Auf den ersten Blick - Teil 3

Autor: Caro
veröffentlicht am: 03.07.2012


Der dritte Teil :)
Ich hoffe es gefällt euch :)
Wenn ihr Interesse und Zeit habt, würde ich mich freuen vielleicht den ein oder anderen neuen Leser für meine Geschichte "Die Erinnerung bleibt" zu gewinnen. Lest rein, wenn ihr möchtet :)

Freue mich über Meinungen, Kommentare und Kritik :)

______________________________
"Noch 5 Tage", schrieb Ian um halb 1 Morgens. Zoey war noch wach und schaute ihre Lieblingssendung im Internet. Auch im Sommer liebte sie es Abends mit warmen Kakao und ihrem Laptop auf der Terrasse zu sitzen. Kopfhörer ließen das laute Meeresrauschen verstummen.
"Nein, Milan, geh nicht", schrie eine Protagonistin weinend in ihrer Serie. Seufzend klappte sie den Laptop zu und fischte ihr Handy vom Beistelltisch. "Muss ich mir das jetzt jeden Tag anhören? :D", fragte sie Ian. Sie liebte den Platz hier auf der Liege und schaute hinaus aufs Meer. Der Mond spiegelte sich in den anrollenden Wellen. Irgendwo in der Ferne bellte ein Hund und eine Grille zirpte in den Büschen zu Fuße ihrer Terrasse.
"Schatz?", fragte ihr Vater in der Tür stehend.
"Ja?"
"Willst du langsam mal rein kommen?", fragte er und nickte in Richtung Wohnzimmer.
"Ja klar", sagte sie, stand auf und nahm ihren Laptop und das Handy und ging rein. Kurz öffnete sie den Kühlschrank, trank was und verzog sich dann in ihr Zimmer.
Sie legte sich auf die kühle Bettdecke und schaute aus dem Fenster. Von ihrem Bett aus konnte sie auf das Meer schauen. Ganz oben unter dem Dach befand sich ihr Zimmer. 2 Dachfenster und ein Fester, was fast die ganze hintere Wand bedeckte waren neben ein paar Lampen die einzigen Lichtquellen. Es war viel zu warm zum schlafen. Auf ihrem Nachttisch lag ein iPod mit Kopfhörern. Diese steckte sie sich in die Ohren und ließ Jack Johnson erklingen. Irgendwie gingen ihr viel zu viele Dinge durch den Kopf. Dieser Finn ließ sie einfach nicht so. Er hätte selbst gegen den Felsen gespült werden können. Und dann war da auch noch das neue Surfbrett. Sie hatte selber genug Geld, sie brauchte keine Spenden. Ein essen ausgeben, ok aber ein Surfbrett. Was stimmt mit dem Typen nicht? Eigentlich würde sie gerne weiter ihre Lieblingsserie schauen, aber ihr Laptop stand unten. Aufstehen? Ganz sicher nicht. Nach einer Stunde schlief Zoey endlich ein.
"Jab :))", schrieb Ian um halb 11 Morgens.
"Du hast mich schon wieder geweckt", schrieb Zoey etwas sauer.
"Sorry :(", kam sofort zurück
Zoey rappelte sich auf und frühstückte eine ordentliche Portion Pancakes mit dick Sirup.
"Shoppen?:)", schrieb Lea und plötzlich hatte Zoey schreckliche Lust das Einkaufszentrum zu erobern.
"Klaro :)", antwortet Zoey und stürmte nach oben um sich was anzuziehen. 3 SMS später hatten sie geklärt, dass sie sich in einer halben Stunde vor dem Einkaufszentrum treffen würden. Sie streifte sich ein gestreiftes Top über und zog eine einfache Shorts an. Dann lief sie ins Badezimmer um ihre Pflaster im Gesicht zu wechseln. Ihre Eltern waren nicht grade begeistert, als sie Zoey mit den vielen Pflastern gesehen hatten, doch sie konnte alles schnell erklären. Ihr Vater ging mit so etwas immer recht locker um, da er selber noch gerne surft und solche Verletzungen kennt. Ebenso wie blaue Flecken vom Brett oder Wunden von Seeigeln. Ihre Haare vielen locker über ihre Schulter und dann schwang sie sich schon mit 200 Dollar bewaffnet auf das Rad. Ihr knall grünes Hollandrand liebte sie über alles. Nach 10 Minuten Fahrt, schloss die ihr Rad vor dem
Einkaufszentrum ab. Lea wartet schon auf sie und umarmte sie herzlich zur Begrüßung.
"Hallöchen", flötete sie. Sie grüßte zurück und sie fuhren mit der Rolltreppe hoch in den 1. Stock. In diversen Klamottenläden schauten sie sich um und shoppten. Am Ende hatte Zoey noch an die 20 Dollar übrig und sie entschieden sich hoch in den 2. Stock zu fahren und in ihrem Lieblings Sandwichladen etwas zu essen. Sie liebte das Einkaufzentrum. Überall standen Palmen und an manchen Stellen waren kleine Sandhaufen um die Palmen aufgeschüttet, genau wie draußen. Es war angenehm kühl im Gegensatz zu draußen und sie saßen mitten im Einkaufszentrum, sodass sie alles und jeden beobachten konnten. Zoey hoffte inständig Finn wieder zu sehen, doch irgendwie hatte sie kein gutes Gefühl. Sie bestellten sich ihre Standard Sandwiches und machten sich dran sie zu essen.
Zwischendurch schaute sich Zoey immer wieder um und suchte das Kaufhaus ab. Sie sah mehrere gut aussehende Jungen, doch Finn bekam sie nicht mehr aus ihren Gedanken und sie war völlig versunken, bis Lea sie anstieß. „Zoey?“, fragte sie mit vollem Mund.
„Was ist los?“, fügte sie hinzu, nachdem sie geschluckt hatte.
„Gar nichts“, sagte sie.
„Stimmt nicht, nach wem suchst du?“, fragte sie grinsend.
„Ach, Gestern hat mir so ein Junge naja geholfen“, sagte sie und grinste in ihr Sandwich.
„Oha, wollt dich eigentlich nicht auf die Pflaster ansprechen, außer du willst es erzählen“, grinste Lea.
„Ich bin abgetrieben, gegen eine Klippe und hab ich mir die Schulter und das Gesicht aufgerissen. Finn hat mein Brett und mich aus dem Wasser gerettet“, sagte sie etwas verlegen und biss in ihr Sandwich.
„Klingt .. nice“, grinste Lea und trank von ihrer Cola.
„Und jetzt willst du ihn wieder sehen. Handynummer?“, fragte sie.
„Nichts. Er war weg, bevor ich ihn fragen konnte“
„Oh man, dann wird es Zeit ihn zu suchen“
„Nein, wir finden uns schon so irgendwie wieder. Hoffe ich. Zur Not muss ich ihn halt doch suchen“, lachte Zoey und ass ihr Sandwich auf. Sie holten sich noch Smoothies und machten sich dann zusammen auf den Heimweg. „Dann viel Glück beim wieder finden“, lachte Lea vor Zoeys Haustüre und umarmte sie fest. „Danke“, lachte Zoey ebenfalls.
Sie brachte ihr Rad in die Garage und ging mit ihrem Smoothie ins Haus. Oben entschied sie sich tauchen zu gehen. In letzter Zeit hatte sie wenig Zeit zum tauchen, da sie viel lernte und viel gesurft ist. Nach 10 Minuten war sie fertig. Bikini an, Schnorchel und Brille bereit und los. Sie lief raus und wartete in die Wellen. 20 Meter vor ihrem Haus fing das wunderschöne Korallenriff an. Bestimmt 50 Mal war sie schon da draußen tauchen gewesen. Die Farben, die Fische und die Pflanzen waren umwerfend. Im einen Moment taucht man an einem roten und im zweiten Moment an einem grünen Riff vorbei. Die Fische waren atemberaubend. Auch Haie lebten hier, doch vor denen hatte sie keine Angst. Sie waren größtenteils ungefährlich. Wenn man hier Angst hatte, sollte man nicht darunter tauchen. Von klein an stand sie hier im Wasser. Es war wie ihr zweites Zuhause. Sie holte Luft und tauchte dann unter. Hoobymäßig machte sie Unterwasser Fotos. Die Kamera baumelte um ihren Hals und sie war bereit zu Fotografieren. 5 Meter tief tauchte sie und schoß die ersten Fotos. Ein wunderschöner blau, grün, gelber Fischschwarm schwamm ihr direkt vor die Linse. Sie würde fast behaupten, dass die Fische hier zutraulich waren, aber das war quatscht. Fische können nicht zutraulich sein, sie waren wilde Tiere. Nach knapp 20 Minuten hatte sie genug Bilder und schwamm wieder zurück an Land. Da sah sie ihn. Finn. Er lief am Strand entlang in Richtung Promenade. Er war knapp 200 Meter entfernt. Zoey schwamm schneller, bis sie endlich auf dem Wasser raus war. Dann lief sie los. Ihr Füße sanken knöcheltief in den nassen Sand, was ihr das laufen nicht grade erleichterte. „Finn“, rief sie und hielt ihn von hinten an der Schulter fest.
„Ach, du“, grinste er. „Du warst trotz deiner Pflaster tauchen?“, fragte er verwundert.
Daran hatte Zoey gar nicht gedacht. Das Pflaster hing ihr nass von der Wange und sie ärgerte sich grade ein bisschen über ihre Doofheit.
„Äh ja“, sagte sie etwas beschämt. Finn grinste nur und zeigte auf die Kamera. „Tauch Bilder?“, fragte er ernsthaft interessiert.
„Äh ja, mein Hobby“, lächelte sie und reichte ihm die Kamera. Er machte sie an und drückte auf den kleinen Bilder Button. Dann setzte er sich in den Sand und fing an sich die Bilder anzuschauen. „Wow“, sagte er und Zoey setzte sich neben ihn. „Findest du?“, fragte sie mit etwas geröteten Wangen. „Ja, sie sind klasse. Ich wünschte ich hätte genug Zeit so etwas zu machen“, sagte er etwas deprimiert.
„Ja schon eine tolle Sache. Wieso hast du nicht genug Zeit?“, fragte sie.
„Ich bin viel unterwegs. Ich geh nicht hier zur Schule. Ich komme von hier, bin hier aufgewachsen, aber mit 14 nach Los Angeles gezogen und dort groß geworden. Ich bin nur vorübergehend hier und fliege in 3 Wochen wieder zurück“, sagte er.
Kennt ihr das Geräusch, wenn jemand eine Flasche fallen lässt und sich Scherben über dem ganzen Boden ausbreiten? Genau dieses Geräusch hörte Zoey in dem Moment.
„Wieso bist du den dann hier?“, fragte sie und kam sich dabei ein bisschen unverschämt vor.
„Hat seine Gründe, und ich wollte zurück in die Heimat“, sagte er und schaute raus aufs Meer.
„Kann ich verstehen. Ich liebe es hier so“
„Ja, es ist wunderschön hier. Wenn ich fertig bin mit der Schule, zieh ich auf jeden Fall wieder hier hin“. In seinen Augen funkelten die Wellen und Zoey musste sich eingestehen, dass sie sich ein bisschen in ihn verknallt hatte, obwohl sie ihn kaum kannte.
„Was starrst du mich so an?“, fragte er ohne sie anzuschauen, jedoch mit einem unwiderstehlichen Lachen auf den Lippen.
„Ich ähm“, stammelte sie, versuchte es aber gar nicht erst. Er ließ sich erschöpft in den Sand zurück fallen und schaute in den von der Sonne rosa gefärbten Himmel.
„Erzähl mir was von dir“, sagte er und Zoey legte sich ebenfalls in den Sand.
Sie erzählte von ihrer Kindheit, ihrer Schulzeit und ihren besten Freunden. Auch wie glücklich sie hier war fiel im Gespräch. Meeresbiologie und Studium waren auch ein Thema worüber die lange quatschten. Sie redeten über vergangene Beziehungen und welche Musik sie hörten. Auch bei Finn standen bald Prüfungen an und er war viel am lerne. Deshalb war er Vormittags nicht viel am Strand. Das verstand Zoey nur allzu gut.
Irgendwann schwiegen sie nur noch ein angenehmes Schweigen. Das es so nette und von Grund auf freundliche Jungs noch gab. Das hätte Zoey nie geglaubt. Plötzlich fühlte sie sich Finn total nah, ohne ihn wirklich zu kennen, doch sie würde ihm einiges anvertrauen.
„Ich glaube ich muss langsam rein“, sagte Zoey und wies auf den dunklen Nacht Himmel.
„Wie lange liegen wir hier schon?“, fragte Finn.
„Weiß nicht, 2-3 Stunden?“, sagte Zoey unsicher, setzte sich auf und Finn klopfte ihr den Sand von den Klamotten.
„Danke“, sagte sie, stand auf und half ihm hoch. Dann war Finn dran. Sie klopfte den Sand von seinem Rücken und verabschiedete sich von ihm. „Morgen halb 4 im Café auf der Promenade, ok?“, fragte er. „Ja, gerne. Toll mal einen netten Jungen zu treffen“, lächelte sie. Flirten war nie ihr Ding. Sie erkannte sich nicht mehr wieder.
„Toll mal ein Mädchen zu treffen, dem ich mal selber alles über mich erzählen kann“, sagte er und umarmte sie. Was meinte er damit? Vielleicht meinte er, dass sie keinen Kontakt hatten im Sinne von Facebook oder generell durch das Internet. Das Gespräch würde so unter gehen, weil man alle auf der Seite nach lesen kann. Da hatte er wohl recht. Es hat eindeutig mehr Stil einem Menschen selbst von sich zu erzählen.
„Nacht“, sagte sie.
„Nach“, antwortete er. Dann ging er mit matschendem Geräusch den Strand entlang. Irgendwann verschwand er auf der Küstenstraße hinter der Promenade. Auch Zoey machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Das Bett war wie immer angenehm Kühl. Trocken war sie mittlerweile. Ihr Wecker zeigte halb 12. Morgen war Schule und Zoey war tot müde. Sie zog sich um und fiel sofort ins Bett. Es dauerte nicht lange, bis sie eingeschlafen war.





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz