Your the One - Teil 2

Autor: Ai
veröffentlicht am: 30.06.2012


„Bingo“, sagte sie lächelnd. „Also wo ist noch Platz?“ Überraschender weiße rutschten sofort David und Markus auseinander, sodass noch ein weiterer Klappsessel zwischen sie passte.
Ihr Klassenvorstand, Marco, hatte die Bierkiste inzwischen auf den Tisch gestellt und war gerade dabei einen Sessel für sie aufzuklappen. Das schien allerdings schwieriger als gedacht zu sein, denn der Stuhl stand Tag und Nacht draußen, war also Wind und Wetter ausgesetzt und dementsprechend verrostet. Als er es endlich geschafft hatte, stellte er den Stuhl zwischen David und Markus. „Bitte sehr“, sagte er und deutete ihr, dass sie sich nun setzten konnte.
„Na wie geht’s Jungs?“ fragte sie die Beiden, als sie sich gesetzt hatte. Ihr war klar, dass niemand aufgehört hatte, sie anzustarren. Als Claudia ihren Namen gesagt hatte begannen leise Tuscheleien. Sie ließ sich aber von dieser Tatsache nicht beirren, fühlte sich sogar geschmeichelt. Als sie keine Antwort bekam, war sie doch etwas endtäuscht. „Hallo? Habt ihr mit den Rippchen auch eure Zunge mit gegessen?“
„Eh ja … also mir geht es gut“ war Alles, was Markus herausbrachte.
„Ja … mir auch“ fügte David hinzu. Marida musste lächeln.
„Mir geht es auch super, danke der Nachfrage“, sagte sie dann etwas schnippisch, aber doch mit einem Lächeln. „So, was gibt es denn jetzt für mich zu essen?“ Sie blickte hungrig auf den Tisch. Ihr Motto war, das Beste aus dieser Situation zu machen, möglichst nicht in alte Gewohnheiten zurückzufallen und Allen zeigen, wie gut es ihr ging.
So schnell konnte sie gar nicht schauen, war David mit einen Pappteller in der Hand aufgesprungen. Er hielt eine Zange in der Hand und schien nur darauf zu warten, dass sie ihm sagte, was sie gern haben möchte. „Den gebratenen Mais bitte“, Marida war zwar verwundert von seinem Enthusiasmus, aber wenn er sie unbedingt bedienen wollte würde sie sicher nicht nein sagen.
„Und zu trinken?“ Jetzt war auch Markus aufgesprungen, bereit ihr den teuersten Champagner in einem goldenen Glas zu servieren.
„Oh, ich hab mein Bier“, sagte sie und wollte die Flasche ergreifen, doch da war keine. „Irgendwo …“, fügte sie hinzu wehrend ihre Augen, auf der Suche nach dem Getränk, über den Tisch flitzten.
„Hier!“ hörte sie eine Stimme. Sie blickte auf und sah Marco mit ihrer Bierflasche in der Hand auf der anderen Seite des Tisches stehen.
Marida lächelte ihm zu, er war gerade dabei, sie ihr zu bringen, als Markus sie ihm aus der Hand riss und sie ihr überreichte. „Danke“, sagte sie nur verwundert. Die Jungs schienen wirklich versessen darauf zu sein, sie zu beeindrucken. Vielleicht erinnerten sie sich an die dummen Sprüche und hatten Angst, dass auch sie sich erinnern würde. Unnötig zu erwähnen, dass sie sich an jedes einzelne Wort erinnerte.
Als sie sich wieder setzte, stand der Mais schon vor ihr, daneben ein Salzstreuer und ein Stapel Servietten. Das war ja schon fast unheimlich. Als sie aß wurde die Stimmung wieder etwas besser. Alle hatten sich schon langsam an sie gewöhnt und das heimliche Flüstern mit vielen Blicken in ihre Richtung hatte auch aufgehört. Am liebsten hätte sie sie alle gefragt, ob sie ein Problem hatten, weil sie so glotzten, aber das hätte die Sache nur noch schlimmer gemacht.
Man erkannte bei näherem Hinsehen sofort, wer mit wem noch Kontakt hatte. Jessica, Claudia und der eine Thomas – der ab und an nett gewesen war – schienen sich noch regelmäßig zu treffen. Auch Fiona, Isabell und Maria pflegten wohl regelmäßigen Kontakt. Man merkte das sofort an der Art, wie sie mit einander umgingen. Sie redeten wie normale Freunde und nicht wie Menschen, die sich schon fast 6 Jahre nicht mehr gesehen hatten. Ach David und Markus waren noch gut befreundet, eindeutig.
Als sie fertig gegessen hatte, hatten sich schon einige in den Pool verzogen. Es war wirklich brütend heiß, selbst jetzt, als die Sonne schon zwischen den Baumkronen abtauchte. Auch David und Markus hatten sich in ihre Badehosen geschmissen und planschen mit den Damen im Wasser. Marco nahm neben ihr Platz und stellte ihr eine Flasche Bier vor die Nase. „Noch Durst?“
„Klar, bei der Hitze kann ein kühles Bier nie falsch sein“, sie nahm die Flasche in die Hand, öffnete sie und nahm einen kräftigen Schluck. Dabei entging ihr nicht, dass er sie neugierig musterte.
Als sie die Flasche wieder absetzte fragte er: „Und was hast du sechs Jahre gemacht?“
„Das, was ich wollte.“ Diese Aussage entsprach zum größten Teil der Wahrheit, aber nicht ganz.
„Und was war das?“
„Nun ja, seit drei Jahren arbeite ich als Krankenschwester.“
„Ach ja genau“, eigentlich wusste er, oder sollte er wissen, was sie damals machen wollte. Aber sie konnte ihm auch nicht übel nehmen, dass er es nach 6 Jahren vergessen hatte. „Du hast dich echt verändert.“
„Ja, das ist auch besser so“, sagte sie und nippte wieder an ihrem Bier. „Es mach vieles leichter.“
„Verstehe. Die Jungs sind dir ja ganz schön verfallen.“
„Ach, das ist nur der erste Schock, bald sind sie wieder die gleichen Ärsche wie damals.“ Sie lächelte verschmitzt.
„Glaubst du?“
„Na klar, sieh sie dir jetzt doch mal an, wie sie sich vergnügen. Sieht das für dich so aus, als wären sie mir verfallen?“ Er warf einen Blick zurück zum Pool, wo Markus gerade dabei war Fiona ins Wasser zu werfen.
„Das ist bloß der Bikini-Effekt.“
„Der was?“
„Zieh dir einen Bikini an und du wirst sehen, was ich meine“, er grinste schamlos.
„Ganz schön frech“, sie grinste zurück.






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