Teufelskreis - Teil 8

Autor: Sahraa.
veröffentlicht am: 29.06.2012


Ich und Dalia saßen bei ihr zu Hause im Badezimmer und
untersuchten ihre Schnittwunde. „Wie siehts aus?“,fragte sie nachdem ich etwa fünf Minuten ihre Wunde gewaschen hatte. „Ehm...“,ich stockte. Sollte ich lügen? Besser nicht.
„Nicht so gut... also noch schlimmer als ich gedacht hatte“,sagte ich zögernd.
Sie stand auf und rannte zum Spiegel. „Oh nein!“,schrie sie.
„Meine Mutter wird mich umbringen wenn sie das sieht“
„Ach Quatsch,du ziehst einfach Schals an. Dann fällt das gar nicht auf“,versuchte ich sie zu beruhigen.
Sie sah mich lange Zeit an,auf eine Art die ich mir nicht erklären konnte.
„Hör mal,das mit der Schnittwunde tut mir Leid. Ich wollte gar nicht das das passiert. Ich wünschte die hätten nie von dir erfahren. Ich hab dich da in etwas reingezogen“,entschuldigte ich mich bei ihr.
„Ich weiß“,seufzte sie. „Aber tun wir mal nicht so als hätte ich nicht die Wahl gehabt. Die hatte ich also ist es auch meine Schuld. Ich bereue nicht das ich dir helfe. Du kannst dafür ja nichts“,wischte sie meine Bedenken weg.
„Aber...“,wollte ich ihr widersprechen doch dann klingelte mein Handy.
Ich hätte fast wieder angefangen zu heulen,aus Angst das es Ole mit einem Auftrag war. Aber er war es nicht. Es war...mein Herz setzte einen Schlag aus.
Mir stiegen wieder Tränen in die Augen und ich schluchzte leicht.
Dalia stand auf und nahm mir das Handy aus der Hand.
Als sie die Nummer sah musste sie lächeln. „Siehst du? Er hat dich nicht vergessen. Er hat sogar noch deine Nummer. Das ist ein sehr gutes Zeichen ,und jetzt geh dran!“
Sie drückte mir das Handy ans Ohr und ich sagte zögernd:“Ja?“
„Katie?“,hörte ich Jona\'s stimme sagen.
„Ja? Was ist los?“.fragte ich verwirrt.
„Räusper dich mal,Schätzchen. Deine Stimme klingt erbärmlich“,flüsterte Dalia neben mir.
„Wo bist du gerade?“,fragte er anstatt meine Frage zu beantworten.
„Bei Dalia,wieso?“,wollte er wissen.
„Ach,er kennt mich?“,fragte Dalia verwundert.
Ich befahl ihr mit einer Geste ruhig zu sein.
„Ich bin bei dir zu Hause“,sagte er verstimmt.
„Was? Was machst du da?“
„Ich wollte eigentlich zu dir,weil ich mit dir reden muss,doch dann... ist etwas dazwischen gekommen“, stotterte er.
„Hä? Kannst du mir vielleicht mal sagen was los ist?“,fuhr ich ihn an.
Ich konnte förmlich sehen wie er zusammenzuckte.
Und wie er jetzt seine Stirn runzelte.
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals,als er den nächsten Satz aussprach. Ich ließ fast das Handy fallen. „Was ist?“,wollte Dalia wissen.
„Katie?“,tönte seine Stimme aus dem Handy.
Ich hob es auf und suchte meine Sachen zusammen.
„Ich komme. In einer halben Stunde bin ich da“
Dann legte ich auf schnappte mir Dalia und wir rannten dir Treppen zu ihrer Haustür runter.
„Dalia?“,hörte ich die Stimme von ihrer Mutter aus der Küche.
„Wir müssen noch etwas erledigen“rief sie zurück.
„Für die Schule“,fügte sie noch hinzu.
„Sei um sieben Uhr wieder hier,dann gibt’s Abendessen“
„Okay“,riefen wir und rannten an die Bushaltestelle.
Wenn wir uns beeilte konnten wir ihn noch bekommen. Dann müssten wir nicht so lange warten.

„Kannst du mir vielleicht mal sagen was hier los ist?“,keuchte Dalia als wir im Bus saßen.
„Meine Mutter. Sie hatte einen Unfall“,sagte ich zögernd.
„Einen Unfall? Hat dein Vater sie wieder geschlagen oder was?“,wollte sie wissen.
„Ich weiß es doch auch nicht. Er hat sie im Wohnzimmer gefunden wo überall leere Flaschen und Blut lag. Also würde ich mal sagen ja“,antwortete ich schnell.
„Ist der Notarzt schon dort?“
Ich schüttelte den Kopf. „So schnell geht das auch mal wieder nicht. Aber wenn wir kommen ist e schon da“
Sie nickte und drehte sich zum Fenster.
„Wenn deine Mutter heute Nacht ja im Krankenhaus verbringen wird,wäre es besser wenn du nochmal bei mir übernachtest oder?,fragte sie nach ein paar Minuten.
„Ich werde mit meiner Mutter im Krankenhaus schlafen. Also ich werde die ganze Nacht bei ihr sein“,versetzte ich sie.
Sie nickte. „Ja das würde ich auch machen“,stimmte sie mir zu.
„Aber falls du da nicht bleiben darfst,fährst du wieder zu mir,oder?“,wollte sie wissen.
„Klar“
„Warum denkst du wollte Jona mit dir reden?“,lenkte sie auf ein anderes Thema.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht wollte er nochmal wegen Lukas mit mir reden,oder die Drogendealer haben ihn schon mal vorsorglich besucht“,spekulierte ich.
„Ich glaube eher das er es nicht mehr ohne dich ausgehalten hat und dich wieder haben wollte“
Ich musste leicht grinsen.
„Nee, das ist zu Märchenhaft oder?“,fragte ich.
Sie schüttelte den Kopf. So was kann es durchaus auch im richtigen Leben geben. Aber was es auch war es war sehr wichtig,wenn er extra bei dir zu hause auftaucht“,sagte sie mit wichtiger Stimme.
Als wir an meinem Haus ankamen,standen schon überall Krankenwagen und die Polizei die gerade mit Jona sprach.
Ich blieb wie erstarrt stehen als ich ihn sah,seine blonden Haare hingen ihm auf der Stirn und sein Hemd war etwas mit Blut befleckt.
Ich rannte auf ihn zu und wollte ihn gleich fragen wo meine Mutter ist,doch als ich sein Gesicht sah konnte ich nichts sagen. Mein Gott! Hörte das denn nie auf? „Meine Mutter?“,fragte ich. Er sah mich unglücklich an und zeigte auf den Krankenwagen der an unserem Gartenzaun stand. Meine Mutter war an komische Schläuche angeschlossen und wurde gerade nochmal untersucht.
Ich rannte auf den Wagen zu und wollte zu ihr doch ein Sanitäter hielt mich zurück. „Wo willst du denn hin?“
„Zu meiner Mutter?“,antwortete ich genervt.
„Das geht leider nicht. Du kannst sie im Krankenhaus besuchen doch jetzt müssen wir schnell weg hier“,wie er mich zurecht.
„Was? Nein! Ich fahre mit!“,schrie ich ihn an.
Er drehte sich um und stieg in den Wagen.
„Hallo?“,schrie ich ihm nach.
„Was soll das?“
Der Mann beachtete mich schon gar nicht mehr und der Krankenwagen fuhr davon.
Dalia kam zu mir rüber und legte mir die Hand auf die Schulter.






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