Wie weit kann eine Internet Bekanntschaft gehen?

Autor: Wayne :*
veröffentlicht am: 04.07.2012


Hey Leute ! (: Das ist meine erste Geschichte, und ich würde mich wirklich sehr freuen wenn ihr Kritik, sowohl positive, als auch negative, abgeben würdet, eure Wayne- Schreiberin :*
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Brrrb. Brrrb. Ich schaute auf mein Handy, und tatsächlich, ich hatte mir das Vibrieren nicht nur eingebildet, wozu ich öfters neigte. Ich las die SMS.

Von: Dominik
‚Hey. Wir wollten uns in den ferien ja treffen, wie wäre es mit morgen.‘
Dominik ist jemand, den ich durch das Internet kennen gelernt habe, und mittlerweile echt gerne habe, auch seinen ehemaligen besten Freund Savas kenne ich, aber die beiden haben sich wohl irgendwie gestritten, und Savas hatte mit einmal irgendwann etwas gegen ihn, und so weiter und so fort. Aber erzählen will Savas mir auch nicht wieso. Naja auf jeden Fall telefoniere ich mit den beiden, natürlich einzeln, immer mal wieder. Mit Dominik eine Zeit lang sogar sehr lange, mittlerweile nicht mehr so, aber trotzdem haben wir noch recht guten Kontakt. Naja um auf die SMS zurück zu kommen, wie es aussieht will er sich morgen wirklich mit mir treffen. Der Altersunterschied stört mich nicht, ebenfalls nicht, dass er in einer anderen Stadt wohnt. Er ist 15, ich bin 14. Also nur knapp 1 Jahre. Er wohnt in Essen, und ich in Dortmund, mit der Bahn sind das maximal 50 Minuten, es gibt aber auch welche, die brauchen nur 30 Minuten, also ist das auch nicht das Problem. Naja also schrieb ich ihm dann erst mal zurück, auch wenn ich schon jetzt total nervös war, denn ich bin im echten Leben echt schüchtern, anders als beim Telefonieren.
‚Hay. Ja wollten wir… Morgen ? Klar... Soll ich dann einfach zum Hauptbahnhof kommen, oder wie?‘
Nervös wartete ich auf eine Antwort, und nahm auch nichts anderes wahr. Brrb. Brrrb.
‚Ja, du warst ja letztens in der stadt und weißt ja dann auch wie du zu der rathaus-galerie kommst. da musst du dann in die 106 einsteigen.‘
‚Ja, okay. Dann weiß ich wie ich dahin komme. Aber wann denn ? und wann soll ich dann wieder gehen ? ‚
‚Versuch am besten so, dass du um halb 2 am hbf bist, und kannst du um 2 die 106 am rathaus nehmen und du kannst bei mir pennen wenn du willst. bin allein. Aber musst du nicht, ist ja das erste treffen und so, aber kannst ja sachen trotzdem mitnehmen und dann hinterher wenn du hier bist entscheiden.‘
‚Okay. Dann schreib ich dir eine SMS, wenn ich in die 106 einsteige, in Ordnung?‘
Nachdem wir dann noch geklärt haben, wo ich aussteigen muss, und wohin ich gehen muss, ging ich erst duschen, schaute mir dann noch einen Film an, und ging dann gegen 23 Uhr schlafen, denn ich wollte nicht wie ein Zombie aussehen, wenn ich Dominik das erste mal sehe. Oh mein Gott, mein Bauch kribbelte ja schon zu diesem Zeitpunkt wie verrückt. Eigentlich bin ich der Meinung, dass man sich nicht verlieben kann, wenn man sich noch nie gesehen hat, aber bei Dominik war ich mir in letzter Zeit nicht mehr sicher. Mit diesen Gedanken schlief ich ein.
Driiiiiiiiing. Driiiiiiiiiiiiing. Ich schaute auf meinen Wecker, und sah, dass es schon 10 Uhr war, und hätte am liebsten losgeschrien. Ich wollte doch unbedingt um 9 Uhr aufstehen, damit ich mich in Ruhe fertig machen konnte, aber nein. Ich muss natürlich verschlafen. Egal, das Beste rausmachen und jetzt einfach etwas beeilen. Ich ging ins Badezimmer, wusch mich, und vermied es, in den Spiegel zuschauen, denn sonst hätte ich wahrscheinlich wirklich angefangen zu heulen, da ich meiner Meinung nach an wichtigen Tagen immer schlimmer aussehe, als ohne hin schon, und wenn das kein wichtiger Tag war, dann wusste ich auch nicht. Schnell lief ich in mein Zimmer, natürlich nicht, ohne an meinem Schrank hängen zu bleiben, mit meinem kleinen Zeh. Der arme, der muss echt leiden. Egal, ich humpelte zu meinem Schrank, und schon hätte ich wieder losschreien können. Ich hatte keine Ahnung was ich anziehen sollte, das einzige was ich wusste war, dass es ca. 13° C werden würde, also entschied ich mich letztendlich für eine Röhrenjeans, einen blauen Jack & Jones Kapuzen-Pullover, und blaue Socken, und ebenfalls blauer Unterwäsche . Ja, meine Socken und Unterwäsche mussten immer zu meinen Oberteilen passen. Naja meine Oberteile sind es auch nicht in dem Sinne, denn fast alle meine Kapuzen-Pullover habe ich von meinem Bruder, denn er ist echt dünn, und deswegen sehen sie bei mir nicht aus wie Säcke, sondern einfach bequem, und meiner Meinung nach auch stylisch. Nach dem ich dann endlich angezogen war, traute ich mich auch endlich in den Spiegel zu schauen, wobei ich jetzt wirklich geschrien habe. Aber aus Freude, ich sah für meine Verhältnisse gut aus, und das freute mich extrem. Unter meinen Augen hatte ich keine schwarzen Schatten, und mein Gesicht wurde auch vor Pickeln verschont. Also machte ich mir nur etwas Puder drauf, damit ich nicht glänzte und umrandete meine blauen Augen mit Kajal und machte mir Mascara drauf. Mir wurde schon öfters gesagt, das meine Augen toll seien, da sie 1. Ein intensives blau haben und 2. Eine Art Zick Zack Muster um die Iris haben. Ich hätte zwar liebend gern grüne Augen, aber wenigstens hab ich nicht dieses normale grau-blau. Meine dunkelbraunen Haare kämmte ich mir, und glättete meinen Pony zur Seite, damit er dort auch bleibt. Ich schaute ein letztes mal in den Spiegel, machte mir noch etwas Lipgloss drauf und war sehr zufrieden. Dann packte ich meine Tasche; Deo, Schminke, Geld, Ticket, Schlüssel, Kopfhörer, MP-3 Player. Dann packte ich mir noch ein T-shirt und frische Unterwäsche ein, da ich ja eventuell doch länger bleiben würde, auch wenn ich der Sache noch nicht ganz traute. Als ich dann zum 100sten mal nachgeschaut habe, ob ich alles hatte, nahm ich mir noch mein Handy, machte mir meine schwarze Ice Watch Uhr um, sowie eine Kette mit einem K, für Kathy dran. Die Uhr zeigte mir mittlerweile schon 12 Uhr an und ich machte mich auf den Weg zur Bahn. Nach 30 Minuten war ich dann endlich in der Dortmunder Innenstadt, holte mir noch ein Brötchen sowie einen Starbucks Kaffee, und machte mich langsam auf den Weg zum Dortmunder HBF, um zu schauen wann meine Bahn nach Essen kam. Die nächste kam um 12: 44 Uhr, heißt ich hatte noch ca. 4 Minuten Zeit, um zu Gleis 6 zu kommen. Als ich dort ankam sah ich, dass die Bahn schon stand, und setzte mich hinein, und aß in aller Ruhe mein Brötchen und trank meinen Kaffee. Dass die Bahn schon losfuhr bekam ich gar nicht mit, da ich mit meinen Gedanken bei Dominik war. Wie würde er wohl in Real Life aussehen? Bis jetzt habe ich ihn ja immer nur auf Fotos gesehen, bzw. auch auf einem Video, aber erkennen konnte man nicht viel. Ich war grade irgendwo in der Nähe von Herne und es war 13: 21 Uhr, also nicht mehr weit vom Essener Bahnhof. Als ich dann endlich aussteigen konnte, und vorm HBF stand, ging ich gezielt auf die Fußgänger Straße zu, ging noch einmal zu Footlocker, ich meine welches Mädchen liebt keine Schuhe? Auch wenn es bei mir keine High Heels waren, sondern Sneakers und im Sommer Ballerinas. Dann kaufte ich mir noch einen Milchshake und machte mich auf dem Weg zur Rathaus-Galerie, wo ich die Bahn nehmen musste, wobei ich aber noch durch die Innenstadt laufen musste. Wie ich so in Gedanken verloren lief, bekam ich nichts von meiner Umwelt mit, natürlich auch nicht, als ein Junge auf seinem Skateboard so nah an mir vorbei fuhr, dass ich mich erschrak und meinen Milchshake fallen ließ. Der Junge hatte es mitbekommen, und entschuldigte sich bei mir, sagte aber auch, er hätte noch ‚VORSICHT!‘ gerufen. Naja egal, schade um dem Milchshake, aber meine Fettpölsterchen dankten ihm . Er bot mir an, mir einen neuen zu holen, aber ich lehnte dankend ab. Dann schaute ich ihn mir mal genauer an. Groß, einen etwas dunkleren Hauttyp, dunkelbraune Haare, breite Schultern, tolle braune Augen, und einen guten Style hatte er auch. Dann entschuldigte er sich noch einmal, und sagte: ‚Bis dann, vielleicht sieht man sich ja nochmal wieder. Ich würde mich auf jeden Fall freuen.‘ Und ich erst, dachte ich mir, sprach es aber nicht aus, sondern lächelte ihn nur nett an. Irgendwie kam er mir Bekannt vor, aber ich wusste nicht woher.
Als ich schon von weitem „Rauthaus-Gallerie“ lesen konnte, spürte ich wieder dieses wohlige Kribbeln in meinem Bauch. Der Gedanke daran, dass ich Dominik gleich sehen würde, raubte mir echt auf eine positive Weise den Verstand. Ich schaute auf die Uhr und musste feststellen, dass wir 13:42 Uhr hatten, was mich überraschte, da ich dachte, ich sei durch den Skater- Unfall zu spät dran. Ich fragte eine nett aussehende alte Frau, ob sie denn wüsste, wo ich zu der Bahn-Station der 106 kommen würde, was sie mir auch sofort nett erklärte und dann saß ich schon drin. Ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen, ich hätte am liebsten geschrien, vor Freunde, vor Nervosität, einfach alles. Dann musste ich aussteigen, meine Knie schlotterten und mit schweren Schritten näherte ich mich seinem Zuhause immer und immer mehr. Mit einmal fing es an wie aus Strömen zu regnen. Na toll, warum musste so etwas denn mir passieren? Ich ging schneller, rannte aber nicht, weswegen weiß ich nicht mehr. Dann stand ich vor dem Haus, in dem er wohnte. Ich seufzte noch einmal, denn meine Haare waren nass und fingen an sich zu kräuseln und mein Pullover war auch nicht mehr wirklich trocken. Ich sah seinen Namen auf der Klingel, klingelte, dann macht es ‚brrrrb‘ und ich drückte die Tür auf, und ging ganz langsam die Treppen hoch. Entweder bildete ich mir das ein, oder ich konnte wirklich hören, wie Dominik ebenfalls unregelmäßig atmete, und von einem Fuß auf den anderen trat, aber vielleicht versuchte mein Unterbewusstsein auch einfach nur, mir das einzureden, aber mit meinen nassen Haaren und dem feuchten Pullover hätte ich mich eh nicht noch mehr blamieren können.

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