Zwei Welten - Teil 14

Autor: Rubinia
veröffentlicht am: 08.08.2012


Doch in diesem Moment wachte ich auf und konnte die Antwort nichtmehr hören. Aber es war ja nur ein Traum und wahrscheinlich sowieso unwichtig. Also stand ich auf und schlich zum Bad. Ich hörte wie meine Mum und mein Onkel unten das Frühstück und wahrscheinlich eine Überraschung für mich vorbereiteten. Im Bad angekommen, schloss ich ab und wendete mich meinem nun 16-jährigen Spiegelbild zu. Als ich es sah erschrak ich. Was waren dass für Dinger die hinter meinem Rücken rausschauten? Langsam drehte ich mich um und wusste nun was da war. Zwei rosaweiße und in der Mitte durchsichtig schimmernde Flügel waren über Nacht aus der Mitte meines Rückens gewachsen. Sie wuchsen knapp über meinem Striemen, der zeigte wo normalerweise der BH-Verschluss war, aus der Haut, doch es waren keine Schnittflächen zu sehen. Es sah aus als ob die Flügel an dieser Stelle mit der Haut verwachsen waren. Wäre ich alleine zuhause gewesen, hätte ich geschrien. Da aber meine Mutter und Mike unten waren unterdrückte ich den Schrei indem ich mir ein Handtuch in den Mund stopfte. Vorsichtig berührte ich die Flügel und merkte wie ich mit ihnen jede Berührung spürte. Plötzlich entfalteten sie sich. Ich spürte wie ich sie wie meine Arme einfach benutzen konnte und sah wie kleine Muskelstränge und Sehnen leicht hervortraten. Irgendwie war auch etwas mit meinen Augen passiert. Ich drehte mich wieder um und ging näher an den Spiegel. Zumindest sah ich mein Spiegelbild näher und schärfer, als ich jedoch auf den Boden zu meinen Füßen schaute bemerkte ich dass ich aber immer noch am vordersten Rand vom Teppich stand, wie jeden Morgen, und mich nicht einen Millimeter bewegt hatte. Seltsam. Ich sah in mein vom Auge vergrößertes Spiegelbild und entdeckte dass um meine Pupille herum sich, über der ganzen Iris, kleine funkelnde Sterne verteilten. Oh mein Gott was ist diese Nacht passiert? Da klopfte es an der Tür. „Daisy, bist du da drin? Wir haben Frühstück gemacht und deine Geschenke vorbereitet. Alles Gute mein Schatz.“, rief mir meine Mum fröhlich durch die Tür zu. Ich vergaß vor lauter Stress, dass ich noch das Handtuch im Mund hatte und versuchte zu sagen dass ich gleich herunterkommen würde. Doch heraus kam nur: Hmpfghpfhmmm. „Ist alles in Ordnung Schatz? Oder soll ich Mike holen, damit er die Tür einreißt?“, fragte meine Mum. Schnell riss ich mir das Handtuch aus dem Mund und schleuderte es in die Ecke. „Nein Mum. Alles okay. Ich freu mich schon. Ich muss nur noch schnell Zähne putzen und mich anziehen. Geh schon mal vor. Ich komm gleich nach.“ Panisch sah ich mich um. Wie sollte ich die Flügel vor meiner Mutter und meinem Onkel und vor allem meinen Mitschülern und Lehrern geheim halten? Ich putzte mir die Zähne und rannte nach meinem morgendlichen Ritual in mein Zimmer um kurz darauf Kati anzurufen. Sie war meine beste Freundin und glaubt an Magie, also würde ich ihr meine Flügel zeigen können und sie hätte bestimmt eine Idee. „Kati? Hier ist Daisy. Ich hab ein riesen großes Problem und brauch deine Hilfe. Kannst du vielleicht sofort kommen anstatt erst in einer halben Stunde?“




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