Transformation and love - Teil 2

Autor: amelie-sophie
veröffentlicht am: 10.08.2012


Hi Leute! Hier kommt der zweite Teil meiner neuen Geschichte. Ich hoffe sie gefällt euch. Kommies und Anmerkungen/Verbesserungsvorschläge sind immer erwünscht!! LG Amelie


Ich kannte diesen Ort! Es war nicht nur ein leichtes Déjà-vu-Erlebnis, sondern die Erkenntnis schlug plötzlich ein wie eine Bombe. Der Ort, die Klippen, waren real, kein Ausbund meiner Fantasie. Ich fühlte mich wie ein Boxer, der einen heftigen Schlag in die Magengegend hatte einstecken müssen. Ich werde verrückt, dachte ich panisch und mein Blick glitt suchend über die Klippe auf der Suche nach Unstimmigkeiten. Ein falscher Baum, oder Felsen! Nein, es war alles so wie ich es in einem Traum gesehen hatte. Kalte Schauer liefen mir über den Rücken. Wie von der Tarantel gestochen machte ich kehrt und rannte zurück zur Straße. Meine Gedanken wirbelten in meinem Kopf herum und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Glücklicherweise trugen mich meine Füße automatisch zur Bushaltestelle, an der ich, apathisch vor mich hinstarrend, in den nächsten Bus einstieg. Alle Wege führen nach Rom, dachte ich und wäre fast in hysterisches Gekicher ausgebrochen. Da ich meinen Beinen nicht traute setzte ich mich auf einen freien Platz und versuchte endlich den Kopf frei zu kriegen, aber der Tornado aus Gedanken verschlang alle meine Versuche. Nur einen Gedanken konnte ich wirklich fassen: Scheiße, Scheiße, Scheiße. In meinem Inneren war mir bewusst, dass dies nicht gerade von guter Herkunft zeugte und auch nichts zur Lösung der Situation führte, aber… es war eh alles egal.. Durch eine Art Nebel konnte ich hören, wie meine Station genannt wurde und stieg aus dem Bus. Ich rannte den kurzen Weg zu dem Haus meiner Oma und stürmte ohne eine Begrüßung in das obere Stockwerk. In meinem Schlafzimmer sackte ich auf meinem Bett zusammen und wurde von einer angenehmen Dunkelheit.

„Amy? Schläfst du?“ Erschrocken fuhr ich auf, bereit mich gegen jeden blauäugigen Jungen zu verteidigen. Hilde sah mich ziemlich besorgt an und fragte dann: „Geht es dir gut?“ Ich nicke fahrig und ließ mich wieder zurück fallen. Meine Glieder schmerzten und meine Klamotten klebten mir unangenehm am Körper. „Ähh.. ich wollte fragen ob du etwas essen möchtest.“ Mit einem Nicken rappelte ich mich wieder auf und folgte Hilde die Treppe herunter. Ich hatte keine Lust noch zu duschen und mein Magen knurrte schon verlangend. „Es gibt Kartoffelsalat“, meinte sie, als wir in der Küche ankamen. Nachdem wir den köstlichen Kartoffelsalat vertilgt hatten, erklärte mir Hilde, dass ich erst nächste Woche zur Schule gehen würde, damit ich mich erst einmal einleben könnte. Ich war ziemlich froh darüber, denn ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen. „Hast du Lust noch einen Film mit mir zu sehen?“ „Klar“, antwortete ich auch wenn mir klar war, dass ich mir jetzt einen schlechten Rosemunderpilcher- Film antun musste. Ich hatte aber schon gestern nichts mit Hilde gemacht und fühlte mich irgendwie schuldig. Der Film war wie ich es schon vorausgesehen hatte grottenschlecht, doch die Thematik erinnerte mich an meinen geheimnisvollen Jungen mit den blauen Augen, denn im Film weiß die Frau auch nicht wer der Mann ist, dem sie da das Leben gerettet hat und er weiß es auch nicht. Dann entwickelt sich eine Romanze, er findet raus wer er ist und es wird hoch dramatisch, bleibt aber beim Happyend. Ich konnte echt nicht verstehen wieso meine Oma so etwas guckte und jedes Mal heulte wie ein Schlosshund. Grinsend verschwand ich nach oben und machte mich Bettfertig. Nach langem Hin- und Hergedrehe fiel ich in einen leichten, unruhigen Schlaf.

Ich stand auf den Klippen und guckte mich mit zusammengekniffenen Augen um. Ich erkannte den Schemen und vor ihm das tosende Meer, doch die Szenerie wirkte irgendwie anders. Ich …..

Ein plötzlicher Schmerz im Schienenbein holte mich in die Wirklichkeit zurück und ich riss die Augen auf. Im ersten Moment war die Schwärze so undurchdringlich, dass ich wieder gegen etwas Hartes rannte und auf den Boden knallte, doch dann konnte ich Schatten erkennen. Ich bin im Flur, dachte ich verstört und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Dann rubbelte ich mein schmerzendes Knie und stemmte mich an die Kommode gestützt hoch. Vielleicht ist das ein Zeichen? Dass ich heute dort hingehen sollte? Ich schlafwandelte sonst nie und es konnte ja kein Zufall sein, dass der Junge noch nicht gesprungen war, als ich aufwachte. Vielleicht kann ich ihn retten, dachte ich und eine plötzliche Entschlossenheit ergriff mich, sodass ich so leise wie möglich in mein Zimmer zurück rannte. Dort zog ich mich um, schlich die Treppe herunter und huschte, bewaffnet mit Hildes Schlüssel und meiner Regenjacke, aus der Tür hinaus. Ich wollte sofort losrennen, überlegte es mir dann aber anders und holte Hildes altmodisches Hollandfahrrad aus der Garage. Als ich mich auf den Sattel schwang war ich bereits klitschnass und verfluchte innerlich diese nutzlose Regenjacke. Ich raste durch die verlassenen Straßen und langsam wich die Entschlossenheit Verunsicherung. Scheiße war machst du hier? Fahr zurück nach Hause, schrie mein Verstand, aber mein Bauchgefühl sagte genau das Gegenteil. Es war als würde mich ein Faden mit diesem Ort verbinden, der mich immer weiter auf ihn zu zog. Ich war hin und her gerissen und wusste einfach nicht was ich jetzt machen sollte, da hatte ich den leichten Hang schon erreicht. Ich schmiss das Fahrrad zur Seite und rannte das letzte Stück. Es fühlte sich an als würde ich in Zeitlupe laufen und ich hatte sowohl panische Angst davor, dass alles wahr war, als auch, dass ich wirklich nur geträumt hatte. Als ich endlich auf der Klippe angekommen war, hatte sich ein leichter Nebel gebildet und ich konnte nur wage Umrisse erkennen. Trotzdem fiel mir sofort eine Gestalt auf, die am Abgrund stand. Scheiße, dachte ich und konnte mich nicht bewegen. Ich war nicht normal und jetzt würde dieser Typ wirklich springen! In meinen Träumen hatte ich das oft genug miterlebt, doch diesmal würde ich das nicht. Ich war doch vorher aufgewacht bevor er gesprungen war, das musste heißen, dass ich alles verändern konnte. Die Starre meines Körpers löste sich und ich rannte auf die Gestalt zu. Stopp, wollte ich rufen, doch der Wind wusch mir die Worte aus dem Mund. Ich rannte entschlossen weiter gegen den Regen und Wind an; das hieß ich schlidderte eher. Diesmal war nichts in Zeitlupe, sondern ich raste auf den jungen Mann zu, wollte stoppen und rutschte auf dem schlammigen Gras aus. Er konnte sich gerade noch umdrehen und mir einen relativ entsetzten Blick aus wundervollen blauen Augen zu werfen, als ich mit voller Wucht in ihn hinein prallte und wir beide die Klippe hinunter stürzten. In dem Moment, in dem ich ihn berührte, war es als würde in meinem Kopf ein Schalter umgelegt und mir einen neuen Teil meines Gehirns offenbart. Vielleicht bin ich erleuchtet, dachte ich, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Die Luft war eisig kalt und schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht, sodass ich die Augen schließen musste und nur schätzen konnte wie viel Lebenszeit mir noch blieb. Da die Klippe ziemlich hoch gewesen war, vermutete ich, dass ich ca. in ein paar Sekunden auf der Wasseroberfläche aufprallen würde. Ich ließ, wie in diesen schlechten Dramas, noch einmal alle schönen Momente meines Lebens vor meinem inneren Auge ablaufen und musste sogar ein bisschen grinsen, als ich an die „Prise“ Salz von Weihnachten denken musste und den darauf total versalzenen Keksen. Ich dachte gerade an das Lächeln meiner Mum, als urplötzlich eine Hand meinen Oberarm packte und meinen Fall bremste. Ich hatte das Gefühl mein Arm würde mir aus dem Körper gerissen und ein Schrei entfuhr mir, als sich wieder Schleusen in meinem Gehirn öffneten, bei seiner Berührung und seine Stimme jagte mir angenehme Schauer über den Rücken. „Komm schon, lass die Verwandlung zu.“ Ich war ziemlich verwirrt, welche Verwandlung denn bitte? Ich wollte ihn fragen was er meinte, öffnete kurz die Augen und stieß abermals einen Schrei aus: Ein Adler hatte meinen Oberarm umklammert! Ein Adler mit sehr blauen Augen. Das war alles nicht wahr, nur ein Traum, gleich würde ich aufwachen und bei meiner Oma Zuhause im Bett liegen. Ich schloss die Augen und öffnete sie wieder, doch nichts hatte sich verändert. „Scheiße man, ich kann dich nicht mehr lange halten“, schrie es in meinem Kopf. In meinem Kopf?!Genau in diesem Moment rutschte mein Arm langsam aus den Krallen des Adlers und ich fiel die letzten paar Meter ins unruhige Meer. Ich hatte einen harten Aufprall erwartet und wurde nicht enttäuscht. Es war, als hätte man mir alle Luft aus den Lungen gepresst und die eisige Kälte des Wassers, die mich danach umgab war auch nicht besser. Ich strampelte und versuchte wie wild an die Oberfläche zu kommen, doch meine nasse Kleidung zog mich in die Tiefe. Ach wäre ich doch ein Fisch, dachte ich und eine angenehme Schwärze senkte sich über meinen Geist, als ich Wasser in meine Lungen pumpte. Das letzte was ich mitbekam war, wie eine fremdartige Energie meinen kompletten Körper durströmte.
Ein stotisches Klopfen und der dazugehörende Schmerz weckten mich. Wieso schlug mich meine Großmutter, fragte ich mich wütend und wollte sie richtig anschnauzten, doch kein Ton verließ meine Lippen und auch keine Luft strömte in meine Lungen. Ich versuchte einzuatmen, doch irgendetwas blockierte meine Atemwege und heiße Panik durchströmte mich. „Komm schon atme“, flüsterte eine verzweifelte Stimme und erneut wurde mir auf den Rücken geschlagen. Wasser verließ meine Lungen und ich lag schwer atmend im Sand. Mein Puls raste, beruhigte sich aber langsam wieder, da Luft gleichmäßig meine Lunge durströmte und verließ. Starke Arme packten mich und ich wurde einmal um die eigene Achse gedreht, was nicht gerade leicht sein konnte, da meine Kleidung sich mit Wasser vollgesogen hatte und dazu noch mit Sand verkrustet. Ich öffnete meine Augen und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes mit verdammt blauen Augen. Das Bild des Adlers holte mich ein und mir entfuhr ein leiser Schrei. Ich wollte aufspringen und davon rennen, am besten nie wieder zurückkehren, doch ich wurde auf dem Boden festgenagelt. „Ich denke wir haben viel zu besprechen“, meinte er und zog mich auf die Füße.Ich war völlig perplex und wusste nicht was ich machen sollte, denn ich hoffte immer noch, dass ich mir das alles nur eingebildet hatte. Leider sagte mir mein Herz, dass ich den Adler wirklich gesehen hatte und dass ich jetzt schleunigst abhauen sollte. Er hatte jetzt meine beiden Hände mit seinen umschlossen, sodass ich keine Fluchtmöglichkeit hatte. Ich war wie gelähmt vor Angst und stand vor ihm wie der Hase vor der Schlange. Vielleicht wollte er mich entführen oder vergewaltigen! Die Angst gab mir ungeahnte Kräfte und ich konnte mich panisch losreißen mich los und rannte so schnell ich konnte in die entgegengesetzte Richtung davon.






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