Wie weit kann eine Internet Bekanntschaft gehen? - Teil 4

Autor: Wayne :*
veröffentlicht am: 09.07.2012


Tatsächlich saß grade der Skater-Junge neben mir und schaute mich mit einem traurigen Lächeln an. In diesem Moment hoffte ich einfach, dass ich nicht allzu verheult aussah, ich meine, was sollte ich ihm denn sagen? Dass ein Typ mich von vorne bis hinten verarscht hat, er mir gesagt hat, er hätte keine Freundin, aber doch eine hatte? Dass ich dabei war, mich richtig in ihn zu verlieben? Dass ich einfach zu naiv war? Das alles hätte ich ihm erzählen können, dachte mir aber letztendlich, dass es wohl besser wäre, wenn ich es nicht täte. Womit mein Gedanke damit abgeschlossen war und ich ihn direkt in die Augen schaute. Braune Augen, die mir ehrlich vorkamen. Wundervolle Augen. Um die Iris waren sie ganz hellbraun und wurden nach außen hin etwas dunkler, aber nicht viel und dann kam ein Pech schwarzer Ring, der das Braun umrandete. Eigentlich mag ich braune Augen nicht besonders, aber seine Augen waren echt toll. Als ich bemerkte, dass ich ihn regelrecht anstarrte, schaute ich schnell wieder auf den See, der vor mir lag. Es hatte etwas Befreiendes .Etwas lebhaftes, aber gleichzeitig so stilles. Ich merkte, wie sich der Junge neben mir räusperte und schaute ihn wieder an. Er lächelte mich schief an, aber es sah noch immer etwas traurig aus. Er sagte in einer ruhigen und sanften Stimme: „ Hey. Ich weiß, dass kommt jetzt etwas komisch rüber, dass ich hier bei dir bin und es tut mir auch Leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber schon vorhin in der Stadt kamst du mir irgendwie bekannt vor, ich weiß aber nicht woher. Naja auf jeden Fall war ich dann noch etwas in der Stadt und bin irgendwann nach Hause gefahren, bzw. hatte es vor, bis ich gesehen habe wie du weinend aus Dominiks Haus gekommen bist.“ Ich zuckte zusammen und meine Gedanken überschlugen sich. „Er kennt Dominik!“, dachte ich mir immer und immer wieder. Und dann traf es mich wie ein Blitz. Kann es sein, dass dieser Junge .. Nein, oder ? Das wäre ein zu großer Zufall, redete ich mir ein. Aber ich wusste, dass meine Vermutung stimmte, verwarf den Gedanken aber, denn im Moment wollte ich nicht drüber nachdenken. Also antwortete ich ihm nach meinem Gedankenzug: „ Ja, man kann sich in Menschen täuschen. Selbst wenn man sich zu einhundert Prozent sicher ist.“ Traurig lächelte ich ihn an und merkte wie die Tränen sich schon wieder einen Weg über meine Wangen bahnten. Leise flüsterte ich noch: „Und ich bin grade dabei, mich in ihn zu verlieben.“ Ich schüttelte lächelnd den Kopf, da ich meine Situation grade selber zu absurd fand. Ich hatte ihn an diesem Tag das erste Mal gesehen und fing an, mich in ihn zu verlieben. In den, der mich nur verarschen wollte. Schon wieder musste ich darüber lachen, wie dumm ich eigentlich war. Der Junge neben mir hatte mich die ganze Zeit über angeschaut und schien nun zu überlegen, was er mir darauf sagen könnte. „Ja, wir Jungs können manchmal wirklich richtige Arschlöcher sein. Die meisten würden jetzt wahrscheinlich sagen, sie selbst nicht, aber ich nicht. Ich gebe zu, dass ich manche Mädchen falsch behandel, aber ich weiß selber nicht wieso. Und wenn ich es mit einer wirklich ernst meine, dann bin ich es, der verarscht wird. Ich hasse diese Ironie des Lebens. Auch wenn ich irgendwie selbst dran schuld bin.“ Wow. DAS hatte mich echt überrascht, dass er so etwas sagte. Damit hätte ich nicht gerechnet, ich glaube, so ehrlich war noch kein Junge. „Kathy, bitte tu mir den Gefallen und rede einfach noch mal mit ihm. Ich weiß, er hat eine Freundin, aber lass es dir erklären. Lass dir bitte alles von ihm erklären. Und danach kannst du machen was du möchtest, aber tu mir nur diesen Gefallen, in Ordnung?“ Okay, jetzt war ich aber wirklich baff. Der Junge vor mir, das war also wirklich Savas. Und er wusste, wer ich bin. Wow. Das musste ich erst Mal in meinen Kopf rein kriegen. Als ich merkte, wie Savas aufstand und mir seine Hand reichte, zögerte ich erst, ließ mich dann aber doch von ihm hochziehen. Als ich stand, umarmte ich Savas und flüsterte einen leises „Danke!“, wodrauf hin er antwortete „Nicht dafür, Kleines. Nicht dafür.“ Ich musste lächeln, und dann ließ ich mich von Savas an der Hand hinterher ziehen, vermutlich in Richtung Dominik. In einer mehr oder weniger fremden Stadt und meinem schlechten Orientierungssinn konnte man wirklich nur Vermutungen aufstellen. Als ich dann von weitem Dominiks Haus erkannte, war ich mir nicht mehr so sicher, ob es wirklich so eine gute Idee wäre, mit ihm drüber zu reden, aber jetzt gab es wohl oder übel kein Zurück mehr.
Ich sah schon von weitem, dass Dominik draußen stand. Er wartete wohl. Aber auf wen, wusste ich nicht. Vielleicht erwartete er ja jemand anderes, als ich und Savas. Er schaute auch in eine ganz andere Richtung. Und aus genau dieser Richtung kam jetzt ein Mädchen. Savas schaute mich an, und meine, wir sollten erst Mal abwarten, was passiert. Doch was dann kam, war zu viel für mich. Dominik lief mit offenen Armen auf sie zu und dann küsste er sie auf den Mund und flüsterte ihr irgendetwas zu wodrauf hin sie anfing zu lachen. In diesem Moment fühlte es sich an, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen und ich würde fallen. In eine Art Tunnel, getrennt von der Außenwelt, alles drehte sich und mir wurde schlecht. Ich hätte am liebsten geschrien, aber ich brachte keinen Ton über die Lippen. Ich stand einfach nur stocksteif dort und beobachtete Dominik und das Mädchen. Savas kam zu mir und flüsterte so leise wie möglich: „Du musst mir jetzt glauben, ich wusste nicht, dass das passiert. Er hatte mir gesagt, er will mit dir reden. Dir alles erklären. Es tut mir so leid. Wirklich.“ Ich schluchzte einmal leise auf und dann liefen die Tränen erneut an meinen Wangen runter, auch wenn ich versuchte mich dagegen zu wehren. Dann merkte ich wie Savas wegging. Wohin realisierte ich allerdings erst, als es schon zu spät war. Ich hörte ihn noch schreien: „Du Bastard, war das wirklich nötig?!“, dann ein Lachen von Dominik, was meinem Herz einen weiteren Stich versetzte, und dann hörte ich einen dumpfen Aufschlag. Oh mein Gott, Savas hatte Dominik in den Magen geboxt. Er taumelte zurück, während er sich den Bauch hielt. Das Mädchen neben ihm, was ich ab da an Blondchen nennte, da sie Wasserstoff blonde Haare hatte, schrie nur entsetz, machte aber nichts. Als ich Savas erneut zum Schlag ausholte, schrie ich ihn an, er solle es lassen, es würde eh nichts bringen. Aber Savas sagte in einem bedrohlichen Ton: „ Der Bastard kriegt jetzt seine verdiente Strafe.“ Und erneut schlug er auf ihn ein, aber dieses Mal schlug Dominik zurück. Sie prügelten sich und alles was ich machen konnte, war zuzusehen, denn stärker waren beide mit Abstand mehr als ich. Blondchen stelle sich neben mich und sagte: „ Das ist doch alles nur deine Schuld. Hättest du dich von Dominik verarschen lassen und hättest nicht so eine Welle drum gemacht, würden sie sich jetzt nicht schlagen! Das ist doch alles nur deine schuld!“ Okay, jetzt wurde es mir zu viel. Diese Barbie meinte ernsthaft, ich sei verantwortlich dafür? „ Jetzt hör du mir mal gut zu! Ich lasse mir ganz sicher nicht von dir sagen, dass ich dafür verantwortlich bin! Dich kann man eh nicht ernst nehmen, du solltest lieber leise sein, Barbie. Oder geh deinen BH neu ausstopfen, da oben guckt Klopapier raus!“ Entsetzt guckte sie mich an und schaute dann an sich runter, und verschränkte noch immer entsetz ihre Arme vor ihrer Brust. Bingo, hatte ich also recht mit dem Ausstopfen. Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, sie sei etwas Besseres als ich. Aber da wurde mir bewusst, dass ich froh sein sollte, nicht so wie sie zu sein. So billig würde ich hoffentlich nie in meinem ganzen Leben werden, mit diesem Gedanken wendete ich mich von Blondchen ab und sah im nächsten Moment, wie 2 Jungs auf Dominik und Savas zugingen und sie dann auseinander rissen und zurück hielten. Auf die Frage, weshalb sie sich geschlagen hätten, meinte Savas nur in einem gleich gültigen Ton: „ Fragt ihn, er wird es euch schon erklären und wenn nicht, dann ist es echt arm. Ich muss jetzt erstma weg von diesem Bastard, soll er doch verrotten.“ Dann kam er auf mich zu, nahm mich an der Hand und lief irgendwo mit mir hin, auch wenn ich nicht wusste wohin. Als ich ihn von der Seite anschaute, sah ich, das er eine Platzwunde auf der Stirn hatte und das schlechte Gewissen über kam mich. Ich sagte ihm, schon wieder den Tränen nah „Savas, es tut mir so leid. Das ist alles nur meine Schuld.“ Sofort blieb er stehen, stellte sich direkt vor mich, hob mein Kein hoch, so dass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu schauen und sagte mit einer sanften Stimme: „ Entschuldige dich nicht dafür, du kannst rein gar nichts dafür. Er hat es einfach verdient. Und jetzt komm mit, wir gehen jetzt erst Mal zu mir, und hör auf dir einen Kopf darum zu machen.“ Dann lächelte er mich an, um kurz darauf weiter zu gehen.

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Ich hatte bei diesem Teil ein paar Schwierigkeiten, die Situation gut zu beschreiben s:. Ich hoffe ihr konntet euch trotzdem gut rein versetzen, und es hat euch gefallen (:
Über ein Feedback würde ich mich seeeehr freuen ! :*

Eure Wayne-Schreiberin :*





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