ich verstehe nicht.“ Throne rappelte sich auf und starrte mich verwirrt an. „Das können nur Engel aus erster und zweiter Spähre!?“ Sagt er und mustert mich eindringlich. „Schätze ich hatte einfach glück." Antworte ich und ziehe meine Schultern nach oben. "Bist du okay?“ „Ja,“ antwort er und sieht weder gut, noch überzeugt aus. „Wir müssen Caprice finden. Sie ist nicht hier.“ Er wandte den Blick zu dem leeren Raum, dessen Tür weit geöffnet ist und runzelt die Stirn. „Sie muss dort sein. Ich kann sie fühlen.“ „Du kannst was?“ „Die Karte. Ich kann die Karte fühlen und sie ist ganz nah. Komm! Hier lang.“ Er ging zügig zu der Tür und warf sie ins Schloss. Dann legte er seine Hand darauf und flüsterte irgendetwas, das sich anhörte, wie ein Passwort. Es klickte und das Holz sprang auf- ohne, dass er den Türknopf bewegte. „Caprice!“ Entfiel es mir, als ich sie in dem Zimmer erkannte, in dem nur ein weißes Himmelbett in einer Ecke stand. Sie lag darin und schien zu schlafen. Mein Herz machte einen Sprung. Erleichterung durchströmte mich, als ich ihren Atem hörte. „Was ist mit ihr?“ Höre ich mich fragen. Ich bekam sie einfach nicht wach. Throne trat näher an das Bett und legte seine Hand auf ihre Stirn. „Sie haben sie betäubt.“ Irgendetwas schien ihn zu beunruhigen. Er nahm seine Hand zurück und taumelte. Fast wäre er gestolpert. „Alles in ordnung? Er zuckte, kniff die Augen zusammen und fasste sich an den Kopf. „Sie wissen, dass wir bei ihr sind. Wir müssen hier weg. Schnell!“ „Geh voraus. Ich trage sie.“„Das brauchst du nicht. Gib mir deine Hand.“ „Wie bitte?“ Ich starrte ihn verdutzt an. „Mach schon!“ Drängt er schmerzverzerrt und hällt sich weiterhin die Schläfe. Ich tat, wie verlangt und hielt Caprice weiterhin fest.





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