Zwei Welten - Teil 10

Autor: Rubinia
veröffentlicht am: 01.07.2012


Ich war immer zu spät. Ich schaute mich um, doch entdeckte ich nur Finn, Josi mit ihrem Freund und Marie. Fin kam gleich herüber als er Kati sah und begrüßte sie. Anschließend umarmte er mich und flüsterte mir ins Ohr, dass Maik später kommen würde. Ich grinste ihn an und ging dann Josi, Michael (ihr Freund) und Marie begrüßen. Wie zu erwarten war Marie schon etwas angetrunken und Josi und ich grinsten uns an. Die Party war toll. Finn hatte einen DJ engagiert und sich mit der Deko auch selbst übertroffen. Wie in einer richtigen Disko hing in der Mitte der Tanzfläche an der Decke eine riesige Diskokugel. Es gab Unmengen von alkoholischen Getränken und Knabbersachen. Am Anfang wartete ich ungeduldig auf Maik, doch irgendwann wurde es mir zu blöd und ich ging mit den Anderen tanzen. Spät am Abend, als fast alle schon betrunken waren und ich gerade mit Rees aus unserer Para eng tanzte kam Maik und zog mich unsanft aus Rees Umarmung. Doch diesen schien dies nicht arg zu stören und schnappte sich anschließend Sara, die Maik wilde Küsse zuwarf. Maik starrte mich empört an und zog mich von der Tanzfläche in eine der eher ruhigeren Ecken. „Was machst du da Daisy? Ich dachte wie wären sowas wie verabredet. Oder etwa nicht? Warum tanzt du dann eng mit Rees?“, fragte mich Maik. „Keine Ahnung. Ist wahrscheinlich der Alkohol. Und wenn das eine Verabredung war, bist du zu spät. Also musste ich mich anderweitig beschäftigen. Also darf eigentlich ich böse sein. Wo warst du eigentlich? Was war wichtiger als mich zu treffen?“, brabbelte ich vor mich hin ohne darüber nachzudenken. Mittlerweile glaubte ich wirklich dass der Alkohol meinen Kopf vernebelte. Nun antwortete Maik betreten: „Es tut mir Leid Daisy. Es gibt nichts Wichtigeres. Aber wenn ich das nächste Mal zu spät komm, vergnügst du dich bitte nicht mit jemand Anderem!“ „Okay.“, stimmte ich zu. „Na komm, Daisy. Lass uns jetzt Spaß haben und tanzen! Und danach lad ich dich auf ein Essen ein.“, meinte Maik nun fröhlich. Er zog mich auf die Tanzfläche und nun tanzte ich mit ihm eng. Wir hatten einen tollen Abend und Maik brachte mich anschließend nach Hause, da Kati bei ihrem Freund schlafen wollte. Vor unserer Haustür blieb Maik stehen und stützte mich so, dass ich ihm gegenüber stand und er mir ins Gesicht sehen konnte. Langsam kam sein Gesicht meinem näher, doch kurz bevor er mich küssen konnte, wurde mir speiübel. Ich kotzte in einen Busch und verabschiedete mich schnell von Maik. Zuhause angekommen motzte mich meine Mum an, was mir einfiel mich so zu betrinken, doch mein Onkel beschwichtigte sie nur indem er meinte: „Du und ich waren auch einmal in dem Alter. Du weißt doch wie das ist Katlyn. Lass sie ihre eigenen Erfahrungen machen und daraus lernen.“ Mein Onkel war einfach der Beste und Coolste. Fürsorglich packte mich meine Mum unter den Armen und stützte mich während ich die Treppe hoch torkelte. Ich hatte richtig starke Kopfschmerzen und mein Bauch fühlte sich an als würde er gleich platzen. Ich war so müde, dass ich nicht mehr ganz mitbekam wie meine Mutter mich auszog, unter die Dusche stellte und mich wie in alten Zeiten ins Bett brachte. Zum Glück war Sissi unten in ihrem Körbchen schon vor Stunden eingeschlafen und so schlief ich schon nach höchstens 2 Minuten.
Ausnahmsweise träumte ich nichts verwirrendes, zumindest konnte ich mich am nächsten Morgen an fast nichts erinnern, bis auf einen riesigen Süßigkeitenladen, als ich um 11 Uhr aufwachte. Müde und mit einem Kater ging ich ins Bad um erneut zu duschen. Als ich in den Spiegel schaute erschrak ich fürchterlich. Ich sah schrecklich aus. Mit verschmierten Augen und roten Lippenstift im ganzen Gesicht. Was war gestern passiert? Hatte Maik mich etwa so gesehen? Schnell sprang ich in die Dusche und schrubbte mir mein Gesicht. Nach und nach kamen meine Erinnerungen zurück. Maik und ich hatten gestern wild gefeiert und er hatte mich anschließend nachhause gebracht. Und vor unserer Haustür hatte er mich küssen wollen, doch mir war übel geworden und ich hatte in den Busch unseres Nachbarn gekotzt. Oh Gott wie peinlich! Er hatte mich fast geküsst und wahrscheinlich sah ich gestern fürchterlich aus. Scheiße. Ich schlüpfte in eine Jeans und in ein Top und suchte anschließend in dem Chaos in meinem Zimmer nach meinem Handy. Als ich es nicht fand nahm ich mir vor nach dem Frühstück einfach mein Zimmer aufzuräumen und dann noch einmal nach meinem Handy zu schauen. Ich ging runter und wurde mit einem Müsli und Zettel und lautem Hundegebell begrüßt. Meine Mum hatte Sissi noch nicht herein gelassen und nun sprang sie an der Terassentür hoch. Schnell rannte ich die letzten Stufen herunter und ließ meinen Hund herein. Sissi begrüßte mich erneut, aber diesmal mit einem Geschlabber an meiner Hand. „Mann Sissi! Ich bin ein Mensch und mag kein Geschlabber!“, lachte ich und drückte Sissi einen Schmatzer auf die Nase. Danach gab ich ihr zum fressen und widmete mich meinem Zettel und dem Müsli. Während ich aß, las ich den Zettel auf dem 50 Euro klebten. Auf dem Zettel stand: „Hey Daisy mein Schatz. Ich und Mike sind zum Wochenmarkt und Supermarkt einkaufen gegangen und gehen danach noch etwas einkaufen. Hier ist etwas Geld. Mach dir einen schönen Tag und schau vielleicht mal bei deiner Großmutter vorbei. Außerdem hat Kati vorher angerufen um zu schauen ob es dir gut geht und du zuhause angekommen bist, da sie dich auf dem Handy nicht erreicht hat. Ich möchte dass du mit Sissi Gassi gehst und dein Zimmer aufräumst. Es sieht aus als wär eine Bombe eingeschlagen. Außerdem hat mir die Mutter von Leslie aus deiner Klasse erzählt dass ihr eine Französischarbeit geschrieben habt. Darüber reden wir nachher wenn ich zurück bin noch. Wir haben dich beide lieb. Mama und Mike <3“ Na toll. Danke Leslies Mum! Warum bekomm ich im Moment so viel Kohle? Naja egal. Nach dem Essen spülte ich das Geschirr in der Spüle, räumte mein Zimmer auf und fand dabei mein Handy. Ich las mir die SMSen durch die ich bekommen hatte. Zehn davon waren von Kati, die sich Sorgen gemacht hatte.





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