Died Again - Teil 3

Autor: Noa
veröffentlicht am: 25.07.2012


Ein winziger Miniteil, aber dafür wird Teil drei ein bisschen mehr ;D. Hoffe das es euch nicht zu viel Fantasie ist ;) lg Noa


Kapitel 2 – Traumwelt

In ihren Ohren rauschte erneut das Meer, aber nicht aufbrau-send, sondern ruhig und friedlich. In ihren Händen befand sich weicher heller Sand. Es fühlte sich warm an. Über ihrem Kopf schien die angenehmste Sonne und ein strahlend blauer Himmel lächelte ihr zu. Aber was lag unter ihrer Brust? Es war nass und trotzdem warm. Fühlte sich hart und gleichzeitig weich an. Erschrocken stieß Kayleigh sich vom Boden ab und blickte auf das unbekannte Objekt. Genau wie sie befürchtet hatte, zog das Meer auch ihn gleichzeitig mit hinunter. Wenn er sich bloß an ihr nicht festgehalten hätte, könnte er noch immer auf der Erde überlebt haben. Der Junge lag auf dem Rücken und schlief. Kayleigh hob sein T-Shirt vorsichtig hoch und schaute auf seine Haut. Keine Symbole vorhanden, das hieß er teilte nicht das gleiche Schicksal wie sie. Erleichtert ließ sich Kayleigh wieder in den Sand fallen und tauchte ihre Füße ins kühlende Wasser. Wenn es diesen Ort bloß auch auf der Erde gäbe, aber dafür war er zu perfekt. Die Realität hier war genau so echt, wie in der anderen Welt.
Langsam stellte sie sich Fragen über den Jungen. Er hatte sein Leben riskiert für sie. Warum? Wieso? Wer ist er?
Kayleigh seufzte entkräftet. Nach wenigen Minuten erhob sich ihr Körper und sie watete den Hügel hinauf. Von dort aus hatte sie eine perfekte Aussicht. Alles um sie herum war eine Insel und erst in der Mitte gab es ein kleines Stückchen Grün. Dort musste der Schlüssel versteckt sein. Es sind meistens Gegenstände aus ihrer Vergangenheit. Irgendwelche Stücke, die ihr etwas bedeutet hatten, wie die Halskette ihrer Mutter, die sie seit ihrem Todestag am Hals trug.
Ihr Kopf drehte sich zu dem Jungen um, der noch immer am Strand schlief. Er durfte da nicht liegen bleiben, sonst ertränkte ihn die Flut. Das war praktisch die ablaufende Zeit in der Sanduhr. Wenn das Meer das Grün berührte, war der Wettlauf vorbei und eine riesige Welle würde beide ins Jenseits verschlingen. Kayleigh schaffte es jedes Mal aus dieser Welt heraus und deshalb war es für sie ein Kinderspiel. Doch irgendetwas war anders. Die Zeit lief schneller, viel schneller. Durch minutenlange Beobachtung konnte man gut erkennen, wie das Meer sich auf das Fleckchen Land zu bewegte. Hoffentlich konnte der Schlüssel nicht auch Gegenstände aus seiner Vergangenheit sein, dann wäre die Suche doppelt so schwer.
Eilend bewegte sie sich auf den Jungen zu und versuchte ihn aus der Bewusstlosigkeit zu reißen. Ihre Arme drehten seinen Bauch nach oben, sodass er besser atmen konnte. Sie rüttelte heftig an seinen Schultern und verpasste ihm einige harte Ohrfeigen. Nach wenigen Minuten erreichte die Flut seine Beine.
„Wach auf!“, brüllte Kayleigh und endlich kam er zu sich.
Er hustete und strich seine Haare zurück. Er bemerkte schnell, dass er völlig durchnässt war, an einem Strand lag und sich auf keinen Fall in Irland befand.
„Wo bin ich?“, fragte er und zog seine Beine aus dem Wasser.
„Im Inferno.“, antwortete Kayleigh und reichte ihm ihre Hand damit er aufstehen konnte. „Wir haben nicht viel Zeit. Lass uns gehen.“
Der Junge strich sich den Sand von der Hose und folgte ihr den Hügel hinauf. Die Wellen schlugen immer heftiger auf und dabei gab es keinen Wind. Die Atmosphäre war seltsam unecht. Selbst der Sand flog durch die Lüfte und Kayleighs Beine bewegten sich immer schneller. Der Junge konnte nur schwer neben ihr hergehen.
„Wer bist du eigentlich? Was ist das hier? Wo sind wir? Soll das noch Irland sein?“
Kayleigh blieb stehen und senkte nachdenklich ihren Kopf. Die Augen suchten nach dem aufbrausenden Meer, das sich näherte. Ihm die ganze Situation zu erklären, wäre ein fataler Fehler. Dadurch wäre ihr Untergang vorausbestimmt. Natür-lich kam ihm all das seltsam und unglaubwürdig vor, aber für Erklärung könnten ihre Seelen davon abhängen. Kayleigh lief ohne ein Wort zu sagen weiter. Verärgert schlug sich der Jun-ge auf das Bein und folgte ihr.
„Ok. Du willst nicht reden. Aber ich! Wir sind irgendwo auf einer Miniinsel, ohne Essen, Trinken und einer Zuflucht.“
Kayleigh seufzte genervt.
„Hör zu! Sei bitte für die nächsten Minuten still, wenn du wie-der lebend in deine Welt zurückkehren möchtest. Es gibt nur einen einzigen Weg hier heraus und der findet nur statt durch meine Befehle. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, nein, das hier ist definitiv nicht Irland.“
„Wovon zum Teufel sprichst du?“, fragte er und hob ahnungs-los seine Arme in die Luft.
„Es ist kompliziert und du wirst es nicht verstehen können, weil du ein Mensch bist und nur das verstehen kannst, was du weißt.“
„Blödsinn!“, protestierte er und griff nach ihrem Handgelenk. „Du hast mich hier hineingezogen, also bist du mir eine Erklä-rung schuldig.“
Kayleigh verzog ein wütendes Gesicht und riss sich aus seinen Klauen los. Mit einem großen Schritt lief sie auf ihn zu. Ihr Zei-gefinger ruhte auf seiner Brust.
„Ich war nicht derjenige, der mir unbedingt hätte nachsprin-gen müssen. Du hast dich ganz alleine in diese Situation ge-bracht. Selbst schuld!“
„Ich wollte dir nur das Leben retten.“, sprach er in einem trau-rigen Ton und zog beide Augenbrauen zusammen.
Kayleigh stampfte weiter und der Junge wich erneut nicht von ihrer Seite.
„Sag mir wenigstens deinen Namen oder soll ich dich ständig mit Mädchen ansprechen?“
„Kayleigh.“
„Lex. Eigentlich Alexander, aber niemand spricht mich mit diesem Namen an.“
Es dauerte eine kleine Weile bis beide vor dem Grün standen und sich Lex fragte, wie ein Stück Land hier überleben konnte. Keine kühle Brise strich an ihm vorbei. Es herrschte eine absolute Stille, fast wie auf einer Toteninsel. Die Sonne brannte auch überhaupt nicht, sondern fühlte sich angenehm warm an. Was war das bloß für ein Ort? Lex schossen so viele Fragen durch den Kopf wie noch nie zuvor. Kayleigh sprach auch von Welten. Wie sollte er das denn verstehen?
Vorsichtig setzte sie einen Fuß auf die Wiese und tauchte ihre Zehen in das kühle feuchte Gras. Es fühlte sich wunderbar, wie in einem Traum an. Suchend blickten ihre Augen durch das Gebüsch und die wenigen Bäume. Von weitem erkannte man einen Picknickkorb.
„Da!“, rief sie und zeigte mit dem Finger auf den Gegenstand. Beide rannten schnell zu ihm hin und begutachten seine Ge-stalt. Er war ziemlich groß und alt.
„Ich erkenne ihn wieder. Irgendjemand, an den ich mich nicht mehr erinnere, schenkte ihn zu einen meiner zwölften Ge-burtstage. Ich fand ihn unglaublich schön und hatte ihn extra in einen Glasschrank gestellt.“
„Es ist doch nur ein blöder Korb.“, sagte er und kniete sich wieder auf. Er kratzte sich an seinem Kopf und seufzte ent-täuscht.
„Das war jetzt die große Suche? Wow!“, spottete er und setzte sich außerhalb des Grüns in den Sand.
„Jetzt müssen wir ihn ins Wasser werfen. Er ist nur ein wenig schwer.“, sagte Kayleigh und hob ihn hoch. Lex stand wieder auf, um ihr helfen zu können. Dadurch wurde ihr Tempo furchtbar lahm und das Wasser näherte sich. Es war schon längst über den Hügel geklettert und war nun gute fünfzehn Meter von dem Stückchen Land entfernt. Mit mehrmaligem Schwung warfen die beiden den Korb ins Wasser, aber es tat sich nichts.
„Was ist denn jetzt los?“, fragte sich Kayleigh und sah zu wie das Meer den Korb verschlang.
„Haben wir etwas falsch gemacht?“, fragte er und hob seine Hand über die Stirn, um nicht geblendet zu werden.
„Es sollte sich eine Tür öffnen, die uns wieder auf die Erde be-fördert. Irgendetwas haben wir falsch gemacht!“, rief sie pa-nisch und schaute in Lex verwirrtes Gesicht.
„Welche Tür? Was meinst du mit Erde? Wir sind nicht auf un-serem Planeten? Wo sind wir dann?“
„Ich habe dir doch gesagt, ich erkläre dir alles später.“, schrie Kayleigh nervös auf. Sie durchfuhr ihre Haare und kehrte zum Land zurück. Lex blieb am Wasser stehen und versuchte ihre Worte zu verstehen. Träumte er vielleicht? War das eine Illusi-on oder eine Lüge von ihr? Was sollte er bloß glauben? In sei-nem Kopf drehte sich alles und ihm wurde schwindelig. Als er auf sein Hinterteil fiel, kam er wieder zu sich. Ohne weiter darüber nachzudenken, verdrängte er all seine Fragen und folgte lieber Kayleigh.
„Ok. Ganz ruhig. Es muss etwas mit dem Jungen zu tun ha-ben...“, grübelte sie nach und schaute sich im kleinen Fleck um. Das Wasser erreichte eine Distanz von zehn Meter. Die Zeit drängte. Lex beobachtete die Wellen und von weitem sah er etwas Großes herannahen. Mit genauerem Hinsehen entdeckte er eine riesige Welle von mindestens fünfzig Metern.
„Oh Gott! Kayleigh, da kommt ein Tsunami.“, schrie er aufge-bracht und lief nervös auf der Stelle.
„Seit still! Ich muss mich konzentrieren.“
„Wir werden ertränkt und dir ist das egal?“
„Nein. Diese Welle befördert uns nur ins Jenseits, wo wir nie wieder herauskommen. Hilf mir lieber.“
Lex verschränkte die Arme vor der Brust. Er zog eine Augen-braue hoch und trat einen Schritt auf die Wiese.
„Nach was soll ich denn suchen?“, fragte er nervös.
„Keine Ahnung. Etwas das dir seltsam vorkommt.“
Lex seufzte und schaute zur Welle, die mittlerweile sehr nahe herangekommen war. Beinahe erreichte sie eine so gewaltige Höhe, dass sie die Sonne verdeckte. Das Wasser hatte mittlerweile auch zugenommen und schlug fast an die Wiese. Lex schlug verzweifelt die Arme über den Kopf und dribbelte panisch auf den Füßen. Verzweifelt suchten seine Augen nach etwas, das ihm bekannt vorkam. Eine auffällige weiße Rose wuchs hinter einem kleinen Busch. Eine Erinnerung strömte ihm in den Kopf. Genau solch eine Blume legte er seiner gestorbenen Großmutter beinahe jede Woche auf das Grab. Er griff nach ihr und betrachtete sie inständig. Seit wann wuchsen Rosen auf einer Insel voll Sand?
„Hast du was?“, rief Kayleigh und konnte nichts sehen, da er mit dem Rücken zu ihr stand.
Er drehte sich vorsichtig um und streckte ihr die Blume entge-gen. Sie zog eine Augenbraue hoch und hätte niemals ge-dacht, dass es solch ein Gegenstand wäre.
„Gib her! Schnell!“, drängte sie und er warf ihr die Rose zu. Kayleighs Augen blickten zu der Megawelle, die gerade zu brechen drohte und in letzter Sekunde schmiss sie die Rose ins Wasser. Lex reichte ihr seine Hand, damit sie sich nicht trennten, aber die Welle schlug schon zu. Kayleigh spürte wie der gewaltige Druck ihren Kopf auf dem Boden presste und sie anschließend bewusstlos wurde.






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