Weltmeister - Teil 2

Autor: Sunny
veröffentlicht am: 07.07.2012


Eigentlich wollte ich nicht unbedingt weiterschreiben, da diese Geschichte eher ein spontaner Impuls, aber da meine Lieblingsautorin den letzten Teil gelobt hat, MUSSTE ich weiterschreiben :D

Außerdem hatte so eine Freundschaft, eine „Freundschaft plus“, wie ihre Schwester grinsend festgestellt hatte, viele Vorteile; man hatte einen süßen Jungen an seiner Seite, der einem keine Freiheiten in seiner Freizeitplanung nahm und den man nicht küssen musste, was besonders schlimm war, wenn der Junge es nicht konnte, trotzdem wärmte er einen, wenn einem kalt war, was abends ein sehr großer Vorteil war, und war immer für einen da – ob als Kissen, als Beschützer oder als Zuhörer. Der erste Moment, wo diese „Freundschaft plus“ zu spüren gewesen war, war die Party eines Kumpels von ihm gewesen zu der er sie mitgenommen hatte. Anfangs hatten alle getanzt und sich amüsiert, aber mit der Zeit wurden alle betrunkener und verloren alle Hemmungen. Gegen elf Uhr liefen schon die Hälfte der Jungs und ein kleinerer Bruchteil der Mädchen ohne Oberteil rum, teilweise ineinander in von außen interessant aussehenden Positionen herum. Lilly war das ganze sehr unangenehm gewesen, da sie selber Alkohol und seine Auswirkungen hasste, doch als sich ein gutaussehender Junge neben sie setzte, der sie nett ansprach, was sie wieder einigermaßen versöhnt. Er erzählte die ganze Zeit Witze und nach einiger Zeit fand sie seinen Namen heraus: Luke.
Als sich der Abend langsam Richtung Mitternacht bewegte, kannte sie schon seine Familie und seine Vorlieben in Sachen Bücher und Musik. Nachdem sie festgestellt hatten, dass sie beide die gleiche Band am liebsten mochten, nämlich die Wise Guys, waren sie nicht mehr aufzuhalten, sie überfielen sich die ganze Zeit gegenseitig mit Zitaten aus deren Liedern und diskutierten über den Rücktritt einer der Personen. Währenddessen hatte Luke irgendwann den Arm um Lilly gelegt und sie hatte sich nicht dagegen gewehrt. Wieso auch, wie oft lernte man schon einen süßen Jungen kennen, der auch noch die gleiche Band wie man selber liebte, und der auch noch Interesse an einem zu haben schien? Gerade als er ihr das erste Mal über die Wange strich, wurde sie plötzlich in die Luft gehoben und durch die plötzliche Bewegung wurde ihr schwarz vor Augen. Erst nachdem sie einige Sekunden tief durchgeatmet hatte, konnte sie wieder klar sehen: Vor ihr stand Sven, der Luke bedrohte und anschrie, er solle die Finger von Lilly lassen. Ihr war das Ganze absolut peinlich und sie zog Sven an der Schulter zurück, und fragte ihn, was das sollte. Als er ihr ins Gesicht blickte, veränderte sich sein Gesicht, er lächelte und tätschelte beruhigend ihre Schulter, während er meinte: „Keine Angst, meine Kleine, dieser Junge wird dich nicht verletzen, ich habe mich darum gekümmert. „Wieso sollte er mir etwas antun? Spinnst du, Sven? Sag mal hast du was getrunken?“ Misstrauisch schnupperte sie an ihm, was ihn dazu veranlasste sie zu umarmen. „Ist okay, würdest du mich bitte wieder loslassen?“, fragte sie vorsichtig nach einiger Zeit, in der sie immer wieder vergeblich versucht hatte, sich loszumachen. Da erblickte sie Luke, der immer noch verwirrt wie bestellt und nicht abgeholt herumstand: „Es tut mir leid, wenn er dir irgendwie weh getan hat, normalerweise verhält er sich eigentlich ganz normal. Alles okay?“ – „Ja, er hat mich nicht berührt, du bist ja wohl die einzige, die er irgendwie verletzt hat. Zu Recht“, erwiderte Luke mit einem absolut angewiderten Gesichtsausdruck. Lilly sah ihn verblüfft an und schnappte nach Luft, bevor sie antwortete:„Zu Recht? Wieso das denn? Was habe ich bitte getan?“ – „Es ist absolut berechtigt, wenn die Freundin mit einem andren Kerl flirtet und man selbst dann eifersüchtig wird. `Normalerweise verhält er sich ganz normal? ` Meinst du, normalerweise hältst du ihn an der Leine, wenn du ihn zum Knutschen brauchst, nimmst du, aber wenn du gerade einen netten Jungen entdeckt hast, kann er dir gestohlen bleiben und soll Ruhe geben, bis du fertig bist? Was bist du eigentlich für eine Schlampe? Dein Freund tut mir leid.“ Beim letzten Satz klopfte er Sven freundschaftlich auf die Schulter und verschwand in der Menge, die gerade in das Haus hereinströmte, wahrscheinlich von einer anderen Party. „Aber er ist doch gar nicht mein Freund…“, rief Lilly ihm danach, doch er konnte sie nicht mehr hören.






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