Zwei Welten - Teil 23

Autor: Rubinia
veröffentlicht am: 15.11.2012


„Talia, ich würde gerne wissen was es rechtfertigt, dass deine Fee das Recht gibt hier zu sein und den Feen von uns Anderen nicht? Was du dir hier erlaubst ist unerhört!“, rief er laut aus. „Nun gut Bürgermeister Hohenfels. Jedoch sind meine Freunde hier sehr müde und würden es bestimmt toll finden wenn sie sich irgendwo hinsetzten könnten. Daher schlage ich vor dass wir uns zum großen Podest begeben würden. Dort werde ich gerne alles erklären und meine Mutter wird es bestätigen können“, erwiderte mein Bluminum mit gelassener Stimme, wobei sie sich es wieder auf meiner Schulter gemütlich machte. Mama Marabella, die die ganze Zeit über stumm die Unterhaltung verfolgt hatte, nickte und sagte: „Ich stimme meiner Tochter zu.“ So erhoben sich alle und zwei Soldaten begaben sich an die Seite von Mama Marabella. Erst jetzt bemerkte ich dass sie nicht selbst flog sondern von den zwei Soldaten getragen wurde, da ihr Flügeln anscheinend zu alt waren um sie zu tragen. Sie hingen geschrumpelt und schlaff am Rücken herunter. Kati und ich schlossen uns mit Talia an und wir gelangten zu einem großen Platz, wo inmitten ein recht großes Podest stand dass genauso groß waren wenn wir auf dem Boden saßen. Talia, der Bürgermeister und Mama Marabella ließen sich auf dem Podest nieder. Schlagartig wurde es still unter den Bluminums die sich drumherum tummelten. Vorsichtig setzen Kati und ich uns an den Rand der Menge, darauf bedacht Niemanden zu zerquetschen. Dann begann Talia zu erzählen: „ Diese Zwei sind aus der Menschenwelt. Wie auch meiner Mutter, Mama Marabella, wurde ich, die jüngste von 12 Kindern, einer Fee aus dem Königshaus zugewiesen. Meine Fee ist die Prinzessin Daisy, die wie ihr wisst vor vielen Jahren verschwand. All die Jahre dachte ich, dass ich nach meinem 18. Geburtstag ins Dorf der Verbannten muss, da die Prinzessin in dieser Welt ja unauffindbar war. Doch ein Wunder ist geschehen und der Prinzessin, sowie ihrer Freundin, gelang es die Schutzmauer zu durchbrechen und ins Fabelreich zu kommen.“ Sie wurde von Katis Geflüstere unterbrochen: „Siehst du Daisy! Es gibt Magie und Fabelwesen! Ich hab es dir immer gesagt, aber du wolltest mir ja nie glauben. Upps, Entschuldigung.“ Meine beste Freundin errötete. Alle starrten uns an und stürmten plötzlich auf uns zu. Sie schwirrten um mich herum und wollten mich berühren sowie viele Sachen fragen. Ich fühlte mich als würde ich in einem Bienenschwarm stecken und bekam allmählich Kopfschmerzen. Einige Bluminumskinder krallten sich in meinen Haaren fest sodasss es ziepte. Kati pfiff laut und alle Bluminums schreckten mit zugehaltenen Ohren zurück. Dankbar schaute ich zu meiner Freundin herüber. Talia kam mit ein paar Soldaten angeflogen die die Menge zurücktrieb, wobei sich Talia, als es wieder ruhiger wurde, wieder zu Wort meldete: „Nun meine Freunde, wie ihr bemerkt habt ist dies die Prinzessin und ihre beste Freundin Kati. Sie sind von Elfen aus ihrer Welt in unsere entführt worden und würden uns helfen, den König zu suchen, der vor vier Tagen entführt wurde. Nur durch seine Hilfe kämen sie zurück zu ihren Familien. Ich werde sie auf ihrer Reise begleiten und meine Aufgabe erfüllen.“ Ein Bluminum meldete sich zu Wort: „Aber warum wollt ihren den wieder zurück in die Menschenwelt, Prinzessin Daisy? Hier habt ihr es gut und euer Volk wäre sehr froh. Bleibt doch hier bei uns in der Fabelwelt! Hier ist es sowieso viel schöner!“ „Aber in der Menschenwelt ist meine Familie und meine Freunde. Außerdem gibt es jemand der auf mich wartet.“, erwiderte ich. Die Bluminums schauten sich geschockt an. Warum gucken die den so? Habe ich etwas Falsches gesagt? Der Bürgermeister Hohenfels trat vor und verkündete, als wäre nichts gewesen: „Meine lieben Mitbürger und Mitbürgerinnen. Ich bitte euch jetzt wieder in die Häuser zu gehen, da bald Adlerzeit ist. Alles weiter werde ich, Mama Marabella, Talia und die Prinzessin sowie ihre Freundin in meinem Haus besprechen und ich werde euch alles weitergeben.“ Alle nickten und beeilten sich in die Häuser zu kommen. Die Erwachsenen halfen den Kindern und den Alten. Kati und ich blieben sitzen und schauten uns fragend an, doch keiner von uns traute sich die Frage zu stellen. Der Bürgermeister tat einen Wink und Talia, Mama Marabella und ihre Wachen folgten ihm zu einem größeren Fachwerkhaus. Meine beste Freundin und ich liefen ihnen ungeschickt hinterher bis vor das Haus. Wie sollten wir da bitte schön reinpassen? Das Haus war gerade mal so groß wie eine Hundehütte! Nun bemerkten auch die Anderen das Problem und der Bürgermeister deutete auf einen Baum: „Ihr könnt euch unter den Baldachin von meinen Karren hocken, sodass euch die Adler nicht sehen.“ Der Baum hatte ein breites Blätterdach und hing ausladend über ein paar kutschenartigen Fahrzeugen. „Seid schön ruhig darunter wenn es dongt!“, damit verabschiedete sich der Bürgermeister von Hohenfels und verschwand im Haus. Talia schaute uns nochmal mitfühlend an bevor sie den Anderen folgte. Genervt stampfte Kati mich ziehend voran zum Baum, schob die Karren beiseite und setzte sich mit angezogenen Knien darunter. Es kam uns vor wie eine Ewigkeit als wir endlich das Klingeln einer großen Glocke und wie jemand lautstark rief: „Die Adler kommen!“ Neben mir schreckte Kati zusammen und fing an zu schreien. „Was ist denn auf einmal los? Du ziehst die Aufmerksamkeit auf uns! Auch wenn ich nicht weiß ob diese Adler so gefährlich für uns sind, sei bitte leise!“ „Ich hätte nicht gedacht dass sie so groß sind!“, brachte Kati zwischen zwei Schreien heraus. Schnell hielt ich ihr den Mund zu und lugte unter dem Baum hervor.




Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz