Love is Pain - Teil 22

Autor: talia
veröffentlicht am: 24.10.2012


Yeah, endlich mal wieder Zeit gehabt, um weiter zu schreiben :D danke danke nochmals an die Kommentierer und hier der nächste Teil *_*


Schon früh am Morgen wachte Zac ausgeruht auf, um seinem Vorhaben nachzugehen und in den Wald zu gehen, aber er entschied sich vorerst für ein kleines Dinner in der Küche. Dort würde er sich nämlich die paar Blutpäckchen, die übrig waren, schnappen und leer trinken, da ihn seit gestern Nacht der Durst plagte. Kein Wunder bei der ganzen Kampfszene und dem Verhör mit anschließendem Festmahl. Der arme Elf hatte am Ende bleicher ausgesehen, als vor der Folter und das dank Damian, der sich blutrünstig auf ihn gestürzt hatte. In letzter Zeit neigte er sehr oft dazu seiner anderen Seite den einen oder anderen Snack zu gönnen und darauf musste Zac ganz besonders Acht geben, da der innere Vampir gar nicht mal so ungefährlich war. Es war die Hölle selbst!
Ein kurzer Blick in den Flur reichte aus, um gewiss zu sein, dass alle noch schliefen und er somit genug Ruhe hatte, um in die Küche zu gehen, ohne gleich angestarrt zu werden. Diese Dienstmädchen waren alle einfach zu neugierig und die ein oder andere hatte auch mal ziemlich intime Gedanken, die Zac gerne mal las. Frauen waren sehr faszinierende Wesen, die in ihrer Fantasie zu allem fähig und auch sehr kreativ waren und es war nur von Vorteil wenn er sie las, da er dann wusste, was er tun und lassen musste. Trotzdem würde er Frauen nie verstehen und das war auch gut so, denn sonst wäre es ja langweilig mit ihnen zu streiten.
In sich lachend wegen dieser Erkenntnis kam Zac auch schon in der großen Küche an und steuerte gleich auf die Kühltruhe neben dem Kühlschrank zu, in dem drei saftige aufzutauende Blutpäckchen warteten. Hungrig stellte er diese dann in die Mikrowelle auf den Tresen und wartete nur einen kleinen Augenblick, als das erlösende Bing ertönte und er sich am Ergebnis genussvoll ernährte. Das Gefühl des warmen dickflüssigen Blutes, das seine Kehle hinunterrann, war schlicht ergreifend berauschend und er genoss jeden einzelnen Tropfen davon. Zu schade, dass das Vergnügen schon nach drei Blutpäckchen zu Ende war.
Gesättigt und glücklich machte sich Zac dann auf dem Weg nach draußen und atmete erstmals die kühle Luft des frischen Morgens ein, bevor er dann den Blick über den angrenzenden Wald schweifen ließ und zwischen den hohen Gebüschen zwei schlaue glänzende Augen entdeckte. Aspro! Dieser Wolf schien aber auch immer zu wissen, wann er gebraucht wurde oder ihm wurde das alles schon von Dendisois angekündigt, was ihm viel logischer erschien.
Zac ging langsam auf den Wolf, der wachsam aus dem Dickicht hervortrat, zu und streichelte ihm zur Begrüßung über den wuschligen weißen Kopf, bevor er seine Gedanken für die des Wolfes öffnete.
>Hey großer Kumpel, wie gehts dir?<
>Mir gehts gut und meinem Meister?<
>Deinem Meister gehts auch ganz gut... Ich muss unbedingt mit Dendisois sprechen, weil ich in letzter Zeit mit einigen Dingen nicht mehr klarkomme und ich sofort Rat brauche!<
>Dendisois hat mir schon gesagt, dass Meister Hilfe braucht, deswegen bin ich auch hier, um dich zu ihm zu bringen... Steig auf meinen Rücken dann geht es schneller!<
>Du vergisst, dass ich ein Vampir bin und sehr wohl sehr schnell sein kann!<
>Und ich kenne den Weg und kann mir sicher sein, dass ich meinen Meister nicht irgendwo im Gebüsch verliere...<
Na gut, wenn es diesem Hundeeisbären so wichtig war, dann würde Zac ihm den Gefallen tun, auch wenn es zugegeben ganz verlockend war auf dem Rücken so eines Tieres zu sitzen. Aspro, der seine Zustimmung mitbekommen hatte, machte vor ihm Platz und wartete darauf, dass Zac sich auf ihn setzte, um dann mit einem Satz aufzuspringen und im dichten Gebüsch zu verschwinden. Zac konnte es kaum fassen, wie toll es sich auf diesem großen Tier anfühlte. Jeder Muskel spannte sich unter seinen Beinen an und das Fell, in das sich Zac mit den Händen gekrallt hatte, zerfloss wie Seide, während der Wind sein Gesicht erfrischte und mit seinem hellblonden Haar spielte. Wow, so befreit hatte er sich seit Langem nicht mehr gefühlt. Es war eine neue atemberaubende Erfahrung, die Zac ganz sicherlich nicht vergessen würde, da ein Vampir Erinnerungen wie einen Schatz aufbewahrte. Deswegen waren auch die meisten sehr nachtragend, weswegen er sich immer noch an seine Anna damals in Paris erinnerte.
Das Gute an der Ewigkeit war, dass man immer neu anfangen konnte, um entweder eine schlechte Erinnerung zu verdrängen oder die Langeweile zu vertreiben. Manchmal begann man auch ein neues Kapitel im Leben, weil es Zeit war. Man spürte die Notwendigkeit eines Tapetenwechsels und genau das hatte Zac dazu verleitet Luna zu seiner Freundin zu machen und nun bald zu heiraten. Er liebte sie.
Mit einem letzten kraftvollen Sprung brach der Wolf mit Zac aus dem Gebüsch heraus und landete sanft auf allen Vieren im weichen Gras des bezaubernden Ortes. Die Sonne stand noch sehr tief, da es noch ziemlich früh morgens war, doch das warme Licht brachte das kristallene Wasser der kleinen Flüsse zum Leuchten und die Wasseroberfläche spaltete das Licht in verschiedene Farben, sodass der Ort noch märchenhafter wirkte. Aspro brachte ihn noch bis zum Baum und ließ ihn dann runter, indem er sich wieder hinlegte und dann wieder aufstand, sobald Zac auf eigenen Beinen stand. Dann stellte sich Zac ganz nah an den Baum und streckte langsam den Arm aus, um bloß nicht wieder von so einem Funken innerlich verbrannt zu werden. Als er die warme Rinde berührte, passierte zunächst nichts, doch nach einer Weile verspürte er das gleiche rhythmische Gefühl wie beim ersten Mal und er bemerkte, dass er eins mit dem Baum wurde.
Dennoch erkannte er zu spät, dass er tatsächlich eins mit dem Baum geworden war, denn es war ganz dunkel um ihn geworden und das einzige, was er wahrnehmen konnte, war das Pochen des Lebens in ihm und um ihn. Es fühlte sich komisch an, denn er hatte das Gefühl, als hätte er mehr Herzen im Leib, als nur eines und dass unter ihm auf einmal ein Licht die Dunkelheit durchbrach, machte die ganze Situation auch nicht besser. Dieses Licht wurde nämlich immer heller, bis es ihm ganz die Sicht nahm und als er wieder die Augen öffnen konnte, ohne gleich zu erblinden, fand er sich auf einer Wiese vor. Einer Wiese, die unendlich schien, aber bei genauerer Betrachtung erkannte er, dass diese auf eine Art Insel schwebte. Um dieser Sache näher auf den Grund zu gehen, lief er so weit er konnte an ein Ende und erstarrte, als es unter ihm ins Leere ging. Es war absolut kein Ende zu sehen. Nur mehrere leere Wiesen, die auf ihren eigenen Inseln prangten und umherschwebten, ohne dass sie sich in die Quere kamen. Zac fand diesen Ort auf der einen Seite sehr faszinierend, doch auf der anderen Seite verursachte ihm dieser Ort etwas Unbehagen und er wusste absolut nicht warum.
Geschweige denn warum er überhaupt hier war, doch dies sollte sich beim nächsten Blickrundgang klären, da er neben sich eine schimmernde Gestalt entdeckte.
Zac kniff die Augen noch fester zusammen, um besser etwas erkennen zu können, als er erschrocken einen Schritt zurückmachte und auf die Gestalt starrte. Er hatte tatsächlich einen Geist vor sich und er sah verdammt jung aus. Das helle blonde Haar lag ihm seidig auf den Schultern und das Gesicht war zu einer freundlichen, aber dennoch ernsten Miene verzogen und die hellen undefinierbaren Augen ließen ihn noch geisterhafter wirken. Mal leuchteten sie in einem matten Grün, mal in einem himmlischen Blau oder in einem zarten Orchideenlila. Man könnte sagen, dass sich seine Augenfarbe ständig änderte und das faszinierte Zac noch mehr als dieser Ort. Er wollte nach seinem Namen fragen, doch der junge Geist hob beschwichtigend die Hand und legte sie anschließend hinter seinem Rücken, wo er sie mit der anderen überkreuzte. Er wirkte sehr diplomatisch in seiner geraden Haltung, was Zac daran erinnerte, dass er immer noch in Schrittstellung war, die er jedoch korrigierte, um besser dazustehen. Keine Ahnung warum er in diesem Moment an sein Auftreten dachte, aber dieser Unbekannte zwang ihn seine Manieren wieder an die Oberfläche zu bringen.
>Nun, ich denke du hast den Namen Neir schon einmal gehört oder?<
Zac wollte zuerst den Kopf schütteln, doch eine Erinnerung drängte sich an die Oberfläche und er riss überrascht die Augen auf, als ihm einfiel, dass Neir dieser eine Geist aus der Legende gewesen war und dass Pagos sein böser Bruder gewesen war. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Neir hatte anscheinend seine Gedanken gelesen, denn er nickte ernst und schnipste kurz, als plötzlich hinter Zac ein waagrechter Baumstamm auftauchte, auf den er sich wahrscheinlich setzen sollte. Natürlich gehorchte er, da er einen mächtigen Geist vor sich hatte und er war ganz gespannt darauf zu erfahren, was Neir zu sagen hatte.
>Da du jetzt weißt, wer ich bin, sollte ich dir nun erklären, warum du hier bist... Dendisois ist mein Zuhause und das Reich der Seelen aller meiner Kinder! Ich bin derjenige, der Altea eine Tochter geschenkt hat und das ist der Baum aus dem ich sie geboren habe. Dieser Baum ist in der Tat der Baum des Lebens und er dient nicht nur den Elfen, sondern auch jeder anderen Rasse... Zu spät habe ich jedoch gemerkt, dass die Tat meines Bruders dazu geführt hatte, dass Vampire die dunkle Seite des Lebens geteilt haben und das bereue ich heute noch zutiefst! Ich hätte meinen Bruder nicht schlecht behandeln sollen und ich hätte auch früher reagieren sollen, als er Altea Daskian geschenkt hatte. Außerdem hätte ich auch nicht so stark ausrasten sollen, als ich erfahren hatte, dass mein Kind mit Daskian Kinder gezeugt hatte. Im Nachhinein ist mir nämlich klargeworden, dass alle das gleiche Blut haben, da ich und mein Bruder blutsverwandt sind und somit auch meine und seine Kinder. Du musst wissen, dass auch so mächtige Geister wie ich oder mein Bruder nicht unfehlbar sind. Auch wir machen Fehler und wir tun es immer noch... Mein Bruder plant wieder einen Rachefeldzug und das ist der Grund, warum Erasmus ins Spiel kommt! Erasmus ist leider ein armseliger Vampir, der den Worten meines Bruders mehr geglaubt hatte, als seiner eigenen Familie und du musst ihn aufhalten. Ich habe dich zu meinem Wächter gekürt, weil du wirklich ein sehr gutes Herz besitzt, denn du liebst deine natürliche Feindin, aber ich habe dich auch gewählt, weil du ein Vampir bist, wie Erasmus. Er glaubt, dass Dendisois sein Feind ist und dass wenn der Baum zerstört ist, er auch in Frieden leben kann, denn das hat ihm mein Bruder gesagt. Ich weiß, dass es so klingt, als wäre mein Bruder das reine Böse, aber er ist es nicht und das ist mir echt zu spät klargeworden... Es ist seine Natur böse zu handeln, so wie es deine Natur ist, Blut zu trinken, um zu überleben. Deswegen musst du Erasmus aufhalten und den Baum retten, denn wenn er diesen Baum tötet, tötet er alle meine Kinder... Auch Luna! Ihr seid alle mit mir verwandt und eure Seelen leben hier, wenn euer Körper stirbt, fast so wie im Himmel. Und alles, was noch passieren wird, ist das gemeinsame Werk von Erasmus und Pagos. Auch das mit deinem Bruder! Er trägt leider ein schweres Schicksal und wenn ich das kurz und hart formulieren darf, würde ich sagen, dass du und dein Bruder den Kampf mit meinem Bruder fortsetzen werdet. Ihr werdet entscheiden, wie es mit den Rassen weitergeht... Es tut mir leid!<
Zac hatte die ganze Zeit alles brav mitverfolgen können, aber nun klappte ihm die Kinnlade vor Schock runter. Hatte er das richtig verstanden? Pagos, der Bruder von Neir, war Schuld an dem ganzen Disaster und Erasmus war nur eine Marionette? Damian und Zac waren wirklich eine Art Reinkarnation von diesen mächtigen Geistern? Also mussten sie beide den Scheiß sauber machen? Das war doch kaum zu glauben... Zac fasste sich ungläubig an die Stirn und sah Neir, der ihn ruhig und gefasst ansah, irritiert an. Warum musste er so ein schweres Schicksal tragen? Das war doch nicht fair.
>Ich weiß, dass es nicht fair ist, aber niemand kann das Schicksal leiten. Ich bin auch dem Fluss des Lebens untergeordnet und ich will nur meine Kinder schützen. Es ist wirklich schrecklich, dass du und dein Bruder alles ausbaden müsst, aber wenn ihr Frieden schafft, werde ich auf ewig in euer Schuld stehen. Du musst meine Position einnehmen und deinen Bruder, der immer stärker von Pagos beeinflusst wird, retten. Es ist unumgänglich, dass er in seine Fänge geraten wird, doch du wirst mit Weisheit vorgehen... Du kannst es, denn ich weiß es!<







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